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Happel, Eberhard Werner: Der Academische Roman. Ulm, 1690.

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Romans II. Buch.
gleichsam verlobet wird/ oder zum Zeichen seiner
Adelschafft/ als der dardurch das Jus Aureorum An-
nulorum
erlanget. Endlich wird ihm von dem Pro-
motore
oder Decano ein Kuß auf die Stirn erthei-
let/ zum Zeichen deß Friedens/ der Liebe und der
Freundschafft. Alsdann ist der Actus absolviret/ man
wunschet dem neuen Doctori Glück/ und er tractiret
die Herren Professores, und andere Gäste/ auf einem
guten Banquet. Ein Doctor wird unter die Edlen oder
Nobiles gezehlet/ und hat viel Privilegia, welche alle
anzuführen gar weitläufftig seyn würde. vid. Nolden.
de Nobil. cap. 4. Halbritterum in Orat. de Privil. Dd.
Matth. Stephan. de Nobil. Scientiae. Bartol. ad l. 1. C.
de Dignit. libr. 12. Bologn. ad Auth. Habita. n. 27. &
seqq. Petr. Lesnadier. in Tr. de Privil. Dd.
und an-
dere mehr.

Das XXX. Capitul/

Die Studenten haben viel schöne Privilegia. Jedoch auf
einer Vniversität andere/ als auf der andern.

ABer ich muß meinen Herren nun auch noch et-
was von den Herren Studenten melden. Diese
Leute haben schöne Privilegia, welche man in all-
gemeine und sonderbare abtheilen kan. Jene werden
in Authentica Habita, C. ne filius pro patre. gnugsam
außgedrücket/ diese Authentica ist gegeben worden
vom Käyser Friderico I.in den Roncalischen Feldern
nicht weit von Placentia in Jtalien am Po-Fluß/ als
er in seinem Römerzug A. 1158. im November allhier
eine Reichs-Versammlung hielte. Dieses Privile-
gium
lautet von Wort zu Wort also:

HAbita quidem super hoc diligenti inquisitione Episcopo-
rum, Abbatum, Ducum, omnium Judicum, & aliorum
Procerum sacri nostri Palatii examinatione, omnibus, qui causa
studiorum peregrinantur, scholaribus, & maxime divinarum
atque sacrarum legum Professoribus hoc nostrae pietatis benefi-

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Romans II. Buch.
gleichſam verlobet wird/ oder zum Zeichen ſeiner
Adelſchafft/ als der dardurch das Jus Aureorum An-
nulorum
erlanget. Endlich wird ihm von dem Pro-
motore
oder Decano ein Kuß auf die Stirn erthei-
let/ zum Zeichen deß Friedens/ der Liebe und der
Freundſchafft. Alsdann iſt der Actus abſolviret/ man
wunſchet dem neuen Doctori Gluͤck/ und er tractiret
die Herren Profeſſores, und andere Gaͤſte/ auf einem
guten Banquet. Ein Doctor wird unter die Edlen oder
Nobiles gezehlet/ und hat viel Privilegia, welche alle
anzufuͤhren gar weitlaͤufftig ſeyn wuͤrde. vid. Nolden.
de Nobil. cap. 4. Halbritterum in Orat. de Privil. Dd.
Matth. Stephan. de Nobil. Scientiæ. Bartol. ad l. 1. C.
de Dignit. libr. 12. Bologn. ad Auth. Habita. n. 27. &
ſeqq. Petr. Lesnadier. in Tr. de Privil. Dd.
und an-
dere mehr.

Das XXX. Capitul/

Die Studenten haben viel ſchoͤne Privilegia. Jedoch auf
einer Vniverſitaͤt andere/ als auf der andern.

ABer ich muß meinen Herren nun auch noch et-
was von den Herren Studenten melden. Dieſe
Leute haben ſchoͤne Privilegia, welche man in all-
gemeine und ſonderbare abtheilen kan. Jene werden
in Authentica Habita, C. ne filius pro patre. gnugſam
außgedruͤcket/ dieſe Authentica iſt gegeben worden
vom Kaͤyſer Friderico I.in den Roncaliſchen Feldern
nicht weit von Placentia in Jtalien am Po-Fluß/ als
er in ſeinem Roͤmerzug A. 1158. im November allhier
eine Reichs-Verſammlung hielte. Dieſes Privile-
gium
lautet von Wort zu Wort alſo:

HAbita quidem ſuper hoc diligenti inquiſitione Epiſcopo-
rum, Abbatum, Ducum, omnium Judicum, & aliorum
Procerum ſacri noſtri Palatii examinatione, omnibus, qui causâ
ſtudiorum peregrinantur, ſcholaribus, & maximè divinarum
atque ſacrarum legum Profeſſoribus hoc noſtræ pietatis benefi-

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[885/0905] Romans II. Buch. gleichſam verlobet wird/ oder zum Zeichen ſeiner Adelſchafft/ als der dardurch das Jus Aureorum An- nulorum erlanget. Endlich wird ihm von dem Pro- motore oder Decano ein Kuß auf die Stirn erthei- let/ zum Zeichen deß Friedens/ der Liebe und der Freundſchafft. Alsdann iſt der Actus abſolviret/ man wunſchet dem neuen Doctori Gluͤck/ und er tractiret die Herren Profeſſores, und andere Gaͤſte/ auf einem guten Banquet. Ein Doctor wird unter die Edlen oder Nobiles gezehlet/ und hat viel Privilegia, welche alle anzufuͤhren gar weitlaͤufftig ſeyn wuͤrde. vid. Nolden. de Nobil. cap. 4. Halbritterum in Orat. de Privil. Dd. Matth. Stephan. de Nobil. Scientiæ. Bartol. ad l. 1. C. de Dignit. libr. 12. Bologn. ad Auth. Habita. n. 27. & ſeqq. Petr. Lesnadier. in Tr. de Privil. Dd. und an- dere mehr. Das XXX. Capitul/ Die Studenten haben viel ſchoͤne Privilegia. Jedoch auf einer Vniverſitaͤt andere/ als auf der andern. ABer ich muß meinen Herren nun auch noch et- was von den Herren Studenten melden. Dieſe Leute haben ſchoͤne Privilegia, welche man in all- gemeine und ſonderbare abtheilen kan. Jene werden in Authentica Habita, C. ne filius pro patre. gnugſam außgedruͤcket/ dieſe Authentica iſt gegeben worden vom Kaͤyſer Friderico I.in den Roncaliſchen Feldern nicht weit von Placentia in Jtalien am Po-Fluß/ als er in ſeinem Roͤmerzug A. 1158. im November allhier eine Reichs-Verſammlung hielte. Dieſes Privile- gium lautet von Wort zu Wort alſo: HAbita quidem ſuper hoc diligenti inquiſitione Epiſcopo- rum, Abbatum, Ducum, omnium Judicum, & aliorum Procerum ſacri noſtri Palatii examinatione, omnibus, qui causâ ſtudiorum peregrinantur, ſcholaribus, & maximè divinarum atque ſacrarum legum Profeſſoribus hoc noſtræ pietatis benefi- cium K k k 3

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Zitationshilfe: Happel, Eberhard Werner: Der Academische Roman. Ulm, 1690, S. 885. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/happel_roman_1690/905>, abgerufen am 17.11.2024.