Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772.

Bild:
<< vorherige Seite

I. Abschnitt. Werkzeug.
drückt, für keinen wirklichen Muskel halten kann:
Cassebohm gestehet es, daß man ihn in den meisten
Ohren kaum unterscheiden könne (i).

§. 22.
Der Steigbiegelmuskel.

Dieser zuverläßige Muskel, woran Niemand mehr
zweifeln kann, ob er gleich der kleinste im menschlichen
Körper ist, wurde vom Varolius erfunden (k, l)
und vom Casserius (m) und andern (m) für ein Band
gehalten (n); so wie ihn andre für ein knochiges Kü-
gelchen ansahen (o), ob er gleich nunmehr bekannt ge-
nung ist.

Es befindet sich ein knochiger Kegel (p) an dem untern
hintern Theile der Trummel: er raget nach vorne her-
vor, und öffnet sich mit einer Mündung, welche sich
gegen den Steigbiegel zu kehrt.

Es ist dieser Kegel inwendig hol, und ganz und gar
mit einem wirklichen Muskel, welcher fleischig ist, aus-
gefüllt (q), dessen Sehne aus einem Loche des Kegels (r)

heraus
(i) n. 148.
(k anat. L. I. c. 5. p. 28. edit.
Francf.
l) olivare Corpus VESALII,
exam. p. 29. 105. huc refert,
CASSEBOHMIUS.
Doch dieses
ist sehr undeutlich, da am Mus-
kel des Hammers und Steigbie-
gels dergleichen Kupfer von einer
Drüse vorkömmt.
(m) CASSER, p. 80. Doch
hat er im Pferde den Muskel-
bauch gesehen t. 10. p. 22. et in
cane, t. 9. f.
25.
(n) vom RIOLAN, wenn er
schreibt, daß das vierte Knöchgen
ein Band sei, p. 225. VESLIN-
GIO, p. 214. FABRICIO, L. 3.
c. 5. C. BAUHINO, MANE-
FREDO, WILLISIO, PER-
[Spaltenumbruch] RAULT, du bruit pag. 103.
SCHELHAMMER, p.
46: Sein
muskelhaftes Wesen verteidigt
dennoch der ber. MERY, p. 438.
(o) BARTHOLINUS, apud
FOLIUM, f. 2. 3. VESLING,
c. 8. tab. 5. f. 6. d. c. 16. f.
7.
Es ist offenbar ein Muskel, was
da FOLIUS, f. 2. I. zeichnet, und
es hält ein Fädenwerk für eine
Sehne VESLINGIUS.
(p) CASSEBOHM, n. 97. 152.
t. 2. f. 3. g. f. 4. n. n. AL-
BIN, t. XI. f. 28. o. DUVER-
NEY, t. 8. f I.
(q) DUVERNEY, p. 30. VAL-
SALVA, p. 32. ALBIN, p. 191.
NICHOLLS, l. c.
(r) WINSLOW, Expeditus de
sinu osseo, ALBINUS, f.
29.

I. Abſchnitt. Werkzeug.
druͤckt, fuͤr keinen wirklichen Muſkel halten kann:
Caſſebohm geſtehet es, daß man ihn in den meiſten
Ohren kaum unterſcheiden koͤnne (i).

§. 22.
Der Steigbiegelmuſkel.

Dieſer zuverlaͤßige Muſkel, woran Niemand mehr
zweifeln kann, ob er gleich der kleinſte im menſchlichen
Koͤrper iſt, wurde vom Varolius erfunden (k, l)
und vom Caſſerius (m) und andern (m) fuͤr ein Band
gehalten (n); ſo wie ihn andre fuͤr ein knochiges Kuͤ-
gelchen anſahen (o), ob er gleich nunmehr bekannt ge-
nung iſt.

Es befindet ſich ein knochiger Kegel (p) an dem untern
hintern Theile der Trummel: er raget nach vorne her-
vor, und oͤffnet ſich mit einer Muͤndung, welche ſich
gegen den Steigbiegel zu kehrt.

Es iſt dieſer Kegel inwendig hol, und ganz und gar
mit einem wirklichen Muſkel, welcher fleiſchig iſt, aus-
gefuͤllt (q), deſſen Sehne aus einem Loche des Kegels (r)

heraus
(i) n. 148.
(k anat. L. I. c. 5. p. 28. edit.
Francf.
l) olivare Corpus VESALII,
exam. p. 29. 105. huc refert,
CASSEBOHMIUS.
Doch dieſes
iſt ſehr undeutlich, da am Muſ-
kel des Hammers und Steigbie-
gels dergleichen Kupfer von einer
Druͤſe vorkoͤmmt.
(m) CASSER, p. 80. Doch
hat er im Pferde den Muſkel-
bauch geſehen t. 10. p. 22. et in
cane, t. 9. f.
25.
(n) vom RIOLAN, wenn er
ſchreibt, daß das vierte Knoͤchgen
ein Band ſei, p. 225. VESLIN-
GIO, p. 214. FABRICIO, L. 3.
c. 5. C. BAUHINO, MANE-
FREDO, WILLISIO, PER-
[Spaltenumbruch] RAULT, du bruit pag. 103.
SCHELHAMMER, p.
46: Sein
muſkelhaftes Weſen verteidigt
dennoch der ber. MERY, p. 438.
(o) BARTHOLINUS, apud
FOLIUM, f. 2. 3. VESLING,
c. 8. tab. 5. f. 6. d. c. 16. f.
7.
Es iſt offenbar ein Muſkel, was
da FOLIUS, f. 2. I. zeichnet, und
es haͤlt ein Faͤdenwerk fuͤr eine
Sehne VESLINGIUS.
(p) CASSEBOHM, n. 97. 152.
t. 2. f. 3. g. f. 4. n. n. AL-
BIN, t. XI. f. 28. o. DUVER-
NEY, t. 8. f I.
(q) DUVERNEY, p. 30. VAL-
SALVA, p. 32. ALBIN, p. 191.
NICHOLLS, l. c.
(r) WINSLOW, Expeditus de
ſinu oſſeo, ALBINUS, f.
29.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0589" n="571"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">I.</hi> Ab&#x017F;chnitt. Werkzeug.</fw><lb/>
dru&#x0364;ckt, fu&#x0364;r keinen wirklichen Mu&#x017F;kel halten kann:<lb/><hi rendition="#fr">Ca&#x017F;&#x017F;ebohm</hi> ge&#x017F;tehet es, daß man ihn in den mei&#x017F;ten<lb/>
Ohren kaum unter&#x017F;cheiden ko&#x0364;nne <note place="foot" n="(i)"><hi rendition="#aq">n.</hi> 148.</note>.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 22.<lb/>
Der Steigbiegelmu&#x017F;kel.</head><lb/>
            <p>Die&#x017F;er zuverla&#x0364;ßige Mu&#x017F;kel, woran Niemand mehr<lb/>
zweifeln kann, ob er gleich der klein&#x017F;te im men&#x017F;chlichen<lb/>
Ko&#x0364;rper i&#x017F;t, wurde vom <hi rendition="#fr">Varolius</hi> erfunden <note place="foot" n="(k"><hi rendition="#aq">anat. L. I. c. 5. p. 28. edit.<lb/>
Francf.</hi></note>, <note place="foot" n="l)"><hi rendition="#aq">olivare Corpus VESALII,<lb/>
exam. p. 29. 105. huc refert,<lb/>
CASSEBOHMIUS.</hi> Doch die&#x017F;es<lb/>
i&#x017F;t &#x017F;ehr undeutlich, da am Mu&#x017F;-<lb/>
kel des Hammers und Steigbie-<lb/>
gels dergleichen Kupfer von einer<lb/>
Dru&#x0364;&#x017F;e vorko&#x0364;mmt.</note><lb/>
und vom <hi rendition="#fr">Ca&#x017F;&#x017F;erius</hi> <note place="foot" n="(m)"><hi rendition="#aq">CASSER, p.</hi> 80. Doch<lb/>
hat er im Pferde den Mu&#x017F;kel-<lb/>
bauch ge&#x017F;ehen <hi rendition="#aq">t. 10. p. 22. et in<lb/>
cane, t. 9. f.</hi> 25.</note> und andern (m) fu&#x0364;r ein Band<lb/>
gehalten <note place="foot" n="(n)">vom <hi rendition="#aq">RIOLAN,</hi> wenn er<lb/>
&#x017F;chreibt, daß das vierte Kno&#x0364;chgen<lb/>
ein Band &#x017F;ei, <hi rendition="#aq">p. 225. VESLIN-<lb/>
GIO, p. 214. FABRICIO, L. 3.<lb/>
c. 5. C. BAUHINO, MANE-<lb/>
FREDO, WILLISIO, PER-<lb/><cb/>
RAULT, du bruit pag. 103.<lb/>
SCHELHAMMER, p.</hi> 46: Sein<lb/>
mu&#x017F;kelhaftes We&#x017F;en verteidigt<lb/>
dennoch der ber. <hi rendition="#aq">MERY, p.</hi> 438.</note>; &#x017F;o wie ihn andre fu&#x0364;r ein knochiges Ku&#x0364;-<lb/>
gelchen an&#x017F;ahen <note place="foot" n="(o)"><hi rendition="#aq">BARTHOLINUS, apud<lb/>
FOLIUM, f. 2. 3. VESLING,<lb/>
c. 8. tab. 5. f. 6. d. c. 16. f.</hi> 7.<lb/>
Es i&#x017F;t offenbar ein Mu&#x017F;kel, was<lb/>
da <hi rendition="#aq">FOLIUS, f. 2. I.</hi> zeichnet, und<lb/>
es ha&#x0364;lt ein Fa&#x0364;denwerk fu&#x0364;r eine<lb/>
Sehne <hi rendition="#aq">VESLINGIUS.</hi></note>, ob er gleich nunmehr bekannt ge-<lb/>
nung i&#x017F;t.</p><lb/>
            <p>Es befindet &#x017F;ich ein knochiger Kegel <note place="foot" n="(p)"><hi rendition="#aq">CASSEBOHM, n. 97. 152.<lb/>
t. 2. f. 3. g. f. 4. n. n. AL-<lb/>
BIN, t. XI. f. 28. o. DUVER-<lb/>
NEY, t. 8. f I.</hi></note> an dem untern<lb/>
hintern Theile der Trummel: er raget nach vorne her-<lb/>
vor, und o&#x0364;ffnet &#x017F;ich mit einer Mu&#x0364;ndung, welche &#x017F;ich<lb/>
gegen den Steigbiegel zu kehrt.</p><lb/>
            <p>Es i&#x017F;t die&#x017F;er Kegel inwendig hol, und ganz und gar<lb/>
mit einem wirklichen Mu&#x017F;kel, welcher flei&#x017F;chig i&#x017F;t, aus-<lb/>
gefu&#x0364;llt <note place="foot" n="(q)"><hi rendition="#aq">DUVERNEY, p. 30. VAL-<lb/>
SALVA, p. 32. ALBIN, p. 191.<lb/>
NICHOLLS, l. c.</hi></note>, de&#x017F;&#x017F;en Sehne aus einem Loche des Kegels <note place="foot" n="(r)"><hi rendition="#aq">WINSLOW, Expeditus de<lb/>
&#x017F;inu o&#x017F;&#x017F;eo, ALBINUS, f.</hi> 29.</note><lb/>
<fw place="bottom" type="catch">heraus</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[571/0589] I. Abſchnitt. Werkzeug. druͤckt, fuͤr keinen wirklichen Muſkel halten kann: Caſſebohm geſtehet es, daß man ihn in den meiſten Ohren kaum unterſcheiden koͤnne (i). §. 22. Der Steigbiegelmuſkel. Dieſer zuverlaͤßige Muſkel, woran Niemand mehr zweifeln kann, ob er gleich der kleinſte im menſchlichen Koͤrper iſt, wurde vom Varolius erfunden (k, l) und vom Caſſerius (m) und andern (m) fuͤr ein Band gehalten (n); ſo wie ihn andre fuͤr ein knochiges Kuͤ- gelchen anſahen (o), ob er gleich nunmehr bekannt ge- nung iſt. Es befindet ſich ein knochiger Kegel (p) an dem untern hintern Theile der Trummel: er raget nach vorne her- vor, und oͤffnet ſich mit einer Muͤndung, welche ſich gegen den Steigbiegel zu kehrt. Es iſt dieſer Kegel inwendig hol, und ganz und gar mit einem wirklichen Muſkel, welcher fleiſchig iſt, aus- gefuͤllt (q), deſſen Sehne aus einem Loche des Kegels (r) heraus (i) n. 148. (k anat. L. I. c. 5. p. 28. edit. Francf. l) olivare Corpus VESALII, exam. p. 29. 105. huc refert, CASSEBOHMIUS. Doch dieſes iſt ſehr undeutlich, da am Muſ- kel des Hammers und Steigbie- gels dergleichen Kupfer von einer Druͤſe vorkoͤmmt. (m) CASSER, p. 80. Doch hat er im Pferde den Muſkel- bauch geſehen t. 10. p. 22. et in cane, t. 9. f. 25. (n) vom RIOLAN, wenn er ſchreibt, daß das vierte Knoͤchgen ein Band ſei, p. 225. VESLIN- GIO, p. 214. FABRICIO, L. 3. c. 5. C. BAUHINO, MANE- FREDO, WILLISIO, PER- RAULT, du bruit pag. 103. SCHELHAMMER, p. 46: Sein muſkelhaftes Weſen verteidigt dennoch der ber. MERY, p. 438. (o) BARTHOLINUS, apud FOLIUM, f. 2. 3. VESLING, c. 8. tab. 5. f. 6. d. c. 16. f. 7. Es iſt offenbar ein Muſkel, was da FOLIUS, f. 2. I. zeichnet, und es haͤlt ein Faͤdenwerk fuͤr eine Sehne VESLINGIUS. (p) CASSEBOHM, n. 97. 152. t. 2. f. 3. g. f. 4. n. n. AL- BIN, t. XI. f. 28. o. DUVER- NEY, t. 8. f I. (q) DUVERNEY, p. 30. VAL- SALVA, p. 32. ALBIN, p. 191. NICHOLLS, l. c. (r) WINSLOW, Expeditus de ſinu oſſeo, ALBINUS, f. 29.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/589
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 571. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/589>, abgerufen am 21.12.2024.