Körper zu sein (x), das kein Feuer weiter verändern kann, und es würde nicht leicht sein, nach einer so heftigen Ge- waltsamkeit des Feuers, im Glase, welches aus einem feuerbeständigen Salze und aus Quarz gemacht worden, irgend etwas Brennbares mehr zu erweisen. Und den- noch riechet ein geriebnes Glas stark (y) und unangenem, da ich jezzo eben den Versuch damit mache.
Diejenigen, welche schreiben, daß blos Körper, die an sich elektrisch sind, Geruch machen, müssen sich nicht auf den Geruch der Metalle besinnen, welche blos durch Mittheilung elektrisch werden. Es ist der elektrische Fun- ke kein brennbarer Stoff, sondern selbst ein Feuer, wel- ches sich oft, aber doch nicht notwendig, mit dem Brenn- baren verbindet, und seinem Wesen nach vom Brennba- ren weit unterschieden ist, indem das Brennbare ein sol- cher Stoff ist, der vom Feuer glühend gemacht, und zer- streuet wird (z).
§. 3. Die Natur der Gerüche.
Es ist schwer, die Elemente des Geruchs rein und blos darzustellen, da es oft mit dem Oele, bisweilen auch mit dem Sauerfalze, oder flüchtigen Alkali, wenigstens doch mit einem elektrischen Elemente, oder endlich mit Wasser verbunden ist. Es ist nämlich dasjenige wässrig, welches einem stark riechenden Spiritus, der die ganze wohlriechende Kraft des Zimmetöls ausmacht, zum Fahr- zeuge dient (z*): und Wasser ist es, welches die riechen- de Dünste von Menschen und Thieren aufnimmt.
Wenig-
(x)[Spaltenumbruch]WALLER. chem. T. I.
(y)BOYLE. p. 29.
(z)DELIUS bei Müllers Ne- benstunden p. 67.
(z*)BOERHAAVE morb. nerv. p. 238. Aus dem Zimmetöle wird [Spaltenumbruch]
ein sehr flüchtiger und scharfer Spiritus gemacht, und wenn die- ser weggenommen worden, so ist das übrige pechig. PECHLIN de purgant. p. 102. 103. Angezündeter Alkohol dampft Wasser, BOER- HAAVE.
Der Geruch. XIV. Buch.
Koͤrper zu ſein (x), das kein Feuer weiter veraͤndern kann, und es wuͤrde nicht leicht ſein, nach einer ſo heftigen Ge- waltſamkeit des Feuers, im Glaſe, welches aus einem feuerbeſtaͤndigen Salze und aus Quarz gemacht worden, irgend etwas Brennbares mehr zu erweiſen. Und den- noch riechet ein geriebnes Glas ſtark (y) und unangenem, da ich jezzo eben den Verſuch damit mache.
Diejenigen, welche ſchreiben, daß blos Koͤrper, die an ſich elektriſch ſind, Geruch machen, muͤſſen ſich nicht auf den Geruch der Metalle beſinnen, welche blos durch Mittheilung elektriſch werden. Es iſt der elektriſche Fun- ke kein brennbarer Stoff, ſondern ſelbſt ein Feuer, wel- ches ſich oft, aber doch nicht notwendig, mit dem Brenn- baren verbindet, und ſeinem Weſen nach vom Brennba- ren weit unterſchieden iſt, indem das Brennbare ein ſol- cher Stoff iſt, der vom Feuer gluͤhend gemacht, und zer- ſtreuet wird (z).
§. 3. Die Natur der Geruͤche.
Es iſt ſchwer, die Elemente des Geruchs rein und blos darzuſtellen, da es oft mit dem Oele, bisweilen auch mit dem Sauerfalze, oder fluͤchtigen Alkali, wenigſtens doch mit einem elektriſchen Elemente, oder endlich mit Waſſer verbunden iſt. Es iſt naͤmlich dasjenige waͤſſrig, welches einem ſtark riechenden Spiritus, der die ganze wohlriechende Kraft des Zimmetoͤls ausmacht, zum Fahr- zeuge dient (z*): und Waſſer iſt es, welches die riechen- de Duͤnſte von Menſchen und Thieren aufnimmt.
Wenig-
(x)[Spaltenumbruch]WALLER. chem. T. I.
(y)BOYLE. p. 29.
(z)DELIUS bei Muͤllers Ne- benſtunden p. 67.
(z*)BOERHAAVE morb. nerv. p. 238. Aus dem Zimmetoͤle wird [Spaltenumbruch]
ein ſehr fluͤchtiger und ſcharfer Spiritus gemacht, und wenn die- ſer weggenommen worden, ſo iſt das uͤbrige pechig. PECHLIN de purgant. p. 102. 103. Angezuͤndeter Alkohol dampft Waſſer, BOER- HAAVE.
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Der Geruch. XIV. Buch.
Koͤrper zu ſein (x), das kein Feuer weiter veraͤndern kann,
und es wuͤrde nicht leicht ſein, nach einer ſo heftigen Ge-
waltſamkeit des Feuers, im Glaſe, welches aus einem
feuerbeſtaͤndigen Salze und aus Quarz gemacht worden,
irgend etwas Brennbares mehr zu erweiſen. Und den-
noch riechet ein geriebnes Glas ſtark (y) und unangenem,
da ich jezzo eben den Verſuch damit mache.
Diejenigen, welche ſchreiben, daß blos Koͤrper, die
an ſich elektriſch ſind, Geruch machen, muͤſſen ſich nicht
auf den Geruch der Metalle beſinnen, welche blos durch
Mittheilung elektriſch werden. Es iſt der elektriſche Fun-
ke kein brennbarer Stoff, ſondern ſelbſt ein Feuer, wel-
ches ſich oft, aber doch nicht notwendig, mit dem Brenn-
baren verbindet, und ſeinem Weſen nach vom Brennba-
ren weit unterſchieden iſt, indem das Brennbare ein ſol-
cher Stoff iſt, der vom Feuer gluͤhend gemacht, und zer-
ſtreuet wird (z).
§. 3.
Die Natur der Geruͤche.
Es iſt ſchwer, die Elemente des Geruchs rein und
blos darzuſtellen, da es oft mit dem Oele, bisweilen auch
mit dem Sauerfalze, oder fluͤchtigen Alkali, wenigſtens
doch mit einem elektriſchen Elemente, oder endlich mit
Waſſer verbunden iſt. Es iſt naͤmlich dasjenige waͤſſrig,
welches einem ſtark riechenden Spiritus, der die ganze
wohlriechende Kraft des Zimmetoͤls ausmacht, zum Fahr-
zeuge dient (z*): und Waſſer iſt es, welches die riechen-
de Duͤnſte von Menſchen und Thieren aufnimmt.
Wenig-
(x)
WALLER. chem. T. I.
(y) BOYLE. p. 29.
(z) DELIUS bei Muͤllers Ne-
benſtunden p. 67.
(z*) BOERHAAVE morb. nerv.
p. 238. Aus dem Zimmetoͤle wird
ein ſehr fluͤchtiger und ſcharfer
Spiritus gemacht, und wenn die-
ſer weggenommen worden, ſo iſt
das uͤbrige pechig. PECHLIN de
purgant. p. 102. 103. Angezuͤndeter
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 476. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/494>, abgerufen am 20.11.2024.
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