der Mastdarmader her, der ausserhalb des Bekkens ent- steht(h), von der hintern Bekkenschlagader, von der gemeinen Schaamader (i), und von der Scheidenader.
Es sind dergleichen Verästelungen, zwischen den in- wendigen Gekröseadern, und den äussern Gefässen des Mastdarms, den Alten ebenfalls bekannt gewesen (k), so wenig sie von Aerzten verkannt worden, die sich nicht eben auf die Anatomie legen (l), weil sie nicht eben gar zu klein, und nicht in geringer Anzahl vorhanden sind.
§. 32. 2. Die äussern Mastdarmadern.
Diese sind nur klein, und würden in einem phisiolo- gischen Werke keinen Plazz finden, wofern ihre Neben- blutadern nicht, sowohl in diesem Theile der Arzneikunst als in der Pathologie, und endlich auch in der Wund- arzneikunst einen grossen Namen hätten.
Es entspringen die mehresten aus der gemeinschaftli- chen Schaampulsader, welche ich auch die äussere Mast- darmader genannt habe. Sie gehen zum Hebemuskel des Hintern, und zur benachbarten Haut, und Fett (m), indem ihr Stamm längst dem Ursprunge des Hebemu- skels von hinten herumgeht. Diese Aeste durchboren das Fleisch des Hebemuskels, und vereinigen sich an dem äus- sersten Theile des Darms, nahe am Hintern, mit Zwei- gen aus der Gekröseader, und der mittlern Mastdarm- ader.
Es
(h)[Spaltenumbruch]Fasc. VIII. 1.
(i)Fascic. IV. t. 1. et not. 12. 19. ibid.
(k)FALLOP. instit. anat. p. 21. S[o]lches hat au[ch] WINSLOW. III. n. 213. STUKELEY p. 12. BUTT- NER. de vas. haemorrhoid. p. 17. [Spaltenumbruch]HEBENSTREIT ven. comm. am äusersten Ende des Sphinct. ani BERTRANDI de hepate p. 14.
(l)STAHL ven. portan. p. 23.
(m)Fascic. IV. t. 4. not. 12. WINSLOW. n. 247.
Q 3
III. Abſchn. Das dikke Gedaͤrm.
der Maſtdarmader her, der auſſerhalb des Bekkens ent- ſteht(h), von der hintern Bekkenſchlagader, von der gemeinen Schaamader (i), und von der Scheidenader.
Es ſind dergleichen Veraͤſtelungen, zwiſchen den in- wendigen Gekroͤſeadern, und den aͤuſſern Gefaͤſſen des Maſtdarms, den Alten ebenfalls bekannt geweſen (k), ſo wenig ſie von Aerzten verkannt worden, die ſich nicht eben auf die Anatomie legen (l), weil ſie nicht eben gar zu klein, und nicht in geringer Anzahl vorhanden ſind.
§. 32. 2. Die aͤuſſern Maſtdarmadern.
Dieſe ſind nur klein, und wuͤrden in einem phiſiolo- giſchen Werke keinen Plazz finden, wofern ihre Neben- blutadern nicht, ſowohl in dieſem Theile der Arzneikunſt als in der Pathologie, und endlich auch in der Wund- arzneikunſt einen groſſen Namen haͤtten.
Es entſpringen die mehreſten aus der gemeinſchaftli- chen Schaampulsader, welche ich auch die aͤuſſere Maſt- darmader genannt habe. Sie gehen zum Hebemuſkel des Hintern, und zur benachbarten Haut, und Fett (m), indem ihr Stamm laͤngſt dem Urſprunge des Hebemu- ſkels von hinten herumgeht. Dieſe Aeſte durchboren das Fleiſch des Hebemuſkels, und vereinigen ſich an dem aͤuſ- ſerſten Theile des Darms, nahe am Hintern, mit Zwei- gen aus der Gekroͤſeader, und der mittlern Maſtdarm- ader.
Es
(h)[Spaltenumbruch]Faſc. VIII. 1.
(i)Faſcic. IV. t. 1. et not. 12. 19. ibid.
(k)FALLOP. inſtit. anat. p. 21. S[o]lches hat au[ch] WINSLOW. III. n. 213. STUKELEY p. 12. BUTT- NER. de vaſ. haemorrhoid. p. 17. [Spaltenumbruch]HEBENSTREIT ven. comm. am aͤuſerſten Ende des Sphinct. ani BERTRANDI de hepate p. 14.
(l)STAHL ven. portan. p. 23.
(m)Faſcic. IV. t. 4. not. 12. WINSLOW. n. 247.
Q 3
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III. Abſchn. Das dikke Gedaͤrm.
der Maſtdarmader her, der auſſerhalb des Bekkens ent-
ſteht (h), von der hintern Bekkenſchlagader, von der
gemeinen Schaamader (i), und von der Scheidenader.
Es ſind dergleichen Veraͤſtelungen, zwiſchen den in-
wendigen Gekroͤſeadern, und den aͤuſſern Gefaͤſſen des
Maſtdarms, den Alten ebenfalls bekannt geweſen (k),
ſo wenig ſie von Aerzten verkannt worden, die ſich nicht
eben auf die Anatomie legen (l), weil ſie nicht eben gar
zu klein, und nicht in geringer Anzahl vorhanden ſind.
§. 32.
2. Die aͤuſſern Maſtdarmadern.
Dieſe ſind nur klein, und wuͤrden in einem phiſiolo-
giſchen Werke keinen Plazz finden, wofern ihre Neben-
blutadern nicht, ſowohl in dieſem Theile der Arzneikunſt
als in der Pathologie, und endlich auch in der Wund-
arzneikunſt einen groſſen Namen haͤtten.
Es entſpringen die mehreſten aus der gemeinſchaftli-
chen Schaampulsader, welche ich auch die aͤuſſere Maſt-
darmader genannt habe. Sie gehen zum Hebemuſkel
des Hintern, und zur benachbarten Haut, und Fett (m),
indem ihr Stamm laͤngſt dem Urſprunge des Hebemu-
ſkels von hinten herumgeht. Dieſe Aeſte durchboren das
Fleiſch des Hebemuſkels, und vereinigen ſich an dem aͤuſ-
ſerſten Theile des Darms, nahe am Hintern, mit Zwei-
gen aus der Gekroͤſeader, und der mittlern Maſtdarm-
ader.
Es
(h)
Faſc. VIII. 1.
(i) Faſcic. IV. t. 1. et not. 12.
19. ibid.
(k) FALLOP. inſtit. anat. p. 21.
Solches hat auch WINSLOW. III.
n. 213. STUKELEY p. 12. BUTT-
NER. de vaſ. haemorrhoid. p. 17.
HEBENSTREIT ven. comm. am
aͤuſerſten Ende des Sphinct. ani
BERTRANDI de hepate p. 14.
(l) STAHL ven. portan. p. 23.
(m) Faſcic. IV. t. 4. not. 12.
WINSLOW. n. 247.
Q 3
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 245. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/281>, abgerufen am 03.12.2024.
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