an der Aderhaut Cosmopolita (a), Valsara(b) und Guenellon(c), an der Traubenhaut J. H. Sba- ragli(d), an den äußersten Sternbändchen Johann Mery und der berühmte Brisseau(e) gesehen haben wollen. Diejenigen, welche in den neuesten Zeiten diese Sache in Untersuchung gezogen haben, haben an diesem Theile des Auges niemals eine wahre Driese gesehen, so wenig als Morgagni(f), Ruysch, Zinn, oder ich. Es hat auch der hintere Theil des Auges viel von diesem schwarzen Schleime an sich. Daß diese Tinte aus den thierischen Geistern, welche etwas dem Quecksilber ähn- liches an sich haben, und aus dem Schwefel des Bluts eben so wie der äthiops mineralis gemacht werde, führe ich aus den C. N. le Cat(g) darum an, damit man sehe, daß die Muthmassung ihre Freiheit noch nicht eingebüs- set habe.
§. 15. Die Netzhaut.
Es ist dieses ein alter Name, ob man wohl nicht eben sagen kann, warum die Alten diesen Theil so genannt ha- ben (h). Sie haben es für eine wirkliche Haut er- kannt (i). Es ist die dritte gemeinschaftliche Bekleidung des Auges, wenigstens des Hinterauges, und man hält es gemeiniglich für die innerste Bekleidung desselben. Es hat die Netzhaut aus dem Marke des Sehenerven (k),
doch
(a)[Spaltenumbruch]Obs. 95.
(b) Der schwarze Kranz, Fasc. VII. p. 48 ZINN p. 35. 64. t. 7. f. I. lig. ciliar. n. 4. RUYSCH einigermaßen Epist. XIII. tab. 16. f. I. Couronne dentelee PALUCCI Methode d'abattre la cataracte, p. 15.
(c)ZINN.
(d) Bei dem WOOLHOUSE epist. Francs. ed. p. 48. Diese gleichsam conglomeratas habe ich, nämlich zwei, in der wäßrigen Feuchtigkeit schweben gesehen, als [Spaltenumbruch]
Folgen einer Krankheit. Wärz- chen an der Uola le MAIRE Journ. de Frevoux 1727. Febr.
(e)p. 274. 275.
(f) Beim MORGAGNI Epist. XVII. n. 4. Katze.
(g)L. c. am Stockfische.
(h)Ocul. & ment. Virgil. p. XXXVII.
(i)Mem. de l' Acad. 1707. pag. 499. 500. dieses verwirft BER- TRANDI p. 64.
(k)p. 12.
Das Geſicht. XIV. Buch.
an der Aderhaut Coſmopolita (a), Valſara(b) und Guenellon(c), an der Traubenhaut J. H. Sba- ragli(d), an den aͤußerſten Sternbaͤndchen Johann Mery und der beruͤhmte Briſſeau(e) geſehen haben wollen. Diejenigen, welche in den neueſten Zeiten dieſe Sache in Unterſuchung gezogen haben, haben an dieſem Theile des Auges niemals eine wahre Drieſe geſehen, ſo wenig als Morgagni(f), Ruyſch, Zinn, oder ich. Es hat auch der hintere Theil des Auges viel von dieſem ſchwarzen Schleime an ſich. Daß dieſe Tinte aus den thieriſchen Geiſtern, welche etwas dem Queckſilber aͤhn- liches an ſich haben, und aus dem Schwefel des Bluts eben ſo wie der aͤthiops mineralis gemacht werde, fuͤhre ich aus den C. N. le Cat(g) darum an, damit man ſehe, daß die Muthmaſſung ihre Freiheit noch nicht eingebuͤſ- ſet habe.
§. 15. Die Netzhaut.
Es iſt dieſes ein alter Name, ob man wohl nicht eben ſagen kann, warum die Alten dieſen Theil ſo genannt ha- ben (h). Sie haben es fuͤr eine wirkliche Haut er- kannt (i). Es iſt die dritte gemeinſchaftliche Bekleidung des Auges, wenigſtens des Hinterauges, und man haͤlt es gemeiniglich fuͤr die innerſte Bekleidung deſſelben. Es hat die Netzhaut aus dem Marke des Sehenerven (k),
doch
(a)[Spaltenumbruch]Obſ. 95.
(b) Der ſchwarze Kranz, Faſc. VII. p. 48 ZINN p. 35. 64. t. 7. f. I. lig. ciliar. n. 4. RUYSCH einigermaßen Epiſt. XIII. tab. 16. f. I. Couronne denteleé PALUCCI Methode d’abattre la cataracte, p. 15.
(c)ZINN.
(d) Bei dem WOOLHOUSE epiſt. Francſ. ed. p. 48. Dieſe gleichſam conglomeratas habe ich, naͤmlich zwei, in der waͤßrigen Feuchtigkeit ſchweben geſehen, als [Spaltenumbruch]
Folgen einer Krankheit. Waͤrz- chen an der Uola le MAIRE Journ. de Frévoux 1727. Febr.
(e)p. 274. 275.
(f) Beim MORGAGNI Epiſt. XVII. n. 4. Katze.
(g)L. c. am Stockfiſche.
(h)Ocul. & ment. Virgil. p. XXXVII.
(i)Mem. de l’ Acad. 1707. pag. 499. 500. dieſes verwirft BER- TRANDI p. 64.
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[832/0850]
Das Geſicht. XIV. Buch.
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Guenellon (c), an der Traubenhaut J. H. Sba-
ragli (d), an den aͤußerſten Sternbaͤndchen Johann
Mery und der beruͤhmte Briſſeau (e) geſehen haben
wollen. Diejenigen, welche in den neueſten Zeiten dieſe
Sache in Unterſuchung gezogen haben, haben an dieſem
Theile des Auges niemals eine wahre Drieſe geſehen, ſo
wenig als Morgagni (f), Ruyſch, Zinn, oder ich.
Es hat auch der hintere Theil des Auges viel von dieſem
ſchwarzen Schleime an ſich. Daß dieſe Tinte aus den
thieriſchen Geiſtern, welche etwas dem Queckſilber aͤhn-
liches an ſich haben, und aus dem Schwefel des Bluts
eben ſo wie der aͤthiops mineralis gemacht werde, fuͤhre ich
aus den C. N. le Cat (g) darum an, damit man ſehe,
daß die Muthmaſſung ihre Freiheit noch nicht eingebuͤſ-
ſet habe.
§. 15.
Die Netzhaut.
Es iſt dieſes ein alter Name, ob man wohl nicht eben
ſagen kann, warum die Alten dieſen Theil ſo genannt ha-
ben (h). Sie haben es fuͤr eine wirkliche Haut er-
kannt (i). Es iſt die dritte gemeinſchaftliche Bekleidung
des Auges, wenigſtens des Hinterauges, und man haͤlt
es gemeiniglich fuͤr die innerſte Bekleidung deſſelben. Es
hat die Netzhaut aus dem Marke des Sehenerven (k),
doch
(a)
Obſ. 95.
(b) Der ſchwarze Kranz, Faſc.
VII. p. 48 ZINN p. 35. 64. t. 7.
f. I. lig. ciliar. n. 4. RUYSCH
einigermaßen Epiſt. XIII. tab. 16.
f. I. Couronne denteleé PALUCCI
Methode d’abattre la cataracte,
p. 15.
(c) ZINN.
(d) Bei dem WOOLHOUSE
epiſt. Francſ. ed. p. 48. Dieſe
gleichſam conglomeratas habe ich,
naͤmlich zwei, in der waͤßrigen
Feuchtigkeit ſchweben geſehen, als
Folgen einer Krankheit. Waͤrz-
chen an der Uola le MAIRE Journ.
de Frévoux 1727. Febr.
(e) p. 274. 275.
(f) Beim MORGAGNI Epiſt.
XVII. n. 4. Katze.
(g) L. c. am Stockfiſche.
(h) Ocul. & ment. Virgil. p.
XXXVII.
(i) Mem. de l’ Acad. 1707. pag.
499. 500. dieſes verwirft BER-
TRANDI p. 64.
(k) p. 12.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 832. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/850>, abgerufen am 20.11.2024.
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