Unsre Thierchen scheinen aber Thierchen des Saamens zu seyn(f), so wie die Eßigaale Einwohner des Eßigs sind; wie vor mir der berühmte Paiton schon bemerkte (h).
Die mehresten dieser Autoren vermuthen, diese Thier- chen wären Jnstrumente der Wollust, und verursachten in der Begattung die empfindlichen Reize.
Wenn man aber hier für das Vergnügen der Frau- enspersonen (i) gesorgt, so können sie wenigstens bei den Fischen keinen Nuzzen haben, indem man glaubt, daß der Mann das Weib nicht einmal berühren soll.
Will man daraus das Vergnügen der Männer her- leiten (k), so muß man nur bedenken, daß bei diesen die Wollust in der Ruthe, und nicht in den Hoden seinen Sizz habe.
Valisneri äusserte die Vermuthung, sie unterhiel- ten die Flüßigkeit im Saamen (l). Allein man sieht nicht warum der Saame dieses Hülfsmittel mehr, als das Blut, oder Fett nöthig haben sollte (m).
Oder vielleicht wäre es besser, wie der berühmte Pai- ton, dabei zu beruhen (n), daß es Saamenaalchen, und eigentliche Bewohner dieses Saftes sind.
Hier untersuche ich nicht, ob man sie als Urstoffe ei- nes künftigen Thieres ansehen könne.
§. 10. Muthmassungen.
Hiezu rechne ich die verschiedne Ausdrükke des Leeuwenhöks, als Erfinders; es gebe nämlich Saa- (g)
menthier-
(f)[Spaltenumbruch]LITTERE conchyl. bivalv. p. 114. VOLPINI p. 168. BIAN- CHI de gener. p. 334. FISCHER. von der Natur p. 867. VALISN. c. 12. BRINIUS spirt. anim. p. 157. PAITONI Epist. p. 32.
(h) Ebenda.
(i)BRINIUS der Mannssaame ist voller Würmchen, welche in dem [Spaltenumbruch]
Weibe ein Jukken machen HEL- WIG. obs. c. 1. n. 7. diese waren aber, wie ich glaube, grösser.
(k)LISTER conchyl. bivalv. p. 116. BIANCHUS. FISCHER. Journ. de Trevoux vom Jahre 1731. m. Maj.
(l)c. 12.
(m)PAITON discors. I. p. 22.
(n) Ebenda.
(g)BERGER. liq. aceti.
Zeugungstheile, XXVII. Buch.
Unſre Thierchen ſcheinen aber Thierchen des Saamens zu ſeyn(f), ſo wie die Eßigaale Einwohner des Eßigs ſind; wie vor mir der beruͤhmte Paiton ſchon bemerkte (h).
Die mehreſten dieſer Autoren vermuthen, dieſe Thier- chen waͤren Jnſtrumente der Wolluſt, und verurſachten in der Begattung die empfindlichen Reize.
Wenn man aber hier fuͤr das Vergnuͤgen der Frau- ensperſonen (i) geſorgt, ſo koͤnnen ſie wenigſtens bei den Fiſchen keinen Nuzzen haben, indem man glaubt, daß der Mann das Weib nicht einmal beruͤhren ſoll.
Will man daraus das Vergnuͤgen der Maͤnner her- leiten (k), ſo muß man nur bedenken, daß bei dieſen die Wolluſt in der Ruthe, und nicht in den Hoden ſeinen Sizz habe.
Valisneri aͤuſſerte die Vermuthung, ſie unterhiel- ten die Fluͤßigkeit im Saamen (l). Allein man ſieht nicht warum der Saame dieſes Huͤlfsmittel mehr, als das Blut, oder Fett noͤthig haben ſollte (m).
Oder vielleicht waͤre es beſſer, wie der beruͤhmte Pai- ton, dabei zu beruhen (n), daß es Saamenaalchen, und eigentliche Bewohner dieſes Saftes ſind.
Hier unterſuche ich nicht, ob man ſie als Urſtoffe ei- nes kuͤnftigen Thieres anſehen koͤnne.
§. 10. Muthmaſſungen.
Hiezu rechne ich die verſchiedne Ausdruͤkke des Leeuwenhoͤks, als Erfinders; es gebe naͤmlich Saa- (g)
menthier-
(f)[Spaltenumbruch]LITTERE conchyl. bivalv. p. 114. VOLPINI p. 168. BIAN- CHI de gener. p. 334. FISCHER. von der Natur p. 867. VALISN. c. 12. BRINIUS ſpirt. anim. p. 157. PAITONI Epiſt. p. 32.
(h) Ebenda.
(i)BRINIUS der Mannsſaame iſt voller Wuͤrmchen, welche in dem [Spaltenumbruch]
Weibe ein Jukken machen HEL- WIG. obſ. c. 1. n. 7. dieſe waren aber, wie ich glaube, groͤſſer.
(k)LISTER conchyl. bivalv. p. 116. BIANCHUS. FISCHER. Journ. de Trévoux vom Jahre 1731. m. Maj.
(l)c. 12.
(m)PAITON diſcorſ. I. p. 22.
(n) Ebenda.
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Zeugungstheile, XXVII. Buch.
Unſre Thierchen ſcheinen aber Thierchen des Saamens
zu ſeyn (f), ſo wie die Eßigaale Einwohner des Eßigs
ſind; wie vor mir der beruͤhmte Paiton ſchon bemerkte (h).
Die mehreſten dieſer Autoren vermuthen, dieſe Thier-
chen waͤren Jnſtrumente der Wolluſt, und verurſachten
in der Begattung die empfindlichen Reize.
Wenn man aber hier fuͤr das Vergnuͤgen der Frau-
ensperſonen (i) geſorgt, ſo koͤnnen ſie wenigſtens bei den
Fiſchen keinen Nuzzen haben, indem man glaubt, daß
der Mann das Weib nicht einmal beruͤhren ſoll.
Will man daraus das Vergnuͤgen der Maͤnner her-
leiten (k), ſo muß man nur bedenken, daß bei dieſen die
Wolluſt in der Ruthe, und nicht in den Hoden ſeinen
Sizz habe.
Valisneri aͤuſſerte die Vermuthung, ſie unterhiel-
ten die Fluͤßigkeit im Saamen (l). Allein man ſieht
nicht warum der Saame dieſes Huͤlfsmittel mehr, als
das Blut, oder Fett noͤthig haben ſollte (m).
Oder vielleicht waͤre es beſſer, wie der beruͤhmte Pai-
ton, dabei zu beruhen (n), daß es Saamenaalchen, und
eigentliche Bewohner dieſes Saftes ſind.
Hier unterſuche ich nicht, ob man ſie als Urſtoffe ei-
nes kuͤnftigen Thieres anſehen koͤnne.
§. 10.
Muthmaſſungen.
Hiezu rechne ich die verſchiedne Ausdruͤkke des
Leeuwenhoͤks, als Erfinders; es gebe naͤmlich Saa-
menthier-
(g)
(f)
LITTERE conchyl. bivalv.
p. 114. VOLPINI p. 168. BIAN-
CHI de gener. p. 334. FISCHER.
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c. 12. BRINIUS ſpirt. anim. p. 157.
PAITONI Epiſt. p. 32.
(h) Ebenda.
(i) BRINIUS der Mannsſaame
iſt voller Wuͤrmchen, welche in dem
Weibe ein Jukken machen HEL-
WIG. obſ. c. 1. n. 7. dieſe waren
aber, wie ich glaube, groͤſſer.
(k) LISTER conchyl. bivalv.
p. 116. BIANCHUS. FISCHER.
Journ. de Trévoux vom Jahre
1731. m. Maj.
(l) c. 12.
(m) PAITON diſcorſ. I. p. 22.
(n) Ebenda.
(g) BERGER. liq. aceti.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 784. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/820>, abgerufen am 03.12.2024.
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