womit sie um die Ribbenhaut gezogen, und nunmehr in der Lunge die innre Fläche ist, die gegen dieses Eingewei- de gewandt ist. Jn diesen Fächerchen sammelt sich bis- weilen ein heller Saft (g). Diese Membran ist im Men- schen so zart, daß man sie auf eine zu künstliche Weise in zwei Blätter theilen würde, und sie ist nicht so feste, als die Ribbenhaut, von der sie doch ihren Ursprung her hat (h): dagegen ist sie in grossen Thieren fester. Sie hat ihre eigne Gefässe, welche von den kleinen Brust- stämmchen, den Gefässen des Mittelfells, der Brustdrüse, unter Begleitung des Zwerchfellsnerven, von den Gefässen der Luftröhrenaesten (i), des Schlundes entspringen, und andre aus der Lunge herauslaufende Gefässe (k). Wir haben gesagt, daß sie einen Dampf von sich lasse (l). Die- jenigen, welche ihr Drüsen zugeschrieben (m), diese ha- ben sich entweder einiger Analogie bedient, oder die klei- ne Klümpchen Fett vor Drüsen angesehen. Die Haut ist weis, es scheinen aber durch sie, da das Eingeweide ungemein weich ist, blaue, bleifarbne, nezzweise verstrikkte Linien, durch (n).
§. 11. Der Bau der Lunge. Die Luftröhre.
Damit man ferner den Bau dieses Eingeweides ver- stehen möge, mus ich die Röhre des Atemzuges, und die Blutgefässe beschreiben. Die erstere, welche man nach dem griechischen Aspera übersezzt, und von dem Behältnisse
der
(g)[Spaltenumbruch]BECKET. observ. 25.
(h)HELVET. Memoir. de l' Acad. 1718. S. 21. vesal. S. 711.
(i)COWPER. ad BIDL. T. 4. s. 3.
(k)[Spaltenumbruch]
Ebendas.
(l) Vorhergeh. §. 2.
(m)FANTON anat. S. 41.
(n)SPIGEL. T. I. L. IX. f. I. nämlich im Blutadernezze.
P 2
II. Abſchn. Die Theile in der Bruſt.
womit ſie um die Ribbenhaut gezogen, und nunmehr in der Lunge die innre Flaͤche iſt, die gegen dieſes Eingewei- de gewandt iſt. Jn dieſen Faͤcherchen ſammelt ſich bis- weilen ein heller Saft (g). Dieſe Membran iſt im Men- ſchen ſo zart, daß man ſie auf eine zu kuͤnſtliche Weiſe in zwei Blaͤtter theilen wuͤrde, und ſie iſt nicht ſo feſte, als die Ribbenhaut, von der ſie doch ihren Urſprung her hat (h): dagegen iſt ſie in groſſen Thieren feſter. Sie hat ihre eigne Gefaͤſſe, welche von den kleinen Bruſt- ſtaͤmmchen, den Gefaͤſſen des Mittelfells, der Bruſtdruͤſe, unter Begleitung des Zwerchfellsnerven, von den Gefaͤſſen der Luftroͤhrenaeſten (i), des Schlundes entſpringen, und andre aus der Lunge herauslaufende Gefaͤſſe (k). Wir haben geſagt, daß ſie einen Dampf von ſich laſſe (l). Die- jenigen, welche ihr Druͤſen zugeſchrieben (m), dieſe ha- ben ſich entweder einiger Analogie bedient, oder die klei- ne Kluͤmpchen Fett vor Druͤſen angeſehen. Die Haut iſt weis, es ſcheinen aber durch ſie, da das Eingeweide ungemein weich iſt, blaue, bleifarbne, nezzweiſe verſtrikkte Linien, durch (n).
§. 11. Der Bau der Lunge. Die Luftroͤhre.
Damit man ferner den Bau dieſes Eingeweides ver- ſtehen moͤge, mus ich die Roͤhre des Atemzuges, und die Blutgefaͤſſe beſchreiben. Die erſtere, welche man nach dem griechiſchen Aſpera uͤberſezzt, und von dem Behaͤltniſſe
der
(g)[Spaltenumbruch]BECKET. obſerv. 25.
(h)HELVET. Memoir. de l’ Acad. 1718. S. 21. veſal. S. 711.
(i)COWPER. ad BIDL. T. 4. ſ. 3.
(k)[Spaltenumbruch]
Ebendaſ.
(l) Vorhergeh. §. 2.
(m)FANTON anat. S. 41.
(n)SPIGEL. T. I. L. IX. f. I. naͤmlich im Blutadernezze.
P 2
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II. Abſchn. Die Theile in der Bruſt.
womit ſie um die Ribbenhaut gezogen, und nunmehr in
der Lunge die innre Flaͤche iſt, die gegen dieſes Eingewei-
de gewandt iſt. Jn dieſen Faͤcherchen ſammelt ſich bis-
weilen ein heller Saft (g). Dieſe Membran iſt im Men-
ſchen ſo zart, daß man ſie auf eine zu kuͤnſtliche Weiſe
in zwei Blaͤtter theilen wuͤrde, und ſie iſt nicht ſo feſte,
als die Ribbenhaut, von der ſie doch ihren Urſprung her
hat (h): dagegen iſt ſie in groſſen Thieren feſter. Sie
hat ihre eigne Gefaͤſſe, welche von den kleinen Bruſt-
ſtaͤmmchen, den Gefaͤſſen des Mittelfells, der Bruſtdruͤſe,
unter Begleitung des Zwerchfellsnerven, von den Gefaͤſſen
der Luftroͤhrenaeſten (i), des Schlundes entſpringen, und
andre aus der Lunge herauslaufende Gefaͤſſe (k). Wir
haben geſagt, daß ſie einen Dampf von ſich laſſe (l). Die-
jenigen, welche ihr Druͤſen zugeſchrieben (m), dieſe ha-
ben ſich entweder einiger Analogie bedient, oder die klei-
ne Kluͤmpchen Fett vor Druͤſen angeſehen. Die Haut
iſt weis, es ſcheinen aber durch ſie, da das Eingeweide
ungemein weich iſt, blaue, bleifarbne, nezzweiſe verſtrikkte
Linien, durch (n).
§. 11.
Der Bau der Lunge.
Die Luftroͤhre.
Damit man ferner den Bau dieſes Eingeweides ver-
ſtehen moͤge, mus ich die Roͤhre des Atemzuges, und die
Blutgefaͤſſe beſchreiben. Die erſtere, welche man nach dem
griechiſchen Aſpera uͤberſezzt, und von dem Behaͤltniſſe
der
(g)
BECKET. obſerv. 25.
(h) HELVET. Memoir. de
l’ Acad. 1718. S. 21. veſal. S. 711.
(i) COWPER. ad BIDL. T.
4. ſ. 3.
(k)
Ebendaſ.
(l) Vorhergeh. §. 2.
(m) FANTON anat. S. 41.
(n) SPIGEL. T. I. L. IX. f. I.
naͤmlich im Blutadernezze.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 227. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/233>, abgerufen am 03.03.2025.
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