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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772.

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Der Wille. XVII. Buch.
ben, das Wunder bei Seite gesezzt, darauf ankommen,
daß sich die Farbe der Haut aus der schwarzen Mausfar-
be, die ein ordinairer hat (c*), bleich und gelbe verwan-
delt (d), und der ganze Körper welk wird, und zusam-
men fällt. Dieses eräugnet sich, wenn er die Luft in sich
verhält, und die Lunge aufbläset (e), die durch Anhäng-
sel unterschieden ist, oder weil er auch vielleicht Luft unter
die Haut läst, diese Bekleidung ausspannt, ihre gegit-
terte Falten (f) verdrengt, und die nun glatte Haut das
Licht anders reflektirt; bald aber wieder die Lunge fallen
läst, und die Luft aus der schlafen Lunge tritt, wobei das
Thier den bleichen Theil der welken faltigen Haut präsen-
tirt (g).

Haß und Abscheu, erregen sonderlich ein Erbrechen
(h), eine Diarrhoe (i), bisweilen auch starke Ohnmach-
ten, daß der Speichel aus dem Munde fliest (k), und an-
dre grosse Uebel erfolgen (l).

§. 7.
Der Mechanismus dieser Affekten.

Die erzählten Dinge sind jedermann bekannte Sachen;
allein man könnte uns fragen, wie und durch was für
Organa geschehen, bei Gelegenheit eines solchen in der
Seele aufsteigenden Affekts, dergleichen Bewegungen im
Gehirn, wie wir gesagt haben. Hier antwortet der
Stahlianer ohne Verzug (m), es geschieht auf Befehl
der Seele, denn diese will sich von diesem Uebel losmachen,

und
(c*) [Spaltenumbruch] HASSELQUIST. le BRUYN
klein Asien. p.
162.
(d) HASSELQUIST palaestin. p.
300. Es stimmt diesem bei HOUS-
TOUN.
(e) VALISN. II. p. 416 und vor-
mals ARISTOTELES.
(f) VALISNER II. p. 394. 414.
GREW rar. p
40.
(g) HASSELQUIST. VALISN.
T. II. pag.
396. erhlassen auch im
Tode SPON.
(h) [Spaltenumbruch] Von erblikkter rother beta
RIVIN. imag. vir. med.
(i) Als man ersuhr, daß man
eine Kazze gegessen VALENT.
pand. Med. leg. P. I. S. 6. c. ult.
(k) ZACUT prax. admirab. L.
III. obs.
107. vom Käse.
(l) Phil. trans. n. 29. Da ein
Maulwurf in den Becher geworfen
war mit tödtlichem Erfolge LIBAV
cruent. cadaw. p.
269.
(m) Cons. L. XI. p. 519.

Der Wille. XVII. Buch.
ben, das Wunder bei Seite geſezzt, darauf ankommen,
daß ſich die Farbe der Haut aus der ſchwarzen Mausfar-
be, die ein ordinairer hat (c*), bleich und gelbe verwan-
delt (d), und der ganze Koͤrper welk wird, und zuſam-
men faͤllt. Dieſes eraͤugnet ſich, wenn er die Luft in ſich
verhaͤlt, und die Lunge aufblaͤſet (e), die durch Anhaͤng-
ſel unterſchieden iſt, oder weil er auch vielleicht Luft unter
die Haut laͤſt, dieſe Bekleidung ausſpannt, ihre gegit-
terte Falten (f) verdrengt, und die nun glatte Haut das
Licht anders reflektirt; bald aber wieder die Lunge fallen
laͤſt, und die Luft aus der ſchlafen Lunge tritt, wobei das
Thier den bleichen Theil der welken faltigen Haut praͤſen-
tirt (g).

Haß und Abſcheu, erregen ſonderlich ein Erbrechen
(h), eine Diarrhoe (i), bisweilen auch ſtarke Ohnmach-
ten, daß der Speichel aus dem Munde flieſt (k), und an-
dre groſſe Uebel erfolgen (l).

§. 7.
Der Mechaniſmus dieſer Affekten.

Die erzaͤhlten Dinge ſind jedermann bekannte Sachen;
allein man koͤnnte uns fragen, wie und durch was fuͤr
Organa geſchehen, bei Gelegenheit eines ſolchen in der
Seele aufſteigenden Affekts, dergleichen Bewegungen im
Gehirn, wie wir geſagt haben. Hier antwortet der
Stahlianer ohne Verzug (m), es geſchieht auf Befehl
der Seele, denn dieſe will ſich von dieſem Uebel losmachen,

und
(c*) [Spaltenumbruch] HASSELQUIST. le BRUYN
klein Aſien. p.
162.
(d) HASSELQUIST palæſtin. p.
300. Es ſtimmt dieſem bei HOUS-
TOUN.
(e) VALISN. II. p. 416 und vor-
mals ARISTOTELES.
(f) VALISNER II. p. 394. 414.
GREW rar. p
40.
(g) HASSELQUIST. VALISN.
T. II. pag.
396. erhlaſſen auch im
Tode SPON.
(h) [Spaltenumbruch] Von erblikkter rother beta
RIVIN. imag. vir. med.
(i) Als man erſuhr, daß man
eine Kazze gegeſſen VALENT.
pand. Méd. leg. P. I. S. 6. c. ult.
(k) ZACUT prax. admirab. L.
III. obſ.
107. vom Kaͤſe.
(l) Phil. tranſ. n. 29. Da ein
Maulwurf in den Becher geworfen
war mit toͤdtlichem Erfolge LIBAV
cruent. cadaw. p.
269.
(m) Conſ. L. XI. p. 519.
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[1130/1148] Der Wille. XVII. Buch. ben, das Wunder bei Seite geſezzt, darauf ankommen, daß ſich die Farbe der Haut aus der ſchwarzen Mausfar- be, die ein ordinairer hat (c*), bleich und gelbe verwan- delt (d), und der ganze Koͤrper welk wird, und zuſam- men faͤllt. Dieſes eraͤugnet ſich, wenn er die Luft in ſich verhaͤlt, und die Lunge aufblaͤſet (e), die durch Anhaͤng- ſel unterſchieden iſt, oder weil er auch vielleicht Luft unter die Haut laͤſt, dieſe Bekleidung ausſpannt, ihre gegit- terte Falten (f) verdrengt, und die nun glatte Haut das Licht anders reflektirt; bald aber wieder die Lunge fallen laͤſt, und die Luft aus der ſchlafen Lunge tritt, wobei das Thier den bleichen Theil der welken faltigen Haut praͤſen- tirt (g). Haß und Abſcheu, erregen ſonderlich ein Erbrechen (h), eine Diarrhoe (i), bisweilen auch ſtarke Ohnmach- ten, daß der Speichel aus dem Munde flieſt (k), und an- dre groſſe Uebel erfolgen (l). §. 7. Der Mechaniſmus dieſer Affekten. Die erzaͤhlten Dinge ſind jedermann bekannte Sachen; allein man koͤnnte uns fragen, wie und durch was fuͤr Organa geſchehen, bei Gelegenheit eines ſolchen in der Seele aufſteigenden Affekts, dergleichen Bewegungen im Gehirn, wie wir geſagt haben. Hier antwortet der Stahlianer ohne Verzug (m), es geſchieht auf Befehl der Seele, denn dieſe will ſich von dieſem Uebel losmachen, und (c*) HASSELQUIST. le BRUYN klein Aſien. p. 162. (d) HASSELQUIST palæſtin. p. 300. Es ſtimmt dieſem bei HOUS- TOUN. (e) VALISN. II. p. 416 und vor- mals ARISTOTELES. (f) VALISNER II. p. 394. 414. GREW rar. p 40. (g) HASSELQUIST. VALISN. T. II. pag. 396. erhlaſſen auch im Tode SPON. (h) Von erblikkter rother beta RIVIN. imag. vir. med. (i) Als man erſuhr, daß man eine Kazze gegeſſen VALENT. pand. Méd. leg. P. I. S. 6. c. ult. (k) ZACUT prax. admirab. L. III. obſ. 107. vom Kaͤſe. (l) Phil. tranſ. n. 29. Da ein Maulwurf in den Becher geworfen war mit toͤdtlichem Erfolge LIBAV cruent. cadaw. p. 269. (m) Conſ. L. XI. p. 519.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 1130. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/1148>, abgerufen am 20.11.2024.