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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774.

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III. Abschnitt. Das Herabschlingen.

Die unzälbaren Nerven der Bakken sind vom har-
ten Stamme (n); von dem Aste unter der Augenhöhle
des zweeten Nerven im Fünften Paare (o), vom Kinn-
nerven (p), vom Trompetennerven (q) und vom Käu-
nerven (r), diesen Aesten des dritten Stammes am fünf-
ten Paare, Abstammungen. Man kann selbige in der
unvergleichlichen Vorstellung des Mekels (s) nachsehen.

Der Luftröhrenkopf und das Gaumenseegel besizzet
eine scharfe Empfindung, weil der Magen von einem
leichten Reize dieser Theile leicht gehoben wird, und ein
Erbrechen erfolgt. Ein Wasserscheuer Mensch glaubte
ein Feuer im Halse zu empfinden, wenn er den Speichel
niederschlukkte (t).

§. 21.
Die Geschichte des Niederschlukkens. Der Weg,
den die Speise durch den Mund nimmt.

Es ist dieser erste Theil der Erzälung nicht leicht.
Wir sezzen, daß man die Speise auf die Zunge gebracht
habe (a), welche vermittelst ihrer Muskeln auseinander
gefaltet worden; es sind beide Helfte des Mundes ver-
mittelst der Griffelzungenmuskeln in die Höhe gezogen (b),
damit derselbe die Ladung gleichsam mitten in einem Kah-
ne desto sicherer liegen haben möge (c). Zu gleicher Zeit
schliessen die Bakkenmuskeln, und die Muskeln der Leff-
zen (d) den Mund allenthalben zu, um nicht etwas ent-
fallen zu lassen.

Nach
(n) [Spaltenumbruch] p. 227. seqq.
(o) p. 211.
(p) p. 217.
(q) p. 221.
(r) p. 220.
(s) Mem. de Berlin T. VII.
(t) DESAULT de la rage.
(a) [Spaltenumbruch] L. IX. p. 429.
(b) p. 425.
(c) Praclect. Boerh. T. 1. p.
212. ALBINUS de deglut. p. 10.
11. RIVERHORST de usu ling.
p. 55. PETIT Mem. de 1716.
p.
15.
(d) S. I. n. 22.
J 5
III. Abſchnitt. Das Herabſchlingen.

Die unzaͤlbaren Nerven der Bakken ſind vom har-
ten Stamme (n); von dem Aſte unter der Augenhoͤhle
des zweeten Nerven im Fuͤnften Paare (o), vom Kinn-
nerven (p), vom Trompetennerven (q) und vom Kaͤu-
nerven (r), dieſen Aeſten des dritten Stammes am fuͤnf-
ten Paare, Abſtammungen. Man kann ſelbige in der
unvergleichlichen Vorſtellung des Mekels (s) nachſehen.

Der Luftroͤhrenkopf und das Gaumenſeegel beſizzet
eine ſcharfe Empfindung, weil der Magen von einem
leichten Reize dieſer Theile leicht gehoben wird, und ein
Erbrechen erfolgt. Ein Waſſerſcheuer Menſch glaubte
ein Feuer im Halſe zu empfinden, wenn er den Speichel
niederſchlukkte (t).

§. 21.
Die Geſchichte des Niederſchlukkens. Der Weg,
den die Speiſe durch den Mund nimmt.

Es iſt dieſer erſte Theil der Erzaͤlung nicht leicht.
Wir ſezzen, daß man die Speiſe auf die Zunge gebracht
habe (a), welche vermittelſt ihrer Muſkeln auseinander
gefaltet worden; es ſind beide Helfte des Mundes ver-
mittelſt der Griffelzungenmuſkeln in die Hoͤhe gezogen (b),
damit derſelbe die Ladung gleichſam mitten in einem Kah-
ne deſto ſicherer liegen haben moͤge (c). Zu gleicher Zeit
ſchlieſſen die Bakkenmuſkeln, und die Muſkeln der Leff-
zen (d) den Mund allenthalben zu, um nicht etwas ent-
fallen zu laſſen.

Nach
(n) [Spaltenumbruch] p. 227. ſeqq.
(o) p. 211.
(p) p. 217.
(q) p. 221.
(r) p. 220.
(s) Mém. de Berlin T. VII.
(t) DESAULT de la rage.
(a) [Spaltenumbruch] L. IX. p. 429.
(b) p. 425.
(c) Praclect. Boerh. T. 1. p.
212. ALBINUS de deglut. p. 10.
11. RIVERHORST de uſu ling.
p. 55. PETIT Mém. de 1716.
p.
15.
(d) S. I. n. 22.
J 5
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[137/0157] III. Abſchnitt. Das Herabſchlingen. Die unzaͤlbaren Nerven der Bakken ſind vom har- ten Stamme (n); von dem Aſte unter der Augenhoͤhle des zweeten Nerven im Fuͤnften Paare (o), vom Kinn- nerven (p), vom Trompetennerven (q) und vom Kaͤu- nerven (r), dieſen Aeſten des dritten Stammes am fuͤnf- ten Paare, Abſtammungen. Man kann ſelbige in der unvergleichlichen Vorſtellung des Mekels (s) nachſehen. Der Luftroͤhrenkopf und das Gaumenſeegel beſizzet eine ſcharfe Empfindung, weil der Magen von einem leichten Reize dieſer Theile leicht gehoben wird, und ein Erbrechen erfolgt. Ein Waſſerſcheuer Menſch glaubte ein Feuer im Halſe zu empfinden, wenn er den Speichel niederſchlukkte (t). §. 21. Die Geſchichte des Niederſchlukkens. Der Weg, den die Speiſe durch den Mund nimmt. Es iſt dieſer erſte Theil der Erzaͤlung nicht leicht. Wir ſezzen, daß man die Speiſe auf die Zunge gebracht habe (a), welche vermittelſt ihrer Muſkeln auseinander gefaltet worden; es ſind beide Helfte des Mundes ver- mittelſt der Griffelzungenmuſkeln in die Hoͤhe gezogen (b), damit derſelbe die Ladung gleichſam mitten in einem Kah- ne deſto ſicherer liegen haben moͤge (c). Zu gleicher Zeit ſchlieſſen die Bakkenmuſkeln, und die Muſkeln der Leff- zen (d) den Mund allenthalben zu, um nicht etwas ent- fallen zu laſſen. Nach (n) p. 227. ſeqq. (o) p. 211. (p) p. 217. (q) p. 221. (r) p. 220. (s) Mém. de Berlin T. VII. (t) DESAULT de la rage. (a) L. IX. p. 429. (b) p. 425. (c) Praclect. Boerh. T. 1. p. 212. ALBINUS de deglut. p. 10. 11. RIVERHORST de uſu ling. p. 55. PETIT Mém. de 1716. p. 15. (d) S. I. n. 22. J 5

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/157>, abgerufen am 21.11.2024.