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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

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I. Abschn. Die Nieren, und deren Bau.
§. 8.
Das Streifige im Bau der Niere.

Man nennt dieses das Markige Wesen(a). Hie-
her gehört der innere Theil eines jeden Nierchens, er ist
weis, röthlich, härter, gleichsam wie ein Ueberbein, aber
dennoch zu zerspalten. Dieser Theil entspringet allezeit
überall und im ganzen Umkreise aus dem rindigen Nie-
renfleische, mit einigen Cilindern, welche wechselsweise
zwischen das rindige Wesen eingemischt sind (b). Es
bestehet aber aus Fasern, die leicht ins Gesichte fallen,
von allen Seiten gleichsam aus einer Zirkelperipherie (c)
gegen das Bekken zu gezogen sind (d), und er verwan-
delt sich endlich in ein Wärzchen (e), welches einiger
maassen wie ein Kegel abnimmt, und sich mit einem freien
und ins Bekken vorragenden stumpfen, und rundlichen
Ende endigt.

Es bestehet dieses ganze Fleisch inwendig, wenn man
es zerschneidet, aus Streifen (f) und Furchen, welche

aus
(a) [Spaltenumbruch] Tubuleuses. BERTIN.
p.
83.
(b) FERREIN. Mem. de 1749.
t.
15.
(c) Base de la papille BERTIN.
p. 84. t. 2. f.
1 2.
(d) EUSTACH. t. 5. f. 1. HEU-
ERMAN. t 1. f. 1. BERTIN. p. 84.
t. 3. f. 1. FERREIN. t. 44. f.
1. 2.
(e) Das Fleisch ist den weibli-
chen Brustwarzen ähnlich CAR-
PENSIS in MUNDINUM p.
179.
des wahren Erfinders, so daß we-
der Gulielmus RONDELET. apud
POSTHIUM p.
507. noch auch C.
BARTHOLINUS p.
106. für den
Erfinder gehalten werden kann.
Wärzchen nennet MASSA selbige
p. 30. et FALLOPIUS p. 180. et
VIDUS t. 65. f. 3. 4. 1. HEUERM.
VIDUS
zeichnet sie zu rund. Ca-
[Spaltenumbruch] runculae
oder Drüsen nennet sel-
bige S. ALBERTI Ed. I. p 81. post.
orat. p. 165. EUSTACHIUS
redet
davon p. 42 et VIEUSSENS.
(f) FERREIN. t. 15 f. 4. 5.
VIEUSSENS. traite des liqueurs

in dem Kupfer. EUSTACH t. 5.
f. 1. t. 11. f. 10. RUYSCH. Thes.
III. t. 4. f. 3 6. Thes. IV. t. 1. f. 1.
Thes. VI. prdr. f. 2. BERTIN. p.
95. 96. 99. 100. 105. tab. 1. 2. f. 1. 2.
t. 4. f. 1. 2. 3. 4. 5. FERREIN. t. 14.
f. 1. 2. HEUERMAN. t. 1. f.
1.
Unzähliche Gänge, welche den Urin
an sich ziehen C. STEPHANI p.
187. Furchen, und kleine Kanäle
EUSTACH. p. 42. 123. gerade Fa-
sern FALLOP. p. 100. kleine Ka-
näle SPIGEL. p. 245. Röhrchen,
durch welche ein Serum tröpfelt
LISTER. culcul. pag. 61. hohle
Gänge
A a 2
I. Abſchn. Die Nieren, und deren Bau.
§. 8.
Das Streifige im Bau der Niere.

Man nennt dieſes das Markige Weſen(a). Hie-
her gehoͤrt der innere Theil eines jeden Nierchens, er iſt
weis, roͤthlich, haͤrter, gleichſam wie ein Ueberbein, aber
dennoch zu zerſpalten. Dieſer Theil entſpringet allezeit
uͤberall und im ganzen Umkreiſe aus dem rindigen Nie-
renfleiſche, mit einigen Cilindern, welche wechſelsweiſe
zwiſchen das rindige Weſen eingemiſcht ſind (b). Es
beſtehet aber aus Faſern, die leicht ins Geſichte fallen,
von allen Seiten gleichſam aus einer Zirkelperipherie (c)
gegen das Bekken zu gezogen ſind (d), und er verwan-
delt ſich endlich in ein Waͤrzchen (e), welches einiger
maaſſen wie ein Kegel abnimmt, und ſich mit einem freien
und ins Bekken vorragenden ſtumpfen, und rundlichen
Ende endigt.

Es beſtehet dieſes ganze Fleiſch inwendig, wenn man
es zerſchneidet, aus Streifen (f) und Furchen, welche

aus
(a) [Spaltenumbruch] Tubuleuſes. BERTIN.
p.
83.
(b) FERREIN. Mém. de 1749.
t.
15.
(c) Baſe de la papille BERTIN.
p. 84. t. 2. f.
1 2.
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ERMAN. t 1. f. 1. BERTIN. p. 84.
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1. 2.
(e) Das Fleiſch iſt den weibli-
chen Bruſtwarzen aͤhnlich CAR-
PENSIS in MUNDINUM p.
179.
des wahren Erfinders, ſo daß we-
der Gulielmus RONDELET. apud
POSTHIUM p.
507. noch auch C.
BARTHOLINUS p.
106. fuͤr den
Erfinder gehalten werden kann.
Waͤrzchen nennet MASSA ſelbige
p. 30. et FALLOPIUS p. 180. et
VIDUS t. 65. f. 3. 4. 1. HEUERM.
VIDUS
zeichnet ſie zu rund. Ca-
[Spaltenumbruch] runculæ
oder Druͤſen nennet ſel-
bige S. ALBERTI Ed. I. p 81. poſt.
orat. p. 165. EUSTACHIUS
redet
davon p. 42 et VIEUSSENS.
(f) FERREIN. t. 15 f. 4. 5.
VIEUSSENS. traité des liqueurs

in dem Kupfer. EUSTACH t. 5.
f. 1. t. 11. f. 10. RUYSCH. Theſ.
III. t. 4. f. 3 6. Theſ. IV. t. 1. f. 1.
Theſ. VI. prdr. f. 2. BERTIN. p.
95. 96. 99. 100. 105. tab. 1. 2. f. 1. 2.
t. 4. f. 1. 2. 3. 4. 5. FERREIN. t. 14.
f. 1. 2. HEUERMAN. t. 1. f.
1.
Unzaͤhliche Gaͤnge, welche den Urin
an ſich ziehen C. STEPHANI p.
187. Furchen, und kleine Kanaͤle
EUSTACH. p. 42. 123. gerade Fa-
ſern FALLOP. p. 100. kleine Ka-
naͤle SPIGEL. p. 245. Roͤhrchen,
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[371/0407] I. Abſchn. Die Nieren, und deren Bau. §. 8. Das Streifige im Bau der Niere. Man nennt dieſes das Markige Weſen (a). Hie- her gehoͤrt der innere Theil eines jeden Nierchens, er iſt weis, roͤthlich, haͤrter, gleichſam wie ein Ueberbein, aber dennoch zu zerſpalten. Dieſer Theil entſpringet allezeit uͤberall und im ganzen Umkreiſe aus dem rindigen Nie- renfleiſche, mit einigen Cilindern, welche wechſelsweiſe zwiſchen das rindige Weſen eingemiſcht ſind (b). Es beſtehet aber aus Faſern, die leicht ins Geſichte fallen, von allen Seiten gleichſam aus einer Zirkelperipherie (c) gegen das Bekken zu gezogen ſind (d), und er verwan- delt ſich endlich in ein Waͤrzchen (e), welches einiger maaſſen wie ein Kegel abnimmt, und ſich mit einem freien und ins Bekken vorragenden ſtumpfen, und rundlichen Ende endigt. Es beſtehet dieſes ganze Fleiſch inwendig, wenn man es zerſchneidet, aus Streifen (f) und Furchen, welche aus (a) Tubuleuſes. BERTIN. p. 83. (b) FERREIN. Mém. de 1749. t. 15. (c) Baſe de la papille BERTIN. p. 84. t. 2. f. 1 2. (d) EUSTACH. t. 5. f. 1. HEU- ERMAN. t 1. f. 1. BERTIN. p. 84. t. 3. f. 1. FERREIN. t. 44. f. 1. 2. (e) Das Fleiſch iſt den weibli- chen Bruſtwarzen aͤhnlich CAR- PENSIS in MUNDINUM p. 179. des wahren Erfinders, ſo daß we- der Gulielmus RONDELET. apud POSTHIUM p. 507. noch auch C. BARTHOLINUS p. 106. fuͤr den Erfinder gehalten werden kann. Waͤrzchen nennet MASSA ſelbige p. 30. et FALLOPIUS p. 180. et VIDUS t. 65. f. 3. 4. 1. HEUERM. VIDUS zeichnet ſie zu rund. Ca- runculæ oder Druͤſen nennet ſel- bige S. ALBERTI Ed. I. p 81. poſt. orat. p. 165. EUSTACHIUS redet davon p. 42 et VIEUSSENS. (f) FERREIN. t. 15 f. 4. 5. VIEUSSENS. traité des liqueurs in dem Kupfer. EUSTACH t. 5. f. 1. t. 11. f. 10. RUYSCH. Theſ. III. t. 4. f. 3 6. Theſ. IV. t. 1. f. 1. Theſ. VI. prdr. f. 2. BERTIN. p. 95. 96. 99. 100. 105. tab. 1. 2. f. 1. 2. t. 4. f. 1. 2. 3. 4. 5. FERREIN. t. 14. f. 1. 2. HEUERMAN. t. 1. f. 1. Unzaͤhliche Gaͤnge, welche den Urin an ſich ziehen C. STEPHANI p. 187. Furchen, und kleine Kanaͤle EUSTACH. p. 42. 123. gerade Fa- ſern FALLOP. p. 100. kleine Ka- naͤle SPIGEL. p. 245. Roͤhrchen, durch welche ein Serum troͤpfelt LISTER. culcul. pag. 61. hohle Gaͤnge A a 2

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 371. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/407>, abgerufen am 21.11.2024.