§. 8. Die Milchgefässe von der zwoten Art, oder die Mittelgefässe zwischen der Drüse und dem Sammelkasten.
So wie sich die Drüsen des Gekröses in dieser Ge- gend mehr häufen, wo das Gekröse unterhalb dem Queergrimmdarme hervorkömmt, so sammlen sich die Milchgefässe in grössere Stämme; sie machen einen ein- zigen(a), in den jungen Ziegen (b), bisweilen auch im Menschen, oder zween Stämme (c) aus.
Jch habe öfters einige (d), vier (e), oder ohnge- fehr so viel, oder auch zahlreiche Milchgefässe (e*), in Frauenspersonen sieben oder acht gesehen. Jn einem Kinde fand ich vorne drei oder vier, welche mit der Ge- kröseschlagader, rechter Hand längst dem Anfange des Leerdarms krochen, hinten aber mehrere, aber kleinere.
Sie streichen aber mit der Gekröseschlagader, hinter der Gekrösdrüse und dem ersten Zwölffingerdarm, rech- ter Hand weg, wo sie sich ferner mit den Flieswasserge- fässen vereinigen, welches beynahe an den Grenzen des lerzten Rükkenwirbels, und des ersten Halswirbelbeins geschieht.
Man nennt diese Gefässe gemeiniglich Gefässe von der zwoten Art, so heissen sie bei dem Jakob B. Wins- low(e**) Gefässe der dritten Art, und da sie grösser
sind,
(a)[Spaltenumbruch]ZELLER. admin. vas. lymph. p. 3. So verstehe ich den SANTORINUM p. 171.
(b) Zwei in der Maus.
(c) Zwei Stämmchen sahe Ill. BOHLIUS. drei WIUM, wie ich selbst gesehen.
(d) Wenige und grosse FAN- TON. diss. anat. p. 206.
(e) Vier BOHL. l. c. et n. 42. EVERTSEN. T. II. WALTHER. obs. 3. HENNINGER. n. 13. vier, [Spaltenumbruch]
oder fünfe DUVERNOI II p. 202. CHESELD. t. 26. NARCISS. So saget beinahe RUDBEK. vas. aquof. f. 6. 10. 11. fünfe, oder sechs HEU- ERMAN. III. p. 82. So sagt RUYSCH. l. c. f. 3.
(e*)PECQUET. in icone v. HORNE de duct. chylif p. 281. HALL. Phil. trans. n. 364. f. 12. KULMUS. t. 21. SALZMAN. bei dem DUVERNOI p. 283.
(e**)n. 217.
Die Milchgefaͤſſe. XXV. Buch.
§. 8. Die Milchgefaͤſſe von der zwoten Art, oder die Mittelgefaͤſſe zwiſchen der Druͤſe und dem Sammelkaſten.
So wie ſich die Druͤſen des Gekroͤſes in dieſer Ge- gend mehr haͤufen, wo das Gekroͤſe unterhalb dem Queergrimmdarme hervorkoͤmmt, ſo ſammlen ſich die Milchgefaͤſſe in groͤſſere Staͤmme; ſie machen einen ein- zigen(a), in den jungen Ziegen (b), bisweilen auch im Menſchen, oder zween Staͤmme (c) aus.
Jch habe oͤfters einige (d), vier (e), oder ohnge- fehr ſo viel, oder auch zahlreiche Milchgefaͤſſe (e*), in Frauensperſonen ſieben oder acht geſehen. Jn einem Kinde fand ich vorne drei oder vier, welche mit der Ge- kroͤſeſchlagader, rechter Hand laͤngſt dem Anfange des Leerdarms krochen, hinten aber mehrere, aber kleinere.
Sie ſtreichen aber mit der Gekroͤſeſchlagader, hinter der Gekroͤsdruͤſe und dem erſten Zwoͤlffingerdarm, rech- ter Hand weg, wo ſie ſich ferner mit den Flieswaſſerge- faͤſſen vereinigen, welches beynahe an den Grenzen des leꝛzten Ruͤkkenwirbels, und des erſten Halswirbelbeins geſchieht.
Man nennt dieſe Gefaͤſſe gemeiniglich Gefaͤſſe von der zwoten Art, ſo heiſſen ſie bei dem Jakob B. Winſ- low(e**) Gefaͤſſe der dritten Art, und da ſie groͤſſer
ſind,
(a)[Spaltenumbruch]ZELLER. admin. vaſ. lymph. p. 3. So verſtehe ich den SANTORINUM p. 171.
(b) Zwei in der Maus.
(c) Zwei Staͤmmchen ſahe Ill. BOHLIUS. drei WIUM, wie ich ſelbſt geſehen.
(d) Wenige und groſſe FAN- TON. diſſ. anat. p. 206.
(e) Vier BOHL. l. c. et n. 42. EVERTSEN. T. II. WALTHER. obſ. 3. HENNINGER. n. 13. vier, [Spaltenumbruch]
oder fuͤnfe DUVERNOI II p. 202. CHESELD. t. 26. NARCISS. So ſaget beinahe RUDBEK. vaſ. aquof. f. 6. 10. 11. fuͤnfe, oder ſechs HEU- ERMAN. III. p. 82. So ſagt RUYSCH. l. c. f. 3.
(e*)PECQUET. in icone v. HORNE de duct. chylif p. 281. HALL. Phil. tranſ. n. 364. f. 12. KULMUS. t. 21. SALZMAN. bei dem DUVERNOI p. 283.
(e**)n. 217.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0354"n="318"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Die Milchgefaͤſſe. <hirendition="#aq">XXV.</hi> Buch.</hi></fw><lb/><divn="4"><head><hirendition="#b">§. 8.<lb/>
Die Milchgefaͤſſe von der zwoten Art, oder die<lb/>
Mittelgefaͤſſe zwiſchen der Druͤſe und dem<lb/>
Sammelkaſten.</hi></head><lb/><p>So wie ſich die Druͤſen des Gekroͤſes in dieſer Ge-<lb/>
gend mehr haͤufen, wo das Gekroͤſe unterhalb dem<lb/>
Queergrimmdarme hervorkoͤmmt, ſo ſammlen ſich die<lb/>
Milchgefaͤſſe in groͤſſere Staͤmme; ſie machen einen ein-<lb/>
zigen<noteplace="foot"n="(a)"><cb/><hirendition="#aq"><hirendition="#g">ZELLER.</hi> admin. vaſ.<lb/>
lymph. p.</hi> 3. So verſtehe ich den<lb/><hirendition="#aq">SANTORINUM p.</hi> 171.</note>, in den jungen Ziegen <noteplace="foot"n="(b)">Zwei in der Maus.</note>, bisweilen auch im<lb/>
Menſchen, oder zween Staͤmme <noteplace="foot"n="(c)">Zwei Staͤmmchen ſahe <hirendition="#aq">Ill.<lb/>
BOHLIUS.</hi> drei <hirendition="#aq">WIUM,</hi> wie ich<lb/>ſelbſt geſehen.</note> aus.</p><lb/><p>Jch habe oͤfters einige <noteplace="foot"n="(d)">Wenige und groſſe <hirendition="#aq">FAN-<lb/>
TON. diſſ. anat. p.</hi> 206.</note>, vier <noteplace="foot"n="(e)">Vier <hirendition="#aq">BOHL. l. c. et n. 42.<lb/>
EVERTSEN. T. II. WALTHER.<lb/>
obſ. 3. HENNINGER. n.</hi> 13. vier,<lb/><cb/>
oder fuͤnfe <hirendition="#aq">DUVERNOI II p. 202.<lb/>
CHESELD. t. 26. NARCISS.</hi> So<lb/>ſaget beinahe <hirendition="#aq">RUDBEK. vaſ. aquof.<lb/>
f.</hi> 6. 10. 11. fuͤnfe, oder ſechs <hirendition="#aq">HEU-<lb/>
ERMAN. III. p.</hi> 82. So ſagt<lb/><hirendition="#aq">RUYSCH. l. c. f.</hi> 3.</note>, oder ohnge-<lb/>
fehr ſo viel, oder auch zahlreiche Milchgefaͤſſe <noteplace="foot"n="(e*)"><hirendition="#aq">PECQUET. in icone v.<lb/>
HORNE de duct. chylif p. 281.<lb/>
HALL. Phil. tranſ. n. 364. f. 12.<lb/>
KULMUS. t. 21. SALZMAN.</hi> bei<lb/>
dem <hirendition="#aq">DUVERNOI p.</hi> 283.</note>, in<lb/>
Frauensperſonen ſieben oder acht geſehen. Jn einem<lb/>
Kinde fand ich vorne drei oder vier, welche mit der Ge-<lb/>
kroͤſeſchlagader, rechter Hand laͤngſt dem Anfange des<lb/>
Leerdarms krochen, hinten aber mehrere, aber kleinere.</p><lb/><p>Sie ſtreichen aber mit der Gekroͤſeſchlagader, hinter<lb/>
der Gekroͤsdruͤſe und dem erſten Zwoͤlffingerdarm, rech-<lb/>
ter Hand weg, wo ſie ſich ferner mit den Flieswaſſerge-<lb/>
faͤſſen vereinigen, welches beynahe an den Grenzen des<lb/>
leꝛzten Ruͤkkenwirbels, und des erſten Halswirbelbeins<lb/>
geſchieht.</p><lb/><p>Man nennt dieſe Gefaͤſſe gemeiniglich Gefaͤſſe von<lb/>
der zwoten Art, ſo heiſſen ſie bei dem Jakob B. <hirendition="#fr">Winſ-<lb/>
low</hi><noteplace="foot"n="(e**)"><hirendition="#aq">n.</hi> 217.</note> Gefaͤſſe der dritten Art, und da ſie groͤſſer<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ſind,</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[318/0354]
Die Milchgefaͤſſe. XXV. Buch.
§. 8.
Die Milchgefaͤſſe von der zwoten Art, oder die
Mittelgefaͤſſe zwiſchen der Druͤſe und dem
Sammelkaſten.
So wie ſich die Druͤſen des Gekroͤſes in dieſer Ge-
gend mehr haͤufen, wo das Gekroͤſe unterhalb dem
Queergrimmdarme hervorkoͤmmt, ſo ſammlen ſich die
Milchgefaͤſſe in groͤſſere Staͤmme; ſie machen einen ein-
zigen (a), in den jungen Ziegen (b), bisweilen auch im
Menſchen, oder zween Staͤmme (c) aus.
Jch habe oͤfters einige (d), vier (e), oder ohnge-
fehr ſo viel, oder auch zahlreiche Milchgefaͤſſe (e*), in
Frauensperſonen ſieben oder acht geſehen. Jn einem
Kinde fand ich vorne drei oder vier, welche mit der Ge-
kroͤſeſchlagader, rechter Hand laͤngſt dem Anfange des
Leerdarms krochen, hinten aber mehrere, aber kleinere.
Sie ſtreichen aber mit der Gekroͤſeſchlagader, hinter
der Gekroͤsdruͤſe und dem erſten Zwoͤlffingerdarm, rech-
ter Hand weg, wo ſie ſich ferner mit den Flieswaſſerge-
faͤſſen vereinigen, welches beynahe an den Grenzen des
leꝛzten Ruͤkkenwirbels, und des erſten Halswirbelbeins
geſchieht.
Man nennt dieſe Gefaͤſſe gemeiniglich Gefaͤſſe von
der zwoten Art, ſo heiſſen ſie bei dem Jakob B. Winſ-
low (e**) Gefaͤſſe der dritten Art, und da ſie groͤſſer
ſind,
(a)
ZELLER. admin. vaſ.
lymph. p. 3. So verſtehe ich den
SANTORINUM p. 171.
(b) Zwei in der Maus.
(c) Zwei Staͤmmchen ſahe Ill.
BOHLIUS. drei WIUM, wie ich
ſelbſt geſehen.
(d) Wenige und groſſe FAN-
TON. diſſ. anat. p. 206.
(e) Vier BOHL. l. c. et n. 42.
EVERTSEN. T. II. WALTHER.
obſ. 3. HENNINGER. n. 13. vier,
oder fuͤnfe DUVERNOI II p. 202.
CHESELD. t. 26. NARCISS. So
ſaget beinahe RUDBEK. vaſ. aquof.
f. 6. 10. 11. fuͤnfe, oder ſechs HEU-
ERMAN. III. p. 82. So ſagt
RUYSCH. l. c. f. 3.
(e*) PECQUET. in icone v.
HORNE de duct. chylif p. 281.
HALL. Phil. tranſ. n. 364. f. 12.
KULMUS. t. 21. SALZMAN. bei
dem DUVERNOI p. 283.
(e**) n. 217.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 318. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/354>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.