diesen Zeugen befindet sich so gar der Urheber der ge- genseitigen Meinung, Benjamen Hoadley(f). Und daß dieses Zusammenhängen keinen Schaden verur- sache, haben bereits die berühmtesten Aerzte gestanden (g). Wenn nun die Lunge, ohne daß das Atemholen darunter litte, unbeweglich ist, und sich in der Brust keine Luft befindet, so scheint diese Luft, und die Bewegung der Lunge in dieser Luft, zum Atemholen nicht nöthig zu seyn.
§. 7. Aus der Brust der Vierfüßigen gehen keine Blasen ins Wasser über.
Jch habe die wiedrigen Erfolge gemeldet; ich habe aber auch gezeigt, daß diese Erfolge, entweder von der Luft herrühren, welche sich an die Haare eines Thieres anhängt (h), und von diesen Haaren und dem Wasser heraus gestossen wird, welches sich auch in den Musschen- broekschen Versuchen, wenn die Luft entzogen worden, so darstellt (i): oder daß dieses von der Erhebung eines untergetauchten Thieres im Wasser abhänge (k), oder auf ein zerrissnes Mittelfell (l), auf die gewaltsam auf- gebrochne Brust, auf eine verlezzte Lunge (m), gedeutet werden müsse; und vielleicht ist dieses die Ursache gewe-
sen,
[Spaltenumbruch]in diss. de corde occulto. stahl. de phthisi. S. 20. ortlob. occon. S. 74. lvth. de anomal. viscer. Eph. nat. curios. Vol. VII. obs. 13. RAVLIN. Observ. de medecine. S. 3 8. Ess. of Edimb. T. II. S. 298. parmenio. S. 92. ad Cas. XI. loeseke. obs. anat. med. S. 5. Der vortr. C. IAC. TREW Hauptwunde, der dieses öfters gese- hen. Der vortrefl. von Haen, ang. Ort. S. 134. 135. und am Pferde. BOVRGELAT. hippiatr. T. II. P. II. S. 487.
(f)[Spaltenumbruch]
S. 82. 83. 84. Denn er hat, wenigstens einige Zeit vor dem To- de, frei Atem geholt. DIONIS. angef. Ort. S. 455.
(g)Art de faire des rapports. S. 396. BOHN. angef. Ort. che- seld. angef. Ort. S. 177.
(h)Exp. 95. 96.
(i)Diss. de aere. S. 20. 21.
(k)Exp. 91. 96. 111. 112.
(l)Exp. 100. 102. 103. 115.
(m)Exp. 98. 99.
Das Atemholen. VIII. Buch.
dieſen Zeugen befindet ſich ſo gar der Urheber der ge- genſeitigen Meinung, Benjamen Hoadley(f). Und daß dieſes Zuſammenhaͤngen keinen Schaden verur- ſache, haben bereits die beruͤhmteſten Aerzte geſtanden (g). Wenn nun die Lunge, ohne daß das Atemholen darunter litte, unbeweglich iſt, und ſich in der Bruſt keine Luft befindet, ſo ſcheint dieſe Luft, und die Bewegung der Lunge in dieſer Luft, zum Atemholen nicht noͤthig zu ſeyn.
§. 7. Aus der Bruſt der Vierfuͤßigen gehen keine Blaſen ins Waſſer uͤber.
Jch habe die wiedrigen Erfolge gemeldet; ich habe aber auch gezeigt, daß dieſe Erfolge, entweder von der Luft herruͤhren, welche ſich an die Haare eines Thieres anhaͤngt (h), und von dieſen Haaren und dem Waſſer heraus geſtoſſen wird, welches ſich auch in den Muſſchen- broekſchen Verſuchen, wenn die Luft entzogen worden, ſo darſtellt (i): oder daß dieſes von der Erhebung eines untergetauchten Thieres im Waſſer abhaͤnge (k), oder auf ein zerriſſnes Mittelfell (l), auf die gewaltſam auf- gebrochne Bruſt, auf eine verlezzte Lunge (m), gedeutet werden muͤſſe; und vielleicht iſt dieſes die Urſache gewe-
ſen,
[Spaltenumbruch]in diſſ. de corde occulto. ſtahl. de phthiſi. S. 20. ortlob. occon. S. 74. lvth. de anomal. viſcer. Eph. nat. curioſ. Vol. VII. obſ. 13. RAVLIN. Obſerv. de medecine. S. 3 8. Eſſ. of Edimb. T. II. S. 298. parmenio. S. 92. ad Caſ. XI. loeſeke. obſ. anat. med. S. 5. Der vortr. C. IAC. TREW Hauptwunde, der dieſes oͤfters geſe- hen. Der vortrefl. von Haen, ang. Ort. S. 134. 135. und am Pferde. BOVRGELAT. hippiatr. T. II. P. II. S. 487.
(f)[Spaltenumbruch]
S. 82. 83. 84. Denn er hat, wenigſtens einige Zeit vor dem To- de, frei Atem geholt. DIONIS. angef. Ort. S. 455.
(g)Art de faire des rapports. S. 396. BOHN. angef. Ort. che- ſeld. angef. Ort. S. 177.
(h)Exp. 95. 96.
(i)Diſſ. de aëre. S. 20. 21.
(k)Exp. 91. 96. 111. 112.
(l)Exp. 100. 102. 103. 115.
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[212/0218]
Das Atemholen. VIII. Buch.
dieſen Zeugen befindet ſich ſo gar der Urheber der ge-
genſeitigen Meinung, Benjamen Hoadley (f). Und
daß dieſes Zuſammenhaͤngen keinen Schaden verur-
ſache, haben bereits die beruͤhmteſten Aerzte geſtanden (g).
Wenn nun die Lunge, ohne daß das Atemholen darunter
litte, unbeweglich iſt, und ſich in der Bruſt keine Luft
befindet, ſo ſcheint dieſe Luft, und die Bewegung der
Lunge in dieſer Luft, zum Atemholen nicht noͤthig zu ſeyn.
§. 7.
Aus der Bruſt der Vierfuͤßigen gehen keine
Blaſen ins Waſſer uͤber.
Jch habe die wiedrigen Erfolge gemeldet; ich habe
aber auch gezeigt, daß dieſe Erfolge, entweder von der
Luft herruͤhren, welche ſich an die Haare eines Thieres
anhaͤngt (h), und von dieſen Haaren und dem Waſſer
heraus geſtoſſen wird, welches ſich auch in den Muſſchen-
broekſchen Verſuchen, wenn die Luft entzogen worden,
ſo darſtellt (i): oder daß dieſes von der Erhebung eines
untergetauchten Thieres im Waſſer abhaͤnge (k), oder
auf ein zerriſſnes Mittelfell (l), auf die gewaltſam auf-
gebrochne Bruſt, auf eine verlezzte Lunge (m), gedeutet
werden muͤſſe; und vielleicht iſt dieſes die Urſache gewe-
ſen,
(e)
(f)
S. 82. 83. 84. Denn er hat,
wenigſtens einige Zeit vor dem To-
de, frei Atem geholt. DIONIS.
angef. Ort. S. 455.
(g) Art de faire des rapports.
S. 396. BOHN. angef. Ort. che-
ſeld. angef. Ort. S. 177.
(h) Exp. 95. 96.
(i) Diſſ. de aëre. S. 20. 21.
(k) Exp. 91. 96. 111. 112.
(l) Exp. 100. 102. 103. 115.
(m) Exp. 98. 99.
(e)
in diſſ. de corde occulto. ſtahl.
de phthiſi. S. 20. ortlob. occon.
S. 74. lvth. de anomal. viſcer.
Eph. nat. curioſ. Vol. VII. obſ. 13.
RAVLIN. Obſerv. de medecine.
S. 3 8. Eſſ. of Edimb. T. II. S.
298. parmenio. S. 92. ad Caſ.
XI. loeſeke. obſ. anat. med.
S. 5. Der vortr. C. IAC. TREW
Hauptwunde, der dieſes oͤfters geſe-
hen. Der vortrefl. von Haen, ang.
Ort. S. 134. 135. und am Pferde.
BOVRGELAT. hippiatr. T. II.
P. II. S. 487.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 212. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/218>, abgerufen am 03.03.2025.
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