Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774.

Bild:
<< vorherige Seite
I. Abschn. Jhr Bau.

Doch es drängen sich auch einige Aeste aus der Le-
berschlagader, und wir haben bereits von diesen Aesten
Meldung gethan, tief in die Membran des Gallenporus
hinein (m) und es nimmt ein eingesprizztes Wachs die-
sen Weg ebenfalls (n).

Andre läugnen dieses (o), Gunz aber versichert,
daß sie sich leichtlich ausfüllen lassen (p), und es werden
sehr genaue, und sehr zalreiche Versuche von Seiten der
Zweifler erfordert, um die Glaubwürdigkeit derer über
den Haufen zu werfen, welche solches bejahen.

§. 21.
Die übrige Zusammenhänge.

Die bisher erzälte Zusammenhänge lassen sich mit
den angenommenen Meinungen leichtlich vergleichen,
und sie vertragen sich mit den Gesezzen des Blutumlau-
fes: das Folgende macht hingegen schon mehr Schwie-
rigkeiten.

Man siehet nämlich nicht wohl ein, was für Ge-
meinschaft zwischen der Pfortader und der Leberschlagader
Statt finde, indem beyde Adern aus dem Geschlechte
der ausführenden Gefässe herstammen, und das Blut
gleichsam nach einer parallelen und gleichartigen Rich-
tung abführen.

Und dennoch geht ein Saft, welchen man in die
Pfortader sprizzt, in die Leberschlagader herüber.

(a)
Wie-
(m) [Spaltenumbruch] PAULI in v. HORNE. LO-
QUET n.
14. tiefer, als die ve-
nae,
die zum Stamme der Pfor-
ten gehören WEISS de arter. viscer.
progr. p.
19.
(n) VISCHER cholepojesi n. 16.
GUNZ K. Swensk. Wetensk. Acad.
Handl.
1751.
(o) [Spaltenumbruch] VIEUSSENS I. c. p. 115.
OVERKAMP n.
56.
(p) K. Wetensk. Acad. Handl.
I. c.
(a) VIEUSSENS obs. p. 129.
doch mit Schwierigkeit HEBEN-
STREIT ven. comm.
H. Phisiol. 6. B. B b b
I. Abſchn. Jhr Bau.

Doch es draͤngen ſich auch einige Aeſte aus der Le-
berſchlagader, und wir haben bereits von dieſen Aeſten
Meldung gethan, tief in die Membran des Gallenporus
hinein (m) und es nimmt ein eingeſprizztes Wachs die-
ſen Weg ebenfalls (n).

Andre laͤugnen dieſes (o), Gunz aber verſichert,
daß ſie ſich leichtlich ausfuͤllen laſſen (p), und es werden
ſehr genaue, und ſehr zalreiche Verſuche von Seiten der
Zweifler erfordert, um die Glaubwuͤrdigkeit derer uͤber
den Haufen zu werfen, welche ſolches bejahen.

§. 21.
Die uͤbrige Zuſammenhaͤnge.

Die bisher erzaͤlte Zuſammenhaͤnge laſſen ſich mit
den angenommenen Meinungen leichtlich vergleichen,
und ſie vertragen ſich mit den Geſezzen des Blutumlau-
fes: das Folgende macht hingegen ſchon mehr Schwie-
rigkeiten.

Man ſiehet naͤmlich nicht wohl ein, was fuͤr Ge-
meinſchaft zwiſchen der Pfortader und der Leberſchlagader
Statt finde, indem beyde Adern aus dem Geſchlechte
der ausfuͤhrenden Gefaͤſſe herſtammen, und das Blut
gleichſam nach einer parallelen und gleichartigen Rich-
tung abfuͤhren.

Und dennoch geht ein Saft, welchen man in die
Pfortader ſprizzt, in die Leberſchlagader heruͤber.

(a)
Wie-
(m) [Spaltenumbruch] PAULI in v. HORNE. LO-
QUET n.
14. tiefer, als die ve-
næ,
die zum Stamme der Pfor-
ten gehoͤren WEISS de arter. viſcer.
progr. p.
19.
(n) VISCHER cholepojeſi n. 16.
GUNZ K. Swensk. Wetensk. Acad.
Handl.
1751.
(o) [Spaltenumbruch] VIEUSSENS I. c. p. 115.
OVERKAMP n.
56.
(p) K. Wetensk. Acad. Handl.
I. c.
(a) VIEUSSENS obſ. p. 129.
doch mit Schwierigkeit HEBEN-
STREIT ven. comm.
H. Phiſiol. 6. B. B b b
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0773" n="737[753]"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">I.</hi> Ab&#x017F;chn. Jhr Bau.</hi> </fw><lb/>
            <p>Doch es dra&#x0364;ngen &#x017F;ich auch einige Ae&#x017F;te aus der Le-<lb/>
ber&#x017F;chlagader, und wir haben bereits von die&#x017F;en Ae&#x017F;ten<lb/>
Meldung gethan, tief in die Membran des Gallenporus<lb/>
hinein <note place="foot" n="(m)"><cb/><hi rendition="#aq">PAULI in v. HORNE. LO-<lb/>
QUET n.</hi> 14. tiefer, als die <hi rendition="#aq">ve-<lb/>
næ,</hi> die zum Stamme der Pfor-<lb/>
ten geho&#x0364;ren <hi rendition="#aq">WEISS de arter. vi&#x017F;cer.<lb/>
progr. p.</hi> 19.</note> und es nimmt ein einge&#x017F;prizztes Wachs die-<lb/>
&#x017F;en Weg ebenfalls <note place="foot" n="(n)"><hi rendition="#aq">VISCHER cholepoje&#x017F;i n. 16.<lb/>
GUNZ K. Swensk. Wetensk. Acad.<lb/>
Handl.</hi> 1751.</note>.</p><lb/>
            <p>Andre la&#x0364;ugnen die&#x017F;es <note place="foot" n="(o)"><cb/><hi rendition="#aq">VIEUSSENS I. c. p. 115.<lb/>
OVERKAMP n.</hi> 56.</note>, <hi rendition="#fr">Gunz</hi> aber ver&#x017F;ichert,<lb/>
daß &#x017F;ie &#x017F;ich leichtlich ausfu&#x0364;llen la&#x017F;&#x017F;en <note place="foot" n="(p)"><hi rendition="#aq">K. Wetensk. Acad. Handl.<lb/>
I. c.</hi></note>, und es werden<lb/>
&#x017F;ehr genaue, und &#x017F;ehr zalreiche Ver&#x017F;uche von Seiten der<lb/>
Zweifler erfordert, um die Glaubwu&#x0364;rdigkeit derer u&#x0364;ber<lb/>
den Haufen zu werfen, welche &#x017F;olches bejahen.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 21.<lb/><hi rendition="#b">Die u&#x0364;brige Zu&#x017F;ammenha&#x0364;nge.</hi></head><lb/>
            <p>Die bisher erza&#x0364;lte Zu&#x017F;ammenha&#x0364;nge la&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ich mit<lb/>
den angenommenen Meinungen leichtlich vergleichen,<lb/>
und &#x017F;ie vertragen &#x017F;ich mit den Ge&#x017F;ezzen des Blutumlau-<lb/>
fes: das Folgende macht hingegen &#x017F;chon mehr Schwie-<lb/>
rigkeiten.</p><lb/>
            <p>Man &#x017F;iehet na&#x0364;mlich nicht wohl ein, was fu&#x0364;r Ge-<lb/>
mein&#x017F;chaft zwi&#x017F;chen der Pfortader und der Leber&#x017F;chlagader<lb/>
Statt finde, indem beyde Adern aus dem Ge&#x017F;chlechte<lb/>
der ausfu&#x0364;hrenden Gefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;e her&#x017F;tammen, und das Blut<lb/>
gleich&#x017F;am nach einer parallelen und gleichartigen Rich-<lb/>
tung abfu&#x0364;hren.</p><lb/>
            <p>Und dennoch geht ein Saft, welchen man in die<lb/>
Pfortader &#x017F;prizzt, in die Leber&#x017F;chlagader heru&#x0364;ber.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">Wie-</fw><lb/>
            <note place="foot" n="(a)"><hi rendition="#aq">VIEUSSENS ob&#x017F;. p.</hi> 129.<lb/>
doch mit Schwierigkeit <hi rendition="#aq">HEBEN-<lb/>
STREIT ven. comm.</hi></note><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#fr">H. Phi&#x017F;iol. 6. B.</hi> B b b</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[737[753]/0773] I. Abſchn. Jhr Bau. Doch es draͤngen ſich auch einige Aeſte aus der Le- berſchlagader, und wir haben bereits von dieſen Aeſten Meldung gethan, tief in die Membran des Gallenporus hinein (m) und es nimmt ein eingeſprizztes Wachs die- ſen Weg ebenfalls (n). Andre laͤugnen dieſes (o), Gunz aber verſichert, daß ſie ſich leichtlich ausfuͤllen laſſen (p), und es werden ſehr genaue, und ſehr zalreiche Verſuche von Seiten der Zweifler erfordert, um die Glaubwuͤrdigkeit derer uͤber den Haufen zu werfen, welche ſolches bejahen. §. 21. Die uͤbrige Zuſammenhaͤnge. Die bisher erzaͤlte Zuſammenhaͤnge laſſen ſich mit den angenommenen Meinungen leichtlich vergleichen, und ſie vertragen ſich mit den Geſezzen des Blutumlau- fes: das Folgende macht hingegen ſchon mehr Schwie- rigkeiten. Man ſiehet naͤmlich nicht wohl ein, was fuͤr Ge- meinſchaft zwiſchen der Pfortader und der Leberſchlagader Statt finde, indem beyde Adern aus dem Geſchlechte der ausfuͤhrenden Gefaͤſſe herſtammen, und das Blut gleichſam nach einer parallelen und gleichartigen Rich- tung abfuͤhren. Und dennoch geht ein Saft, welchen man in die Pfortader ſprizzt, in die Leberſchlagader heruͤber. Wie- (a) (m) PAULI in v. HORNE. LO- QUET n. 14. tiefer, als die ve- næ, die zum Stamme der Pfor- ten gehoͤren WEISS de arter. viſcer. progr. p. 19. (n) VISCHER cholepojeſi n. 16. GUNZ K. Swensk. Wetensk. Acad. Handl. 1751. (o) VIEUSSENS I. c. p. 115. OVERKAMP n. 56. (p) K. Wetensk. Acad. Handl. I. c. (a) VIEUSSENS obſ. p. 129. doch mit Schwierigkeit HEBEN- STREIT ven. comm. H. Phiſiol. 6. B. B b b

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/773
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 737[753]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/773>, abgerufen am 21.12.2024.