Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

II. Abs. Der Zustand des Menschen.
Emulsionen, oder aus dem thierischen Fette, wenn noch
ausserdem die Bewegung des Thieres hinzukömmt, wo-
durch die Säure ein wenig bezwungen wird. Die ro-
the Kügelchen im Blute entstehen aus dem Fette und
Eisen, so das Reiben zu Kugeln ballt (m).

Endlich entstehet eine jede Art von Säften aus der
dreyfachen Nahrung, so in einem Hühnchen gegenwär-
tig ist, neben aus dem wäßrigen Safte der Amnions-
haut, aus dem gallertartigen Eiweisse, und auch aus
dem ähnlichten Dotter.

§. 6.
Auf was für eine Art der Verlust der festen Theile
ersezzt werde.

Wir wollen zuerst von der Materie, und hiernächst
auch von der Art des Ersazzes reden.

Die erste bestehet vornemlich aus dem thierischen
Gallerte (a), wie wir an einem andern Orte gewiesen
haben. Zu diesen kömmt noch die Luft (b), und es scheint
das Anhängen derselben an dem Leim, so die Elemente
verbindet, das nothwendige Band der Elemente zu seyn,
ob man gleich nicht hinlänglich genug weiß, was dieses
Element eigentlich, in dem es schon für sich selbst so sehr
beweglich ist, in der Verbindung der Körpertheile zu ver-
richten habe. Es habe indessen damit eine Beschaffen-
heit, wie es wolle, so lösen sich doch niemals einige harte
Theile unsers Körpers auf, daß sich nicht zugleich eine
Menge Luft dabei entwikkeln sollte: welche gemeiniglich
in grösserer Menge davon geht, je härter die Körper
selbst gewesen sind.

(n)
Wir
(m) [Spaltenumbruch] Ibid.
(a) L. XXIX.
(b) [Spaltenumbruch] L. I. p 6. MUSSCHEN.
BROECK Introd. p. 829. MAG-
BRIDE Essays
allenthalden.
(n) Aus dem Eiweisse alles
BOYLE orig. form. p. 188.
K k k 2

II. Abſ. Der Zuſtand des Menſchen.
Emulſionen, oder aus dem thieriſchen Fette, wenn noch
auſſerdem die Bewegung des Thieres hinzukoͤmmt, wo-
durch die Saͤure ein wenig bezwungen wird. Die ro-
the Kuͤgelchen im Blute entſtehen aus dem Fette und
Eiſen, ſo das Reiben zu Kugeln ballt (m).

Endlich entſtehet eine jede Art von Saͤften aus der
dreyfachen Nahrung, ſo in einem Huͤhnchen gegenwaͤr-
tig iſt, neben aus dem waͤßrigen Safte der Amnions-
haut, aus dem gallertartigen Eiweiſſe, und auch aus
dem aͤhnlichten Dotter.

§. 6.
Auf was fuͤr eine Art der Verluſt der feſten Theile
erſezzt werde.

Wir wollen zuerſt von der Materie, und hiernaͤchſt
auch von der Art des Erſazzes reden.

Die erſte beſtehet vornemlich aus dem thieriſchen
Gallerte (a), wie wir an einem andern Orte gewieſen
haben. Zu dieſen koͤmmt noch die Luft (b), und es ſcheint
das Anhaͤngen derſelben an dem Leim, ſo die Elemente
verbindet, das nothwendige Band der Elemente zu ſeyn,
ob man gleich nicht hinlaͤnglich genug weiß, was dieſes
Element eigentlich, in dem es ſchon fuͤr ſich ſelbſt ſo ſehr
beweglich iſt, in der Verbindung der Koͤrpertheile zu ver-
richten habe. Es habe indeſſen damit eine Beſchaffen-
heit, wie es wolle, ſo loͤſen ſich doch niemals einige harte
Theile unſers Koͤrpers auf, daß ſich nicht zugleich eine
Menge Luft dabei entwikkeln ſollte: welche gemeiniglich
in groͤſſerer Menge davon geht, je haͤrter die Koͤrper
ſelbſt geweſen ſind.

(n)
Wir
(m) [Spaltenumbruch] Ibid.
(a) L. XXIX.
(b) [Spaltenumbruch] L. I. p 6. MUSSCHEN.
BROECK Introd. p. 829. MAG-
BRIDE Eſſays
allenthalden.
(n) Aus dem Eiweiſſe alles
BOYLE orig. form. p. 188.
K k k 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0935" n="881[883]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">II.</hi> Ab&#x017F;. Der Zu&#x017F;tand des Men&#x017F;chen.</hi></fw><lb/>
Emul&#x017F;ionen, oder aus dem thieri&#x017F;chen Fette, wenn noch<lb/>
au&#x017F;&#x017F;erdem die Bewegung des Thieres hinzuko&#x0364;mmt, wo-<lb/>
durch die Sa&#x0364;ure ein wenig bezwungen wird. Die ro-<lb/>
the Ku&#x0364;gelchen im Blute ent&#x017F;tehen aus dem Fette und<lb/>
Ei&#x017F;en, &#x017F;o das Reiben zu Kugeln ballt <note place="foot" n="(m)"><cb/><hi rendition="#aq">Ibid.</hi></note>.</p><lb/>
              <p>Endlich ent&#x017F;tehet eine jede Art von Sa&#x0364;ften aus der<lb/>
dreyfachen Nahrung, &#x017F;o in einem Hu&#x0364;hnchen gegenwa&#x0364;r-<lb/>
tig i&#x017F;t, neben aus dem wa&#x0364;ßrigen Safte der Amnions-<lb/>
haut, aus dem gallertartigen Eiwei&#x017F;&#x017F;e, und auch aus<lb/>
dem a&#x0364;hnlichten Dotter.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 6.<lb/><hi rendition="#b">Auf was fu&#x0364;r eine Art der Verlu&#x017F;t der fe&#x017F;ten Theile<lb/>
er&#x017F;ezzt werde.</hi></head><lb/>
              <p>Wir wollen zuer&#x017F;t von der Materie, und hierna&#x0364;ch&#x017F;t<lb/>
auch von der Art des Er&#x017F;azzes reden.</p><lb/>
              <p>Die er&#x017F;te be&#x017F;tehet vornemlich aus dem thieri&#x017F;chen<lb/>
Gallerte <note place="foot" n="(a)"><hi rendition="#aq">L. XXIX.</hi></note>, wie wir an einem andern Orte gewie&#x017F;en<lb/>
haben. Zu die&#x017F;en ko&#x0364;mmt noch die Luft <note place="foot" n="(b)"><cb/><hi rendition="#aq">L. I. p 6. MUSSCHEN.<lb/>
BROECK Introd. p. 829. MAG-<lb/>
BRIDE E&#x017F;&#x017F;ays</hi> allenthalden.</note>, und es &#x017F;cheint<lb/>
das Anha&#x0364;ngen der&#x017F;elben an dem Leim, &#x017F;o die Elemente<lb/>
verbindet, das nothwendige Band der Elemente zu &#x017F;eyn,<lb/>
ob man gleich nicht hinla&#x0364;nglich genug weiß, was die&#x017F;es<lb/>
Element eigentlich, in dem es &#x017F;chon fu&#x0364;r &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t &#x017F;o &#x017F;ehr<lb/>
beweglich i&#x017F;t, in der Verbindung der Ko&#x0364;rpertheile zu ver-<lb/>
richten habe. Es habe inde&#x017F;&#x017F;en damit eine Be&#x017F;chaffen-<lb/>
heit, wie es wolle, &#x017F;o lo&#x0364;&#x017F;en &#x017F;ich doch niemals einige harte<lb/>
Theile un&#x017F;ers Ko&#x0364;rpers auf, daß &#x017F;ich nicht zugleich eine<lb/>
Menge Luft dabei entwikkeln &#x017F;ollte: welche gemeiniglich<lb/>
in gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;erer Menge davon geht, je ha&#x0364;rter die Ko&#x0364;rper<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t gewe&#x017F;en &#x017F;ind.</p><lb/>
              <fw place="bottom" type="sig">K k k 2</fw>
              <fw place="bottom" type="catch">Wir</fw><lb/>
              <note place="foot" n="(n)">Aus dem Eiwei&#x017F;&#x017F;e alles<lb/><hi rendition="#aq">BOYLE orig. form. p.</hi> 188.</note><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[881[883]/0935] II. Abſ. Der Zuſtand des Menſchen. Emulſionen, oder aus dem thieriſchen Fette, wenn noch auſſerdem die Bewegung des Thieres hinzukoͤmmt, wo- durch die Saͤure ein wenig bezwungen wird. Die ro- the Kuͤgelchen im Blute entſtehen aus dem Fette und Eiſen, ſo das Reiben zu Kugeln ballt (m). Endlich entſtehet eine jede Art von Saͤften aus der dreyfachen Nahrung, ſo in einem Huͤhnchen gegenwaͤr- tig iſt, neben aus dem waͤßrigen Safte der Amnions- haut, aus dem gallertartigen Eiweiſſe, und auch aus dem aͤhnlichten Dotter. §. 6. Auf was fuͤr eine Art der Verluſt der feſten Theile erſezzt werde. Wir wollen zuerſt von der Materie, und hiernaͤchſt auch von der Art des Erſazzes reden. Die erſte beſtehet vornemlich aus dem thieriſchen Gallerte (a), wie wir an einem andern Orte gewieſen haben. Zu dieſen koͤmmt noch die Luft (b), und es ſcheint das Anhaͤngen derſelben an dem Leim, ſo die Elemente verbindet, das nothwendige Band der Elemente zu ſeyn, ob man gleich nicht hinlaͤnglich genug weiß, was dieſes Element eigentlich, in dem es ſchon fuͤr ſich ſelbſt ſo ſehr beweglich iſt, in der Verbindung der Koͤrpertheile zu ver- richten habe. Es habe indeſſen damit eine Beſchaffen- heit, wie es wolle, ſo loͤſen ſich doch niemals einige harte Theile unſers Koͤrpers auf, daß ſich nicht zugleich eine Menge Luft dabei entwikkeln ſollte: welche gemeiniglich in groͤſſerer Menge davon geht, je haͤrter die Koͤrper ſelbſt geweſen ſind. Wir (n) (m) Ibid. (a) L. XXIX. (b) L. I. p 6. MUSSCHEN. BROECK Introd. p. 829. MAG- BRIDE Eſſays allenthalden. (n) Aus dem Eiweiſſe alles BOYLE orig. form. p. 188. K k k 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/935
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 881[883]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/935>, abgerufen am 20.11.2024.