Vermöge seines Zuges erweitert er die Trompete ein wenig (y), denn er verengert dieselbe vielmehr, wenn er im Aufschwellen begriffen ist (z).
§. 16. Der Ungepaarte. Der Gaumenzapfen- muskel.
Dieser ist dem Kinnmuskel des Zungenknochens in diesem Stükke gleich, daß er gerade, und dergestalt auf einander liegende und parallele Fasern hat, daß man ihn entweder für einen einzigen Muskel (a), ohne ein Paar zu sein, oder für zween Muskeln halten kann (b): indes- sen hat er doch kein hinlänglich deutlich Fadengewebe, daß man wirklich zween verschiedne Muskeln sehen sollte (c).
Sein vordrer Ursprung kömmt entweder von der Mittelgräte des knochigen Gaumens (d), wie berümte Männer schreiben, denn ich habe ihn nicht dahin ver- folgt (e), oder von der Sehne der umgebognen Muskeln,
denn
(y)[Spaltenumbruch]MORGAGN. p. 212. Nach gemachtem Versuche.
(z) Daß er sie verengere AL- BINUS.
(a)Azygos MORGAGNI Ep. VIII. n. 2. Adv. I. n. 8 p 4. Ad- vers. II. p. 35. Comm. Acad. Bo- non. T. I. p. 311. VALSALV beim MORGAGN. Epist. X. n. 19. SANTORIN c. 7. n. 16. p. 135. HEISTER f. 38. k. Ungepaarte Muskel CANT. p. 15. Azygos uvulae ALBIN p. 248. COUR- CELLES Musculus uvulae LIT- TRE p. 302. Am Nerven mitten am Zäpfchen sahe etwas muskulö- ses SCHELLHAMMER Oncolog. p. 74.
(b) Zween Suspensorios nannte I. v. HORNE p. 20. Zween nann- te DIONIS cours d'Anat. p. 592. [Spaltenumbruch]
Palatostaphylinos nennt sie DOU- GLAS p. 44. Epistaphylinos WINSLOW p. 502. Zwei hat SANTORINUS p 136.
(c) Sie vereinigt VALSALVA, und nach reiferer Ueberlegung MORGAGNUS p. 303. 304. et WALTHER de deglutit. p. 17. Es sollen sehr selten zwei sein MOR- GAGN. p. 306 314. da er in Thie- ren vielmehr ihrer zween sindet p. 312. Soll nicht Muskel heiffen nach dem LIEUTAUD p. 172
(d)ALBIN tab. 10. f. 13. VAL- SALVA beim MORGAGN. I. c. p. 304. DOUGLAS. WINSLOW LITTRE t. 15. f. 2 CANT. Syl- lab. part. corp. hum. in Russ. edit. 88.
(e)VALSALVA ibid.
H. Phisiol. 6. B. J
III. Abſchnitt. Das Herabſchlingen.
Vermoͤge ſeines Zuges erweitert er die Trompete ein wenig (y), denn er verengert dieſelbe vielmehr, wenn er im Aufſchwellen begriffen iſt (z).
§. 16. Der Ungepaarte. Der Gaumenzapfen- muſkel.
Dieſer iſt dem Kinnmuſkel des Zungenknochens in dieſem Stuͤkke gleich, daß er gerade, und dergeſtalt auf einander liegende und parallele Faſern hat, daß man ihn entweder fuͤr einen einzigen Muſkel (a), ohne ein Paar zu ſein, oder fuͤr zween Muſkeln halten kann (b): indeſ- ſen hat er doch kein hinlaͤnglich deutlich Fadengewebe, daß man wirklich zween verſchiedne Muſkeln ſehen ſollte (c).
Sein vordrer Urſprung koͤmmt entweder von der Mittelgraͤte des knochigen Gaumens (d), wie beruͤmte Maͤnner ſchreiben, denn ich habe ihn nicht dahin ver- folgt (e), oder von der Sehne der umgebognen Muſkeln,
denn
(y)[Spaltenumbruch]MORGAGN. p. 212. Nach gemachtem Verſuche.
(z) Daß er ſie verengere AL- BINUS.
(a)Azygos MORGAGNI Ep. VIII. n. 2. Adv. I. n. 8 p 4. Ad- verſ. II. p. 35. Comm. Acad. Bo- non. T. I. p. 311. VALSALV beim MORGAGN. Epiſt. X. n. 19. SANTORIN c. 7. n. 16. p. 135. HEISTER f. 38. k. Ungepaarte Muſkel CANT. p. 15. Azygos uvulae ALBIN p. 248. COUR- CELLES Muſculus uvulae LIT- TRE p. 302. Am Nerven mitten am Zaͤpfchen ſahe etwas muſkuloͤ- ſes SCHELLHAMMER Oncolog. p. 74.
(b) Zween Suſpenſorios nannte I. v. HORNE p. 20. Zween nann- te DIONIS cours d’Anat. p. 592. [Spaltenumbruch]
Palatoſtaphylinos nennt ſie DOU- GLAS p. 44. Epiſtaphylinos WINSLOW p. 502. Zwei hat SANTORINUS p 136.
(c) Sie vereinigt VALSALVA, und nach reiferer Ueberlegung MORGAGNUS p. 303. 304. et WALTHER de deglutit. p. 17. Es ſollen ſehr ſelten zwei ſein MOR- GAGN. p. 306 314. da er in Thie- ren vielmehr ihrer zween ſindet p. 312. Soll nicht Muſkel heiffen nach dem LIEUTAUD p. 172
(d)ALBIN tab. 10. f. 13. VAL- SALVA beim MORGAGN. I. c. p. 304. DOUGLAS. WINSLOW LITTRE t. 15. f. 2 CANT. Syl- lab. part. corp. hum. in Ruſſ. edit. 88.
(e)VALSALVA ibid.
H. Phiſiol. 6. B. J
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III. Abſchnitt. Das Herabſchlingen.
Vermoͤge ſeines Zuges erweitert er die Trompete ein
wenig (y), denn er verengert dieſelbe vielmehr, wenn er
im Aufſchwellen begriffen iſt (z).
§. 16.
Der Ungepaarte. Der Gaumenzapfen-
muſkel.
Dieſer iſt dem Kinnmuſkel des Zungenknochens in
dieſem Stuͤkke gleich, daß er gerade, und dergeſtalt auf
einander liegende und parallele Faſern hat, daß man ihn
entweder fuͤr einen einzigen Muſkel (a), ohne ein Paar
zu ſein, oder fuͤr zween Muſkeln halten kann (b): indeſ-
ſen hat er doch kein hinlaͤnglich deutlich Fadengewebe,
daß man wirklich zween verſchiedne Muſkeln ſehen
ſollte (c).
Sein vordrer Urſprung koͤmmt entweder von der
Mittelgraͤte des knochigen Gaumens (d), wie beruͤmte
Maͤnner ſchreiben, denn ich habe ihn nicht dahin ver-
folgt (e), oder von der Sehne der umgebognen Muſkeln,
denn
(y)
MORGAGN. p. 212. Nach
gemachtem Verſuche.
(z) Daß er ſie verengere AL-
BINUS.
(a) Azygos MORGAGNI Ep.
VIII. n. 2. Adv. I. n. 8 p 4. Ad-
verſ. II. p. 35. Comm. Acad. Bo-
non. T. I. p. 311. VALSALV beim
MORGAGN. Epiſt. X. n. 19.
SANTORIN c. 7. n. 16. p. 135.
HEISTER f. 38. k. Ungepaarte
Muſkel CANT. p. 15. Azygos
uvulae ALBIN p. 248. COUR-
CELLES Muſculus uvulae LIT-
TRE p. 302. Am Nerven mitten
am Zaͤpfchen ſahe etwas muſkuloͤ-
ſes SCHELLHAMMER Oncolog.
p. 74.
(b) Zween Suſpenſorios nannte
I. v. HORNE p. 20. Zween nann-
te DIONIS cours d’Anat. p. 592.
Palatoſtaphylinos nennt ſie DOU-
GLAS p. 44. Epiſtaphylinos
WINSLOW p. 502. Zwei hat
SANTORINUS p 136.
(c) Sie vereinigt VALSALVA,
und nach reiferer Ueberlegung
MORGAGNUS p. 303. 304. et
WALTHER de deglutit. p. 17. Es
ſollen ſehr ſelten zwei ſein MOR-
GAGN. p. 306 314. da er in Thie-
ren vielmehr ihrer zween ſindet p.
312. Soll nicht Muſkel heiffen nach
dem LIEUTAUD p. 172
(d) ALBIN tab. 10. f. 13. VAL-
SALVA beim MORGAGN. I. c.
p. 304. DOUGLAS. WINSLOW
LITTRE t. 15. f. 2 CANT. Syl-
lab. part. corp. hum. in Ruſſ.
edit. 88.
(e) VALSALVA ibid.
H. Phiſiol. 6. B. J
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/149>, abgerufen am 21.11.2024.
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