Das Vergiessen der Thränen soll mit besserm Rechte in der Geschichte der Augen beschrieben werden.
§. 39. Das Schlukken.
Das Weinen endigt sich nicht selten mit dem Schluk- ken, so daß man daraus sehen konn, wie das Schlukken vielmehr vom Atemholen, als vom Magen herzuleiten sei. Gemeiniglich stekkt die Ursache, die zu Schlukken reizt, im Schlunde (q), und Magen, dergleichen das übereilte Niederschlingen zäher Speisen ist, welches be- sonders Kindern gemein ist; oder es wird der Magen von dem Mengsel der Speisen, oder von dikken und nicht zart genung zerstossnen Pulvern (r), oder von andern dergleichen Reizungen (s), oder von Giften (t), von kaltem Wasser, oder vom Schlunde, den das eilfte Wir- belbein zudrükkt (x), oder von dem in einer Wunde einge- sperrten Magen (y), oder von einem mechanischen Drukkke, inwendig oder auswendig am Magen (z), wo er dem Schlunde näher ist (a); oder von einem verhärteten Ge- schwulste in der Gekrösedrüse, der den Pförtner (b) drükkte, oder von einer Verwundung des Grimm- darms (b*), oder von einer Entzündung des Magens (c), (u)
da-
(q)[Spaltenumbruch]
Von einer, im Schlunde stek- kenden Speise, tabor. S. 240.
(r)VIRIDET du bon chyle. S. 547.
(s)BRVNING exp. I. Von hinabgeschlukkten Haaren; von ei- ner niedergestossenen Magenbürste. Exp. 4.
(t) Von dem giftigen Safte der Oenanthe, BRVNING. exp. 3. Vom übermäßigen Erbrechen, por- tefaix. S. 18. 19.
(x)SCHOLZIVS. Cent. II. obs. 6.
(y)BRVNING de singultu exp. 8.
(z) Ebenders. exp. 6.
(a) Ebenders. exp. 7.
(b)VIRIDET. S. 546.
(b*)Phil. Trans. Vol. 49. P. I. S. 36. 37.
(c) Zu den Fehlern des Genossnen, und Gisten, portef. S. 18.
(u)VIRIDET. ebendas. ap- [Spaltenumbruch]
perlry. S. 166. Viele Beispiele hat fortep. de singultu. S. 17.
H h 3
IIII. Abſchn. deſſen Erſcheinungen.
Das Vergieſſen der Thraͤnen ſoll mit beſſerm Rechte in der Geſchichte der Augen beſchrieben werden.
§. 39. Das Schlukken.
Das Weinen endigt ſich nicht ſelten mit dem Schluk- ken, ſo daß man daraus ſehen konn, wie das Schlukken vielmehr vom Atemholen, als vom Magen herzuleiten ſei. Gemeiniglich ſtekkt die Urſache, die zu Schlukken reizt, im Schlunde (q), und Magen, dergleichen das uͤbereilte Niederſchlingen zaͤher Speiſen iſt, welches be- ſonders Kindern gemein iſt; oder es wird der Magen von dem Mengſel der Speiſen, oder von dikken und nicht zart genung zerſtoſſnen Pulvern (r), oder von andern dergleichen Reizungen (s), oder von Giften (t), von kaltem Waſſer, oder vom Schlunde, den das eilfte Wir- belbein zudruͤkkt (x), oder von dem in einer Wunde einge- ſperrten Magen (y), oder von einem mechaniſchen Drukkke, inwendig oder auswendig am Magen (z), wo er dem Schlunde naͤher iſt (a); oder von einem verhaͤrteten Ge- ſchwulſte in der Gekroͤſedruͤſe, der den Pfoͤrtner (b) druͤkkte, oder von einer Verwundung des Grimm- darms (b*), oder von einer Entzuͤndung des Magens (c), (u)
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(q)[Spaltenumbruch]
Von einer, im Schlunde ſtek- kenden Speiſe, tabor. S. 240.
(r)VIRIDET du bon chyle. S. 547.
(s)BRVNING exp. I. Von hinabgeſchlukkten Haaren; von ei- ner niedergeſtoſſenen Magenbuͤrſte. Exp. 4.
(t) Von dem giftigen Safte der Oenanthe, BRVNING. exp. 3. Vom uͤbermaͤßigen Erbrechen, por- tefaix. S. 18. 19.
(x)SCHOLZIVS. Cent. II. obſ. 6.
(y)BRVNING de ſingultu exp. 8.
(z) Ebenderſ. exp. 6.
(a) Ebenderſ. exp. 7.
(b)VIRIDET. S. 546.
(b*)Phil. Tranſ. Vol. 49. P. I. S. 36. 37.
(c) Zu den Fehlern des Genoſſnen, und Giſten, portef. S. 18.
(u)VIRIDET. ebendaſ. ap- [Spaltenumbruch]
perlry. S. 166. Viele Beiſpiele hat fortep. de ſingultu. S. 17.
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IIII. Abſchn. deſſen Erſcheinungen.
Das Vergieſſen der Thraͤnen ſoll mit beſſerm Rechte
in der Geſchichte der Augen beſchrieben werden.
§. 39.
Das Schlukken.
Das Weinen endigt ſich nicht ſelten mit dem Schluk-
ken, ſo daß man daraus ſehen konn, wie das Schlukken
vielmehr vom Atemholen, als vom Magen herzuleiten
ſei. Gemeiniglich ſtekkt die Urſache, die zu Schlukken
reizt, im Schlunde (q), und Magen, dergleichen das
uͤbereilte Niederſchlingen zaͤher Speiſen iſt, welches be-
ſonders Kindern gemein iſt; oder es wird der Magen
von dem Mengſel der Speiſen, oder von dikken und nicht
zart genung zerſtoſſnen Pulvern (r), oder von andern
dergleichen Reizungen (s), oder von Giften (t), von
kaltem Waſſer, oder vom Schlunde, den das eilfte Wir-
belbein zudruͤkkt (x), oder von dem in einer Wunde einge-
ſperrten Magen (y), oder von einem mechaniſchen Drukkke,
inwendig oder auswendig am Magen (z), wo er dem
Schlunde naͤher iſt (a); oder von einem verhaͤrteten Ge-
ſchwulſte in der Gekroͤſedruͤſe, der den Pfoͤrtner (b)
druͤkkte, oder von einer Verwundung des Grimm-
darms (b*), oder von einer Entzuͤndung des Magens (c),
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(u)
(q)
Von einer, im Schlunde ſtek-
kenden Speiſe, tabor. S. 240.
(r) VIRIDET du bon chyle.
S. 547.
(s) BRVNING exp. I. Von
hinabgeſchlukkten Haaren; von ei-
ner niedergeſtoſſenen Magenbuͤrſte.
Exp. 4.
(t) Von dem giftigen Safte der
Oenanthe, BRVNING. exp. 3.
Vom uͤbermaͤßigen Erbrechen, por-
tefaix. S. 18. 19.
(x) SCHOLZIVS. Cent. II.
obſ. 6.
(y) BRVNING de ſingultu
exp. 8.
(z) Ebenderſ. exp. 6.
(a) Ebenderſ. exp. 7.
(b) VIRIDET. S. 546.
(b*) Phil. Tranſ. Vol. 49. P. I.
S. 36. 37.
(c) Zu den Fehlern des Genoſſnen,
und Giſten, portef. S. 18.
(u) VIRIDET. ebendaſ. ap-
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hat fortep. de ſingultu. S. 17.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 485. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/491>, abgerufen am 21.12.2024.
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