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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766.

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I. Abschnitt. Die Brust.
glich (o) wird ihnen diese Verrichtung aufgetragen, wie ihr
Name solches an den Tag legt. Man kan noch hinzufü-
gen, daß das obere Ende dieser Muskeln so offenbar,
und so ansehnlich von den Rükkenwirbeln entfernt sey,
daß es mit diesen Muskeln in der That eine ganz andere
Beschaffenheit, als mit den innern Zwischenribbenmus-
keln habe, und man fast nicht zweifeln könne, daß nicht
eben das Ende, welches unten ist, wegen der Nachbar-
schaft der Rükkenwirbel, fester seyn sollte.

Jch habe niemals einen Versuch darüber gemacht,
und es wäre dergleichen auch nicht leicht zu machen mög-
lich, weil man ihn bei offner Brust, und von ihrer Stelle
genommener Lunge machen müste. Doch ein Thier stirbt
in solchem Zustande überhaupt in gar zu kurzer Zeit.
Folglich kann ich nicht zu bestimmen auf mich nehmen,
ob in Berechnung der Geschäftigkeit dieser Muskeln die
Nachbarschaft der Rükkenwirbel, welche sie zu Nieder-
drükkern macht, oder ob die grössere Festigkeit der obern
Ribben, die das Erheben vermuthen liesse, stärker sey.

§. 19.
Die übrige Muskeln, welche die Ribben in die
Höhe ziehen.

Um das Werkzeug des Atemholens zu vollenden,
muß man auch von den Muskeln reden, welche in andern
Gegenden entspringen, und sich zu den Ribben hinbege-
ben, und sie aufheben. Es müssen auch diejenigen Mus-
keln nicht ausser Acht gelassen werden, welche sich zwar
nicht an die Ribben anhengen, aber dennoch zu denjenigen
Theilen hingehen, die mit den Ribben im Zusammen-
hange stehen, und die die Bewegung der Ribben einiger-

massen
(o) [Spaltenumbruch] VERHEYN. angef. Ort.
S. 353. cowper. winslow.
[Spaltenumbruch] n. 1163. hamberg. n.
35.
E 5

I. Abſchnitt. Die Bruſt.
glich (o) wird ihnen dieſe Verrichtung aufgetragen, wie ihr
Name ſolches an den Tag legt. Man kan noch hinzufuͤ-
gen, daß das obere Ende dieſer Muskeln ſo offenbar,
und ſo anſehnlich von den Ruͤkkenwirbeln entfernt ſey,
daß es mit dieſen Muskeln in der That eine ganz andere
Beſchaffenheit, als mit den innern Zwiſchenribbenmus-
keln habe, und man faſt nicht zweifeln koͤnne, daß nicht
eben das Ende, welches unten iſt, wegen der Nachbar-
ſchaft der Ruͤkkenwirbel, feſter ſeyn ſollte.

Jch habe niemals einen Verſuch daruͤber gemacht,
und es waͤre dergleichen auch nicht leicht zu machen moͤg-
lich, weil man ihn bei offner Bruſt, und von ihrer Stelle
genommener Lunge machen muͤſte. Doch ein Thier ſtirbt
in ſolchem Zuſtande uͤberhaupt in gar zu kurzer Zeit.
Folglich kann ich nicht zu beſtimmen auf mich nehmen,
ob in Berechnung der Geſchaͤftigkeit dieſer Muskeln die
Nachbarſchaft der Ruͤkkenwirbel, welche ſie zu Nieder-
druͤkkern macht, oder ob die groͤſſere Feſtigkeit der obern
Ribben, die das Erheben vermuthen lieſſe, ſtaͤrker ſey.

§. 19.
Die uͤbrige Muskeln, welche die Ribben in die
Hoͤhe ziehen.

Um das Werkzeug des Atemholens zu vollenden,
muß man auch von den Muskeln reden, welche in andern
Gegenden entſpringen, und ſich zu den Ribben hinbege-
ben, und ſie aufheben. Es muͤſſen auch diejenigen Mus-
keln nicht auſſer Acht gelaſſen werden, welche ſich zwar
nicht an die Ribben anhengen, aber dennoch zu denjenigen
Theilen hingehen, die mit den Ribben im Zuſammen-
hange ſtehen, und die die Bewegung der Ribben einiger-

maſſen
(o) [Spaltenumbruch] VERHEYN. angef. Ort.
S. 353. cowper. winſlow.
[Spaltenumbruch] n. 1163. hamberg. n.
35.
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[73/0079] I. Abſchnitt. Die Bruſt. glich (o) wird ihnen dieſe Verrichtung aufgetragen, wie ihr Name ſolches an den Tag legt. Man kan noch hinzufuͤ- gen, daß das obere Ende dieſer Muskeln ſo offenbar, und ſo anſehnlich von den Ruͤkkenwirbeln entfernt ſey, daß es mit dieſen Muskeln in der That eine ganz andere Beſchaffenheit, als mit den innern Zwiſchenribbenmus- keln habe, und man faſt nicht zweifeln koͤnne, daß nicht eben das Ende, welches unten iſt, wegen der Nachbar- ſchaft der Ruͤkkenwirbel, feſter ſeyn ſollte. Jch habe niemals einen Verſuch daruͤber gemacht, und es waͤre dergleichen auch nicht leicht zu machen moͤg- lich, weil man ihn bei offner Bruſt, und von ihrer Stelle genommener Lunge machen muͤſte. Doch ein Thier ſtirbt in ſolchem Zuſtande uͤberhaupt in gar zu kurzer Zeit. Folglich kann ich nicht zu beſtimmen auf mich nehmen, ob in Berechnung der Geſchaͤftigkeit dieſer Muskeln die Nachbarſchaft der Ruͤkkenwirbel, welche ſie zu Nieder- druͤkkern macht, oder ob die groͤſſere Feſtigkeit der obern Ribben, die das Erheben vermuthen lieſſe, ſtaͤrker ſey. §. 19. Die uͤbrige Muskeln, welche die Ribben in die Hoͤhe ziehen. Um das Werkzeug des Atemholens zu vollenden, muß man auch von den Muskeln reden, welche in andern Gegenden entſpringen, und ſich zu den Ribben hinbege- ben, und ſie aufheben. Es muͤſſen auch diejenigen Mus- keln nicht auſſer Acht gelaſſen werden, welche ſich zwar nicht an die Ribben anhengen, aber dennoch zu denjenigen Theilen hingehen, die mit den Ribben im Zuſammen- hange ſtehen, und die die Bewegung der Ribben einiger- maſſen (o) VERHEYN. angef. Ort. S. 353. cowper. winſlow. n. 1163. hamberg. n. 35. E 5

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/79>, abgerufen am 20.11.2024.