gen Einatmen niedersinkt, und im Ausatmen in die Hö- he steigt.
Daß aber der Unterleib allezeit voll, und vom Zwerchfelle bis an die Leber kein Zwischenraum vorhan- den sei, glaube ich schon ausgemacht zu sein.
Denen Thieren mangeln die menschliche Bänder, wenigstens hat sie der Hund nicht (f), vielleicht weil in diesen Thieren das Zwerchfell vielmehr niedriger, als die Leber liegt, und dieses Eingeweide auf diesem Zwerch- felle mit seiner Schwere ruht.
§. 6. Die Bänder des Magens, der Milz, Nieren, und Eierstökke.
Da, wo der Schlund durch das Zwerchfell durch- geht, daselbst legt sich das Darmfell sowohl rechter, als linker Hand, allenthalben um den Schlund herum (a), um nach den Magen zu gehen, so daß man diese Aus- spannung für ein Band ansehen kann.
Das rechte Band (b) des Schlundes, an der am meisten weggewandten Seite des Schlundes, wo dieser eben aus dem Zwerchfelle herauskömmt, entsteht vom Zwerchfelle; es läuft ferner aus der Grube des Blut- aderganges mit einer Fortsezzung, geht durch den Raum zwischen beiden Magenmündern, und begiebt sich zum kleinen Bogen, wo die Muskelfasern des Magens ziem- lich breit und nakkt, und blos mit einem Fadengewebe bedekkt sind, da es sich über beide gerade Magenflächen ausbreitet. Das Wesen des lezzten Endes an diesem Bande ist feste gewebt, und verwandelt sich in der Tiefe des Blutaderganges in ein loses Gewebe, deswegen
man
(f)[Spaltenumbruch]VESAL. rad chin. p. 116. MONRO comparat. anat. p.| 23. vom Schwebebande.
(a)[Spaltenumbruch]KAAGW n. 571.
(b) Dieses hat CELSUS L. IV. c. i. EUSTACH tab. 9. f. 1.
Bekleidung. des Unterleib. XX. Buch.
gen Einatmen niederſinkt, und im Ausatmen in die Hoͤ- he ſteigt.
Daß aber der Unterleib allezeit voll, und vom Zwerchfelle bis an die Leber kein Zwiſchenraum vorhan- den ſei, glaube ich ſchon ausgemacht zu ſein.
Denen Thieren mangeln die menſchliche Baͤnder, wenigſtens hat ſie der Hund nicht (f), vielleicht weil in dieſen Thieren das Zwerchfell vielmehr niedriger, als die Leber liegt, und dieſes Eingeweide auf dieſem Zwerch- felle mit ſeiner Schwere ruht.
§. 6. Die Baͤnder des Magens, der Milz, Nieren, und Eierſtoͤkke.
Da, wo der Schlund durch das Zwerchfell durch- geht, daſelbſt legt ſich das Darmfell ſowohl rechter, als linker Hand, allenthalben um den Schlund herum (a), um nach den Magen zu gehen, ſo daß man dieſe Aus- ſpannung fuͤr ein Band anſehen kann.
Das rechte Band (b) des Schlundes, an der am meiſten weggewandten Seite des Schlundes, wo dieſer eben aus dem Zwerchfelle herauskoͤmmt, entſteht vom Zwerchfelle; es laͤuft ferner aus der Grube des Blut- aderganges mit einer Fortſezzung, geht durch den Raum zwiſchen beiden Magenmuͤndern, und begiebt ſich zum kleinen Bogen, wo die Muſkelfaſern des Magens ziem- lich breit und nakkt, und blos mit einem Fadengewebe bedekkt ſind, da es ſich uͤber beide gerade Magenflaͤchen ausbreitet. Das Weſen des lezzten Endes an dieſem Bande iſt feſte gewebt, und verwandelt ſich in der Tiefe des Blutaderganges in ein loſes Gewebe, deswegen
man
(f)[Spaltenumbruch]VESAL. rad chin. p. 116. MONRO comparat. anat. p.| 23. vom Schwebebande.
(a)[Spaltenumbruch]KAAGW n. 571.
(b) Dieſes hat CELSUS L. IV. c. i. EUSTACH tab. 9. f. 1.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0550"n="514[530]"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Bekleidung. des Unterleib. <hirendition="#aq">XX.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
gen Einatmen niederſinkt, und im Ausatmen in die Hoͤ-<lb/>
he ſteigt.</p><lb/><p>Daß aber der Unterleib allezeit voll, und vom<lb/>
Zwerchfelle bis an die Leber kein Zwiſchenraum vorhan-<lb/>
den ſei, glaube ich ſchon ausgemacht zu ſein.</p><lb/><p>Denen Thieren mangeln die menſchliche Baͤnder,<lb/>
wenigſtens hat ſie der Hund nicht <noteplace="foot"n="(f)"><cb/><hirendition="#aq">VESAL. rad chin. p. 116.<lb/>
MONRO comparat. anat. p.</hi>| 23.<lb/>
vom Schwebebande.</note>, vielleicht weil in<lb/>
dieſen Thieren das Zwerchfell vielmehr niedriger, als die<lb/>
Leber liegt, und dieſes Eingeweide auf dieſem Zwerch-<lb/>
felle mit ſeiner Schwere ruht.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 6.<lb/>
Die Baͤnder des Magens, der Milz, Nieren,<lb/>
und Eierſtoͤkke.</head><lb/><p>Da, wo der Schlund durch das Zwerchfell durch-<lb/>
geht, daſelbſt legt ſich das Darmfell ſowohl rechter, als<lb/>
linker Hand, allenthalben um den Schlund herum <noteplace="foot"n="(a)"><cb/><hirendition="#aq">KAAGW n.</hi> 571.</note>,<lb/>
um nach den Magen zu gehen, ſo daß man dieſe Aus-<lb/>ſpannung fuͤr ein Band anſehen kann.</p><lb/><p>Das rechte Band <noteplace="foot"n="(b)">Dieſes hat <hirendition="#aq">CELSUS L. IV.<lb/>
c. i. EUSTACH tab. 9. f.</hi> 1.</note> des Schlundes, an der am<lb/>
meiſten weggewandten Seite des Schlundes, wo dieſer<lb/>
eben aus dem Zwerchfelle herauskoͤmmt, entſteht vom<lb/>
Zwerchfelle; es laͤuft ferner aus der Grube des Blut-<lb/>
aderganges mit einer Fortſezzung, geht durch den Raum<lb/>
zwiſchen beiden Magenmuͤndern, und begiebt ſich zum<lb/>
kleinen Bogen, wo die Muſkelfaſern des Magens ziem-<lb/>
lich breit und nakkt, und blos mit einem Fadengewebe<lb/>
bedekkt ſind, da es ſich uͤber beide gerade Magenflaͤchen<lb/>
ausbreitet. Das Weſen des lezzten Endes an dieſem<lb/>
Bande iſt feſte gewebt, und verwandelt ſich in der Tiefe<lb/>
des Blutaderganges in ein loſes Gewebe, deswegen<lb/><fwplace="bottom"type="catch">man</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[514[530]/0550]
Bekleidung. des Unterleib. XX. Buch.
gen Einatmen niederſinkt, und im Ausatmen in die Hoͤ-
he ſteigt.
Daß aber der Unterleib allezeit voll, und vom
Zwerchfelle bis an die Leber kein Zwiſchenraum vorhan-
den ſei, glaube ich ſchon ausgemacht zu ſein.
Denen Thieren mangeln die menſchliche Baͤnder,
wenigſtens hat ſie der Hund nicht (f), vielleicht weil in
dieſen Thieren das Zwerchfell vielmehr niedriger, als die
Leber liegt, und dieſes Eingeweide auf dieſem Zwerch-
felle mit ſeiner Schwere ruht.
§. 6.
Die Baͤnder des Magens, der Milz, Nieren,
und Eierſtoͤkke.
Da, wo der Schlund durch das Zwerchfell durch-
geht, daſelbſt legt ſich das Darmfell ſowohl rechter, als
linker Hand, allenthalben um den Schlund herum (a),
um nach den Magen zu gehen, ſo daß man dieſe Aus-
ſpannung fuͤr ein Band anſehen kann.
Das rechte Band (b) des Schlundes, an der am
meiſten weggewandten Seite des Schlundes, wo dieſer
eben aus dem Zwerchfelle herauskoͤmmt, entſteht vom
Zwerchfelle; es laͤuft ferner aus der Grube des Blut-
aderganges mit einer Fortſezzung, geht durch den Raum
zwiſchen beiden Magenmuͤndern, und begiebt ſich zum
kleinen Bogen, wo die Muſkelfaſern des Magens ziem-
lich breit und nakkt, und blos mit einem Fadengewebe
bedekkt ſind, da es ſich uͤber beide gerade Magenflaͤchen
ausbreitet. Das Weſen des lezzten Endes an dieſem
Bande iſt feſte gewebt, und verwandelt ſich in der Tiefe
des Blutaderganges in ein loſes Gewebe, deswegen
man
(f)
VESAL. rad chin. p. 116.
MONRO comparat. anat. p.| 23.
vom Schwebebande.
(a)
KAAGW n. 571.
(b) Dieſes hat CELSUS L. IV.
c. i. EUSTACH tab. 9. f. 1.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 514[530]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/550>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.