Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

Bild:
<< vorherige Seite

Zeugungstheile, XXVII. Buch.
sie vom Schaamknochen(k), oder wenigstens doch ober-
halb der Ruthe ihren Ursprung bekommen.

Es ist der eine Queermuskel der Gesäshaut,
beim Albin, in so fern ein Gehülfe der Ausstrekker, daß
derselbe beinahe aus gleichem Ursprunge (l) ebenfalls in
den schwammigen Körper inserirt wird (m), und lang
und geschlank ist.

§. 36.
Das Ruthenband.

Mitten vom Schaamknochen, ganz nahe bei seiner
Zusammenwachsung, und Knorpelverbindung(a), trennt
sich von demjenigen Fadengewebe, welches überall von
aussen um das Knochenhäutchen herum geht, nicht eben
eine wirkliche Membran, aber dennoch ein festes Faden-
gewebe, welches sich vom Messer und vom Zuge bilden
läßt, vorne breiter ist (b), und sich nach und nach zu
einer Art von Dreiekk rükkwärts verengert; es wirft sich
in die Vereinigung (c) der schwammigen Körper, und
in die Mitte des Ruthenrükkens; sein Fortsazz verbreitet
sich in dasjenige Fadengewebe, womit diese Körper von
aussenher bekleidet sind, so daß es kein Wunder ist, daß das
Band der Ruthe mit der Fleischhaut des Hodenbeutels,
welche von diesem Fadengewebe fortgeht, Gemeinschaft
hat. Es trägt dieses Band die Ruthe, und läßt sie
nicht abwärts sinken. Daher kömmt es, daß die vom
Blute aufgetriebene Ruthe einzig und allein, während
ihres Ausschwellens in die Höhe, und nicht herab steigt.

Die
(k) [Spaltenumbruch] Dieses Geschäfte verwarfen
COWPER. l. c. GRAAF. p. 244.
Ill. SENAC. ad HEISTER. edit.
ann. 1735. p. 229. CHESELDEN.
p. 269. DUVERNEY Comm. Pe-
trop. II. p.
379.
(l) CAMPER. t. 2. f. 5.
(m) Idem. ibid.
(a) [Spaltenumbruch] MORGAGN. Adv. I. p. 20.
einen andern Ursprung vom weissen
Striche zur basis der Piramiden-
muskeln fügt hinzu WINSLOW.
n.
564.
(b) MORGAGN. tab. 4. f. 4.
(c) Auch weiter in der Gegend
des erectoris MIDDLETON. calc.
p. 18. ic.

Zeugungstheile, XXVII. Buch.
ſie vom Schaamknochen(k), oder wenigſtens doch ober-
halb der Ruthe ihren Urſprung bekommen.

Es iſt der eine Queermuſkel der Geſaͤshaut,
beim Albin, in ſo fern ein Gehuͤlfe der Ausſtrekker, daß
derſelbe beinahe aus gleichem Urſprunge (l) ebenfalls in
den ſchwammigen Koͤrper inſerirt wird (m), und lang
und geſchlank iſt.

§. 36.
Das Ruthenband.

Mitten vom Schaamknochen, ganz nahe bei ſeiner
Zuſammenwachſung, und Knorpelverbindung(a), trennt
ſich von demjenigen Fadengewebe, welches uͤberall von
auſſen um das Knochenhaͤutchen herum geht, nicht eben
eine wirkliche Membran, aber dennoch ein feſtes Faden-
gewebe, welches ſich vom Meſſer und vom Zuge bilden
laͤßt, vorne breiter iſt (b), und ſich nach und nach zu
einer Art von Dreiekk ruͤkkwaͤrts verengert; es wirft ſich
in die Vereinigung (c) der ſchwammigen Koͤrper, und
in die Mitte des Ruthenruͤkkens; ſein Fortſazz verbreitet
ſich in dasjenige Fadengewebe, womit dieſe Koͤrper von
auſſenher bekleidet ſind, ſo daß es kein Wunder iſt, daß das
Band der Ruthe mit der Fleiſchhaut des Hodenbeutels,
welche von dieſem Fadengewebe fortgeht, Gemeinſchaft
hat. Es traͤgt dieſes Band die Ruthe, und laͤßt ſie
nicht abwaͤrts ſinken. Daher koͤmmt es, daß die vom
Blute aufgetriebene Ruthe einzig und allein, waͤhrend
ihres Auſſchwellens in die Hoͤhe, und nicht herab ſteigt.

Die
(k) [Spaltenumbruch] Dieſes Geſchaͤfte verwarfen
COWPER. l. c. GRAAF. p. 244.
Ill. SENAC. ad HEISTER. edit.
ann. 1735. p. 229. CHESELDEN.
p. 269. DUVERNEY Comm. Pe-
trop. II. p.
379.
(l) CAMPER. t. 2. f. 5.
(m) Idem. ibid.
(a) [Spaltenumbruch] MORGAGN. Adv. I. p. 20.
einen andern Urſprung vom weiſſen
Striche zur baſis der Piramiden-
muſkeln fuͤgt hinzu WINSLOW.
n.
564.
(b) MORGAGN. tab. 4. f. 4.
(c) Auch weiter in der Gegend
des erectoris MIDDLETON. calc.
p. 18. ic.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0742" n="706"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Zeugungstheile, <hi rendition="#aq">XXVII.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
&#x017F;ie vom Schaamknochen<note place="foot" n="(k)"><cb/>
Die&#x017F;es Ge&#x017F;cha&#x0364;fte verwarfen<lb/><hi rendition="#aq">COWPER. l. c. GRAAF. p. 244.<lb/>
Ill. SENAC. ad HEISTER. edit.<lb/>
ann. 1735. p. 229. CHESELDEN.<lb/>
p. 269. DUVERNEY Comm. Pe-<lb/>
trop. II. p.</hi> 379.</note>, oder wenig&#x017F;tens doch ober-<lb/>
halb der Ruthe ihren Ur&#x017F;prung bekommen.</p><lb/>
              <p>Es i&#x017F;t der eine <hi rendition="#fr">Queermu&#x017F;kel der Ge&#x017F;a&#x0364;shaut,</hi><lb/>
beim <hi rendition="#fr">Albin,</hi> in &#x017F;o fern ein Gehu&#x0364;lfe der Aus&#x017F;trekker, daß<lb/>
der&#x017F;elbe beinahe aus gleichem Ur&#x017F;prunge <note place="foot" n="(l)"><hi rendition="#aq">CAMPER. t. 2. f.</hi> 5.</note> ebenfalls in<lb/>
den &#x017F;chwammigen Ko&#x0364;rper in&#x017F;erirt wird <note place="foot" n="(m)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Idem.</hi> ibid.</hi></note>, und lang<lb/>
und ge&#x017F;chlank i&#x017F;t.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 36.<lb/><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Das Ruthenband.</hi></hi></head><lb/>
              <p>Mitten vom Schaamknochen, ganz nahe bei &#x017F;einer<lb/>
Zu&#x017F;ammenwach&#x017F;ung, und Knorpelverbindung<note place="foot" n="(a)"><cb/><hi rendition="#aq">MORGAGN. Adv. I. p.</hi> 20.<lb/>
einen andern Ur&#x017F;prung vom wei&#x017F;&#x017F;en<lb/>
Striche zur <hi rendition="#aq">ba&#x017F;is</hi> der Piramiden-<lb/>
mu&#x017F;keln fu&#x0364;gt hinzu <hi rendition="#aq">WINSLOW.<lb/>
n.</hi> 564.</note>, trennt<lb/>
&#x017F;ich von demjenigen Fadengewebe, welches u&#x0364;berall von<lb/>
au&#x017F;&#x017F;en um das Knochenha&#x0364;utchen herum geht, nicht eben<lb/>
eine wirkliche Membran, aber dennoch ein fe&#x017F;tes Faden-<lb/>
gewebe, welches &#x017F;ich vom Me&#x017F;&#x017F;er und vom Zuge bilden<lb/>
la&#x0364;ßt, vorne breiter i&#x017F;t <note place="foot" n="(b)"><hi rendition="#aq">MORGAGN. tab. 4. f.</hi> 4.</note>, und &#x017F;ich nach und nach zu<lb/>
einer Art von Dreiekk ru&#x0364;kkwa&#x0364;rts verengert; es wirft &#x017F;ich<lb/>
in die Vereinigung <note place="foot" n="(c)">Auch weiter in der Gegend<lb/>
des <hi rendition="#aq">erectoris MIDDLETON. calc.<lb/>
p. 18. ic.</hi></note> der &#x017F;chwammigen Ko&#x0364;rper, und<lb/>
in die Mitte des Ruthenru&#x0364;kkens; &#x017F;ein Fort&#x017F;azz verbreitet<lb/>
&#x017F;ich in dasjenige Fadengewebe, womit die&#x017F;e Ko&#x0364;rper von<lb/>
au&#x017F;&#x017F;enher bekleidet &#x017F;ind, &#x017F;o daß es kein Wunder i&#x017F;t, daß das<lb/>
Band der Ruthe mit der Flei&#x017F;chhaut des Hodenbeutels,<lb/>
welche von die&#x017F;em Fadengewebe fortgeht, Gemein&#x017F;chaft<lb/>
hat. Es tra&#x0364;gt die&#x017F;es Band die Ruthe, und la&#x0364;ßt &#x017F;ie<lb/>
nicht abwa&#x0364;rts &#x017F;inken. Daher ko&#x0364;mmt es, daß die vom<lb/>
Blute aufgetriebene Ruthe einzig und allein, wa&#x0364;hrend<lb/>
ihres Au&#x017F;&#x017F;chwellens in die Ho&#x0364;he, und nicht herab &#x017F;teigt.</p><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch">Die</fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[706/0742] Zeugungstheile, XXVII. Buch. ſie vom Schaamknochen (k), oder wenigſtens doch ober- halb der Ruthe ihren Urſprung bekommen. Es iſt der eine Queermuſkel der Geſaͤshaut, beim Albin, in ſo fern ein Gehuͤlfe der Ausſtrekker, daß derſelbe beinahe aus gleichem Urſprunge (l) ebenfalls in den ſchwammigen Koͤrper inſerirt wird (m), und lang und geſchlank iſt. §. 36. Das Ruthenband. Mitten vom Schaamknochen, ganz nahe bei ſeiner Zuſammenwachſung, und Knorpelverbindung (a), trennt ſich von demjenigen Fadengewebe, welches uͤberall von auſſen um das Knochenhaͤutchen herum geht, nicht eben eine wirkliche Membran, aber dennoch ein feſtes Faden- gewebe, welches ſich vom Meſſer und vom Zuge bilden laͤßt, vorne breiter iſt (b), und ſich nach und nach zu einer Art von Dreiekk ruͤkkwaͤrts verengert; es wirft ſich in die Vereinigung (c) der ſchwammigen Koͤrper, und in die Mitte des Ruthenruͤkkens; ſein Fortſazz verbreitet ſich in dasjenige Fadengewebe, womit dieſe Koͤrper von auſſenher bekleidet ſind, ſo daß es kein Wunder iſt, daß das Band der Ruthe mit der Fleiſchhaut des Hodenbeutels, welche von dieſem Fadengewebe fortgeht, Gemeinſchaft hat. Es traͤgt dieſes Band die Ruthe, und laͤßt ſie nicht abwaͤrts ſinken. Daher koͤmmt es, daß die vom Blute aufgetriebene Ruthe einzig und allein, waͤhrend ihres Auſſchwellens in die Hoͤhe, und nicht herab ſteigt. Die (k) Dieſes Geſchaͤfte verwarfen COWPER. l. c. GRAAF. p. 244. Ill. SENAC. ad HEISTER. edit. ann. 1735. p. 229. CHESELDEN. p. 269. DUVERNEY Comm. Pe- trop. II. p. 379. (l) CAMPER. t. 2. f. 5. (m) Idem. ibid. (a) MORGAGN. Adv. I. p. 20. einen andern Urſprung vom weiſſen Striche zur baſis der Piramiden- muſkeln fuͤgt hinzu WINSLOW. n. 564. (b) MORGAGN. tab. 4. f. 4. (c) Auch weiter in der Gegend des erectoris MIDDLETON. calc. p. 18. ic.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/742
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 706. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/742>, abgerufen am 23.11.2024.