dehnt. Da sich also 182 zu 246, fast wie 3 zu 4 verhal- ten, so werden die unterschiednen Erfolge, die vom ge- frierenden Eise, und der Hizze des kochenden Wassers herrühren, folglich das Produkt der grösten und kleinsten Wärme der Atmosphaer im Verhältnisse wie 1/3 und ste- hen, und der Unterscheid der Schwere der Luft, die von der Wärme herrührt, fast der Helfte der gesammten At- mosphaerenschwere gleich seyn. Die Kraft der Aus- dämpfungen, läst sich kaum schäzzen, und man kann in keiner dergleichen Luft leben (p), wenn sie die Schwere der Luft auch nur um ein geringes vermindert haben. Von der Anziehungskraft der Sonne, und des Mondes, wird der Unterscheid unmerklich klein (q).
§. 6. Der Drukk der Atmosphaer.
Da die Luft schwer ist, so mus sie Körper, die in der Luft befindlich sind, als ein Gewichte drükken, wovon diese gestossen werden. Sie drükkt aber von allen Sei- ten, weil sie nicht blos schwer, sondern auch überdem flüf- sig ist, folglich drükkt sie, nach den bekannten Gesezzen flüßiger Körper, mit gleich grosser Kraft, sie mag gleich in einer Richtung, wie man will, den eingetauchten Körper berühren (r). Solchergestalt drükkt das Was- ser den biegsamen Boden einer Täucherglokke mit der grösten Gewalt zusammen, und es prest diesen gegen den Täucher zu (s).
Da-
(p)[Spaltenumbruch]
Es starben Sperlinge, als das Queksilber um acht Linien herabfiel MENGHINI Bonon. T. II. Vol. II. S. 273.
(q)MVSSCHENBR. S. 739. auf zwei Linien, dalemb. sur les vents. S. XXV.
(r)[Spaltenumbruch]MVSSCHENBR. Instit. n. 1344. boerh. elem. chem. S. 439. 440.
(s)HALLEY philos. trans. n. 349.
III. Abſchn. Die Luft..
dehnt. Da ſich alſo 182 zu 246, faſt wie 3 zu 4 verhal- ten, ſo werden die unterſchiednen Erfolge, die vom ge- frierenden Eiſe, und der Hizze des kochenden Waſſers herruͤhren, folglich das Produkt der groͤſten und kleinſten Waͤrme der Atmoſphaer im Verhaͤltniſſe wie ⅓ und ſte- hen, und der Unterſcheid der Schwere der Luft, die von der Waͤrme herruͤhrt, faſt der Helfte der geſammten At- moſphaerenſchwere gleich ſeyn. Die Kraft der Aus- daͤmpfungen, laͤſt ſich kaum ſchaͤzzen, und man kann in keiner dergleichen Luft leben (p), wenn ſie die Schwere der Luft auch nur um ein geringes vermindert haben. Von der Anziehungskraft der Sonne, und des Mondes, wird der Unterſcheid unmerklich klein (q).
§. 6. Der Drukk der Atmoſphaer.
Da die Luft ſchwer iſt, ſo mus ſie Koͤrper, die in der Luft befindlich ſind, als ein Gewichte druͤkken, wovon dieſe geſtoſſen werden. Sie druͤkkt aber von allen Sei- ten, weil ſie nicht blos ſchwer, ſondern auch uͤberdem fluͤf- ſig iſt, folglich druͤkkt ſie, nach den bekannten Geſezzen fluͤßiger Koͤrper, mit gleich groſſer Kraft, ſie mag gleich in einer Richtung, wie man will, den eingetauchten Koͤrper beruͤhren (r). Solchergeſtalt druͤkkt das Waſ- ſer den biegſamen Boden einer Taͤucherglokke mit der groͤſten Gewalt zuſammen, und es preſt dieſen gegen den Taͤucher zu (s).
Da-
(p)[Spaltenumbruch]
Es ſtarben Sperlinge, als das Quekſilber um acht Linien herabfiel MENGHINI Bonon. T. II. Vol. II. S. 273.
(q)MVSSCHENBR. S. 739. auf zwei Linien, dalemb. ſur les vents. S. XXV.
(r)[Spaltenumbruch]MVSSCHENBR. Inſtit. n. 1344. boerh. elem. chem. S. 439. 440.
(s)HALLEY philoſ. tranſ. n. 349.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0305"n="299"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">III.</hi> Abſchn. Die Luft..</hi></fw><lb/>
dehnt. Da ſich alſo 182 zu 246, faſt wie 3 zu 4 verhal-<lb/>
ten, ſo werden die unterſchiednen Erfolge, die vom ge-<lb/>
frierenden Eiſe, und der Hizze des kochenden Waſſers<lb/>
herruͤhren, folglich das Produkt der groͤſten und kleinſten<lb/>
Waͤrme der Atmoſphaer im Verhaͤltniſſe wie ⅓ und <formulanotation="TeX">\frac{4}{9}</formula>ſte-<lb/>
hen, und der Unterſcheid der Schwere der Luft, die von<lb/>
der Waͤrme herruͤhrt, faſt der Helfte der geſammten At-<lb/>
moſphaerenſchwere gleich ſeyn. Die Kraft der Aus-<lb/>
daͤmpfungen, laͤſt ſich kaum ſchaͤzzen, und man kann in<lb/>
keiner dergleichen Luft leben <noteplace="foot"n="(p)"><cb/>
Es ſtarben Sperlinge, als das<lb/>
Quekſilber um acht Linien herabfiel<lb/><hirendition="#aq"><hirendition="#g">MENGHINI</hi> Bonon. T. II. Vol.<lb/>
II.</hi> S. 273.</note>, wenn ſie die Schwere der<lb/>
Luft auch nur um ein geringes vermindert haben. Von<lb/>
der Anziehungskraft der Sonne, und des Mondes, wird<lb/>
der Unterſcheid unmerklich klein <noteplace="foot"n="(q)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">MVSSCHENBR.</hi></hi> S. 739.<lb/>
auf zwei Linien, <hirendition="#aq"><hirendition="#g"><hirendition="#k">dalemb.</hi></hi>ſur les<lb/>
vents.</hi> S. <hirendition="#aq">XXV.</hi></note>.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 6.<lb/>
Der Drukk der Atmoſphaer.</head><lb/><p>Da die Luft ſchwer iſt, ſo mus ſie Koͤrper, die in<lb/>
der Luft befindlich ſind, als ein Gewichte druͤkken, wovon<lb/>
dieſe geſtoſſen werden. Sie druͤkkt aber von allen Sei-<lb/>
ten, weil ſie nicht blos ſchwer, ſondern auch uͤberdem fluͤf-<lb/>ſig iſt, folglich druͤkkt ſie, nach den bekannten Geſezzen<lb/>
fluͤßiger Koͤrper, mit gleich groſſer Kraft, ſie mag gleich<lb/>
in einer Richtung, wie man will, den eingetauchten<lb/>
Koͤrper beruͤhren <noteplace="foot"n="(r)"><cb/><hirendition="#aq"><hirendition="#g">MVSSCHENBR.</hi> Inſtit.<lb/>
n. 1344. <hirendition="#g"><hirendition="#k">boerh.</hi></hi> elem. chem.</hi> S.<lb/>
439. 440.</note>. Solchergeſtalt druͤkkt das Waſ-<lb/>ſer den biegſamen Boden einer Taͤucherglokke mit der<lb/>
groͤſten Gewalt zuſammen, und es preſt dieſen gegen den<lb/>
Taͤucher zu <noteplace="foot"n="(s)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">HALLEY</hi> philoſ. tranſ.<lb/>
n.</hi> 349.</note>.</p><lb/><fwplace="bottom"type="catch">Da-</fw><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[299/0305]
III. Abſchn. Die Luft..
dehnt. Da ſich alſo 182 zu 246, faſt wie 3 zu 4 verhal-
ten, ſo werden die unterſchiednen Erfolge, die vom ge-
frierenden Eiſe, und der Hizze des kochenden Waſſers
herruͤhren, folglich das Produkt der groͤſten und kleinſten
Waͤrme der Atmoſphaer im Verhaͤltniſſe wie ⅓ und [FORMEL] ſte-
hen, und der Unterſcheid der Schwere der Luft, die von
der Waͤrme herruͤhrt, faſt der Helfte der geſammten At-
moſphaerenſchwere gleich ſeyn. Die Kraft der Aus-
daͤmpfungen, laͤſt ſich kaum ſchaͤzzen, und man kann in
keiner dergleichen Luft leben (p), wenn ſie die Schwere der
Luft auch nur um ein geringes vermindert haben. Von
der Anziehungskraft der Sonne, und des Mondes, wird
der Unterſcheid unmerklich klein (q).
§. 6.
Der Drukk der Atmoſphaer.
Da die Luft ſchwer iſt, ſo mus ſie Koͤrper, die in
der Luft befindlich ſind, als ein Gewichte druͤkken, wovon
dieſe geſtoſſen werden. Sie druͤkkt aber von allen Sei-
ten, weil ſie nicht blos ſchwer, ſondern auch uͤberdem fluͤf-
ſig iſt, folglich druͤkkt ſie, nach den bekannten Geſezzen
fluͤßiger Koͤrper, mit gleich groſſer Kraft, ſie mag gleich
in einer Richtung, wie man will, den eingetauchten
Koͤrper beruͤhren (r). Solchergeſtalt druͤkkt das Waſ-
ſer den biegſamen Boden einer Taͤucherglokke mit der
groͤſten Gewalt zuſammen, und es preſt dieſen gegen den
Taͤucher zu (s).
Da-
(p)
Es ſtarben Sperlinge, als das
Quekſilber um acht Linien herabfiel
MENGHINI Bonon. T. II. Vol.
II. S. 273.
(q) MVSSCHENBR. S. 739.
auf zwei Linien, dalemb. ſur les
vents. S. XXV.
(r)
MVSSCHENBR. Inſtit.
n. 1344. boerh. elem. chem. S.
439. 440.
(s) HALLEY philoſ. tranſ.
n. 349.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 299. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/305>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.