Saft für einen Weg nehme, an, und endlich erklärt die Richtung der Drüsen die ganze Sache (r). Mal- pighi bediente sich blos der Maceration (s) um diese Gefässe zu demonstriren, daß man also glauben kann, sie werden auch nach dem Tode Wasser in sich saugen.
§. 19. 3. Die Gallengänge überhaupt.
Die vorhergehende Arten der Gefässe hat |die Leber mit dem ganzen menschlichen Körper gemein; diese sind ihr hingegen allein eigen. Es ist kein Thier, welches eine Leber hat, und dergleichen Gänge vermissen sollte (a), und man könnte kein Eingeweide für eine Leber halten, wofern es ohne Gallengänge wäre, welches so gar von dem Schnekkengeschlechte gilt (b).
Jm Menschen kommen allenthalben aus dem Um- fange der Leber (c) und nach dem neuern Erfarungen selbst von den Bändern (d) Gallenwürzelchen her, wel- che auch aus dem Jnnersten der Leber aller Orten ent- springen, nach und nach zu Stämmchen sich vereinigen, die allmälich grösser werden, nach Art der Blutadern, die Pfortader auf ihrem Wege begleiten, und ebenfalls im Fadengewebe mit begriffen sind (e), so daß es gemei- niglich zween Stämme (f) einen rechten, und einen lin- ken giebt.
Jch habe einen Ast aus dem Läppchen laufen; einen andern vordern linken aus der Nabelgrube kommen; ei- nen andern hintern grössern aus der Grube des Blut- aderganges, und dem linken Lappen herkommen, und
diese
(r)[Spaltenumbruch]Ic RUYSCH
(s)Gland'. conglob. p. 3.
(a) Wenn man nicht das Mond- kalb ausnimmt: dem dieser berrüm- te Mann den Leberkanal abspricht Comm. Bonon. T. III. p. 333.
(b)[Spaltenumbruch]SWAMMERDAMM bibl. p. 123.
(c)BIANCHI t. 5.
(d)FEERBIN I. c.
(e)WINSLOW n. 315. 277.
(f)GLISSON p. 255. ic.
I. Abſchn. Jhr Bau.
Saft fuͤr einen Weg nehme, an, und endlich erklaͤrt die Richtung der Druͤſen die ganze Sache (r). Mal- pighi bediente ſich blos der Maceration (s) um dieſe Gefaͤſſe zu demonſtriren, daß man alſo glauben kann, ſie werden auch nach dem Tode Waſſer in ſich ſaugen.
§. 19. 3. Die Gallengaͤnge uͤberhaupt.
Die vorhergehende Arten der Gefaͤſſe hat |die Leber mit dem ganzen menſchlichen Koͤrper gemein; dieſe ſind ihr hingegen allein eigen. Es iſt kein Thier, welches eine Leber hat, und dergleichen Gaͤnge vermiſſen ſollte (a), und man koͤnnte kein Eingeweide fuͤr eine Leber halten, wofern es ohne Gallengaͤnge waͤre, welches ſo gar von dem Schnekkengeſchlechte gilt (b).
Jm Menſchen kommen allenthalben aus dem Um- fange der Leber (c) und nach dem neuern Erfarungen ſelbſt von den Baͤndern (d) Gallenwuͤrzelchen her, wel- che auch aus dem Jnnerſten der Leber aller Orten ent- ſpringen, nach und nach zu Staͤmmchen ſich vereinigen, die allmaͤlich groͤſſer werden, nach Art der Blutadern, die Pfortader auf ihrem Wege begleiten, und ebenfalls im Fadengewebe mit begriffen ſind (e), ſo daß es gemei- niglich zween Staͤmme (f) einen rechten, und einen lin- ken giebt.
Jch habe einen Aſt aus dem Laͤppchen laufen; einen andern vordern linken aus der Nabelgrube kommen; ei- nen andern hintern groͤſſern aus der Grube des Blut- aderganges, und dem linken Lappen herkommen, und
dieſe
(r)[Spaltenumbruch]Ic RUYSCH
(s)Gland’. conglob. p. 3.
(a) Wenn man nicht das Mond- kalb ausnimmt: dem dieſer berruͤm- te Mann den Leberkanal abſpricht Comm. Bonon. T. III. p. 333.
(b)[Spaltenumbruch]SWAMMERDAMM bibl. p. 123.
(c)BIANCHI t. 5.
(d)FEERBIN I. c.
(e)WINSLOW n. 315. 277.
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[731[747]/0767]
I. Abſchn. Jhr Bau.
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pighi bediente ſich blos der Maceration (s) um dieſe
Gefaͤſſe zu demonſtriren, daß man alſo glauben kann,
ſie werden auch nach dem Tode Waſſer in ſich ſaugen.
§. 19.
3. Die Gallengaͤnge uͤberhaupt.
Die vorhergehende Arten der Gefaͤſſe hat |die Leber
mit dem ganzen menſchlichen Koͤrper gemein; dieſe ſind
ihr hingegen allein eigen. Es iſt kein Thier, welches
eine Leber hat, und dergleichen Gaͤnge vermiſſen ſollte (a),
und man koͤnnte kein Eingeweide fuͤr eine Leber halten,
wofern es ohne Gallengaͤnge waͤre, welches ſo gar von
dem Schnekkengeſchlechte gilt (b).
Jm Menſchen kommen allenthalben aus dem Um-
fange der Leber (c) und nach dem neuern Erfarungen
ſelbſt von den Baͤndern (d) Gallenwuͤrzelchen her, wel-
che auch aus dem Jnnerſten der Leber aller Orten ent-
ſpringen, nach und nach zu Staͤmmchen ſich vereinigen,
die allmaͤlich groͤſſer werden, nach Art der Blutadern,
die Pfortader auf ihrem Wege begleiten, und ebenfalls
im Fadengewebe mit begriffen ſind (e), ſo daß es gemei-
niglich zween Staͤmme (f) einen rechten, und einen lin-
ken giebt.
Jch habe einen Aſt aus dem Laͤppchen laufen; einen
andern vordern linken aus der Nabelgrube kommen; ei-
nen andern hintern groͤſſern aus der Grube des Blut-
aderganges, und dem linken Lappen herkommen, und
dieſe
(r)
Ic RUYSCH
(s) Gland’. conglob. p. 3.
(a) Wenn man nicht das Mond-
kalb ausnimmt: dem dieſer berruͤm-
te Mann den Leberkanal abſpricht
Comm. Bonon. T. III. p. 333.
(b)
SWAMMERDAMM bibl.
p. 123.
(c) BIANCHI t. 5.
(d) FEERBIN I. c.
(e) WINSLOW n. 315. 277.
(f) GLISSON p. 255. ic.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 731[747]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/767>, abgerufen am 30.12.2024.
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