Vidus scheint es unter dem Namen eines Knorpels anzuzeigen (r). Am Menschen, welcher das Auge mit der Hand reinigen, und auf vielfache Art, sowohl ge- gen das zu viele, als zu wenige Licht Mittel finden kann, ist es nur klein.
§. 20. Die Thränpunkte.
Es ragt das wirkliche Ende des Augenliedes, und derjenigen Linie, welche von dem inwendig gelagerten Augenknorpel bestätigt wird, bei dem Anfange des An- hängsels der Augenlieder, wovon wir geredet haben (s), und dem inwendigen Ende der Thränendrüse (t) um et- was hervor, mit einem weissen, warzförmigen (u) Hü- gelchen, woselbst am Augenliede, das, was übrig ist, in einer andern Richtung gegen sein Ende fort läuft (x). An diesem Hügelchen zeiget sich, etwas weiter nach in- wendig zu, als die Linie des Augenknorpels liegt, auf beiden Seiten ein ähnliches und gleich grosses, nicht eben so kleines Loch, daß man nicht eine Vorste leicht einstekken könnte, und dieses gehet um desto leichter an, weil sich bei jedwedem Loche, zwar kein Knorpel (y), aber doch ein härtliches und schwielartiges Fadengewebe befindet, welches diese Punkte niemals zusammensinken lässet (z), noch verstattet, daß sie nach Art einer Spalte, wie andere Löcher, denen diese Anlage fehlet, zusam- men fallen. Sie stehen, wenn man das Auge offen
hält,
(r)[Spaltenumbruch]p. 76.
(s)p. 327.
(t)RUYSCH thes. II. l. c.
(u)WINSLOW n. 281. Eine Vorragung hat ANEL, Nouv. descript. du Conduit lacrimal p. 28. Abgesondert vom Augen- liede ZINN t. 7. f. 10.
(x)PETIT memoires de l'A- [Spaltenumbruch]
cad. 1734. tab. 21. f. 1. 2. HEI- STER Chirurg. tab. 16. f. 6. 9.
(y)ANEL Nouvelle descript. p. 28. BIANCHI duct. lacrum. p. 6. HEISTER fistul. lacrum. p. 13. Der Ring ist auch nicht knochig beim MELLI p. 30.
(z)WINSLOW, ZINN, pag. 254.
Das Geſicht. XVI. Buch.
Vidus ſcheint es unter dem Namen eines Knorpels anzuzeigen (r). Am Menſchen, welcher das Auge mit der Hand reinigen, und auf vielfache Art, ſowohl ge- gen das zu viele, als zu wenige Licht Mittel finden kann, iſt es nur klein.
§. 20. Die Thraͤnpunkte.
Es ragt das wirkliche Ende des Augenliedes, und derjenigen Linie, welche von dem inwendig gelagerten Augenknorpel beſtaͤtigt wird, bei dem Anfange des An- haͤngſels der Augenlieder, wovon wir geredet haben (s), und dem inwendigen Ende der Thraͤnendruͤſe (t) um et- was hervor, mit einem weiſſen, warzfoͤrmigen (u) Huͤ- gelchen, woſelbſt am Augenliede, das, was uͤbrig iſt, in einer andern Richtung gegen ſein Ende fort laͤuft (x). An dieſem Huͤgelchen zeiget ſich, etwas weiter nach in- wendig zu, als die Linie des Augenknorpels liegt, auf beiden Seiten ein aͤhnliches und gleich groſſes, nicht eben ſo kleines Loch, daß man nicht eine Vorſte leicht einſtekken koͤnnte, und dieſes gehet um deſto leichter an, weil ſich bei jedwedem Loche, zwar kein Knorpel (y), aber doch ein haͤrtliches und ſchwielartiges Fadengewebe befindet, welches dieſe Punkte niemals zuſammenſinken laͤſſet (z), noch verſtattet, daß ſie nach Art einer Spalte, wie andere Loͤcher, denen dieſe Anlage fehlet, zuſam- men fallen. Sie ſtehen, wenn man das Auge offen
haͤlt,
(r)[Spaltenumbruch]p. 76.
(s)p. 327.
(t)RUYSCH theſ. II. l. c.
(u)WINSLOW n. 281. Eine Vorragung hat ANEL, Nouv. deſcript. du Conduit lacrimal p. 28. Abgeſondert vom Augen- liede ZINN t. 7. f. 10.
(x)PETIT memoires de l’A- [Spaltenumbruch]
cad. 1734. tab. 21. f. 1. 2. HEI- STER Chirurg. tab. 16. f. 6. 9.
(y)ANEL Nouvelle deſcript. p. 28. BIANCHI duct. lacrum. p. 6. HEISTER fiſtul. lacrum. p. 13. Der Ring iſt auch nicht knochig beim MELLI p. 30.
(z)WINSLOW, ZINN, pag. 254.
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Das Geſicht. XVI. Buch.
Vidus ſcheint es unter dem Namen eines Knorpels
anzuzeigen (r). Am Menſchen, welcher das Auge mit
der Hand reinigen, und auf vielfache Art, ſowohl ge-
gen das zu viele, als zu wenige Licht Mittel finden
kann, iſt es nur klein.
§. 20.
Die Thraͤnpunkte.
Es ragt das wirkliche Ende des Augenliedes, und
derjenigen Linie, welche von dem inwendig gelagerten
Augenknorpel beſtaͤtigt wird, bei dem Anfange des An-
haͤngſels der Augenlieder, wovon wir geredet haben (s),
und dem inwendigen Ende der Thraͤnendruͤſe (t) um et-
was hervor, mit einem weiſſen, warzfoͤrmigen (u) Huͤ-
gelchen, woſelbſt am Augenliede, das, was uͤbrig iſt,
in einer andern Richtung gegen ſein Ende fort laͤuft (x).
An dieſem Huͤgelchen zeiget ſich, etwas weiter nach in-
wendig zu, als die Linie des Augenknorpels liegt, auf
beiden Seiten ein aͤhnliches und gleich groſſes, nicht
eben ſo kleines Loch, daß man nicht eine Vorſte leicht
einſtekken koͤnnte, und dieſes gehet um deſto leichter an,
weil ſich bei jedwedem Loche, zwar kein Knorpel (y),
aber doch ein haͤrtliches und ſchwielartiges Fadengewebe
befindet, welches dieſe Punkte niemals zuſammenſinken
laͤſſet (z), noch verſtattet, daß ſie nach Art einer Spalte,
wie andere Loͤcher, denen dieſe Anlage fehlet, zuſam-
men fallen. Sie ſtehen, wenn man das Auge offen
haͤlt,
(r)
p. 76.
(s) p. 327.
(t) RUYSCH theſ. II. l. c.
(u) WINSLOW n. 281. Eine
Vorragung hat ANEL, Nouv.
deſcript. du Conduit lacrimal
p. 28. Abgeſondert vom Augen-
liede ZINN t. 7. f. 10.
(x) PETIT memoires de l’A-
cad. 1734. tab. 21. f. 1. 2. HEI-
STER Chirurg. tab. 16. f. 6. 9.
(y) ANEL Nouvelle deſcript.
p. 28. BIANCHI duct. lacrum.
p. 6. HEISTER fiſtul. lacrum.
p. 13. Der Ring iſt auch nicht
knochig beim MELLI p. 30.
(z) WINSLOW, ZINN, pag.
254.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 748. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/766>, abgerufen am 21.12.2024.
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