So endigte sich ein Schlaf von vier Monaten und dar- über, der wenig unterbrochen war, mit der Genesung (l). Ein vierjähriger Schlaf von kleinen Pausen (m). Jch übergehe den Schlaf von vier (n), sieben (o), acht (p), dreizehn (q) und vierzehn Tagen (r).
Unser hochverdiente Lehrer (s) wollte, daß wir durch Reizze aufgewekkt werden, es sei dieses von dem Kothe, Harn, oder vom Hunger, Schall, Lichte, oder wenn man uns anrühre (t).
Da uns diese Reizze allezeit begleiten, so lassen sich keine Versuche anstellen, um zu bestätigen, daß schon die blosse Ergänzung der Geister dazu hinlänglich sei. Doch liesse sich solches fast nach der Analogie vermuthen, indem man von dem gedrükkten Gehirn schläfrig gemacht wird. Solche Leute wachen aber, sobald ihr Gehirn wieder frei ist, ohne daß ein andrer Reizz hinzukommen darf, so gleich auf, daß man glauben sollte, man gerathe in den Zustand, des Wachens, so bald das geistige Element frei, und in gehöriger Menge durch die Nerven umläuft.
§. 13. Erscheinungen an den Erwachenden.
Gemeiniglich pflegen solche Leute die Augen zu eröff- nen, und mit den Fingern auszuwischen. Hierauf deh- nen sie alle Gliedmaassen, nicht ohne Gefahr des Kram- pfes aus, wofern dieses Ausstrekken gar zu geschwinde geschieht. Sie machen ferner an den Aermen und Bei- nen einige wechselweise Bewegungen, von Biegen und
Aus-
(l)[Spaltenumbruch]BURETTE Iournal de Me- dec. T. I. P. IV.
(m)FICHET p. 200.
(n)RHUMEL centur. p. 68.
(o)Eph. Nat. Cur. Dec. I. ann. 8. obs. 68.
(p)SCHURIG chylolog. c. IV.
(q)Histoire de l' Academie 1739. n. 2.
(r)[Spaltenumbruch]PLOT Natur. hist. of staf- fordshire pag. 285. der periodische Schlaf. Cl. MISSAE Iourn. Med. T. II.
(s)PRAELECT. T. IV. p. 512. Von langem Liegen auf einerlei Stelle.
(t)L. X. p. 303. 304.
Der Schlaf. XVII. Buch.
So endigte ſich ein Schlaf von vier Monaten und dar- uͤber, der wenig unterbrochen war, mit der Geneſung (l). Ein vierjaͤhriger Schlaf von kleinen Pauſen (m). Jch uͤbergehe den Schlaf von vier (n), ſieben (o), acht (p), dreizehn (q) und vierzehn Tagen (r).
Unſer hochverdiente Lehrer (s) wollte, daß wir durch Reizze aufgewekkt werden, es ſei dieſes von dem Kothe, Harn, oder vom Hunger, Schall, Lichte, oder wenn man uns anruͤhre (t).
Da uns dieſe Reizze allezeit begleiten, ſo laſſen ſich keine Verſuche anſtellen, um zu beſtaͤtigen, daß ſchon die bloſſe Ergaͤnzung der Geiſter dazu hinlaͤnglich ſei. Doch lieſſe ſich ſolches faſt nach der Analogie vermuthen, indem man von dem gedruͤkkten Gehirn ſchlaͤfrig gemacht wird. Solche Leute wachen aber, ſobald ihr Gehirn wieder frei iſt, ohne daß ein andrer Reizz hinzukommen darf, ſo gleich auf, daß man glauben ſollte, man gerathe in den Zuſtand, des Wachens, ſo bald das geiſtige Element frei, und in gehoͤriger Menge durch die Nerven umlaͤuft.
§. 13. Erſcheinungen an den Erwachenden.
Gemeiniglich pflegen ſolche Leute die Augen zu eroͤff- nen, und mit den Fingern auszuwiſchen. Hierauf deh- nen ſie alle Gliedmaaſſen, nicht ohne Gefahr des Kram- pfes aus, wofern dieſes Ausſtrekken gar zu geſchwinde geſchieht. Sie machen ferner an den Aermen und Bei- nen einige wechſelweiſe Bewegungen, von Biegen und
Aus-
(l)[Spaltenumbruch]BURETTE Iournal de Mé- dec. T. I. P. IV.
(m)FICHET p. 200.
(n)RHUMEL centur. p. 68.
(o)Eph. Nat. Cur. Dec. I. ann. 8. obſ. 68.
(p)SCHURIG chylolog. c. IV.
(q)Hiſtoire de l’ Academie 1739. n. 2.
(r)[Spaltenumbruch]PLOT Natur. hiſt. of ſtaf- fordshire pag. 285. der periodiſche Schlaf. Cl. MISSÆ Iourn. Méd. T. II.
(s)PRÆLECT. T. IV. p. 512. Von langem Liegen auf einerlei Stelle.
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Der Schlaf. XVII. Buch.
So endigte ſich ein Schlaf von vier Monaten und dar-
uͤber, der wenig unterbrochen war, mit der Geneſung (l).
Ein vierjaͤhriger Schlaf von kleinen Pauſen (m). Jch
uͤbergehe den Schlaf von vier (n), ſieben (o), acht (p),
dreizehn (q) und vierzehn Tagen (r).
Unſer hochverdiente Lehrer (s) wollte, daß wir durch
Reizze aufgewekkt werden, es ſei dieſes von dem Kothe,
Harn, oder vom Hunger, Schall, Lichte, oder wenn
man uns anruͤhre (t).
Da uns dieſe Reizze allezeit begleiten, ſo laſſen ſich
keine Verſuche anſtellen, um zu beſtaͤtigen, daß ſchon die
bloſſe Ergaͤnzung der Geiſter dazu hinlaͤnglich ſei. Doch
lieſſe ſich ſolches faſt nach der Analogie vermuthen, indem
man von dem gedruͤkkten Gehirn ſchlaͤfrig gemacht wird.
Solche Leute wachen aber, ſobald ihr Gehirn wieder frei
iſt, ohne daß ein andrer Reizz hinzukommen darf, ſo gleich
auf, daß man glauben ſollte, man gerathe in den Zuſtand,
des Wachens, ſo bald das geiſtige Element frei, und in
gehoͤriger Menge durch die Nerven umlaͤuft.
§. 13.
Erſcheinungen an den Erwachenden.
Gemeiniglich pflegen ſolche Leute die Augen zu eroͤff-
nen, und mit den Fingern auszuwiſchen. Hierauf deh-
nen ſie alle Gliedmaaſſen, nicht ohne Gefahr des Kram-
pfes aus, wofern dieſes Ausſtrekken gar zu geſchwinde
geſchieht. Sie machen ferner an den Aermen und Bei-
nen einige wechſelweiſe Bewegungen, von Biegen und
Aus-
(l)
BURETTE Iournal de Mé-
dec. T. I. P. IV.
(m) FICHET p. 200.
(n) RHUMEL centur. p. 68.
(o) Eph. Nat. Cur. Dec. I. ann.
8. obſ. 68.
(p) SCHURIG chylolog. c. IV.
(q) Hiſtoire de l’ Academie 1739.
n. 2.
(r)
PLOT Natur. hiſt. of ſtaf-
fordshire pag. 285. der periodiſche
Schlaf. Cl. MISSÆ Iourn. Méd.
T. II.
(s) PRÆLECT. T. IV. p. 512.
Von langem Liegen auf einerlei
Stelle.
(t) L. X. p. 303. 304.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 1174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/1192>, abgerufen am 20.11.2024.
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