Es bezeugt der Erfinder dieser Hipothese, Leeu- wenhök, daß die runde Körperchen, welche mit den Thierchen vermischt waren(a), von ihm für unrechte Thierchen gehalten worden (b), und er verlangt von sel- bigen wenigstens, daß es längliche Thierchen wären, in- dem sie auf andre Art nicht ursprüngliche Früchte und zu Thieren werden könnten; wir haben auch von Schwän- zen bei einigen Fischen geredet (c), die an Fröschen un- deutlich zu sehen wären (d).
Es behauptete aber ohnlängst der berühmte P. E. Asche, es sey dasjenige, was man im Saamen finde, kugelförmig, ohne Schwanz, und eine Materie, welche sich von freien Stükken zu Schwänzen bilde, und hier kömmt derselbe mit der Meynung des Buffons über- ein (f).
Von Kügelchen redet auch der Maler Gautier(g), und dieses wären Luftblasen.
Am nachdrükklichsten sezzet sich aber der berühmte Buffon(h) dem Leeuwenhök entgegen. Jndem er nemlich den Streit von vorne wieder anfieng, so sahe selbiger erstlich im Menschensaamen, wenn selbiger ganz frisch war, Fäden (i) wie Röhrchen (k), welche sich zu Aesten zerspalteten, aus Kügelchen, wie Paternoster zu- (e)
sammen-
(a)[Spaltenumbruch]Phil. trans. n. 142. Ente Phil. trans. 331. Lamm ibid.
(b)Conf. p. 537.
(c)p. 522.
(d)ROESEL. p. 23.
(f)p. 109. 110.
(g)[Spaltenumbruch]GAUTIER. Bibl. Inpart. T. IX. P. I. im Saamen des Saamen- papilions, und komme mit dem menschlichen überein.
(h)Hist. natur. gener. et par- tic. T. II. p. 176.
(i)p. 177. tab. 1. f. 1. tab. 2. f. 9. p. 183. 267.
(k)p. 177. daß auch der erwärm- te Saame des Katers ästig gewor- den HALLE Thiere p. 76.
(e)Ce natur. sperm. p. 103. et obs. 19. Kaninchen obs. 29. Hunde obs. 25. Kazze obs. 26. obs. 32. Hahne, Fischen obs. 42. bis 48. Pflanzeninfusion obs. 77. 93.
H. Phisiol. 7. B. C c c
II. Abſchn. und deren Saamen.
§. 5. Ob dieſelbe geſchwaͤnzt ſind, oder nicht.
Es bezeugt der Erfinder dieſer Hipotheſe, Leeu- wenhoͤk, daß die runde Koͤrperchen, welche mit den Thierchen vermiſcht waren(a), von ihm fuͤr unrechte Thierchen gehalten worden (b), und er verlangt von ſel- bigen wenigſtens, daß es laͤngliche Thierchen waͤren, in- dem ſie auf andre Art nicht urſpruͤngliche Fruͤchte und zu Thieren werden koͤnnten; wir haben auch von Schwaͤn- zen bei einigen Fiſchen geredet (c), die an Froͤſchen un- deutlich zu ſehen waͤren (d).
Es behauptete aber ohnlaͤngſt der beruͤhmte P. E. Aſche, es ſey dasjenige, was man im Saamen finde, kugelfoͤrmig, ohne Schwanz, und eine Materie, welche ſich von freien Stuͤkken zu Schwaͤnzen bilde, und hier koͤmmt derſelbe mit der Meynung des Buffons uͤber- ein (f).
Von Kuͤgelchen redet auch der Maler Gautier(g), und dieſes waͤren Luftblaſen.
Am nachdruͤkklichſten ſezzet ſich aber der beruͤhmte Buffon(h) dem Leeuwenhoͤk entgegen. Jndem er nemlich den Streit von vorne wieder anfieng, ſo ſahe ſelbiger erſtlich im Menſchenſaamen, wenn ſelbiger ganz friſch war, Faͤden (i) wie Roͤhrchen (k), welche ſich zu Aeſten zerſpalteten, aus Kuͤgelchen, wie Paternoſter zu- (e)
ſammen-
(a)[Spaltenumbruch]Phil. tranſ. n. 142. Ente Phil. tranſ. 331. Lamm ibid.
(b)Conf. p. 537.
(c)p. 522.
(d)ROESEL. p. 23.
(f)p. 109. 110.
(g)[Spaltenumbruch]GAUTIER. Bibl. Inpart. T. IX. P. I. im Saamen des Saamen- papilions, und komme mit dem menſchlichen uͤberein.
(h)Hiſt. natur. gener. et par- tic. T. II. p. 176.
(i)p. 177. tab. 1. f. 1. tab. 2. f. 9. p. 183. 267.
(k)p. 177. daß auch der erwaͤrm- te Saame des Katers aͤſtig gewor- den HALLE Thiere p. 76.
(e)Ce natur. ſperm. p. 103. et obſ. 19. Kaninchen obſ. 29. Hunde obſ. 25. Kazze obſ. 26. obſ. 32. Hahne, Fiſchen obſ. 42. bis 48. Pflanzeninfuſion obſ. 77. 93.
H. Phiſiol. 7. B. C c c
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0805"n="769"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">II.</hi> Abſchn. und deren Saamen.</hi></fw><lb/><divn="4"><head>§. 5.<lb/><hirendition="#b">Ob dieſelbe geſchwaͤnzt ſind, oder nicht.</hi></head><lb/><p>Es bezeugt der Erfinder dieſer Hipotheſe, <hirendition="#fr">Leeu-<lb/>
wenhoͤk,</hi> daß die runde Koͤrperchen, welche mit den<lb/>
Thierchen vermiſcht waren<noteplace="foot"n="(a)"><cb/><hirendition="#aq">Phil. tranſ. n.</hi> 142. Ente<lb/><hirendition="#aq">Phil. tranſ.</hi> 331. Lamm <hirendition="#aq">ibid.</hi></note>, von ihm fuͤr unrechte<lb/>
Thierchen gehalten worden <noteplace="foot"n="(b)"><hirendition="#aq">Conf. p.</hi> 537.</note>, und er verlangt von ſel-<lb/>
bigen wenigſtens, daß es laͤngliche Thierchen waͤren, in-<lb/>
dem ſie auf andre Art nicht urſpruͤngliche Fruͤchte und<lb/>
zu Thieren werden koͤnnten; wir haben auch von Schwaͤn-<lb/>
zen bei einigen Fiſchen geredet <noteplace="foot"n="(c)"><hirendition="#aq">p.</hi> 522.</note>, die an Froͤſchen un-<lb/>
deutlich zu ſehen waͤren <noteplace="foot"n="(d)"><hirendition="#aq">ROESEL. p.</hi> 23.</note>.</p><lb/><p>Es behauptete aber ohnlaͤngſt der beruͤhmte P. E.<lb/><hirendition="#fr">Aſche,</hi> es ſey dasjenige, was man im Saamen finde,<lb/>
kugelfoͤrmig, ohne Schwanz, und eine Materie, welche<lb/>ſich von freien Stuͤkken zu Schwaͤnzen bilde, und hier<lb/>
koͤmmt derſelbe mit der Meynung des <hirendition="#fr">Buffons</hi> uͤber-<lb/>
ein <noteplace="foot"n="(f)"><hirendition="#aq">p.</hi> 109. 110.</note>.</p><lb/><p>Von Kuͤgelchen redet auch der Maler <hirendition="#fr">Gautier</hi><noteplace="foot"n="(g)"><cb/><hirendition="#aq">GAUTIER. Bibl. Inpart. T.<lb/>
IX. P. I.</hi> im Saamen des Saamen-<lb/>
papilions, und komme mit dem<lb/>
menſchlichen uͤberein.</note>,<lb/>
und dieſes waͤren Luftblaſen.</p><lb/><p>Am nachdruͤkklichſten ſezzet ſich aber der beruͤhmte<lb/><hirendition="#fr">Buffon</hi><noteplace="foot"n="(h)"><hirendition="#aq">Hiſt. natur. gener. et par-<lb/>
tic. T. II. p.</hi> 176.</note> dem <hirendition="#fr">Leeuwenhoͤk</hi> entgegen. Jndem er<lb/>
nemlich den Streit von vorne wieder anfieng, ſo ſahe<lb/>ſelbiger erſtlich im Menſchenſaamen, wenn ſelbiger ganz<lb/>
friſch war, Faͤden <noteplace="foot"n="(i)"><hirendition="#aq">p. 177. tab. 1. f. 1. tab. 2. f. 9.<lb/>
p.</hi> 183. 267.</note> wie Roͤhrchen <noteplace="foot"n="(k)"><hirendition="#aq">p.</hi> 177. daß auch der erwaͤrm-<lb/>
te Saame des Katers aͤſtig gewor-<lb/>
den <hirendition="#aq">HALLE</hi> Thiere <hirendition="#aq">p.</hi> 76.</note>, welche ſich zu<lb/>
Aeſten zerſpalteten, aus Kuͤgelchen, wie Paternoſter zu-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ſammen-</fw><lb/><noteplace="foot"n="(e)"><hirendition="#aq">Ce natur. ſperm. p. 103. et<lb/>
obſ.</hi> 19. Kaninchen <hirendition="#aq">obſ.</hi> 29. Hunde<lb/><hirendition="#aq">obſ.</hi> 25. Kazze <hirendition="#aq">obſ. 26. obſ.</hi> 32.<lb/>
Hahne, Fiſchen <hirendition="#aq">obſ.</hi> 42. bis 48.<lb/>
Pflanzeninfuſion <hirendition="#aq">obſ.</hi> 77. 93.</note><lb/><fwplace="bottom"type="sig"><hirendition="#fr">H. Phiſiol. 7. B.</hi> C c c</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[769/0805]
II. Abſchn. und deren Saamen.
§. 5.
Ob dieſelbe geſchwaͤnzt ſind, oder nicht.
Es bezeugt der Erfinder dieſer Hipotheſe, Leeu-
wenhoͤk, daß die runde Koͤrperchen, welche mit den
Thierchen vermiſcht waren (a), von ihm fuͤr unrechte
Thierchen gehalten worden (b), und er verlangt von ſel-
bigen wenigſtens, daß es laͤngliche Thierchen waͤren, in-
dem ſie auf andre Art nicht urſpruͤngliche Fruͤchte und
zu Thieren werden koͤnnten; wir haben auch von Schwaͤn-
zen bei einigen Fiſchen geredet (c), die an Froͤſchen un-
deutlich zu ſehen waͤren (d).
Es behauptete aber ohnlaͤngſt der beruͤhmte P. E.
Aſche, es ſey dasjenige, was man im Saamen finde,
kugelfoͤrmig, ohne Schwanz, und eine Materie, welche
ſich von freien Stuͤkken zu Schwaͤnzen bilde, und hier
koͤmmt derſelbe mit der Meynung des Buffons uͤber-
ein (f).
Von Kuͤgelchen redet auch der Maler Gautier (g),
und dieſes waͤren Luftblaſen.
Am nachdruͤkklichſten ſezzet ſich aber der beruͤhmte
Buffon (h) dem Leeuwenhoͤk entgegen. Jndem er
nemlich den Streit von vorne wieder anfieng, ſo ſahe
ſelbiger erſtlich im Menſchenſaamen, wenn ſelbiger ganz
friſch war, Faͤden (i) wie Roͤhrchen (k), welche ſich zu
Aeſten zerſpalteten, aus Kuͤgelchen, wie Paternoſter zu-
ſammen-
(e)
(a)
Phil. tranſ. n. 142. Ente
Phil. tranſ. 331. Lamm ibid.
(b) Conf. p. 537.
(c) p. 522.
(d) ROESEL. p. 23.
(f) p. 109. 110.
(g)
GAUTIER. Bibl. Inpart. T.
IX. P. I. im Saamen des Saamen-
papilions, und komme mit dem
menſchlichen uͤberein.
(h) Hiſt. natur. gener. et par-
tic. T. II. p. 176.
(i) p. 177. tab. 1. f. 1. tab. 2. f. 9.
p. 183. 267.
(k) p. 177. daß auch der erwaͤrm-
te Saame des Katers aͤſtig gewor-
den HALLE Thiere p. 76.
(e) Ce natur. ſperm. p. 103. et
obſ. 19. Kaninchen obſ. 29. Hunde
obſ. 25. Kazze obſ. 26. obſ. 32.
Hahne, Fiſchen obſ. 42. bis 48.
Pflanzeninfuſion obſ. 77. 93.
H. Phiſiol. 7. B. C c c
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 769. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/805>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.