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Happel, Eberhard Werner: Der Academische Roman. Ulm, 1690.

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Deß Academischen
mit Melanchton, als er wegen eines Trauerspiels deß
Diogenis befraget wurde/ zur Antwort gäbe: Jch
habe sie nicht gesehen. Worauf der Geistliche die-
ses fürbrachte: Der kürtzeste und sicherste Weg ist
allezeit der Beste. Longolius wolte nur einig und
allein den Ciceronem lesen/ damit er auß andern
Büchern keine böse Schreib-Art an sich nehmen
möchte; Also muß man die heilige Bücher lesen/ um
eine heilige Schreib-Art sich anzugewöhnen. Als die
Athenienser von den Syracusanern elendiglich über-
wunden/ und zu Sclaven gemacht worden/ liessen sie
alle die Jenige frey und ledig/ welche nur etwas auß
den Trauer-Spielen deß Euripidis erzehlen konten;
Jn solchen Ehren ward dieser Mann auch bey den
Feinden selbst gehalten. Wir können gleichfalls den
Höllischen Feinden entgehen/ wann wir auß wah-
rem Glauben einige Sprüche auß der Bibel von un-
serm Heyland JEsu hersagen können. So erschreck-
lich ist der Name JEsus den bösen Geistern/ und so
sicher ist GOttes Wort den glaubigen Seelen.

Das XXIV. Capitul/

Academien sind sehr nutzlich/ und wie dieselben bestellet seyn
müssen. Schöner Discurs von kostbaren Kirchen.

ALs der Geistliche dieses Wort kaum außgeredet
hatte/ da begunten sich die Pferde unter einan-
der im Schiff zu schlagen/ worüber dieselbe auf
die eine Seite verfielen/ daß das Schifflein um-
schlug/ und die Leute mit einander ins Wasser san-
cken. Die Pferde ertruncken alsobald/ samt dem
Schiffer/ der im Umschlagen unter dieselbe zu ligen
kam. Die übrigen Personen aber retteten sich mit
Schwimmen nach einem Baum-reichen Jnselchen/
welches ziemlich nahe bey dem Ort deß erlittenen
Schiffbruchs belegen war. Sie kamen auch wol-be-

halten

Deß Academiſchen
mit Melanchton, als er wegen eines Trauerſpiels deß
Diogenis befraget wurde/ zur Antwort gaͤbe: Jch
habe ſie nicht geſehen. Worauf der Geiſtliche die-
ſes fuͤrbrachte: Der kuͤrtzeſte und ſicherſte Weg iſt
allezeit der Beſte. Longolius wolte nur einig und
allein den Ciceronem leſen/ damit er auß andern
Buͤchern keine boͤſe Schreib-Art an ſich nehmen
moͤchte; Alſo muß man die heilige Buͤcher leſen/ um
eine heilige Schreib-Art ſich anzugewoͤhnen. Als die
Athenienſer von den Syracuſanern elendiglich uͤber-
wunden/ und zu Sclaven gemacht worden/ lieſſen ſie
alle die Jenige frey und ledig/ welche nur etwas auß
den Trauer-Spielen deß Euripidis erzehlen konten;
Jn ſolchen Ehren ward dieſer Mann auch bey den
Feinden ſelbſt gehalten. Wir koͤnnen gleichfalls den
Hoͤlliſchen Feinden entgehen/ wann wir auß wah-
rem Glauben einige Spruͤche auß der Bibel von un-
ſerm Heyland JEſu herſagen koͤnnen. So erſchreck-
lich iſt der Name JEſus den boͤſen Geiſtern/ und ſo
ſicher iſt GOttes Wort den glaubigen Seelen.

Das XXIV. Capitul/

Academien ſind ſehr nutzlich/ und wie dieſelben beſtellet ſeyn
muͤſſen. Schoͤner Diſcurs von koſtbaren Kirchen.

ALs der Geiſtliche dieſes Wort kaum außgeredet
hatte/ da begunten ſich die Pferde unter einan-
der im Schiff zu ſchlagen/ woruͤber dieſelbe auf
die eine Seite verfielen/ daß das Schifflein um-
ſchlug/ und die Leute mit einander ins Waſſer ſan-
cken. Die Pferde ertruncken alſobald/ ſamt dem
Schiffer/ der im Umſchlagen unter dieſelbe zu ligen
kam. Die uͤbrigen Perſonen aber retteten ſich mit
Schwimmen nach einem Baum-reichen Jnſelchen/
welches ziemlich nahe bey dem Ort deß erlittenen
Schiffbruchs belegen war. Sie kamen auch wol-be-

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[822/0842] Deß Academiſchen mit Melanchton, als er wegen eines Trauerſpiels deß Diogenis befraget wurde/ zur Antwort gaͤbe: Jch habe ſie nicht geſehen. Worauf der Geiſtliche die- ſes fuͤrbrachte: Der kuͤrtzeſte und ſicherſte Weg iſt allezeit der Beſte. Longolius wolte nur einig und allein den Ciceronem leſen/ damit er auß andern Buͤchern keine boͤſe Schreib-Art an ſich nehmen moͤchte; Alſo muß man die heilige Buͤcher leſen/ um eine heilige Schreib-Art ſich anzugewoͤhnen. Als die Athenienſer von den Syracuſanern elendiglich uͤber- wunden/ und zu Sclaven gemacht worden/ lieſſen ſie alle die Jenige frey und ledig/ welche nur etwas auß den Trauer-Spielen deß Euripidis erzehlen konten; Jn ſolchen Ehren ward dieſer Mann auch bey den Feinden ſelbſt gehalten. Wir koͤnnen gleichfalls den Hoͤlliſchen Feinden entgehen/ wann wir auß wah- rem Glauben einige Spruͤche auß der Bibel von un- ſerm Heyland JEſu herſagen koͤnnen. So erſchreck- lich iſt der Name JEſus den boͤſen Geiſtern/ und ſo ſicher iſt GOttes Wort den glaubigen Seelen. Das XXIV. Capitul/ Academien ſind ſehr nutzlich/ und wie dieſelben beſtellet ſeyn muͤſſen. Schoͤner Diſcurs von koſtbaren Kirchen. ALs der Geiſtliche dieſes Wort kaum außgeredet hatte/ da begunten ſich die Pferde unter einan- der im Schiff zu ſchlagen/ woruͤber dieſelbe auf die eine Seite verfielen/ daß das Schifflein um- ſchlug/ und die Leute mit einander ins Waſſer ſan- cken. Die Pferde ertruncken alſobald/ ſamt dem Schiffer/ der im Umſchlagen unter dieſelbe zu ligen kam. Die uͤbrigen Perſonen aber retteten ſich mit Schwimmen nach einem Baum-reichen Jnſelchen/ welches ziemlich nahe bey dem Ort deß erlittenen Schiffbruchs belegen war. Sie kamen auch wol-be- halten

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Zitationshilfe: Happel, Eberhard Werner: Der Academische Roman. Ulm, 1690, S. 822. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/happel_roman_1690/842>, abgerufen am 17.11.2024.