unzählige Köpfe (d) hervorsteigen lässet, die vermittelst ihrer Aerme Beute machen.
Es sind folglich wahre Polipen, nur daß sie in einer kleinen Röhre von verschiedener Härte, die bald leder- artig, bald knorplig, und auch steinig ist, stekken, sie sind einem kleinen Staudengewächse vollkommen gleich, weil sie ebenfalls aus einem Mutterstamme Aeste hervor- treiben. Dieses ganze Geschlecht pflanzt sich ebenfalls ohne zweierlei Geschlechter fort, die entweder in zwo Pflanzen vertheilt, oder in einer einzigen beisammen sind.
§. 36. Wie man dieses beantworte.
Es glauben berühmte Männer, daß durch das, so wir bisher erzählt haben, die ganze Entwikkelung völlig über den Haufen geworfen werde. Erstlich lassen die Zwitterthiere (hybrida) und die Aehnlichkeit der Frucht vom Vater und Mutter (b) wie sie sagen, vermuthen, daß die Frucht nicht ehe fertig werde, als bis die zweier- lei Saamen vermischt worden, und endlich, daß einige Theile der Frucht von beiderlei Saamen entstehen, und gebildet werden müssen.
Sie meinen ferner, daß die Muttermäler ein Be- weis wären, daß der Bau einer Frucht nicht unverän- änderlich, oder von der göttlichen Hand vorgezeichnet ist; die Frucht könne durch Ursachen, welche sich nach der Empfängnis einstellen, völlig nach einem andern Muster umgebildet werden. Sie führen in dieser Ab- (a)
sicht
(d)[Spaltenumbruch]ELLIS natur of corallin. T. I. 2. 4. 8. 9. 10. 11. 12. 14. 16. 17. 20. 21. 28. 32. 38. 40. BASTER nyt. spanning p. 66. 67. 69. II. p. 113. 115. (de sertularia) BONNET II. [Spaltenumbruch]
p. 166. BOHUDSCH anim. mar. p. 122.
(b)BUFFON T. II. p. 158.
(a)Negre blanc. p. 13. 16. MANTELASSI diss. e lettrere I. p. 71.
II. Abſ. Anfaͤnge des Thieres.
unzaͤhlige Koͤpfe (d) hervorſteigen laͤſſet, die vermittelſt ihrer Aerme Beute machen.
Es ſind folglich wahre Polipen, nur daß ſie in einer kleinen Roͤhre von verſchiedener Haͤrte, die bald leder- artig, bald knorplig, und auch ſteinig iſt, ſtekken, ſie ſind einem kleinen Staudengewaͤchſe vollkommen gleich, weil ſie ebenfalls aus einem Mutterſtamme Aeſte hervor- treiben. Dieſes ganze Geſchlecht pflanzt ſich ebenfalls ohne zweierlei Geſchlechter fort, die entweder in zwo Pflanzen vertheilt, oder in einer einzigen beiſammen ſind.
§. 36. Wie man dieſes beantworte.
Es glauben beruͤhmte Maͤnner, daß durch das, ſo wir bisher erzaͤhlt haben, die ganze Entwikkelung voͤllig uͤber den Haufen geworfen werde. Erſtlich laſſen die Zwitterthiere (hybrida) und die Aehnlichkeit der Frucht vom Vater und Mutter (b) wie ſie ſagen, vermuthen, daß die Frucht nicht ehe fertig werde, als bis die zweier- lei Saamen vermiſcht worden, und endlich, daß einige Theile der Frucht von beiderlei Saamen entſtehen, und gebildet werden muͤſſen.
Sie meinen ferner, daß die Muttermaͤler ein Be- weis waͤren, daß der Bau einer Frucht nicht unveraͤn- aͤnderlich, oder von der goͤttlichen Hand vorgezeichnet iſt; die Frucht koͤnne durch Urſachen, welche ſich nach der Empfaͤngnis einſtellen, voͤllig nach einem andern Muſter umgebildet werden. Sie fuͤhren in dieſer Ab- (a)
ſicht
(d)[Spaltenumbruch]ELLIS natur of corallin. T. I. 2. 4. 8. 9. 10. 11. 12. 14. 16. 17. 20. 21. 28. 32. 38. 40. BASTER nyt. ſpanning p. 66. 67. 69. II. p. 113. 115. (de ſertularia) BONNET II. [Spaltenumbruch]
p. 166. BOHUDSCH anim. mar. p. 122.
(b)BUFFON T. II. p. 158.
(a)Negre blanc. p. 13. 16. MANTELASSI diſſ. e lettrere I. p. 71.
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II. Abſ. Anfaͤnge des Thieres.
unzaͤhlige Koͤpfe (d) hervorſteigen laͤſſet, die vermittelſt
ihrer Aerme Beute machen.
Es ſind folglich wahre Polipen, nur daß ſie in einer
kleinen Roͤhre von verſchiedener Haͤrte, die bald leder-
artig, bald knorplig, und auch ſteinig iſt, ſtekken, ſie
ſind einem kleinen Staudengewaͤchſe vollkommen gleich,
weil ſie ebenfalls aus einem Mutterſtamme Aeſte hervor-
treiben. Dieſes ganze Geſchlecht pflanzt ſich ebenfalls
ohne zweierlei Geſchlechter fort, die entweder in zwo
Pflanzen vertheilt, oder in einer einzigen beiſammen
ſind.
§. 36.
Wie man dieſes beantworte.
Es glauben beruͤhmte Maͤnner, daß durch das, ſo
wir bisher erzaͤhlt haben, die ganze Entwikkelung voͤllig
uͤber den Haufen geworfen werde. Erſtlich laſſen die
Zwitterthiere (hybrida) und die Aehnlichkeit der Frucht
vom Vater und Mutter (b) wie ſie ſagen, vermuthen,
daß die Frucht nicht ehe fertig werde, als bis die zweier-
lei Saamen vermiſcht worden, und endlich, daß einige
Theile der Frucht von beiderlei Saamen entſtehen, und
gebildet werden muͤſſen.
Sie meinen ferner, daß die Muttermaͤler ein Be-
weis waͤren, daß der Bau einer Frucht nicht unveraͤn-
aͤnderlich, oder von der goͤttlichen Hand vorgezeichnet
iſt; die Frucht koͤnne durch Urſachen, welche ſich nach
der Empfaͤngnis einſtellen, voͤllig nach einem andern
Muſter umgebildet werden. Sie fuͤhren in dieſer Ab-
ſicht
(a)
(d)
ELLIS natur of corallin.
T. I. 2. 4. 8. 9. 10. 11. 12. 14. 16. 17.
20. 21. 28. 32. 38. 40. BASTER nyt.
ſpanning p. 66. 67. 69. II. p. 113.
115. (de ſertularia) BONNET II.
p. 166. BOHUDSCH anim. mar.
p. 122.
(b) BUFFON T. II. p. 158.
(a) Negre blanc. p. 13. 16.
MANTELASSI diſſ. e lettrere I.
p. 71.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 287. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/339>, abgerufen am 21.12.2024.
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