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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766.

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Das Atemholen. VIII. Buch.
der Bläschen, in der Phisiologie naturalisirt worden,
so wird es nicht ohne Nuzzen seyn, diesen Bau mit kur-
zen Worten zu beschreiben, und zwar nach dem Frosche,
den ich vor andern bei der Hand haben kann, und nach
der Eidechse.

Die Lunge hat im Frosche zween Lappen, nämlich
eben so viel Bläschen, welche hol sind: es wird aber
diese Hölung inwendig (z) von ungleichen Scheidewänden
in grosse Hölen abgetheilt. Es bestehen aber die Wände
dieser grössern Hölung aus Fächerchen, die, wie die an den
Wachstafeln der Bienen, gros, sehr deutlich (a), vielek-
kig (b), und durch zellförmige Striche abgetheilt sind, in
denen Gefässe laufen, die ihre Zweige diesen Fächerchen
mittheilen (c). Doch es haben diese Bläschen selbst in
den Fröschen, ausserdem ihre fächrige, und in ähnliche,
aber ungemeine kleine Bläschen zertheilte Wände (d).
Auch diese Räume empfangen Gefässe, welche ihre Aeste
in die kleinste Bläschen werfen, und selbst unter einan-
der, um die Bläschen herum, ein Nezzwerk flechten (e).
Eben dieser Bau zeiget sich, wie ich einige male gesehen,
auch an der grössern grünen Eidechse.

§. 28.
Der Bau der Lunge, feiner zerlegt.

Das bisher vorgetragene läst sich schon durch den
blossen Augenschein entscheiden. Es hat aber, vornäm-

lich
(z) [Spaltenumbruch] MALPIGH. Epist. S. 141.
posth. S. 10. Mem. sur le mouvem.
du sang. exp. 86. roesel.
S. 24.
senac. T. I. S. 233. BREM.
angef. Ort. S. 477. An der Schild-
kröte caldesi. T. 8. f. 12. S. 71.
blas. miscell. S. 273. anat. anim.
S. 119. helvet. S. 31. Act. Svec.
Lit.
1730. S. 60.
(a) Sie sind grösser, als am Men-
[Spaltenumbruch] schen, helvet. angef. Ort. S. 31.
(b) ROESEL hist. ranar. tab. 5.
f. 6. malpigh. T. I. s. I. T. II.
f. I.
Sie sind in der Kröte rund,
ROESEL. T. 19. f. 3. 5. T. 21. s. 25.
(c) ROESEL. T. 21. f. 25.
(d) Memoir. angef. Ort.
(e) Vorhergeh. §. 10. COW-
PER.
Phil. Transact.
S. 285.

Das Atemholen. VIII. Buch.
der Blaͤschen, in der Phiſiologie naturaliſirt worden,
ſo wird es nicht ohne Nuzzen ſeyn, dieſen Bau mit kur-
zen Worten zu beſchreiben, und zwar nach dem Froſche,
den ich vor andern bei der Hand haben kann, und nach
der Eidechſe.

Die Lunge hat im Froſche zween Lappen, naͤmlich
eben ſo viel Blaͤschen, welche hol ſind: es wird aber
dieſe Hoͤlung inwendig (z) von ungleichen Scheidewaͤnden
in groſſe Hoͤlen abgetheilt. Es beſtehen aber die Waͤnde
dieſer groͤſſern Hoͤlung aus Faͤcherchen, die, wie die an den
Wachstafeln der Bienen, gros, ſehr deutlich (a), vielek-
kig (b), und durch zellfoͤrmige Striche abgetheilt ſind, in
denen Gefaͤſſe laufen, die ihre Zweige dieſen Faͤcherchen
mittheilen (c). Doch es haben dieſe Blaͤschen ſelbſt in
den Froͤſchen, auſſerdem ihre faͤchrige, und in aͤhnliche,
aber ungemeine kleine Blaͤschen zertheilte Waͤnde (d).
Auch dieſe Raͤume empfangen Gefaͤſſe, welche ihre Aeſte
in die kleinſte Blaͤschen werfen, und ſelbſt unter einan-
der, um die Blaͤschen herum, ein Nezzwerk flechten (e).
Eben dieſer Bau zeiget ſich, wie ich einige male geſehen,
auch an der groͤſſern gruͤnen Eidechſe.

§. 28.
Der Bau der Lunge, feiner zerlegt.

Das bisher vorgetragene laͤſt ſich ſchon durch den
bloſſen Augenſchein entſcheiden. Es hat aber, vornaͤm-

lich
(z) [Spaltenumbruch] MALPIGH. Epiſt. S. 141.
poſth. S. 10. Mem. ſur le mouvem.
du ſang. exp. 86. roeſel.
S. 24.
ſenac. T. I. S. 233. BREM.
angef. Ort. S. 477. An der Schild-
kroͤte caldeſi. T. 8. f. 12. S. 71.
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S. 119. helvet. S. 31. Act. Svec.
Lit.
1730. S. 60.
(a) Sie ſind groͤſſer, als am Men-
[Spaltenumbruch] ſchen, helvet. angef. Ort. S. 31.
(b) ROESEL hiſt. ranar. tab. 5.
f. 6. malpigh. T. I. ſ. I. T. II.
f. I.
Sie ſind in der Kroͤte rund,
ROESEL. T. 19. f. 3. 5. T. 21. ſ. 25.
(c) ROESEL. T. 21. f. 25.
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[274/0280] Das Atemholen. VIII. Buch. der Blaͤschen, in der Phiſiologie naturaliſirt worden, ſo wird es nicht ohne Nuzzen ſeyn, dieſen Bau mit kur- zen Worten zu beſchreiben, und zwar nach dem Froſche, den ich vor andern bei der Hand haben kann, und nach der Eidechſe. Die Lunge hat im Froſche zween Lappen, naͤmlich eben ſo viel Blaͤschen, welche hol ſind: es wird aber dieſe Hoͤlung inwendig (z) von ungleichen Scheidewaͤnden in groſſe Hoͤlen abgetheilt. Es beſtehen aber die Waͤnde dieſer groͤſſern Hoͤlung aus Faͤcherchen, die, wie die an den Wachstafeln der Bienen, gros, ſehr deutlich (a), vielek- kig (b), und durch zellfoͤrmige Striche abgetheilt ſind, in denen Gefaͤſſe laufen, die ihre Zweige dieſen Faͤcherchen mittheilen (c). Doch es haben dieſe Blaͤschen ſelbſt in den Froͤſchen, auſſerdem ihre faͤchrige, und in aͤhnliche, aber ungemeine kleine Blaͤschen zertheilte Waͤnde (d). Auch dieſe Raͤume empfangen Gefaͤſſe, welche ihre Aeſte in die kleinſte Blaͤschen werfen, und ſelbſt unter einan- der, um die Blaͤschen herum, ein Nezzwerk flechten (e). Eben dieſer Bau zeiget ſich, wie ich einige male geſehen, auch an der groͤſſern gruͤnen Eidechſe. §. 28. Der Bau der Lunge, feiner zerlegt. Das bisher vorgetragene laͤſt ſich ſchon durch den bloſſen Augenſchein entſcheiden. Es hat aber, vornaͤm- lich (z) MALPIGH. Epiſt. S. 141. poſth. S. 10. Mem. ſur le mouvem. du ſang. exp. 86. roeſel. S. 24. ſenac. T. I. S. 233. BREM. angef. Ort. S. 477. An der Schild- kroͤte caldeſi. T. 8. f. 12. S. 71. blaſ. miſcell. S. 273. anat. anim. S. 119. helvet. S. 31. Act. Svec. Lit. 1730. S. 60. (a) Sie ſind groͤſſer, als am Men- ſchen, helvet. angef. Ort. S. 31. (b) ROESEL hiſt. ranar. tab. 5. f. 6. malpigh. T. I. ſ. I. T. II. f. I. Sie ſind in der Kroͤte rund, ROESEL. T. 19. f. 3. 5. T. 21. ſ. 25. (c) ROESEL. T. 21. f. 25. (d) Memoir. angef. Ort. (e) Vorhergeh. §. 10. COW- PER. Phil. Tranſact. S. 285.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 274. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/280>, abgerufen am 21.12.2024.