Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768.Das Gehirn und die Nerven. X. Buch. §. 20. Wie die Nervenröhrchen also aus den kleinen Schlagadern des Gehirns ihren Ursprung nehmen. Folglich bekommen die Nerven, dem bisher gesag- Eben so unwahrscheinlich ist es, daß auch anderswo Ver- q Caesalpinus quaest. perip. L. V. c. 3. C. Hofmann de thorae L. II. p. 28. Ridley p. 92. &c. Ge- orgi de hom. prop. 60. r Galenus de vtil. respir. Ori- basius p. 18. 24. &c. Car. Fracassa- tus p. 328. Bisher auch der Tar- girus p. 198. 307. und von den Neu- ern ist Hartleyus p. 44. der derglei- chen glaubt. Harveius hat zuerst da- wider geschrieben, hernach Duncanus p. 18. 19. et Fr. Bayle apopl. p. 16. 17. s Galen. plat. et hipp. decret. L. 7. c. 3. Oribas. p. 18. Servetus in vita p. 209. t Vogli p. 37. u Boerhaave n. 302. Wintring-
ham. de podagra p. 33. Godart. de l'Ame p. 38. Caesalpin. quaest. perip. L. V. c. 6. diss. IX. die sich mit, bei der Entdeckung der Mu- kelbewegung, um den Preis erwor- ben. Sie stimmen fast mit dem Praxagoras überein, welcher sagte, daß die dünne werdende Schlag- adern, zu Nerven ausarten, wel- ches man bei dem Galenus de Hip- pocr. et Platon. decret. L. I. nach- lesen kann. Das Gehirn und die Nerven. X. Buch. §. 20. Wie die Nervenroͤhrchen alſo aus den kleinen Schlagadern des Gehirns ihren Urſprung nehmen. Folglich bekommen die Nerven, dem bisher geſag- Eben ſo unwahrſcheinlich iſt es, daß auch anderswo Ver- q Caeſalpinus quaeſt. perip. L. V. c. 3. C. Hofmann de thorae L. II. p. 28. Ridley p. 92. &c. Ge- orgi de hom. prop. 60. r Galenus de vtil. reſpir. Ori- baſius p. 18. 24. &c. Car. Fracaſſa- tus p. 328. Bisher auch der Tar- girus p. 198. 307. und von den Neu- ern iſt Hartleyus p. 44. der derglei- chen glaubt. Harveius hat zuerſt da- wider geſchrieben, hernach Duncanus p. 18. 19. et Fr. Bayle apopl. p. 16. 17. s Galen. plat. et hipp. decret. L. 7. c. 3. Oribas. p. 18. Servetus in vita p. 209. t Vogli p. 37. u Boerhaave n. 302. Wintring-
ham. de podagra p. 33. Godart. de l’Ame p. 38. Caeſalpin. quaeſt. perip. L. V. c. 6. diſſ. IX. die ſich mit, bei der Entdeckung der Mu- kelbewegung, um den Preis erwor- ben. Sie ſtimmen faſt mit dem Praxagoras uͤberein, welcher ſagte, daß die duͤnne werdende Schlag- adern, zu Nerven ausarten, wel- ches man bei dem Galenus de Hip- pocr. et Platon. decret. L. I. nach- leſen kann. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0642" n="606"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das Gehirn und die Nerven. <hi rendition="#aq">X.</hi> Buch.</hi> </fw><lb/> <div n="3"> <head>§. 20.<lb/> Wie die Nervenroͤhrchen alſo aus den kleinen<lb/> Schlagadern des Gehirns ihren Urſprung<lb/> nehmen.</head><lb/> <p>Folglich bekommen die Nerven, dem bisher geſag-<lb/> ten zu Folge, ihre Lebensgeiſter von den Schlagadern <cb/> <note place="foot" n="q"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Caeſalpinus</hi> quaeſt. perip. L.<lb/> V. c. 3. <hi rendition="#i">C. Hofmann</hi> de thorae L.<lb/> II. p. 28. <hi rendition="#i">Ridley</hi> p. 92. &c. <hi rendition="#i">Ge-<lb/> orgi</hi> de hom. prop.</hi> 60.</note>,<lb/> der Gehirnrinde, und nicht von den Hirnkammern <note place="foot" n="r"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Galenus</hi> de vtil. reſpir. <hi rendition="#i">Ori-<lb/> baſius</hi> p. 18. 24. &c. <hi rendition="#i">Car. Fracaſſa-<lb/> tus</hi> p.</hi> 328. Bisher auch der <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Tar-<lb/> girus</hi> p.</hi> 198. 307. und von den Neu-<lb/> ern iſt <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Hartleyus</hi> p.</hi> 44. der derglei-<lb/> chen glaubt. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Harveius</hi></hi> hat zuerſt da-<lb/> wider geſchrieben, hernach <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Duncanus</hi><lb/> p. 18. 19. et <hi rendition="#i">Fr. Bayle</hi> apopl. p.</hi> 16. 17.</note>,<lb/> wie die Alten vorgaben, indem dieſe mit einem dicken<lb/> und gerinnbaren Safte angefuͤllt ſind. Man kann auch<lb/> eben ſo wenig den Zuſammenhang des Markes der Kam-<lb/> mern, mit allen Nerven, erweislich machen, indem viel<lb/> Markes, theils vor, theils hinter dieſen Kammern, ent-<lb/> ſpringt. Und ſo entſtehen auch die Lebensgeiſter weder<lb/> vom Adergewebe <note place="foot" n="s"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Galen.</hi> plat. et hipp. decret.<lb/> L. 7. c. 3. <hi rendition="#i">Oribas.</hi> p. 18. <hi rendition="#i">Servetus</hi><lb/> in vita p.</hi> 209.</note>, noch von der duͤnnen Gehirn-<lb/> haut <cb/> <note place="foot" n="t"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Vogli</hi> p.</hi> 37.</note>.</p><lb/> <p>Eben ſo unwahrſcheinlich iſt es, daß auch anderswo<lb/> im menſchlichen Koͤrper, aus den kleinen Schlagadern,<lb/> Nervenfaͤſerchen entſpringen ſollten, welche Sinnen<lb/> und Bewegung hervorbraͤchten <note place="foot" n="u"><hi rendition="#aq">B<hi rendition="#i">oerhaave</hi> n. 302. W<hi rendition="#i">intring-<lb/> ham.</hi> de podagra p. 33. <hi rendition="#i">Godart.</hi><lb/> de l’Ame p. 38. <hi rendition="#i">Caeſalpin.</hi> quaeſt.<lb/> perip. L. V. c. 6. diſſ. IX.</hi> die ſich<lb/> mit, bei der Entdeckung der Mu-<lb/> kelbewegung, um den Preis erwor-<lb/> ben. Sie ſtimmen faſt mit dem<lb/> Praxagoras uͤberein, welcher ſagte,<lb/> daß die duͤnne werdende Schlag-<lb/> adern, zu Nerven ausarten, wel-<lb/> ches man bei dem <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Galenus</hi> de Hip-<lb/> pocr. et Platon. decret. L. I.</hi> nach-<lb/> leſen kann.</note>. Es widerſpricht<lb/> dieſes der Analogie der Natur, welche das Gehirn ge-<lb/> wiß nicht mit ſo vielen Umſtaͤnden aufbauen wuͤrde, wo-<lb/> fern dieſe Faͤſerchen in der Naͤhe von den rothen Schlag-<lb/> adern entſpringen koͤnnten. Es laͤuft auch wieder die<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Ver-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [606/0642]
Das Gehirn und die Nerven. X. Buch.
§. 20.
Wie die Nervenroͤhrchen alſo aus den kleinen
Schlagadern des Gehirns ihren Urſprung
nehmen.
Folglich bekommen die Nerven, dem bisher geſag-
ten zu Folge, ihre Lebensgeiſter von den Schlagadern
q,
der Gehirnrinde, und nicht von den Hirnkammern r,
wie die Alten vorgaben, indem dieſe mit einem dicken
und gerinnbaren Safte angefuͤllt ſind. Man kann auch
eben ſo wenig den Zuſammenhang des Markes der Kam-
mern, mit allen Nerven, erweislich machen, indem viel
Markes, theils vor, theils hinter dieſen Kammern, ent-
ſpringt. Und ſo entſtehen auch die Lebensgeiſter weder
vom Adergewebe s, noch von der duͤnnen Gehirn-
haut
t.
Eben ſo unwahrſcheinlich iſt es, daß auch anderswo
im menſchlichen Koͤrper, aus den kleinen Schlagadern,
Nervenfaͤſerchen entſpringen ſollten, welche Sinnen
und Bewegung hervorbraͤchten u. Es widerſpricht
dieſes der Analogie der Natur, welche das Gehirn ge-
wiß nicht mit ſo vielen Umſtaͤnden aufbauen wuͤrde, wo-
fern dieſe Faͤſerchen in der Naͤhe von den rothen Schlag-
adern entſpringen koͤnnten. Es laͤuft auch wieder die
Ver-
q Caeſalpinus quaeſt. perip. L.
V. c. 3. C. Hofmann de thorae L.
II. p. 28. Ridley p. 92. &c. Ge-
orgi de hom. prop. 60.
r Galenus de vtil. reſpir. Ori-
baſius p. 18. 24. &c. Car. Fracaſſa-
tus p. 328. Bisher auch der Tar-
girus p. 198. 307. und von den Neu-
ern iſt Hartleyus p. 44. der derglei-
chen glaubt. Harveius hat zuerſt da-
wider geſchrieben, hernach Duncanus
p. 18. 19. et Fr. Bayle apopl. p. 16. 17.
s Galen. plat. et hipp. decret.
L. 7. c. 3. Oribas. p. 18. Servetus
in vita p. 209.
t Vogli p. 37.
u Boerhaave n. 302. Wintring-
ham. de podagra p. 33. Godart.
de l’Ame p. 38. Caeſalpin. quaeſt.
perip. L. V. c. 6. diſſ. IX. die ſich
mit, bei der Entdeckung der Mu-
kelbewegung, um den Preis erwor-
ben. Sie ſtimmen faſt mit dem
Praxagoras uͤberein, welcher ſagte,
daß die duͤnne werdende Schlag-
adern, zu Nerven ausarten, wel-
ches man bei dem Galenus de Hip-
pocr. et Platon. decret. L. I. nach-
leſen kann.
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