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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774.

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III. Abschnitt. Das Herabschlingen.
§. 17.
Die Drüsen des Schlundkopfs.

Die Natur reicht dem Schlundkopfe Feuchtigkeiten,
die sie entweder von dem Dunste der Schlagadern, oder
von einer Menge Schleims hernimmt, den die einfache
Bläschen der Zunge (a), des Gaumens (b), des Gau-
menseegels (c), des Rükkens am Kehldekkel (d), der
Eustachischen Trompete (e), des Schlundkopfes und
des convexen Luftröhrenkopfes von allen Seiten ausgies-
sen. Es ist nämlich der ganze Schlundkopf an der con-
vexen Stelle der weissen Membran, welches eine Fortsez-
zung der Haut ist, mit ziemlich harten, eiförmigen Drüsen
überzogen, die durch einen kleinen Gang und Porus
Schleim ausschütten; und dieses sonderlich alsdann, wann
wir was herunterschlukken, denn in dieser Zeit wirken die
Muskeln des Schlundkopfes, und indem sie diesen Sakk
auf mancherlei Weise verengern, so drükken sie aus den
Drüsen den Schleim aus (g).

Diese Drüsen felen nirgends, indessen sind sie doch da-
selbst in grösserer Menge vorhanden, wo der Schlund-
kopf, als eine Fortsezzung der Naselöcher (h), den Kno-
chen des Hinterhaupts unterstüzzt. Jch habe an dieser
Stelle die Drüsen in geraden Linien stralweise liegen ge-
funden (i). Jch lese, daß man bisweilen daselbst ihren
gemeinschaftlichen Gang (k) angetroffen. So habe ich

sowohl
(a) [Spaltenumbruch] L. XIII. p. 107.
(b) L. XVIII. p. 50.
(c) p. 63.
(d) L. IX. p. 392.
(e) L. XV. p. 223. 224.
(g) MORGAGN. Epist. IX. n.
21. p.
250. von den meisten;
GOURCELLES t. 6. Solches hat
auch VALSALVA t. 5. f. 2. et
COWPER tab. 29. f.
2. Drüsen
am Rachen hat auch GALENUS
[Spaltenumbruch] besiehe ihn. de util. part. LXIV.
c.
11.
(h) Beflehe die Beschreibung
dieses Theils seiner Haut SCHNEI-
DER de Catharrh. L. III. c. 3.
p.
503. 504.
(i) Fast dergleichen hat MOR-
GANUS Epist. IX. n. 13. p. 242.
243. et SANTORINUS p.
137.
(k) HEISTER not 58. f. 38. f.
daß dieses nicht beständig sei MOR-
GAGN. p.
242.
J 2
III. Abſchnitt. Das Herabſchlingen.
§. 17.
Die Druͤſen des Schlundkopfs.

Die Natur reicht dem Schlundkopfe Feuchtigkeiten,
die ſie entweder von dem Dunſte der Schlagadern, oder
von einer Menge Schleims hernimmt, den die einfache
Blaͤschen der Zunge (a), des Gaumens (b), des Gau-
menſeegels (c), des Ruͤkkens am Kehldekkel (d), der
Euſtachiſchen Trompete (e), des Schlundkopfes und
des convexen Luftroͤhrenkopfes von allen Seiten ausgieſ-
ſen. Es iſt naͤmlich der ganze Schlundkopf an der con-
vexen Stelle der weiſſen Membran, welches eine Fortſez-
zung der Haut iſt, mit ziemlich harten, eifoͤrmigen Druͤſen
uͤberzogen, die durch einen kleinen Gang und Porus
Schleim ausſchuͤtten; und dieſes ſonderlich alsdann, wann
wir was herunterſchlukken, denn in dieſer Zeit wirken die
Muſkeln des Schlundkopfes, und indem ſie dieſen Sakk
auf mancherlei Weiſe verengern, ſo druͤkken ſie aus den
Druͤſen den Schleim aus (g).

Dieſe Druͤſen felen nirgends, indeſſen ſind ſie doch da-
ſelbſt in groͤſſerer Menge vorhanden, wo der Schlund-
kopf, als eine Fortſezzung der Naſeloͤcher (h), den Kno-
chen des Hinterhaupts unterſtuͤzzt. Jch habe an dieſer
Stelle die Druͤſen in geraden Linien ſtralweiſe liegen ge-
funden (i). Jch leſe, daß man bisweilen daſelbſt ihren
gemeinſchaftlichen Gang (k) angetroffen. So habe ich

ſowohl
(a) [Spaltenumbruch] L. XIII. p. 107.
(b) L. XVIII. p. 50.
(c) p. 63.
(d) L. IX. p. 392.
(e) L. XV. p. 223. 224.
(g) MORGAGN. Epiſt. IX. n.
21. p.
250. von den meiſten;
GOURCELLES t. 6. Solches hat
auch VALSALVA t. 5. f. 2. et
COWPER tab. 29. f.
2. Druͤſen
am Rachen hat auch GALENUS
[Spaltenumbruch] beſiehe ihn. de util. part. LXIV.
c.
11.
(h) Beflehe die Beſchreibung
dieſes Theils ſeiner Haut SCHNEI-
DER de Catharrh. L. III. c. 3.
p.
503. 504.
(i) Faſt dergleichen hat MOR-
GANUS Epiſt. IX. n. 13. p. 242.
243. et SANTORINUS p.
137.
(k) HEISTER not 58. f. 38. f.
daß dieſes nicht beſtaͤndig ſei MOR-
GAGN. p.
242.
J 2
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[131/0151] III. Abſchnitt. Das Herabſchlingen. §. 17. Die Druͤſen des Schlundkopfs. Die Natur reicht dem Schlundkopfe Feuchtigkeiten, die ſie entweder von dem Dunſte der Schlagadern, oder von einer Menge Schleims hernimmt, den die einfache Blaͤschen der Zunge (a), des Gaumens (b), des Gau- menſeegels (c), des Ruͤkkens am Kehldekkel (d), der Euſtachiſchen Trompete (e), des Schlundkopfes und des convexen Luftroͤhrenkopfes von allen Seiten ausgieſ- ſen. Es iſt naͤmlich der ganze Schlundkopf an der con- vexen Stelle der weiſſen Membran, welches eine Fortſez- zung der Haut iſt, mit ziemlich harten, eifoͤrmigen Druͤſen uͤberzogen, die durch einen kleinen Gang und Porus Schleim ausſchuͤtten; und dieſes ſonderlich alsdann, wann wir was herunterſchlukken, denn in dieſer Zeit wirken die Muſkeln des Schlundkopfes, und indem ſie dieſen Sakk auf mancherlei Weiſe verengern, ſo druͤkken ſie aus den Druͤſen den Schleim aus (g). Dieſe Druͤſen felen nirgends, indeſſen ſind ſie doch da- ſelbſt in groͤſſerer Menge vorhanden, wo der Schlund- kopf, als eine Fortſezzung der Naſeloͤcher (h), den Kno- chen des Hinterhaupts unterſtuͤzzt. Jch habe an dieſer Stelle die Druͤſen in geraden Linien ſtralweiſe liegen ge- funden (i). Jch leſe, daß man bisweilen daſelbſt ihren gemeinſchaftlichen Gang (k) angetroffen. So habe ich ſowohl (a) L. XIII. p. 107. (b) L. XVIII. p. 50. (c) p. 63. (d) L. IX. p. 392. (e) L. XV. p. 223. 224. (g) MORGAGN. Epiſt. IX. n. 21. p. 250. von den meiſten; GOURCELLES t. 6. Solches hat auch VALSALVA t. 5. f. 2. et COWPER tab. 29. f. 2. Druͤſen am Rachen hat auch GALENUS beſiehe ihn. de util. part. LXIV. c. 11. (h) Beflehe die Beſchreibung dieſes Theils ſeiner Haut SCHNEI- DER de Catharrh. L. III. c. 3. p. 503. 504. (i) Faſt dergleichen hat MOR- GANUS Epiſt. IX. n. 13. p. 242. 243. et SANTORINUS p. 137. (k) HEISTER not 58. f. 38. f. daß dieſes nicht beſtaͤndig ſei MOR- GAGN. p. 242. J 2

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/151>, abgerufen am 30.12.2024.