Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

I. Abschn. und deren Saamen.

Von den Nabeladern(k) kömmt ein Ast mit dem
zuführenden Gange, und hängt sich an die von der Saa-
menader herkommende Ader, welche nach dem zufüh-
renden Gange läuft. Diese Schlagader ist auch von
der Ader des Oberbauchs bisweilen entstanden gewesen.

Zum Hodensakke, und dessen Haut laufen Aeste von
den Hüftenadern (l), so wie von der tiefen (m) innern
umgebogenen Ader (n).

Wenn man daher die Saamengefässe unterbindet, so
stürbt die Hode deswegen nicht ab (n*), indem sie Zufluß
an Blute, von den äussern Gefässen her bekömmt, ob
diese gleich so enge sind, daß die Hode nunmehr zur Ver-
richtung des Geschäftes der Liebe untauglich wird (o).

§. 12.
Ob diese Schlagadern mit ihren Blutadern Ge-
meinschaft unterhalten.

Es schriebsehedem J. Berengarius Carpensis(p),
vielleicht, weil er es bei einigen Alten gelesen haben moch-
te, diese Schlagadern stünden, vermittelst deutlicher Aeste,
mit den Saamenblutader im Zusammenhange.

Die meisten unter den Neuern nahmen diesen Sazz
an (p), und vornämlich Eustachius (r), indem dieser in
einer Menge Kupfern grosse Aeste mitten zwischen den
Blut und Schlagadern laufen läßt. Doch es ist auch
nach dieses Mannes Tod nicht diese Meinung ohne Ver-
fechter geblieben (s), sie gefiel dem Harvey (t), dem
(q)

Leal

(k) [Spaltenumbruch] DUVERNEY. MONRO p.
261. HUNTER p. 76. WINSLOW
n. 584.

(l) Fascic. V. p. 9 10. t. 1. m. p.
Fasc. VIII. tab. anter. d. E.

(m) Fasc. V. p. 11. Fasc. VIII. k.

(n) p. 13. et Fascic. VIII. X. k.

(n*) VERHEYEN p. 111.

(o) PALFIN Anat. Chir. p. 184.

(p) [Spaltenumbruch] In MUNDINUM p. 185.

(p) In MUNDINUM p. 185.

(r) Tab. 12. f. 1 3. t 13. t. 25.

(s) CASSERIUS L. VIII tab. 12.
14. 18. 20. De MARGHETT p 86.
HIGHMOR t. 10. f. 2. BARBAT.
de fetu.

(t) Circul. sanguin. p. 206. 207.

(q) MASSA p. 33. 40. PLAZ-
ZONUS part. genit. mul. p. 6.

R r 4

I. Abſchn. und deren Saamen.

Von den Nabeladern(k) koͤmmt ein Aſt mit dem
zufuͤhrenden Gange, und haͤngt ſich an die von der Saa-
menader herkommende Ader, welche nach dem zufuͤh-
renden Gange laͤuft. Dieſe Schlagader iſt auch von
der Ader des Oberbauchs bisweilen entſtanden geweſen.

Zum Hodenſakke, und deſſen Haut laufen Aeſte von
den Huͤftenadern (l), ſo wie von der tiefen (m) innern
umgebogenen Ader (n).

Wenn man daher die Saamengefaͤſſe unterbindet, ſo
ſtuͤrbt die Hode deswegen nicht ab (n*), indem ſie Zufluß
an Blute, von den aͤuſſern Gefaͤſſen her bekoͤmmt, ob
dieſe gleich ſo enge ſind, daß die Hode nunmehr zur Ver-
richtung des Geſchaͤftes der Liebe untauglich wird (o).

§. 12.
Ob dieſe Schlagadern mit ihren Blutadern Ge-
meinſchaft unterhalten.

Es ſchriebſehedem J. Berengarius Carpenſis(p),
vielleicht, weil er es bei einigen Alten geleſen haben moch-
te, dieſe Schlagadern ſtuͤnden, vermittelſt deutlicher Aeſte,
mit den Saamenblutader im Zuſammenhange.

Die meiſten unter den Neuern nahmen dieſen Sazz
an (p), und vornaͤmlich Euſtachius (r), indem dieſer in
einer Menge Kupfern groſſe Aeſte mitten zwiſchen den
Blut und Schlagadern laufen laͤßt. Doch es iſt auch
nach dieſes Mannes Tod nicht dieſe Meinung ohne Ver-
fechter geblieben (s), ſie gefiel dem Harvey (t), dem
(q)

Leal

(k) [Spaltenumbruch] DUVERNEY. MONRO p.
261. HUNTER p. 76. WINSLOW
n. 584.

(l) Faſcic. V. p. 9 10. t. 1. m. p.
Faſc. VIII. tab. anter. d. E.

(m) Faſc. V. p. 11. Faſc. VIII. k.

(n) p. 13. et Faſcic. VIII. X. k.

(n*) VERHEYEN p. 111.

(o) PALFIN Anat. Chir. p. 184.

(p) [Spaltenumbruch] In MUNDINUM p. 185.

(p) In MUNDINUM p. 185.

(r) Tab. 12. f. 1 3. t 13. t. 25.

(s) CASSERIUS L. VIII tab. 12.
14. 18. 20. De MARGHETT p 86.
HIGHMOR t. 10. f. 2. BARBAT.
de fetu.

(t) Circul. ſanguin. p. 206. 207.

(q) MASSA p. 33. 40. PLAZ-
ZONUS part. genit. mul. p. 6.

R r 4

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0667" n="631"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">I.</hi> Ab&#x017F;chn. und deren Saamen.</hi> </fw><lb/>
              <p>Von den Nabeladern<note place="foot" n="(k)"><cb/><hi rendition="#aq">DUVERNEY. MONRO p.<lb/>
261. HUNTER p. 76. WINSLOW<lb/>
n.</hi> 584.</note> ko&#x0364;mmt ein A&#x017F;t mit dem<lb/>
zufu&#x0364;hrenden Gange, und ha&#x0364;ngt &#x017F;ich an die von der Saa-<lb/>
menader herkommende Ader, welche nach dem zufu&#x0364;h-<lb/>
renden Gange la&#x0364;uft. Die&#x017F;e Schlagader i&#x017F;t auch von<lb/>
der Ader des Oberbauchs bisweilen ent&#x017F;tanden gewe&#x017F;en.</p><lb/>
              <p>Zum Hoden&#x017F;akke, und de&#x017F;&#x017F;en Haut laufen Ae&#x017F;te von<lb/>
den Hu&#x0364;ftenadern <note place="foot" n="(l)"><hi rendition="#aq">Fa&#x017F;cic. V. p. 9 10. t. 1. m. p.<lb/>
Fa&#x017F;c. VIII. tab. anter. d. E.</hi></note>, &#x017F;o wie von der tiefen <note place="foot" n="(m)"><hi rendition="#aq">Fa&#x017F;c. V. p. 11. Fa&#x017F;c. VIII. k.</hi></note> innern<lb/>
umgebogenen Ader <note place="foot" n="(n)"><hi rendition="#aq">p. 13. et Fa&#x017F;cic. VIII. X. k.</hi></note>.</p><lb/>
              <p>Wenn man daher die Saamengefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;e unterbindet, &#x017F;o<lb/>
&#x017F;tu&#x0364;rbt die Hode deswegen nicht ab <note place="foot" n="(n*)"><hi rendition="#aq">VERHEYEN p.</hi> 111.</note>, indem &#x017F;ie Zufluß<lb/>
an Blute, von den a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;ern Gefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;en her beko&#x0364;mmt, ob<lb/>
die&#x017F;e gleich &#x017F;o enge &#x017F;ind, daß die Hode nunmehr zur Ver-<lb/>
richtung des Ge&#x017F;cha&#x0364;ftes der Liebe untauglich wird <note place="foot" n="(o)"><hi rendition="#aq">PALFIN Anat. Chir. p.</hi> 184.</note>.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 12.<lb/><hi rendition="#b">Ob die&#x017F;e Schlagadern mit ihren Blutadern Ge-<lb/>
mein&#x017F;chaft unterhalten.</hi></head><lb/>
              <p>Es &#x017F;chrieb&#x017F;ehedem J. <hi rendition="#fr">Berengarius Carpen&#x017F;is</hi><note place="foot" n="(p)"><cb/><hi rendition="#aq">In MUNDINUM p.</hi> 185.</note>,<lb/>
vielleicht, weil er es bei einigen Alten gele&#x017F;en haben moch-<lb/>
te, die&#x017F;e Schlagadern &#x017F;tu&#x0364;nden, vermittel&#x017F;t deutlicher Ae&#x017F;te,<lb/>
mit den Saamenblutader im Zu&#x017F;ammenhange.</p><lb/>
              <p>Die mei&#x017F;ten unter den Neuern nahmen die&#x017F;en Sazz<lb/>
an <note place="foot" n="(p)"><hi rendition="#aq">In MUNDINUM p.</hi> 185.</note>, und vorna&#x0364;mlich <hi rendition="#fr">Eu&#x017F;tachius</hi> <note place="foot" n="(r)"><hi rendition="#aq">Tab. 12. f. 1 3. t 13. t.</hi> 25.</note>, indem die&#x017F;er in<lb/>
einer Menge Kupfern gro&#x017F;&#x017F;e Ae&#x017F;te mitten zwi&#x017F;chen den<lb/>
Blut und Schlagadern laufen la&#x0364;ßt. Doch es i&#x017F;t auch<lb/>
nach die&#x017F;es Mannes Tod nicht die&#x017F;e Meinung ohne Ver-<lb/>
fechter geblieben <note place="foot" n="(s)"><hi rendition="#aq">CASSERIUS L. VIII tab. 12.<lb/>
14. 18. 20. De MARGHETT p 86.<lb/>
HIGHMOR t. 10. f. 2. BARBAT.<lb/>
de fetu.</hi></note>, &#x017F;ie gefiel dem <hi rendition="#fr">Harvey</hi> <note place="foot" n="(t)"><hi rendition="#aq">Circul. &#x017F;anguin. p.</hi> 206. 207.</note>, dem<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">R r 4</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">Leal</hi></fw><lb/><note place="foot" n="(q)"><hi rendition="#aq">MASSA p. 33. 40. PLAZ-<lb/>
ZONUS part. genit. mul. p.</hi> 6.</note><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[631/0667] I. Abſchn. und deren Saamen. Von den Nabeladern (k) koͤmmt ein Aſt mit dem zufuͤhrenden Gange, und haͤngt ſich an die von der Saa- menader herkommende Ader, welche nach dem zufuͤh- renden Gange laͤuft. Dieſe Schlagader iſt auch von der Ader des Oberbauchs bisweilen entſtanden geweſen. Zum Hodenſakke, und deſſen Haut laufen Aeſte von den Huͤftenadern (l), ſo wie von der tiefen (m) innern umgebogenen Ader (n). Wenn man daher die Saamengefaͤſſe unterbindet, ſo ſtuͤrbt die Hode deswegen nicht ab (n*), indem ſie Zufluß an Blute, von den aͤuſſern Gefaͤſſen her bekoͤmmt, ob dieſe gleich ſo enge ſind, daß die Hode nunmehr zur Ver- richtung des Geſchaͤftes der Liebe untauglich wird (o). §. 12. Ob dieſe Schlagadern mit ihren Blutadern Ge- meinſchaft unterhalten. Es ſchriebſehedem J. Berengarius Carpenſis (p), vielleicht, weil er es bei einigen Alten geleſen haben moch- te, dieſe Schlagadern ſtuͤnden, vermittelſt deutlicher Aeſte, mit den Saamenblutader im Zuſammenhange. Die meiſten unter den Neuern nahmen dieſen Sazz an (p), und vornaͤmlich Euſtachius (r), indem dieſer in einer Menge Kupfern groſſe Aeſte mitten zwiſchen den Blut und Schlagadern laufen laͤßt. Doch es iſt auch nach dieſes Mannes Tod nicht dieſe Meinung ohne Ver- fechter geblieben (s), ſie gefiel dem Harvey (t), dem Leal (q) (k) DUVERNEY. MONRO p. 261. HUNTER p. 76. WINSLOW n. 584. (l) Faſcic. V. p. 9 10. t. 1. m. p. Faſc. VIII. tab. anter. d. E. (m) Faſc. V. p. 11. Faſc. VIII. k. (n) p. 13. et Faſcic. VIII. X. k. (n*) VERHEYEN p. 111. (o) PALFIN Anat. Chir. p. 184. (p) In MUNDINUM p. 185. (p) In MUNDINUM p. 185. (r) Tab. 12. f. 1 3. t 13. t. 25. (s) CASSERIUS L. VIII tab. 12. 14. 18. 20. De MARGHETT p 86. HIGHMOR t. 10. f. 2. BARBAT. de fetu. (t) Circul. ſanguin. p. 206. 207. (q) MASSA p. 33. 40. PLAZ- ZONUS part. genit. mul. p. 6. R r 4

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): CC BY-SA 4.0.
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/667
Zitationshilfe:	Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 631. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/667>, abgerufen am 21.12.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.