weisse Atlastheilgen, zwischen denen sich Falten zeigen. Lower beschreibt sie (i*) wie kleine Sägen.
Jch habe gemeiniglich zugleich an dem ganzen Mus- kel eben diese Erscheinungen gesehen, es geschahe aber doch auch, daß sich das Klopfen und Ziehen der Fasern, in irgend einem Theilgen allein (k), oder in mehrern Theil- gen äusserte, und sich endlich durch den ganzen Muskel ausbreitete (m). So fängt sich auch die Bewegung bei irgend einer Stelle des Muskels an, und sie läuft allmä- lich von einem zum andern fort (n).
§. 18. Es verkürzen sich die Fasern eines Muskels.
Es ist dieses die vornemste Erscheinung an einem Muskel, von der die ganze Handlung desselben abhängt, und ich weis nicht, wie dieselbe von einigen berümten Männern angesehen worden (o), wenn sie behaupten, daß sich der ganze Muskel, nicht aber dessen einzelne Fasern, wenn er wirket, kürzer mache.
Folglich verkürzen sich die einzelne Fasern, die Strei- fen, und die aus diesen Faserstreifen zusammengesezzte Muskeln, indem sie wirksam sind; und ob das Maas gleich nicht immer einerlei ist, so ist es dennoch, auch an den lebendigen Muskeln augenscheinlich, indem sich die äussersten Enden des Muskels einander nahe kommen, wenn nicht eins dieser Enden unbeweglich ist, und alsdenn (l)
nähert
(i*)[Spaltenumbruch]pag. 79. BERTIER pag. 281. WINSLOW Expos. n. 48.
(k)Exp. 229. et de respir. Exp. 45. 46.
(m)Second. mem. Exp. 476.
(n)[Spaltenumbruch]
Vom Herzen, Exp. 482. 533. 537.
(o) Daß das elastische Zusam- menziehen die einzelne Fasern nach- lasse und verkürze, das muskelhafte Zusammenziehen hingegen die ein- zelne Fasern ausstrekke und ver- längere, indem es diesen Muskel verkürzt, sagt SAUVAGES physiolog. p. 141.
(l) Von dem Herzen, Second. mem. Exp. 476. 484. 499. 536. 537. und am Hühngen, Exp. 125. 282.
Thieriſche Bewegung. XI. Buch.
weiſſe Atlastheilgen, zwiſchen denen ſich Falten zeigen. Lower beſchreibt ſie (i*) wie kleine Saͤgen.
Jch habe gemeiniglich zugleich an dem ganzen Muſ- kel eben dieſe Erſcheinungen geſehen, es geſchahe aber doch auch, daß ſich das Klopfen und Ziehen der Faſern, in irgend einem Theilgen allein (k), oder in mehrern Theil- gen aͤuſſerte, und ſich endlich durch den ganzen Muſkel ausbreitete (m). So faͤngt ſich auch die Bewegung bei irgend einer Stelle des Muſkels an, und ſie laͤuft allmaͤ- lich von einem zum andern fort (n).
§. 18. Es verkuͤrzen ſich die Faſern eines Muſkels.
Es iſt dieſes die vornemſte Erſcheinung an einem Muſkel, von der die ganze Handlung deſſelben abhaͤngt, und ich weis nicht, wie dieſelbe von einigen beruͤmten Maͤnnern angeſehen worden (o), wenn ſie behaupten, daß ſich der ganze Muſkel, nicht aber deſſen einzelne Faſern, wenn er wirket, kuͤrzer mache.
Folglich verkuͤrzen ſich die einzelne Faſern, die Strei- fen, und die aus dieſen Faſerſtreifen zuſammengeſezzte Muſkeln, indem ſie wirkſam ſind; und ob das Maas gleich nicht immer einerlei iſt, ſo iſt es dennoch, auch an den lebendigen Muſkeln augenſcheinlich, indem ſich die aͤuſſerſten Enden des Muſkels einander nahe kommen, wenn nicht eins dieſer Enden unbeweglich iſt, und alsdenn (l)
naͤhert
(i*)[Spaltenumbruch]pag. 79. BERTIER pag. 281. WINSLOW Expoſ. n. 48.
(k)Exp. 229. et de reſpir. Exp. 45. 46.
(m)Second. mem. Exp. 476.
(n)[Spaltenumbruch]
Vom Herzen, Exp. 482. 533. 537.
(o) Daß das elaſtiſche Zuſam- menziehen die einzelne Faſern nach- laſſe und verkuͤrze, das muſkelhafte Zuſammenziehen hingegen die ein- zelne Faſern ausſtrekke und ver- laͤngere, indem es dieſen Muſkel verkuͤrzt, ſagt SAUVAGES phyſiolog. p. 141.
(l) Von dem Herzen, Second. mem. Exp. 476. 484. 499. 536. 537. und am Huͤhngen, Exp. 125. 282.
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Thieriſche Bewegung. XI. Buch.
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Lower beſchreibt ſie (i*) wie kleine Saͤgen.
Jch habe gemeiniglich zugleich an dem ganzen Muſ-
kel eben dieſe Erſcheinungen geſehen, es geſchahe aber
doch auch, daß ſich das Klopfen und Ziehen der Faſern,
in irgend einem Theilgen allein (k), oder in mehrern Theil-
gen aͤuſſerte, und ſich endlich durch den ganzen Muſkel
ausbreitete (m). So faͤngt ſich auch die Bewegung bei
irgend einer Stelle des Muſkels an, und ſie laͤuft allmaͤ-
lich von einem zum andern fort (n).
§. 18.
Es verkuͤrzen ſich die Faſern eines Muſkels.
Es iſt dieſes die vornemſte Erſcheinung an einem
Muſkel, von der die ganze Handlung deſſelben abhaͤngt,
und ich weis nicht, wie dieſelbe von einigen beruͤmten
Maͤnnern angeſehen worden (o), wenn ſie behaupten, daß
ſich der ganze Muſkel, nicht aber deſſen einzelne Faſern,
wenn er wirket, kuͤrzer mache.
Folglich verkuͤrzen ſich die einzelne Faſern, die Strei-
fen, und die aus dieſen Faſerſtreifen zuſammengeſezzte
Muſkeln, indem ſie wirkſam ſind; und ob das Maas
gleich nicht immer einerlei iſt, ſo iſt es dennoch, auch
an den lebendigen Muſkeln augenſcheinlich, indem ſich die
aͤuſſerſten Enden des Muſkels einander nahe kommen,
wenn nicht eins dieſer Enden unbeweglich iſt, und alsdenn
naͤhert
(l)
(i*)
pag. 79. BERTIER
pag. 281. WINSLOW Expoſ.
n. 48.
(k) Exp. 229. et de reſpir.
Exp. 45. 46.
(m) Second. mem. Exp. 476.
(n)
Vom Herzen, Exp. 482.
533. 537.
(o) Daß das elaſtiſche Zuſam-
menziehen die einzelne Faſern nach-
laſſe und verkuͤrze, das muſkelhafte
Zuſammenziehen hingegen die ein-
zelne Faſern ausſtrekke und ver-
laͤngere, indem es dieſen Muſkel
verkuͤrzt, ſagt SAUVAGES
phyſiolog. p. 141.
(l) Von dem Herzen, Second.
mem. Exp. 476. 484. 499. 536.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/70>, abgerufen am 30.12.2024.
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