Man nennt dieses das Markige Wesen(a). Hie- her gehört der innere Theil eines jeden Nierchens, er ist weis, röthlich, härter, gleichsam wie ein Ueberbein, aber dennoch zu zerspalten. Dieser Theil entspringet allezeit überall und im ganzen Umkreise aus dem rindigen Nie- renfleische, mit einigen Cilindern, welche wechselsweise zwischen das rindige Wesen eingemischt sind (b). Es bestehet aber aus Fasern, die leicht ins Gesichte fallen, von allen Seiten gleichsam aus einer Zirkelperipherie (c) gegen das Bekken zu gezogen sind (d), und er verwan- delt sich endlich in ein Wärzchen(e), welches einiger maassen wie ein Kegel abnimmt, und sich mit einem freien und ins Bekken vorragenden stumpfen, und rundlichen Ende endigt.
Es bestehet dieses ganze Fleisch inwendig, wenn man es zerschneidet, aus Streifen (f) und Furchen, welche
aus
(a)[Spaltenumbruch]Tubuleuses. BERTIN. p. 83.
(b)FERREIN. Mem. de 1749. t. 15.
(c)Base de la papille BERTIN. p. 84. t. 2. f. 1 2.
(d)EUSTACH. t. 5. f. 1. HEU- ERMAN. t 1. f. 1. BERTIN. p. 84. t. 3. f. 1. FERREIN. t. 44. f. 1. 2.
(e) Das Fleisch ist den weibli- chen Brustwarzen ähnlich CAR- PENSIS in MUNDINUM p. 179. des wahren Erfinders, so daß we- der Gulielmus RONDELET. apud POSTHIUM p. 507. noch auch C. BARTHOLINUS p. 106. für den Erfinder gehalten werden kann. Wärzchen nennet MASSA selbige p. 30. et FALLOPIUS p. 180. et VIDUS t. 65. f. 3. 4. 1. HEUERM. VIDUS zeichnet sie zu rund. Ca- [Spaltenumbruch]
runculae oder Drüsen nennet sel- bige S. ALBERTI Ed. I. p 81. post. orat. p. 165. EUSTACHIUS redet davon p. 42 et VIEUSSENS.
(f)FERREIN. t. 15 f. 4. 5. VIEUSSENS. traite des liqueurs in dem Kupfer. EUSTACH t. 5. f. 1. t. 11. f. 10. RUYSCH. Thes. III. t. 4. f. 3 6. Thes. IV. t. 1. f. 1. Thes. VI. prdr. f. 2. BERTIN. p. 95. 96. 99. 100. 105. tab. 1. 2. f. 1. 2. t. 4. f. 1. 2. 3. 4. 5. FERREIN. t. 14. f. 1. 2. HEUERMAN. t. 1. f. 1. Unzähliche Gänge, welche den Urin an sich ziehen C. STEPHANI p. 187. Furchen, und kleine Kanäle EUSTACH. p. 42. 123. gerade Fa- sern FALLOP. p. 100. kleine Ka- näle SPIGEL. p. 245. Röhrchen, durch welche ein Serum tröpfelt LISTER. culcul. pag. 61. hohle
Gänge
A a 2
I. Abſchn. Die Nieren, und deren Bau.
§. 8. Das Streifige im Bau der Niere.
Man nennt dieſes das Markige Weſen(a). Hie- her gehoͤrt der innere Theil eines jeden Nierchens, er iſt weis, roͤthlich, haͤrter, gleichſam wie ein Ueberbein, aber dennoch zu zerſpalten. Dieſer Theil entſpringet allezeit uͤberall und im ganzen Umkreiſe aus dem rindigen Nie- renfleiſche, mit einigen Cilindern, welche wechſelsweiſe zwiſchen das rindige Weſen eingemiſcht ſind (b). Es beſtehet aber aus Faſern, die leicht ins Geſichte fallen, von allen Seiten gleichſam aus einer Zirkelperipherie (c) gegen das Bekken zu gezogen ſind (d), und er verwan- delt ſich endlich in ein Waͤrzchen(e), welches einiger maaſſen wie ein Kegel abnimmt, und ſich mit einem freien und ins Bekken vorragenden ſtumpfen, und rundlichen Ende endigt.
Es beſtehet dieſes ganze Fleiſch inwendig, wenn man es zerſchneidet, aus Streifen (f) und Furchen, welche
aus
(a)[Spaltenumbruch]Tubuleuſes. BERTIN. p. 83.
(b)FERREIN. Mém. de 1749. t. 15.
(c)Baſe de la papille BERTIN. p. 84. t. 2. f. 1 2.
(d)EUSTACH. t. 5. f. 1. HEU- ERMAN. t 1. f. 1. BERTIN. p. 84. t. 3. f. 1. FERREIN. t. 44. f. 1. 2.
(e) Das Fleiſch iſt den weibli- chen Bruſtwarzen aͤhnlich CAR- PENSIS in MUNDINUM p. 179. des wahren Erfinders, ſo daß we- der Gulielmus RONDELET. apud POSTHIUM p. 507. noch auch C. BARTHOLINUS p. 106. fuͤr den Erfinder gehalten werden kann. Waͤrzchen nennet MASSA ſelbige p. 30. et FALLOPIUS p. 180. et VIDUS t. 65. f. 3. 4. 1. HEUERM. VIDUS zeichnet ſie zu rund. Ca- [Spaltenumbruch]
runculæ oder Druͤſen nennet ſel- bige S. ALBERTI Ed. I. p 81. poſt. orat. p. 165. EUSTACHIUS redet davon p. 42 et VIEUSSENS.
(f)FERREIN. t. 15 f. 4. 5. VIEUSSENS. traité des liqueurs in dem Kupfer. EUSTACH t. 5. f. 1. t. 11. f. 10. RUYSCH. Theſ. III. t. 4. f. 3 6. Theſ. IV. t. 1. f. 1. Theſ. VI. prdr. f. 2. BERTIN. p. 95. 96. 99. 100. 105. tab. 1. 2. f. 1. 2. t. 4. f. 1. 2. 3. 4. 5. FERREIN. t. 14. f. 1. 2. HEUERMAN. t. 1. f. 1. Unzaͤhliche Gaͤnge, welche den Urin an ſich ziehen C. STEPHANI p. 187. Furchen, und kleine Kanaͤle EUSTACH. p. 42. 123. gerade Fa- ſern FALLOP. p. 100. kleine Ka- naͤle SPIGEL. p. 245. Roͤhrchen, durch welche ein Serum troͤpfelt LISTER. culcul. pag. 61. hohle
Gaͤnge
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[371/0407]
I. Abſchn. Die Nieren, und deren Bau.
§. 8.
Das Streifige im Bau der Niere.
Man nennt dieſes das Markige Weſen (a). Hie-
her gehoͤrt der innere Theil eines jeden Nierchens, er iſt
weis, roͤthlich, haͤrter, gleichſam wie ein Ueberbein, aber
dennoch zu zerſpalten. Dieſer Theil entſpringet allezeit
uͤberall und im ganzen Umkreiſe aus dem rindigen Nie-
renfleiſche, mit einigen Cilindern, welche wechſelsweiſe
zwiſchen das rindige Weſen eingemiſcht ſind (b). Es
beſtehet aber aus Faſern, die leicht ins Geſichte fallen,
von allen Seiten gleichſam aus einer Zirkelperipherie (c)
gegen das Bekken zu gezogen ſind (d), und er verwan-
delt ſich endlich in ein Waͤrzchen (e), welches einiger
maaſſen wie ein Kegel abnimmt, und ſich mit einem freien
und ins Bekken vorragenden ſtumpfen, und rundlichen
Ende endigt.
Es beſtehet dieſes ganze Fleiſch inwendig, wenn man
es zerſchneidet, aus Streifen (f) und Furchen, welche
aus
(a)
Tubuleuſes. BERTIN.
p. 83.
(b) FERREIN. Mém. de 1749.
t. 15.
(c) Baſe de la papille BERTIN.
p. 84. t. 2. f. 1 2.
(d) EUSTACH. t. 5. f. 1. HEU-
ERMAN. t 1. f. 1. BERTIN. p. 84.
t. 3. f. 1. FERREIN. t. 44. f. 1. 2.
(e) Das Fleiſch iſt den weibli-
chen Bruſtwarzen aͤhnlich CAR-
PENSIS in MUNDINUM p. 179.
des wahren Erfinders, ſo daß we-
der Gulielmus RONDELET. apud
POSTHIUM p. 507. noch auch C.
BARTHOLINUS p. 106. fuͤr den
Erfinder gehalten werden kann.
Waͤrzchen nennet MASSA ſelbige
p. 30. et FALLOPIUS p. 180. et
VIDUS t. 65. f. 3. 4. 1. HEUERM.
VIDUS zeichnet ſie zu rund. Ca-
runculæ oder Druͤſen nennet ſel-
bige S. ALBERTI Ed. I. p 81. poſt.
orat. p. 165. EUSTACHIUS redet
davon p. 42 et VIEUSSENS.
(f) FERREIN. t. 15 f. 4. 5.
VIEUSSENS. traité des liqueurs
in dem Kupfer. EUSTACH t. 5.
f. 1. t. 11. f. 10. RUYSCH. Theſ.
III. t. 4. f. 3 6. Theſ. IV. t. 1. f. 1.
Theſ. VI. prdr. f. 2. BERTIN. p.
95. 96. 99. 100. 105. tab. 1. 2. f. 1. 2.
t. 4. f. 1. 2. 3. 4. 5. FERREIN. t. 14.
f. 1. 2. HEUERMAN. t. 1. f. 1.
Unzaͤhliche Gaͤnge, welche den Urin
an ſich ziehen C. STEPHANI p.
187. Furchen, und kleine Kanaͤle
EUSTACH. p. 42. 123. gerade Fa-
ſern FALLOP. p. 100. kleine Ka-
naͤle SPIGEL. p. 245. Roͤhrchen,
durch welche ein Serum troͤpfelt
LISTER. culcul. pag. 61. hohle
Gaͤnge
A a 2
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 371. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/407>, abgerufen am 21.11.2024.
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