nicht dawider, daß nicht vielleicht etwas milchähnliches aus der Gebärmutter in das Ey käme (v).
§. 31. Ob überhaupt gar keine Nahrung aus der Ge- bärmutter in die Nabelgefässe übergehe.
Nicht wenige Schriftsteller hegen diese Meinung, der vornemste darunter ist Claudius de la Courvee(a), serner Everard(b), welcher die Bildung der Frucht an dem Kaninchen beobachtet hatte, G. Entius, Franz Bayle, Stalpaart von der Wiel, Vater und Sohn, und der sehr gelehrte J. G. Berger(c).
So lehrte auch Blondell, daß das Ey nirgendwo mit der Mutter in Verbindung stehe, oder daß zwischen den Gefässen der Frucht, und dem Muttergefässe ein wirk- licher Zusammenhang Statt finde.
Die Gründe dazu nahmen sie gemeiniglich aus krank- haften Fällen her, da bald ein Knote an der Nabelschnur; oder ein ansehnlicher Geschwulst (e); oder die Nabelge- fässe blind (f); oder abgeriffen (g), oder überhaupt gar nicht zugegen (h), oder keine Spur von einem Nabel da gewesen (i).
Hierzu fügten sie noch die Analogie vom Pferde, und Schweine, und sie behaupteten, daß bei diesen, wenig- stens in den ersten Monaten des Trächtiggehens (k), keine (d)
Ge-
(v)[Spaltenumbruch]IV. p. 686.
(a) Jm ganzen Buche de nu- tritio fetus.
(b)p. 122.
(c)p. 476.
(e)RUYSCH thes. IX. n. 3.
(f)PEYER de uracho n. 12.
(g)HEISTER not. 37.
(h)[Spaltenumbruch]L. BOURGEOIS I. p. 43. CHOTTON in Journal. des Sa- vans ann. 1673. SUPERVILLE Phil. trans. p. 456. STALPAART van der WIEL obs. 32. Cent. II. Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann. 3. obs. 209. weitläuftig und genau.
(i) An jungen Hasen Comm. Lit. Nor. ann. 1733. n. 27.
(k)GRAAF p. 295. WEPFER Eph. Nat. Cur. Dec. 1. ann. 3. obs. 129.
(d)MAURICEAU p. 122. obs. 314. 567. PETIT. Hist. de l'Acad. ann. 1718. obs. 8.
C c 4
III. Abſ. Die Nachgeburt.
nicht dawider, daß nicht vielleicht etwas milchaͤhnliches aus der Gebaͤrmutter in das Ey kaͤme (v).
§. 31. Ob uͤberhaupt gar keine Nahrung aus der Ge- baͤrmutter in die Nabelgefaͤſſe uͤbergehe.
Nicht wenige Schriftſteller hegen dieſe Meinung, der vornemſte darunter iſt Claudius de la Courvee(a), ſerner Everard(b), welcher die Bildung der Frucht an dem Kaninchen beobachtet hatte, G. Entius, Franz Bayle, Stalpaart von der Wiel, Vater und Sohn, und der ſehr gelehrte J. G. Berger(c).
So lehrte auch Blondell, daß das Ey nirgendwo mit der Mutter in Verbindung ſtehe, oder daß zwiſchen den Gefaͤſſen der Frucht, und dem Muttergefaͤſſe ein wirk- licher Zuſammenhang Statt finde.
Die Gruͤnde dazu nahmen ſie gemeiniglich aus krank- haften Faͤllen her, da bald ein Knote an der Nabelſchnur; oder ein anſehnlicher Geſchwulſt (e); oder die Nabelge- faͤſſe blind (f); oder abgeriffen (g), oder uͤberhaupt gar nicht zugegen (h), oder keine Spur von einem Nabel da geweſen (i).
Hierzu fuͤgten ſie noch die Analogie vom Pferde, und Schweine, und ſie behaupteten, daß bei dieſen, wenig- ſtens in den erſten Monaten des Traͤchtiggehens (k), keine (d)
Ge-
(v)[Spaltenumbruch]IV. p. 686.
(a) Jm ganzen Buche de nu- tritio fetus.
(b)p. 122.
(c)p. 476.
(e)RUYSCH theſ. IX. n. 3.
(f)PEYER de uracho n. 12.
(g)HEISTER not. 37.
(h)[Spaltenumbruch]L. BOURGEOIS I. p. 43. CHOTTON in Journal. des Sa- vans ann. 1673. SUPERVILLE Phil. tranſ. p. 456. STALPAART van der WIEL obſ. 32. Cent. II. Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann. 3. obſ. 209. weitlaͤuftig und genau.
(i) An jungen Haſen Comm. Lit. Nor. ann. 1733. n. 27.
(k)GRAAF p. 295. WEPFER Eph. Nat. Cur. Dec. 1. ann. 3. obſ. 129.
(d)MAURICEAU p. 122. obſ. 314. 567. PETIT. Hiſt. de l’Acad. ann. 1718. obſ. 8.
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[405[407]/0459]
III. Abſ. Die Nachgeburt.
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§. 31.
Ob uͤberhaupt gar keine Nahrung aus der Ge-
baͤrmutter in die Nabelgefaͤſſe uͤbergehe.
Nicht wenige Schriftſteller hegen dieſe Meinung, der
vornemſte darunter iſt Claudius de la Courvee (a),
ſerner Everard (b), welcher die Bildung der Frucht
an dem Kaninchen beobachtet hatte, G. Entius, Franz
Bayle, Stalpaart von der Wiel, Vater und Sohn,
und der ſehr gelehrte J. G. Berger (c).
So lehrte auch Blondell, daß das Ey nirgendwo
mit der Mutter in Verbindung ſtehe, oder daß zwiſchen
den Gefaͤſſen der Frucht, und dem Muttergefaͤſſe ein wirk-
licher Zuſammenhang Statt finde.
Die Gruͤnde dazu nahmen ſie gemeiniglich aus krank-
haften Faͤllen her, da bald ein Knote an der Nabelſchnur;
oder ein anſehnlicher Geſchwulſt (e); oder die Nabelge-
faͤſſe blind (f); oder abgeriffen (g), oder uͤberhaupt gar
nicht zugegen (h), oder keine Spur von einem Nabel
da geweſen (i).
Hierzu fuͤgten ſie noch die Analogie vom Pferde, und
Schweine, und ſie behaupteten, daß bei dieſen, wenig-
ſtens in den erſten Monaten des Traͤchtiggehens (k), keine
Ge-
(d)
(v)
IV. p. 686.
(a) Jm ganzen Buche de nu-
tritio fetus.
(b) p. 122.
(c) p. 476.
(e) RUYSCH theſ. IX. n. 3.
(f) PEYER de uracho n. 12.
(g) HEISTER not. 37.
(h)
L. BOURGEOIS I. p. 43.
CHOTTON in Journal. des Sa-
vans ann. 1673. SUPERVILLE
Phil. tranſ. p. 456. STALPAART
van der WIEL obſ. 32. Cent. II.
Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann. 3.
obſ. 209. weitlaͤuftig und genau.
(i) An jungen Haſen Comm.
Lit. Nor. ann. 1733. n. 27.
(k) GRAAF p. 295. WEPFER
Eph. Nat. Cur. Dec. 1. ann. 3.
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(d) MAURICEAU p. 122. obſ.
314. 567. PETIT. Hiſt. de l’Acad.
ann. 1718. obſ. 8.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 405[407]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/459>, abgerufen am 20.11.2024.
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