Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766.

Bild:
<< vorherige Seite

II. Abschn. Die Werkzeuge der Rede.
seiner Theile noch vor diesem Muskel (z). Er vermischt
sich mittelst einiger Fasern, und der Sehne des Griffel-
zungenmuskels (a) mit dem Brustzungenmuskel, und
mit der Sehne des zweibäuchigen. Jch habe Körper
vor mir gehabt, in denen er gar nicht zugegen gewesen
ist (b).

Seine Verrichtung ist überhaupt eben die, die der
Brustzungenmuskel hat, er zieht eben sowol das Zungen-
bein, und den Luftröhrenkopf zugleich mit sich nieder,
und ein wenig rükkwerts (c), da sein Ursprung etwas nä-
her an dem Wirbelbeine liegt. Solchergestalt wird auch
der Schlund im Niederschlukken zusammengedrukkt.

§. 4.
Die beiden Griffelzungenmuskeln.

Es kommen vom griffelförmigen Fortsazze drei
Muskeln hervor: von der Wurzel (d), bis zum Mittel-
theile (e), wo er einer Knochenansazz bekömmt, und in
einer Gegend, die bei verschiednen Personen verschieden
ist, und zwar bisweilen mit einer Sehne, die von der
Wurzel entspringt, indessen daß die andre mitten vom
Fortsazze herkommt, ich sage, hier entspringt der Griffel-
zungenmuskel unterwerts und vorwerts, ganz nahe bei,
und hinterwerts aber der Griffelschlundmuskel (f), vor-

werts
(z) [Spaltenumbruch] WINSL. n. 869. cowp.
T.
27. Ausg. 1724.
(a) ALBIN. S 200.
(b) bvchn. Miscell. 1727. S.
252. cheseld. S. 79. Seinen
Plazz nahm ein breiterer Brustzun-
genmuskel ein. Vielleicht hat eben
dieses der ber. Winslow gesehen,
wenn er sagt: Es sei mitten am
Schlüsselbeine entstanben, und habe
[Spaltenumbruch] sich mit dem Brustzungenmuskel
vermischt. n. 868.
(c) Albin. S. 200. Cowper.
S. 74.
(d) ORIBAS. S. 204. winsl.
n. 863. albin. T. XI. n.
37. in der
Mitte, dovgl. S. 31.
(e) albin. S. 210. 211. covr-
cell.
T. VI. i. l.
(f) COVRCELL. T. VI. h. H.
S s 4

II. Abſchn. Die Werkzeuge der Rede.
ſeiner Theile noch vor dieſem Muskel (z). Er vermiſcht
ſich mittelſt einiger Faſern, und der Sehne des Griffel-
zungenmuskels (a) mit dem Bruſtzungenmuskel, und
mit der Sehne des zweibaͤuchigen. Jch habe Koͤrper
vor mir gehabt, in denen er gar nicht zugegen geweſen
iſt (b).

Seine Verrichtung iſt uͤberhaupt eben die, die der
Bruſtzungenmuskel hat, er zieht eben ſowol das Zungen-
bein, und den Luftroͤhrenkopf zugleich mit ſich nieder,
und ein wenig ruͤkkwerts (c), da ſein Urſprung etwas naͤ-
her an dem Wirbelbeine liegt. Solchergeſtalt wird auch
der Schlund im Niederſchlukken zuſammengedrukkt.

§. 4.
Die beiden Griffelzungenmuskeln.

Es kommen vom griffelfoͤrmigen Fortſazze drei
Muskeln hervor: von der Wurzel (d), bis zum Mittel-
theile (e), wo er einer Knochenanſazz bekoͤmmt, und in
einer Gegend, die bei verſchiednen Perſonen verſchieden
iſt, und zwar bisweilen mit einer Sehne, die von der
Wurzel entſpringt, indeſſen daß die andre mitten vom
Fortſazze herkommt, ich ſage, hier entſpringt der Griffel-
zungenmuskel unterwerts und vorwerts, ganz nahe bei,
und hinterwerts aber der Griffelſchlundmuskel (f), vor-

werts
(z) [Spaltenumbruch] WINSL. n. 869. cowp.
T.
27. Ausg. 1724.
(a) ALBIN. S 200.
(b) bvchn. Miſcell. 1727. S.
252. cheſeld. S. 79. Seinen
Plazz nahm ein breiterer Bruſtzun-
genmuskel ein. Vielleicht hat eben
dieſes der ber. Winslow geſehen,
wenn er ſagt: Es ſei mitten am
Schluͤſſelbeine entſtanben, und habe
[Spaltenumbruch] ſich mit dem Bruſtzungenmuskel
vermiſcht. n. 868.
(c) Albin. S. 200. Cowper.
S. 74.
(d) ORIBAS. S. 204. winſl.
n. 863. albin. T. XI. n.
37. in der
Mitte, dovgl. S. 31.
(e) albin. S. 210. 211. covr-
cell.
T. VI. i. l.
(f) COVRCELL. T. VI. h. H.
S s 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0653" n="645[647]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">II.</hi> Ab&#x017F;chn. Die Werkzeuge der Rede.</hi></fw><lb/>
&#x017F;einer Theile noch vor die&#x017F;em Muskel <note place="foot" n="(z)"><cb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">WINSL.</hi> n. 869. <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">cowp.</hi></hi><lb/>
T.</hi> 27. Ausg. 1724.</note>. Er vermi&#x017F;cht<lb/>
&#x017F;ich mittel&#x017F;t einiger Fa&#x017F;ern, und der Sehne des Griffel-<lb/>
zungenmuskels <note place="foot" n="(a)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">ALBIN.</hi></hi> S 200.</note> mit dem Bru&#x017F;tzungenmuskel, und<lb/>
mit der Sehne des zweiba&#x0364;uchigen. Jch habe Ko&#x0364;rper<lb/>
vor mir gehabt, in denen er gar nicht zugegen gewe&#x017F;en<lb/>
i&#x017F;t <note place="foot" n="(b)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">bvchn.</hi></hi> Mi&#x017F;cell.</hi> 1727. S.<lb/>
252. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">che&#x017F;eld.</hi></hi></hi> S. 79. Seinen<lb/>
Plazz nahm ein breiterer Bru&#x017F;tzun-<lb/>
genmuskel ein. Vielleicht hat eben<lb/>
die&#x017F;es der ber. <hi rendition="#fr">Winslow</hi> ge&#x017F;ehen,<lb/>
wenn er &#x017F;agt: Es &#x017F;ei mitten am<lb/>
Schlu&#x0364;&#x017F;&#x017F;elbeine ent&#x017F;tanben, und habe<lb/><cb/>
&#x017F;ich mit dem Bru&#x017F;tzungenmuskel<lb/>
vermi&#x017F;cht. <hi rendition="#aq">n.</hi> 868.</note>.</p><lb/>
            <p>Seine Verrichtung i&#x017F;t u&#x0364;berhaupt eben die, die der<lb/>
Bru&#x017F;tzungenmuskel hat, er zieht eben &#x017F;owol das Zungen-<lb/>
bein, und den Luftro&#x0364;hrenkopf zugleich mit &#x017F;ich nieder,<lb/>
und ein wenig ru&#x0364;kkwerts <note place="foot" n="(c)"><hi rendition="#fr">Albin.</hi> S. 200. <hi rendition="#fr">Cowper.</hi><lb/>
S. 74.</note>, da &#x017F;ein Ur&#x017F;prung etwas na&#x0364;-<lb/>
her an dem Wirbelbeine liegt. Solcherge&#x017F;talt wird auch<lb/>
der Schlund im Nieder&#x017F;chlukken zu&#x017F;ammengedrukkt.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 4.<lb/>
Die beiden Griffelzungenmuskeln.</head><lb/>
            <p>Es kommen vom griffelfo&#x0364;rmigen Fort&#x017F;azze drei<lb/>
Muskeln hervor: von der Wurzel <note place="foot" n="(d)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">ORIBAS.</hi></hi> S. 204. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">win&#x017F;l.</hi><lb/>
n. 863. <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">albin.</hi></hi> T. XI. n.</hi> 37. in der<lb/>
Mitte, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">dovgl.</hi></hi></hi> S. 31.</note>, bis zum Mittel-<lb/>
theile <note place="foot" n="(e)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">albin.</hi></hi></hi> S. 210. 211. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">covr-<lb/>
cell.</hi></hi> T. VI. i. l.</hi></note>, wo er einer Knochenan&#x017F;azz beko&#x0364;mmt, und in<lb/>
einer Gegend, die bei ver&#x017F;chiednen Per&#x017F;onen ver&#x017F;chieden<lb/>
i&#x017F;t, und zwar bisweilen mit einer Sehne, die von der<lb/>
Wurzel ent&#x017F;pringt, inde&#x017F;&#x017F;en daß die andre mitten vom<lb/>
Fort&#x017F;azze herkommt, ich &#x017F;age, hier ent&#x017F;pringt der Griffel-<lb/>
zungenmuskel unterwerts und vorwerts, ganz nahe bei,<lb/>
und hinterwerts aber der Griffel&#x017F;chlundmuskel <note place="foot" n="(f)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">COVRCELL.</hi> T. VI. h. H.</hi></note>, vor-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">S s 4</fw><fw place="bottom" type="catch">werts</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[645[647]/0653] II. Abſchn. Die Werkzeuge der Rede. ſeiner Theile noch vor dieſem Muskel (z). Er vermiſcht ſich mittelſt einiger Faſern, und der Sehne des Griffel- zungenmuskels (a) mit dem Bruſtzungenmuskel, und mit der Sehne des zweibaͤuchigen. Jch habe Koͤrper vor mir gehabt, in denen er gar nicht zugegen geweſen iſt (b). Seine Verrichtung iſt uͤberhaupt eben die, die der Bruſtzungenmuskel hat, er zieht eben ſowol das Zungen- bein, und den Luftroͤhrenkopf zugleich mit ſich nieder, und ein wenig ruͤkkwerts (c), da ſein Urſprung etwas naͤ- her an dem Wirbelbeine liegt. Solchergeſtalt wird auch der Schlund im Niederſchlukken zuſammengedrukkt. §. 4. Die beiden Griffelzungenmuskeln. Es kommen vom griffelfoͤrmigen Fortſazze drei Muskeln hervor: von der Wurzel (d), bis zum Mittel- theile (e), wo er einer Knochenanſazz bekoͤmmt, und in einer Gegend, die bei verſchiednen Perſonen verſchieden iſt, und zwar bisweilen mit einer Sehne, die von der Wurzel entſpringt, indeſſen daß die andre mitten vom Fortſazze herkommt, ich ſage, hier entſpringt der Griffel- zungenmuskel unterwerts und vorwerts, ganz nahe bei, und hinterwerts aber der Griffelſchlundmuskel (f), vor- werts (z) WINSL. n. 869. cowp. T. 27. Ausg. 1724. (a) ALBIN. S 200. (b) bvchn. Miſcell. 1727. S. 252. cheſeld. S. 79. Seinen Plazz nahm ein breiterer Bruſtzun- genmuskel ein. Vielleicht hat eben dieſes der ber. Winslow geſehen, wenn er ſagt: Es ſei mitten am Schluͤſſelbeine entſtanben, und habe ſich mit dem Bruſtzungenmuskel vermiſcht. n. 868. (c) Albin. S. 200. Cowper. S. 74. (d) ORIBAS. S. 204. winſl. n. 863. albin. T. XI. n. 37. in der Mitte, dovgl. S. 31. (e) albin. S. 210. 211. covr- cell. T. VI. i. l. (f) COVRCELL. T. VI. h. H. S s 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/653
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 645[647]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/653>, abgerufen am 21.12.2024.