Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766.

Bild:
<< vorherige Seite

Das Atemholen. VIII. Buch.
Zellgewebes, in ein Pakk verwandelt, welches einige be-
rühmte Männer, Scheide zu nennen (m), stolz genung
gewesen, und sie haben es von der Ribbenhaut (n) her-
geleitet, da es doch blos zum Zellgewebe gehört, was
sich von aussen um die Ribbenhaut herumlegt, und Ge-
fässe hat, indessen daß sich die glatte Fläche der Rib-
benhaut über die Lunge ausbreitet. Viele Schriftsteller
schreiben diesen Gefässen folgende Ordnung vor, daß die
Luftröhre in der Mitte liegt (o), und sich die Schlag-
und Blutader an ihre Seite anschliest; einige fügen noch
hinzu, daß die Schlagader vorne liege (p). Doch es ge-
schicht auch nicht allezeit, daß die Luftröhre die Mitte
einnimmt.

Man hat Nachrichten, daß die Aeste der Luftröhre
knochig gefunden sind (q).

§. 17.
Die Gefässe der Luftröhrenäste.
Die Schlagader.

Die Gefässe, von denen hier die Rede sein wird,
sind mehr durch die gefällige Urtheile, einiger mit ihren
Entdekkungen wohl zufriednen Schriftsteller, als durch
ihre eigne Grösse in Ruf gekommen (r). Jndessen blei-
ben sie keine Neuigkeiten, da sie bereits vom Erasistrat (s)

an-
(m) [Spaltenumbruch] LANCISIVS. angef. Ort.
S. 45. 46. T. I. T. II. f. 1. 2.
(n) HELVET. ebendas. S. 22.
30. Er nennt es membrane in-
terne.
(o) MORGAGN. advers. V.
S. 44. evstach. T. 27. f. 13.
(p) LANCIS. S. 45. Er sezzt
die Schlagader hinter die Luftröhre,
vesal. S. 725. Ueber selbige,
fanton. S. 328.
(q) [Spaltenumbruch] BLAS. L. VI. observ. 7.
vievssens du coeur
S. 110.
deidier consult. T. III. S. 145.
Eine daraus erwachsene tödtliche
Krankheit erzählt stoeller
vom menschl. Wachsthume. S. 65.
(r) RVYSCH observ. anat.
hinter dem tract. de valv. lymph. XV.
(s) GALEN. loc. affect. L. V.
c. 3. dissect. arter. et venar. c.
9.
Vergl. VERNA de pleurit, S. 32.

Das Atemholen. VIII. Buch.
Zellgewebes, in ein Pakk verwandelt, welches einige be-
ruͤhmte Maͤnner, Scheide zu nennen (m), ſtolz genung
geweſen, und ſie haben es von der Ribbenhaut (n) her-
geleitet, da es doch blos zum Zellgewebe gehoͤrt, was
ſich von auſſen um die Ribbenhaut herumlegt, und Ge-
faͤſſe hat, indeſſen daß ſich die glatte Flaͤche der Rib-
benhaut uͤber die Lunge ausbreitet. Viele Schriftſteller
ſchreiben dieſen Gefaͤſſen folgende Ordnung vor, daß die
Luftroͤhre in der Mitte liegt (o), und ſich die Schlag-
und Blutader an ihre Seite anſchlieſt; einige fuͤgen noch
hinzu, daß die Schlagader vorne liege (p). Doch es ge-
ſchicht auch nicht allezeit, daß die Luftroͤhre die Mitte
einnimmt.

Man hat Nachrichten, daß die Aeſte der Luftroͤhre
knochig gefunden ſind (q).

§. 17.
Die Gefaͤſſe der Luftroͤhrenaͤſte.
Die Schlagader.

Die Gefaͤſſe, von denen hier die Rede ſein wird,
ſind mehr durch die gefaͤllige Urtheile, einiger mit ihren
Entdekkungen wohl zufriednen Schriftſteller, als durch
ihre eigne Groͤſſe in Ruf gekommen (r). Jndeſſen blei-
ben ſie keine Neuigkeiten, da ſie bereits vom Eraſiſtrat (s)

an-
(m) [Spaltenumbruch] LANCISIVS. angef. Ort.
S. 45. 46. T. I. T. II. f. 1. 2.
(n) HELVET. ebendaſ. S. 22.
30. Er nennt es membrane in-
terne.
(o) MORGAGN. adverſ. V.
S. 44. evſtach. T. 27. f. 13.
(p) LANCIS. S. 45. Er ſezzt
die Schlagader hinter die Luftroͤhre,
veſal. S. 725. Ueber ſelbige,
fanton. S. 328.
(q) [Spaltenumbruch] BLAS. L. VI. obſerv. 7.
vievſſenſ du coeur
S. 110.
deidier conſult. T. III. S. 145.
Eine daraus erwachſene toͤdtliche
Krankheit erzaͤhlt ſtoeller
vom menſchl. Wachsthume. S. 65.
(r) RVYSCH obſerv. anat.
hinter dem tract. de valv. lymph. XV.
(s) GALEN. loc. affect. L. V.
c. 3. diſſect. arter. et venar. c.
9.
Vergl. VERNA de pleurit, S. 32.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0248" n="242"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das Atemholen. <hi rendition="#aq">VIII.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
Zellgewebes, in ein Pakk verwandelt, welches einige be-<lb/>
ru&#x0364;hmte Ma&#x0364;nner, <hi rendition="#fr">Scheide</hi> zu nennen <note place="foot" n="(m)"><cb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">LANCISIVS.</hi></hi> angef. Ort.<lb/>
S. 45. 46. <hi rendition="#aq">T. I. T. II. f.</hi> 1. 2.</note>, &#x017F;tolz genung<lb/>
gewe&#x017F;en, und &#x017F;ie haben es von der Ribbenhaut <note place="foot" n="(n)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">HELVET.</hi></hi> ebenda&#x017F;. S. 22.<lb/>
30. Er nennt es <hi rendition="#aq">membrane in-<lb/>
terne.</hi></note> her-<lb/>
geleitet, da es doch blos zum Zellgewebe geho&#x0364;rt, was<lb/>
&#x017F;ich von au&#x017F;&#x017F;en um die Ribbenhaut herumlegt, und Ge-<lb/>
fa&#x0364;&#x017F;&#x017F;e hat, inde&#x017F;&#x017F;en daß &#x017F;ich die glatte Fla&#x0364;che der Rib-<lb/>
benhaut u&#x0364;ber die Lunge ausbreitet. Viele Schrift&#x017F;teller<lb/>
&#x017F;chreiben die&#x017F;en Gefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;en folgende Ordnung vor, daß die<lb/>
Luftro&#x0364;hre in der Mitte liegt <note place="foot" n="(o)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">MORGAGN.</hi> adver&#x017F;. V.</hi><lb/>
S. 44. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">ev&#x017F;tach.</hi></hi> T. 27. f.</hi> 13.</note>, und &#x017F;ich die Schlag-<lb/>
und Blutader an ihre Seite an&#x017F;chlie&#x017F;t; einige fu&#x0364;gen noch<lb/>
hinzu, daß die Schlagader vorne liege <note place="foot" n="(p)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">LANCIS.</hi></hi> S. 45. Er &#x017F;ezzt<lb/>
die Schlagader hinter die Luftro&#x0364;hre,<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">ve&#x017F;al.</hi></hi></hi> S. 725. Ueber &#x017F;elbige,<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">fanton.</hi></hi></hi> S. 328.</note>. Doch es ge-<lb/>
&#x017F;chicht auch nicht allezeit, daß die Luftro&#x0364;hre die Mitte<lb/>
einnimmt.</p><lb/>
            <p>Man hat Nachrichten, daß die Ae&#x017F;te der Luftro&#x0364;hre<lb/>
knochig gefunden &#x017F;ind <note place="foot" n="(q)"><cb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">BLAS.</hi> L. VI. ob&#x017F;erv. 7.<lb/><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">viev&#x017F;&#x017F;en&#x017F;</hi></hi> du coeur</hi> S. 110.<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">deidier</hi></hi> con&#x017F;ult. T. III.</hi> S. 145.<lb/>
Eine daraus erwach&#x017F;ene to&#x0364;dtliche<lb/>
Krankheit erza&#x0364;hlt <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">&#x017F;toeller</hi></hi></hi><lb/>
vom men&#x017F;chl. Wachsthume. S. 65.</note>.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 17.<lb/>
Die Gefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;e der Luftro&#x0364;hrena&#x0364;&#x017F;te.<lb/>
Die <choice><sic>Gchlagader</sic><corr>Schlagader</corr></choice>.</head><lb/>
            <p>Die Gefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;e, von denen hier die Rede &#x017F;ein wird,<lb/>
&#x017F;ind mehr durch die gefa&#x0364;llige Urtheile, einiger mit ihren<lb/>
Entdekkungen wohl zufriednen Schrift&#x017F;teller, als durch<lb/>
ihre eigne Gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e in Ruf gekommen <note place="foot" n="(r)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">RVYSCH</hi> ob&#x017F;erv. anat.</hi><lb/>
hinter dem <hi rendition="#aq">tract. de valv. lymph. XV.</hi></note>. Jnde&#x017F;&#x017F;en blei-<lb/>
ben &#x017F;ie keine Neuigkeiten, da &#x017F;ie bereits vom <hi rendition="#fr">Era&#x017F;i&#x017F;trat</hi> <note place="foot" n="(s)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">GALEN.</hi> loc. affect. L. V.<lb/>
c. 3. di&#x017F;&#x017F;ect. arter. et venar. c.</hi> 9.<lb/>
Vergl. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">VERNA</hi> de pleurit,</hi> S. 32.</note><lb/>
<fw place="bottom" type="catch">an-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[242/0248] Das Atemholen. VIII. Buch. Zellgewebes, in ein Pakk verwandelt, welches einige be- ruͤhmte Maͤnner, Scheide zu nennen (m), ſtolz genung geweſen, und ſie haben es von der Ribbenhaut (n) her- geleitet, da es doch blos zum Zellgewebe gehoͤrt, was ſich von auſſen um die Ribbenhaut herumlegt, und Ge- faͤſſe hat, indeſſen daß ſich die glatte Flaͤche der Rib- benhaut uͤber die Lunge ausbreitet. Viele Schriftſteller ſchreiben dieſen Gefaͤſſen folgende Ordnung vor, daß die Luftroͤhre in der Mitte liegt (o), und ſich die Schlag- und Blutader an ihre Seite anſchlieſt; einige fuͤgen noch hinzu, daß die Schlagader vorne liege (p). Doch es ge- ſchicht auch nicht allezeit, daß die Luftroͤhre die Mitte einnimmt. Man hat Nachrichten, daß die Aeſte der Luftroͤhre knochig gefunden ſind (q). §. 17. Die Gefaͤſſe der Luftroͤhrenaͤſte. Die Schlagader. Die Gefaͤſſe, von denen hier die Rede ſein wird, ſind mehr durch die gefaͤllige Urtheile, einiger mit ihren Entdekkungen wohl zufriednen Schriftſteller, als durch ihre eigne Groͤſſe in Ruf gekommen (r). Jndeſſen blei- ben ſie keine Neuigkeiten, da ſie bereits vom Eraſiſtrat (s) an- (m) LANCISIVS. angef. Ort. S. 45. 46. T. I. T. II. f. 1. 2. (n) HELVET. ebendaſ. S. 22. 30. Er nennt es membrane in- terne. (o) MORGAGN. adverſ. V. S. 44. evſtach. T. 27. f. 13. (p) LANCIS. S. 45. Er ſezzt die Schlagader hinter die Luftroͤhre, veſal. S. 725. Ueber ſelbige, fanton. S. 328. (q) BLAS. L. VI. obſerv. 7. vievſſenſ du coeur S. 110. deidier conſult. T. III. S. 145. Eine daraus erwachſene toͤdtliche Krankheit erzaͤhlt ſtoeller vom menſchl. Wachsthume. S. 65. (r) RVYSCH obſerv. anat. hinter dem tract. de valv. lymph. XV. (s) GALEN. loc. affect. L. V. c. 3. diſſect. arter. et venar. c. 9. Vergl. VERNA de pleurit, S. 32.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/248
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 242. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/248>, abgerufen am 21.12.2024.