wird im Durchlaufe und übermäßigem Erbrechen in ei- ner ausserordentlichen Menge abgesondert.
§. 10. Die Galle.
Wir haben bereits erinnert, daß die Galle, wenn sie sich mit öligen(a), balsamischen (b) Dingen, und so gar mit dem Wachse (c) vermengt, alle diese Körper, die sich sonst anhängen würden, in sich einnimmt, und daß der gröste Nuzzen dieses Saftes, der zu seyn scheine, daß er die Fettigkeiten mit dem Wasser vermischt, wel- ches nunmehr unter der Gestalt des Chilus eingesogen wird. Die Galle sezzt ferner ihre harnhafte Eigenschaf- ten der Säure entgegen, um selbige zu bezwingen (d).
Vornämlich aber scheinet sie die peristaltische Darm- bewegung(e) vermittelst der unwiederstehlichen Verhär- tungen des Leibes, wie wir gesagt haben (f), und welche auf dem Mangel der Galle folgen, zu erwekken.
Daß sie sich mit den Speisen innigst vermische, er- hellet auch aus dem Kothe, der an Farbe und Moschge- ruche die Gegenwart der Galle verräth.
§. 11. Der Saft der Gekrösdrüse.
Obgleich die Galle der Gallenblase bereits in etwas von der Lebergalle verdünnt worden, so löset sie doch den Gekrösedrüsensaft, nachdem er sich zunächst unter dieselbe ergossen, dergestalt auf (a) daß sie ihre Zähig- keit ablegt, und sich mit der Materie des Gedärms leich- ter vermischen kann.
Allein
(a)[Spaltenumbruch]L. XXIII. p. 549. 550. 608.
(b)ibid.
(c)ibid.
(d)p. 609.
(e)[Spaltenumbruch]p. 610.
(f)ibid.
(a)L. XX. p. 453.
Das Gedaͤrme. XXIV. Buch.
wird im Durchlaufe und uͤbermaͤßigem Erbrechen in ei- ner auſſerordentlichen Menge abgeſondert.
§. 10. Die Galle.
Wir haben bereits erinnert, daß die Galle, wenn ſie ſich mit oͤligen(a), balſamiſchen (b) Dingen, und ſo gar mit dem Wachſe (c) vermengt, alle dieſe Koͤrper, die ſich ſonſt anhaͤngen wuͤrden, in ſich einnimmt, und daß der groͤſte Nuzzen dieſes Saftes, der zu ſeyn ſcheine, daß er die Fettigkeiten mit dem Waſſer vermiſcht, wel- ches nunmehr unter der Geſtalt des Chilus eingeſogen wird. Die Galle ſezzt ferner ihre harnhafte Eigenſchaf- ten der Saͤure entgegen, um ſelbige zu bezwingen (d).
Vornaͤmlich aber ſcheinet ſie die periſtaltiſche Darm- bewegung(e) vermittelſt der unwiederſtehlichen Verhaͤr- tungen des Leibes, wie wir geſagt haben (f), und welche auf dem Mangel der Galle folgen, zu erwekken.
Daß ſie ſich mit den Speiſen innigſt vermiſche, er- hellet auch aus dem Kothe, der an Farbe und Moſchge- ruche die Gegenwart der Galle verraͤth.
§. 11. Der Saft der Gekroͤsdruͤſe.
Obgleich die Galle der Gallenblaſe bereits in etwas von der Lebergalle verduͤnnt worden, ſo loͤſet ſie doch den Gekroͤſedruͤſenſaft, nachdem er ſich zunaͤchſt unter dieſelbe ergoſſen, dergeſtalt auf (a) daß ſie ihre Zaͤhig- keit ablegt, und ſich mit der Materie des Gedaͤrms leich- ter vermiſchen kann.
Allein
(a)[Spaltenumbruch]L. XXIII. p. 549. 550. 608.
(b)ibid.
(c)ibid.
(d)p. 609.
(e)[Spaltenumbruch]p. 610.
(f)ibid.
(a)L. XX. p. 453.
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Das Gedaͤrme. XXIV. Buch.
wird im Durchlaufe und uͤbermaͤßigem Erbrechen in ei-
ner auſſerordentlichen Menge abgeſondert.
§. 10.
Die Galle.
Wir haben bereits erinnert, daß die Galle, wenn
ſie ſich mit oͤligen (a), balſamiſchen (b) Dingen, und ſo
gar mit dem Wachſe (c) vermengt, alle dieſe Koͤrper,
die ſich ſonſt anhaͤngen wuͤrden, in ſich einnimmt, und
daß der groͤſte Nuzzen dieſes Saftes, der zu ſeyn ſcheine,
daß er die Fettigkeiten mit dem Waſſer vermiſcht, wel-
ches nunmehr unter der Geſtalt des Chilus eingeſogen
wird. Die Galle ſezzt ferner ihre harnhafte Eigenſchaf-
ten der Saͤure entgegen, um ſelbige zu bezwingen (d).
Vornaͤmlich aber ſcheinet ſie die periſtaltiſche Darm-
bewegung (e) vermittelſt der unwiederſtehlichen Verhaͤr-
tungen des Leibes, wie wir geſagt haben (f), und welche
auf dem Mangel der Galle folgen, zu erwekken.
Daß ſie ſich mit den Speiſen innigſt vermiſche, er-
hellet auch aus dem Kothe, der an Farbe und Moſchge-
ruche die Gegenwart der Galle verraͤth.
§. 11.
Der Saft der Gekroͤsdruͤſe.
Obgleich die Galle der Gallenblaſe bereits in etwas
von der Lebergalle verduͤnnt worden, ſo loͤſet ſie doch
den Gekroͤſedruͤſenſaft, nachdem er ſich zunaͤchſt unter
dieſelbe ergoſſen, dergeſtalt auf (a) daß ſie ihre Zaͤhig-
keit ablegt, und ſich mit der Materie des Gedaͤrms leich-
ter vermiſchen kann.
Allein
(a)
L. XXIII. p. 549. 550. 608.
(b) ibid.
(c) ibid.
(d) p. 609.
(e)
p. 610.
(f) ibid.
(a) L. XX. p. 453.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/148>, abgerufen am 21.11.2024.
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