Uebels (y). Jch habe in der Schilddrüse Bläschen (cystides) gesehen, welche auch von einer knorpligen Be- kleidung bedekkt waren, ferner einen ausgeschütteten Sand, und andre Knochengewächse (z), welche in der Drüse zer- streut waren, ja einen Theil der Drüse zu einer Art fet- ten Spekks ausgeartet. Daß die Bräune in ihr den Sizz habe, kann ich nicht glauben (a).
§. 23. Jhr Hebemuskel.
Ob diese Drüse gleich von den verschiednen Muskeln, welche wir genannt haben, wie solches so gar die grösten (b) Männer bejaht haben (c), gegen die wiederstehende Luft- röhre, und den Luftröhrenkopf ausgemelkt werden kann, so hat sie dennoch auch ihre besondre Fleischfasern. Jch lese, daß sie von dem Schildschlundmuskel (d) einige Fasern erborgen soll; diese sind mir aber unbekannt, wie- wohl ich deswegen nicht das Absehen des berühmten Man- nes verwerfen will. Jch habe gesehen, daß sich vom Ring- schildmuskel, an der rechten Seite, noch mehr Fasern als der ungepaarte selbst hat, in die obern Theile der Drüse zerstreut haben. Sie hat aber nicht zwar in allen, doch aber in den meisten Menschen einen eignen Muskel, von dem sie getragen wird (e), und welcher gemeiniglch
ohne
(y)[Spaltenumbruch]PH. CONR. FABRICIVS anat. pract. S. 116. vergl. PEYER obs. 3. morg. epist. IX. n. 38. u. f.
(z) Knochen in der Schilddrüse, JANVS PLANCVS de monstr.
(a)EVERTSEN. angef. Dis- sert.
(b)SANTOR. S. 155. LA- LOVETTE. u. f.
(c) Der ber. BORDEV will nicht, daß sie gar zu beweglich sind. [Spaltenumbruch]
S. 171. Mir scheinen sie mit dem Luftröhrenkopfe beweglich, hingegen an dem Luftröhrenkopfe feste zu seyn.
(d)LALOVETTE. S. 161.
(e) Diesen giebt Schreiber als beständig an in der Ausgabe der Douglaßischenmyograph. S. 58. Auch hat ihn albinvs beim boh- livs de morsu, und beim heym. Comment. boerh. S. 457. T. I. Füge hinzu den gavtier. T. 4.
Die Stimme. IX. Buch.
Uebels (y). Jch habe in der Schilddruͤſe Blaͤschen (cyſtides) geſehen, welche auch von einer knorpligen Be- kleidung bedekkt waren, ferner einen ausgeſchuͤtteten Sand, und andre Knochengewaͤchſe (z), welche in der Druͤſe zer- ſtreut waren, ja einen Theil der Druͤſe zu einer Art fet- ten Spekks ausgeartet. Daß die Braͤune in ihr den Sizz habe, kann ich nicht glauben (a).
§. 23. Jhr Hebemuskel.
Ob dieſe Druͤſe gleich von den verſchiednen Muskeln, welche wir genannt haben, wie ſolches ſo gar die groͤſten (b) Maͤnner bejaht haben (c), gegen die wiederſtehende Luft- roͤhre, und den Luftroͤhrenkopf ausgemelkt werden kann, ſo hat ſie dennoch auch ihre beſondre Fleiſchfaſern. Jch leſe, daß ſie von dem Schildſchlundmuskel (d) einige Faſern erborgen ſoll; dieſe ſind mir aber unbekannt, wie- wohl ich deswegen nicht das Abſehen des beruͤhmten Man- nes verwerfen will. Jch habe geſehen, daß ſich vom Ring- ſchildmuskel, an der rechten Seite, noch mehr Faſern als der ungepaarte ſelbſt hat, in die obern Theile der Druͤſe zerſtreut haben. Sie hat aber nicht zwar in allen, doch aber in den meiſten Menſchen einen eignen Muskel, von dem ſie getragen wird (e), und welcher gemeiniglch
ohne
(y)[Spaltenumbruch]PH. CONR. FABRICIVS anat. pract. S. 116. vergl. PEYER obſ. 3. morg. epiſt. IX. n. 38. u. f.
(z) Knochen in der Schilddruͤſe, JANVS PLANCVS de monſtr.
(a)EVERTSEN. angef. Diſ- ſert.
(b)SANTOR. S. 155. LA- LOVETTE. u. f.
(c) Der ber. BORDEV will nicht, daß ſie gar zu beweglich ſind. [Spaltenumbruch]
S. 171. Mir ſcheinen ſie mit dem Luftroͤhrenkopfe beweglich, hingegen an dem Luftroͤhrenkopfe feſte zu ſeyn.
(d)LALOVETTE. S. 161.
(e) Dieſen giebt Schreiber als beſtaͤndig an in der Ausgabe der Douglaßiſchenmyograph. S. 58. Auch hat ihn albinvſ beim boh- livſ de morſu, und beim heym. Comment. boerh. S. 457. T. I. Fuͤge hinzu den gavtier. T. 4.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbn="622[624]"facs="#f0630"/><fwtype="header"place="top"><hirendition="#b">Die Stimme. <hirendition="#aq">IX.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
Uebels <noteplace="foot"n="(y)"><cb/><hirendition="#aq">PH. CONR. <hirendition="#g">FABRICIVS</hi><lb/>
anat. pract.</hi> S. 116. vergl. <hirendition="#aq"><hirendition="#g">PEYER</hi><lb/>
obſ. 3. <hirendition="#g"><hirendition="#k">morg.</hi></hi> epiſt. IX. n.</hi> 38. u. f.</note>. Jch habe in der Schilddruͤſe Blaͤschen<lb/>
(<hirendition="#aq">cyſtides</hi>) geſehen, welche auch von einer knorpligen Be-<lb/>
kleidung bedekkt waren, ferner einen ausgeſchuͤtteten Sand,<lb/>
und andre Knochengewaͤchſe <noteplace="foot"n="(z)">Knochen in der Schilddruͤſe,<lb/><hirendition="#aq"><hirendition="#g">JANVS PLANCVS</hi> de<lb/>
monſtr.</hi></note>, welche in der Druͤſe zer-<lb/>ſtreut waren, ja einen Theil der Druͤſe zu einer Art fet-<lb/>
ten Spekks ausgeartet. Daß die Braͤune in ihr den<lb/>
Sizz habe, kann ich nicht glauben <noteplace="foot"n="(a)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">EVERTSEN.</hi></hi> angef. Diſ-<lb/>ſert.</note>.</p></div><lb/><divn="3"><head><hirendition="#b">§. 23.<lb/>
Jhr Hebemuskel.</hi></head><lb/><p>Ob dieſe Druͤſe gleich von den verſchiednen Muskeln,<lb/>
welche wir genannt haben, wie ſolches ſo gar die groͤſten <noteplace="foot"n="(b)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">SANTOR.</hi></hi> S. 155. <hirendition="#aq"><hirendition="#g">LA-<lb/>
LOVETTE.</hi></hi> u. f.</note><lb/>
Maͤnner bejaht haben <noteplace="foot"n="(c)">Der ber. <hirendition="#aq"><hirendition="#g">BORDEV</hi></hi> will<lb/>
nicht, daß ſie gar zu beweglich ſind.<lb/><cb/>
S. 171. Mir ſcheinen ſie mit dem<lb/>
Luftroͤhrenkopfe beweglich, hingegen<lb/>
an dem Luftroͤhrenkopfe feſte zu ſeyn.</note>, gegen die wiederſtehende Luft-<lb/>
roͤhre, und den Luftroͤhrenkopf ausgemelkt werden kann,<lb/>ſo hat ſie dennoch auch ihre beſondre Fleiſchfaſern. Jch<lb/>
leſe, daß ſie von dem Schildſchlundmuskel <noteplace="foot"n="(d)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">LALOVETTE.</hi></hi> S. 161.</note> einige<lb/>
Faſern erborgen ſoll; dieſe ſind mir aber unbekannt, wie-<lb/>
wohl ich deswegen nicht das Abſehen des beruͤhmten Man-<lb/>
nes verwerfen will. Jch habe geſehen, daß ſich vom Ring-<lb/>ſchildmuskel, an der rechten Seite, noch mehr Faſern<lb/>
als der ungepaarte ſelbſt hat, in die obern Theile der<lb/>
Druͤſe zerſtreut haben. Sie hat aber nicht zwar in allen,<lb/>
doch aber in den meiſten Menſchen einen eignen Muskel,<lb/>
von dem ſie getragen wird <noteplace="foot"n="(e)">Dieſen giebt <hirendition="#fr">Schreiber</hi> als<lb/>
beſtaͤndig an in der Ausgabe der<lb/><hirendition="#fr">Douglaßiſchen</hi><hirendition="#aq">myograph.</hi> S. 58.<lb/>
Auch hat ihn <hirendition="#aq"><hirendition="#g"><hirendition="#k">albinvſ</hi></hi></hi> beim <hirendition="#aq"><hirendition="#g"><hirendition="#k">boh-<lb/>
livſ</hi></hi> de morſu,</hi> und beim <hirendition="#aq"><hirendition="#g"><hirendition="#k">heym.</hi></hi><lb/>
Comment. <hirendition="#g"><hirendition="#k">boerh.</hi></hi></hi> S. 457. <hirendition="#aq">T. I.</hi><lb/>
Fuͤge hinzu den <hirendition="#aq"><hirendition="#g"><hirendition="#k">gavtier.</hi></hi> T.</hi> 4.</note>, und welcher gemeiniglch<lb/><fwtype="catch"place="bottom">ohne</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[622[624]/0630]
Die Stimme. IX. Buch.
Uebels (y). Jch habe in der Schilddruͤſe Blaͤschen
(cyſtides) geſehen, welche auch von einer knorpligen Be-
kleidung bedekkt waren, ferner einen ausgeſchuͤtteten Sand,
und andre Knochengewaͤchſe (z), welche in der Druͤſe zer-
ſtreut waren, ja einen Theil der Druͤſe zu einer Art fet-
ten Spekks ausgeartet. Daß die Braͤune in ihr den
Sizz habe, kann ich nicht glauben (a).
§. 23.
Jhr Hebemuskel.
Ob dieſe Druͤſe gleich von den verſchiednen Muskeln,
welche wir genannt haben, wie ſolches ſo gar die groͤſten (b)
Maͤnner bejaht haben (c), gegen die wiederſtehende Luft-
roͤhre, und den Luftroͤhrenkopf ausgemelkt werden kann,
ſo hat ſie dennoch auch ihre beſondre Fleiſchfaſern. Jch
leſe, daß ſie von dem Schildſchlundmuskel (d) einige
Faſern erborgen ſoll; dieſe ſind mir aber unbekannt, wie-
wohl ich deswegen nicht das Abſehen des beruͤhmten Man-
nes verwerfen will. Jch habe geſehen, daß ſich vom Ring-
ſchildmuskel, an der rechten Seite, noch mehr Faſern
als der ungepaarte ſelbſt hat, in die obern Theile der
Druͤſe zerſtreut haben. Sie hat aber nicht zwar in allen,
doch aber in den meiſten Menſchen einen eignen Muskel,
von dem ſie getragen wird (e), und welcher gemeiniglch
ohne
(y)
PH. CONR. FABRICIVS
anat. pract. S. 116. vergl. PEYER
obſ. 3. morg. epiſt. IX. n. 38. u. f.
(z) Knochen in der Schilddruͤſe,
JANVS PLANCVS de
monſtr.
(a) EVERTSEN. angef. Diſ-
ſert.
(b) SANTOR. S. 155. LA-
LOVETTE. u. f.
(c) Der ber. BORDEV will
nicht, daß ſie gar zu beweglich ſind.
S. 171. Mir ſcheinen ſie mit dem
Luftroͤhrenkopfe beweglich, hingegen
an dem Luftroͤhrenkopfe feſte zu ſeyn.
(d) LALOVETTE. S. 161.
(e) Dieſen giebt Schreiber als
beſtaͤndig an in der Ausgabe der
Douglaßiſchen myograph. S. 58.
Auch hat ihn albinvſ beim boh-
livſ de morſu, und beim heym.
Comment. boerh. S. 457. T. I.
Fuͤge hinzu den gavtier. T. 4.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 622[624]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/630>, abgerufen am 03.03.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.