selbe nur eine einzige Nacht über, so schwillt sie heftig auf(d). Jch erinnere mich aber nicht, daß ich, wel- ches doch an der kleineren weiblichen und männlichen Ruthe offenbar ist, an der Warze grubige Fasern, und darinnen Spuren von einem ausgetretenen Blute gefun- den (e), ob sie sich gleich sonderlich zur Zeit des Reizes mit einer Rosenfarbe überzieht. Noch zur Zeit läßt es sich nicht sagen, ob sich die Warze, wie das Gesicht, in einer Beschämung ohne Ergiessung des Blutes roth färbe, und auf was für eine Weise eigentlich die Natur hier ih- ren Entzweck erreiche.
Die grosse Empfindlichkeit, welche die Warze hat, macht es, eben so wie an der Ruthe, daß sich die Warze aufrichtet, und diese Empfindlichkeit verursachen ihre deutliche Nervenwärzchen. Man hat zuerst an dem Wallfische beobachtet (f), daß sich hier die Pinselfasern, und die Nervenwärzchen dieses Theils in viele Flokken zertheilen: und nachher hat auch Ruyschens Fleiß, eben solche Wärzchen(g), auch an dem weiblichen Geschlechte, gefunden. So findet man am Menschen, nachdem man das nezzförmige Gewebe und die Oberhaut weggeschaft, kleine, stumpse, aber sehr dicht gestellte Nervenwärz- chen (h).
§. 8. Der Hof der Brüste, und die Schmierhügelchen desselben.
Wir haben von der Sache selbst bereits gehandelt: es ist nemlich derjenige Kreis braun, welcher die Warze
umgiebt,
(d)[Spaltenumbruch]BIKKER. van den Zoog. p. 196. 197.
(e)ENETT. p. 61.
(f)RUYSCH. Adv. III. gegen das Ende et Thes. I. t. IV. f. 7. 8. 9.
(g)[Spaltenumbruch]Thes. I. f. 1. 4. Ill. BOH- LIUS de viis lacteis n. 15.
(h)ALBIN. f. 2.
H. Phisiol. 7. B. 2. Th. J i i
I. Abſchn. Die Bruͤſte.
ſelbe nur eine einzige Nacht uͤber, ſo ſchwillt ſie heftig auf(d). Jch erinnere mich aber nicht, daß ich, wel- ches doch an der kleineren weiblichen und maͤnnlichen Ruthe offenbar iſt, an der Warze grubige Faſern, und darinnen Spuren von einem ausgetretenen Blute gefun- den (e), ob ſie ſich gleich ſonderlich zur Zeit des Reizes mit einer Roſenfarbe uͤberzieht. Noch zur Zeit laͤßt es ſich nicht ſagen, ob ſich die Warze, wie das Geſicht, in einer Beſchaͤmung ohne Ergieſſung des Blutes roth faͤrbe, und auf was fuͤr eine Weiſe eigentlich die Natur hier ih- ren Entzweck erreiche.
Die groſſe Empfindlichkeit, welche die Warze hat, macht es, eben ſo wie an der Ruthe, daß ſich die Warze aufrichtet, und dieſe Empfindlichkeit verurſachen ihre deutliche Nervenwaͤrzchen. Man hat zuerſt an dem Wallfiſche beobachtet (f), daß ſich hier die Pinſelfaſern, und die Nervenwaͤrzchen dieſes Theils in viele Flokken zertheilen: und nachher hat auch Ruyſchens Fleiß, eben ſolche Waͤrzchen(g), auch an dem weiblichen Geſchlechte, gefunden. So findet man am Menſchen, nachdem man das nezzfoͤrmige Gewebe und die Oberhaut weggeſchaft, kleine, ſtumpſe, aber ſehr dicht geſtellte Nervenwaͤrz- chen (h).
§. 8. Der Hof der Bruͤſte, und die Schmierhuͤgelchen deſſelben.
Wir haben von der Sache ſelbſt bereits gehandelt: es iſt nemlich derjenige Kreis braun, welcher die Warze
umgiebt,
(d)[Spaltenumbruch]BIKKER. van den Zoog. p. 196. 197.
(e)ENETT. p. 61.
(f)RUYSCH. Adv. III. gegen das Ende et Theſ. I. t. IV. f. 7. 8. 9.
(g)[Spaltenumbruch]Theſ. I. f. 1. 4. Ill. BOH- LIUS de viis lacteis n. 15.
(h)ALBIN. f. 2.
H. Phiſiol. 7. B. 2. Th. J i i
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I. Abſchn. Die Bruͤſte.
ſelbe nur eine einzige Nacht uͤber, ſo ſchwillt ſie heftig
auf (d). Jch erinnere mich aber nicht, daß ich, wel-
ches doch an der kleineren weiblichen und maͤnnlichen
Ruthe offenbar iſt, an der Warze grubige Faſern, und
darinnen Spuren von einem ausgetretenen Blute gefun-
den (e), ob ſie ſich gleich ſonderlich zur Zeit des Reizes
mit einer Roſenfarbe uͤberzieht. Noch zur Zeit laͤßt es
ſich nicht ſagen, ob ſich die Warze, wie das Geſicht, in
einer Beſchaͤmung ohne Ergieſſung des Blutes roth faͤrbe,
und auf was fuͤr eine Weiſe eigentlich die Natur hier ih-
ren Entzweck erreiche.
Die groſſe Empfindlichkeit, welche die Warze hat,
macht es, eben ſo wie an der Ruthe, daß ſich die Warze
aufrichtet, und dieſe Empfindlichkeit verurſachen ihre
deutliche Nervenwaͤrzchen. Man hat zuerſt an dem
Wallfiſche beobachtet (f), daß ſich hier die Pinſelfaſern,
und die Nervenwaͤrzchen dieſes Theils in viele Flokken
zertheilen: und nachher hat auch Ruyſchens Fleiß, eben
ſolche Waͤrzchen (g), auch an dem weiblichen Geſchlechte,
gefunden. So findet man am Menſchen, nachdem man
das nezzfoͤrmige Gewebe und die Oberhaut weggeſchaft,
kleine, ſtumpſe, aber ſehr dicht geſtellte Nervenwaͤrz-
chen (h).
§. 8.
Der Hof der Bruͤſte, und die Schmierhuͤgelchen
deſſelben.
Wir haben von der Sache ſelbſt bereits gehandelt:
es iſt nemlich derjenige Kreis braun, welcher die Warze
umgiebt,
(d)
BIKKER. van den Zoog.
p. 196. 197.
(e) ENETT. p. 61.
(f) RUYSCH. Adv. III. gegen
das Ende et Theſ. I. t. IV. f. 7. 8. 9.
(g)
Theſ. I. f. 1. 4. Ill. BOH-
LIUS de viis lacteis n. 15.
(h) ALBIN. f. 2.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 865. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/901>, abgerufen am 21.11.2024.
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