Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766.

Bild:
<< vorherige Seite
I. Abschnitt. Die Brust.
§. 35.
Die Zwerchfellssehne.

Jndem sich die fleischigen Anfänge gemeiniglich, und
von allen Seiten her, aus dem Umkreise vorwerts gegen
einander neichen, so erwächst dadurch mitten am Mus-
kel eine sehr grosse, und ungemein schöne Sehnenausbrei-
tung (l), die in so ferne die Mitte einnimmt, daß man
nicht eben alle Fleichgebünde vor gleich lang annehmen
muß, indem dasjenige sehr kurz ist, welches vom Schwerd-
knorpel sein Entstehen herschreibt. Sie liegt höher, die
gedachte erhabne Fleischgewölbe ausgenommen (m); sie
neigt sich ein wenig linker Hand hernieder, da die Spizze
des Herzens um etwas niedriger liegt, als der Grund
desselben (n).

Die Figur dieses Sehnenblates ist ungleich, dennoch
aber kann man es einigermassen mit einem stumpfen Zei-
cherbleche der Sonnenuhren, oder mit demjenigen Klee-
blate in Vergleichung sezzen, dergleichen auf den Spiel-
karten vorkömmt (o). Es verlängert sich nämlich zu
drei Theilen; mit dem breiten und kurzen Ende kehrt es
sich nach vorne zu gegen das Schwerdanhängsel des Brust-
beins; mit dem längeren und geschlankeren gegen die lin-
ke Seite (q), und rükkwerts; mit dem noch längern und
(p)

breitern
(l) [Spaltenumbruch] An den Vierfüßigen. Denn
ich sehe es an den Wallfischartigen,
daß das Zwerchfell ganz und gar
fleischig, und ohne Sehne sey, ty-
son
anat. of the porpois. col-
lins.
S. 693. Es ist keines vor-
handen n dem Wiesel. bvffon.
T. VII.
S. 172. 232. 219. und dessen
Verwandten.
(m) ALBIN. mahlt es auf
beiden Seiten nach seiner Lage, so,
daß die Rundung des Körpers den
vordern Theil verstekkt, und davon
wird der mittlere Theil sehr kurz.
(n) [Spaltenumbruch] L. IV. S. 301.
(o) WINSL. n. 656.
(q) Icon. nostr. y. y. T. V. se-
nac. z. albin.
S. 301. wins-
low.
n. 665. cowper.
an bei-
den Seiten. vesling.
(p) Tab. nostr. y. O. z.
VESLING. c. 9. T. 2. f. 7.
ALBIN.
S. 301. SANTOR.
c. 8. n. 7. COWPER. T.
34. 35.
Es macht ihn der vortrefl. SENAC
spizz.
I. Abſchnitt. Die Bruſt.
§. 35.
Die Zwerchfellsſehne.

Jndem ſich die fleiſchigen Anfaͤnge gemeiniglich, und
von allen Seiten her, aus dem Umkreiſe vorwerts gegen
einander neichen, ſo erwaͤchſt dadurch mitten am Mus-
kel eine ſehr groſſe, und ungemein ſchoͤne Sehnenausbrei-
tung (l), die in ſo ferne die Mitte einnimmt, daß man
nicht eben alle Fleichgebuͤnde vor gleich lang annehmen
muß, indem dasjenige ſehr kurz iſt, welches vom Schwerd-
knorpel ſein Entſtehen herſchreibt. Sie liegt hoͤher, die
gedachte erhabne Fleiſchgewoͤlbe ausgenommen (m); ſie
neigt ſich ein wenig linker Hand hernieder, da die Spizze
des Herzens um etwas niedriger liegt, als der Grund
deſſelben (n).

Die Figur dieſes Sehnenblates iſt ungleich, dennoch
aber kann man es einigermaſſen mit einem ſtumpfen Zei-
cherbleche der Sonnenuhren, oder mit demjenigen Klee-
blate in Vergleichung ſezzen, dergleichen auf den Spiel-
karten vorkoͤmmt (o). Es verlaͤngert ſich naͤmlich zu
drei Theilen; mit dem breiten und kurzen Ende kehrt es
ſich nach vorne zu gegen das Schwerdanhaͤngſel des Bruſt-
beins; mit dem laͤngeren und geſchlankeren gegen die lin-
ke Seite (q), und ruͤkkwerts; mit dem noch laͤngern und
(p)

breitern
(l) [Spaltenumbruch] An den Vierfuͤßigen. Denn
ich ſehe es an den Wallfiſchartigen,
daß das Zwerchfell ganz und gar
fleiſchig, und ohne Sehne ſey, ty-
ſon
anat. of the porpois. col-
linſ.
S. 693. Es iſt keines vor-
handen n dem Wieſel. bvffon.
T. VII.
S. 172. 232. 219. und deſſen
Verwandten.
(m) ALBIN. mahlt es auf
beiden Seiten nach ſeiner Lage, ſo,
daß die Rundung des Koͤrpers den
vordern Theil verſtekkt, und davon
wird der mittlere Theil ſehr kurz.
(n) [Spaltenumbruch] L. IV. S. 301.
(o) WINSL. n. 656.
(q) Icon. noſtr. y. y. T. V. ſe-
nac. z. albin.
S. 301. winſ-
low.
n. 665. cowper.
an bei-
den Seiten. veſling.
(p) Tab. noſtr. y. Ω. z.
VESLING. c. 9. T. 2. f. 7.
ALBIN.
S. 301. SANTOR.
c. 8. n. 7. COWPER. T.
34. 35.
Es macht ihn der vortrefl. SENAC
ſpizz.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0133" n="127"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">I.</hi> Ab&#x017F;chnitt. Die Bru&#x017F;t.</hi> </fw><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 35.<lb/>
Die Zwerchfells&#x017F;ehne.</head><lb/>
              <p>Jndem &#x017F;ich die flei&#x017F;chigen Anfa&#x0364;nge gemeiniglich, und<lb/>
von allen Seiten her, aus dem Umkrei&#x017F;e vorwerts gegen<lb/>
einander neichen, &#x017F;o erwa&#x0364;ch&#x017F;t dadurch mitten am Mus-<lb/>
kel eine &#x017F;ehr gro&#x017F;&#x017F;e, und ungemein &#x017F;cho&#x0364;ne Sehnenausbrei-<lb/>
tung <note place="foot" n="(l)"><cb/>
An den Vierfu&#x0364;ßigen. Denn<lb/>
ich &#x017F;ehe es an den Wallfi&#x017F;chartigen,<lb/>
daß das Zwerchfell ganz und gar<lb/>
flei&#x017F;chig, und ohne Sehne &#x017F;ey, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">ty-<lb/>
&#x017F;on</hi></hi> anat. of the porpois. <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">col-<lb/>
lin&#x017F;.</hi></hi></hi> S. 693. Es i&#x017F;t keines vor-<lb/>
handen n dem Wie&#x017F;el. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">bvffon.</hi></hi><lb/>
T. VII.</hi> S. 172. 232. 219. und de&#x017F;&#x017F;en<lb/>
Verwandten.</note>, die in &#x017F;o ferne die Mitte einnimmt, daß man<lb/>
nicht eben alle Fleichgebu&#x0364;nde vor gleich lang annehmen<lb/>
muß, indem dasjenige &#x017F;ehr kurz i&#x017F;t, welches vom Schwerd-<lb/>
knorpel &#x017F;ein Ent&#x017F;tehen her&#x017F;chreibt. Sie liegt ho&#x0364;her, die<lb/>
gedachte erhabne Flei&#x017F;chgewo&#x0364;lbe ausgenommen <note place="foot" n="(m)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">ALBIN.</hi></hi> mahlt es auf<lb/>
beiden Seiten nach &#x017F;einer Lage, &#x017F;o,<lb/>
daß die Rundung des Ko&#x0364;rpers den<lb/>
vordern Theil ver&#x017F;tekkt, und davon<lb/>
wird der mittlere Theil &#x017F;ehr kurz.</note>; &#x017F;ie<lb/>
neigt &#x017F;ich ein wenig linker Hand hernieder, da die Spizze<lb/>
des Herzens um etwas niedriger liegt, als der Grund<lb/>
de&#x017F;&#x017F;elben <note place="foot" n="(n)"><cb/><hi rendition="#aq">L. IV.</hi> S. 301.</note>.</p><lb/>
              <p>Die Figur die&#x017F;es Sehnenblates i&#x017F;t ungleich, dennoch<lb/>
aber kann man es einigerma&#x017F;&#x017F;en mit einem &#x017F;tumpfen Zei-<lb/>
cherbleche der Sonnenuhren, oder mit demjenigen Klee-<lb/>
blate in Vergleichung &#x017F;ezzen, dergleichen auf den Spiel-<lb/>
karten vorko&#x0364;mmt <note place="foot" n="(o)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">WINSL.</hi> n.</hi> 656.</note>. Es verla&#x0364;ngert &#x017F;ich na&#x0364;mlich zu<lb/>
drei Theilen; mit dem breiten und kurzen Ende kehrt es<lb/>
&#x017F;ich nach vorne zu gegen das Schwerdanha&#x0364;ng&#x017F;el des Bru&#x017F;t-<lb/>
beins; mit dem la&#x0364;ngeren und ge&#x017F;chlankeren gegen die lin-<lb/>
ke Seite <note place="foot" n="(q)"><hi rendition="#aq">Icon. no&#x017F;tr. y. y. T. V. <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">&#x017F;e-<lb/>
nac. z. albin.</hi></hi></hi> S. 301. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">win&#x017F;-<lb/>
low.</hi></hi> n. 665. <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">cowper.</hi></hi></hi> an bei-<lb/>
den Seiten. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">ve&#x017F;ling.</hi></hi></hi></note>, und ru&#x0364;kkwerts; mit dem noch la&#x0364;ngern und<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">breitern</fw><lb/><note place="foot" n="(p)"><hi rendition="#aq">Tab. no&#x017F;tr. y. &#x03A9;. z.<lb/><hi rendition="#g">VESLING.</hi> c. 9. T. 2. f. 7.<lb/><hi rendition="#g">ALBIN.</hi></hi> S. 301. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">SANTOR.</hi><lb/>
c. 8. n. 7. <hi rendition="#g">COWPER.</hi> T.</hi> 34. 35.<lb/>
Es macht ihn der vortrefl. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">SENAC</hi></hi><lb/>
&#x017F;pizz.</note><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[127/0133] I. Abſchnitt. Die Bruſt. §. 35. Die Zwerchfellsſehne. Jndem ſich die fleiſchigen Anfaͤnge gemeiniglich, und von allen Seiten her, aus dem Umkreiſe vorwerts gegen einander neichen, ſo erwaͤchſt dadurch mitten am Mus- kel eine ſehr groſſe, und ungemein ſchoͤne Sehnenausbrei- tung (l), die in ſo ferne die Mitte einnimmt, daß man nicht eben alle Fleichgebuͤnde vor gleich lang annehmen muß, indem dasjenige ſehr kurz iſt, welches vom Schwerd- knorpel ſein Entſtehen herſchreibt. Sie liegt hoͤher, die gedachte erhabne Fleiſchgewoͤlbe ausgenommen (m); ſie neigt ſich ein wenig linker Hand hernieder, da die Spizze des Herzens um etwas niedriger liegt, als der Grund deſſelben (n). Die Figur dieſes Sehnenblates iſt ungleich, dennoch aber kann man es einigermaſſen mit einem ſtumpfen Zei- cherbleche der Sonnenuhren, oder mit demjenigen Klee- blate in Vergleichung ſezzen, dergleichen auf den Spiel- karten vorkoͤmmt (o). Es verlaͤngert ſich naͤmlich zu drei Theilen; mit dem breiten und kurzen Ende kehrt es ſich nach vorne zu gegen das Schwerdanhaͤngſel des Bruſt- beins; mit dem laͤngeren und geſchlankeren gegen die lin- ke Seite (q), und ruͤkkwerts; mit dem noch laͤngern und breitern (p) (l) An den Vierfuͤßigen. Denn ich ſehe es an den Wallfiſchartigen, daß das Zwerchfell ganz und gar fleiſchig, und ohne Sehne ſey, ty- ſon anat. of the porpois. col- linſ. S. 693. Es iſt keines vor- handen n dem Wieſel. bvffon. T. VII. S. 172. 232. 219. und deſſen Verwandten. (m) ALBIN. mahlt es auf beiden Seiten nach ſeiner Lage, ſo, daß die Rundung des Koͤrpers den vordern Theil verſtekkt, und davon wird der mittlere Theil ſehr kurz. (n) L. IV. S. 301. (o) WINSL. n. 656. (q) Icon. noſtr. y. y. T. V. ſe- nac. z. albin. S. 301. winſ- low. n. 665. cowper. an bei- den Seiten. veſling. (p) Tab. noſtr. y. Ω. z. VESLING. c. 9. T. 2. f. 7. ALBIN. S. 301. SANTOR. c. 8. n. 7. COWPER. T. 34. 35. Es macht ihn der vortrefl. SENAC ſpizz.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/133
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/133>, abgerufen am 30.12.2024.