Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 2. Berlin, 1762.Sechstes Buch. Der Lauf des Blutes würfe in der Haut (Ausschläge) und der Blutergissungenzu seyn pflegt: an den Füssen, dahin das Blut aus der Aorte vermöge seines eignen Gewichtes hinabsinkt, treffen wir von allem gerade das Gegenteil an; den ersten Anfall von der Kälte, den Anfang des heissen Brandes, kaum irgend einige Blutergissungen, und kurz, nichts als Be- weise von einem trägen Blute (e). Die Zartheit und die ästige Beschaffenheit der Ge- §. 34. Die Kraft der Nerven. Wir müssen nunmehr auch untersuchen, ob die Kraft teil (e) [Spaltenumbruch]
Wem es beliebt, der ver- gleiche hiermit, was berümte Män- ner wieder diese vom Gewichte des Bluts hergenommne Beihülfe zu einem leichtern Umlaufe, geschrie- ben haben, pecqvet Dissert. anat. c. 6. Aug. Frider. walther de sanguin. acceler. et retardati. Jo- sias Weitbrecht Comment. Acad. Petropol. T. VII. S. 284. u. f. Franc. qvesnai de la Saignee. S. XIV. XV. (f) [Spaltenumbruch]
Vergleichet damit, was der berümte Josias Weitbrecht am angef. Ort. S. 288. 293. wieder diese Theorie vorträgt. (g) Wenn nämlich eine Säule
von 4 Fus, 7 Zoll heraufgebracht wurde, so blib das Wasser in der andern Röhre 4 Fus, vier Zoll hoch stehen. hales Haemastat. S. 142. Sechſtes Buch. Der Lauf des Blutes wuͤrfe in der Haut (Ausſchlaͤge) und der Blutergiſſungenzu ſeyn pflegt: an den Fuͤſſen, dahin das Blut aus der Aorte vermoͤge ſeines eignen Gewichtes hinabſinkt, treffen wir von allem gerade das Gegenteil an; den erſten Anfall von der Kaͤlte, den Anfang des heiſſen Brandes, kaum irgend einige Blutergiſſungen, und kurz, nichts als Be- weiſe von einem traͤgen Blute (e). Die Zartheit und die aͤſtige Beſchaffenheit der Ge- §. 34. Die Kraft der Nerven. Wir muͤſſen nunmehr auch unterſuchen, ob die Kraft teil (e) [Spaltenumbruch]
Wem es beliebt, der ver- gleiche hiermit, was beruͤmte Maͤn- ner wieder dieſe vom Gewichte des Bluts hergenommne Beihuͤlfe zu einem leichtern Umlaufe, geſchrie- ben haben, pecqvet Diſſert. anat. c. 6. Aug. Frider. walther de ſanguin. acceler. et retardati. Jo- ſias Weitbrecht Comment. Acad. Petropol. T. VII. S. 284. u. f. Franc. qveſnai de la Saignée. S. XIV. XV. (f) [Spaltenumbruch]
Vergleichet damit, was der beruͤmte Joſias Weitbrecht am angef. Ort. S. 288. 293. wieder dieſe Theorie vortraͤgt. (g) Wenn naͤmlich eine Saͤule
von 4 Fus, 7 Zoll heraufgebracht wurde, ſo blib das Waſſer in der andern Roͤhre 4 Fus, vier Zoll hoch ſtehen. haleſ Haemaſtat. S. 142. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0342" n="322"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Sechſtes Buch. Der Lauf des Blutes</hi></fw><lb/> wuͤrfe in der Haut (Ausſchlaͤge) und der Blutergiſſungen<lb/> zu ſeyn pflegt: an den Fuͤſſen, dahin das Blut aus der<lb/> Aorte vermoͤge ſeines eignen Gewichtes hinabſinkt, treffen<lb/> wir von allem gerade das Gegenteil an; den erſten Anfall<lb/> von der Kaͤlte, den Anfang des heiſſen Brandes, kaum<lb/> irgend einige Blutergiſſungen, und kurz, nichts als Be-<lb/> weiſe von einem traͤgen Blute <note place="foot" n="(e)"><cb/> Wem es beliebt, der ver-<lb/> gleiche hiermit, was beruͤmte Maͤn-<lb/> ner wieder dieſe vom Gewichte des<lb/> Bluts hergenommne Beihuͤlfe zu<lb/> einem leichtern Umlaufe, geſchrie-<lb/> ben haben, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">pecqvet</hi> Diſſert. anat.<lb/> c. 6. Aug. Frider. <hi rendition="#k">walther</hi> de<lb/> ſanguin. acceler. et retardati. Jo-<lb/> ſias <hi rendition="#k">Weitbrecht</hi> Comment. Acad.<lb/> Petropol. T. VII.</hi> S. 284. u. f.<lb/><hi rendition="#aq">Franc. <hi rendition="#k">qveſnai</hi> de la Saignée.</hi> S.<lb/><hi rendition="#aq">XIV. XV.</hi></note>.</p><lb/> <p>Die Zartheit und die aͤſtige Beſchaffenheit der Ge-<lb/> faͤſſe, welche die Schlagadern mit den Blutadern verbin-<lb/> den, leidet keine Vergleichung mit einer zweiſchenkligen<lb/> Roͤhre, indem das Reiben in gedachten Gefaͤſſen ſo gros<lb/> iſt, daß das Waſſer, womit man eine Schlagader aus-<lb/> ſprizzt, niemals Kraft ſeiner eignen Schwere allein in<lb/> die Blutadern uͤberſteigt <note place="foot" n="(f)"><cb/> Vergleichet damit, was der<lb/> beruͤmte Joſias <hi rendition="#fr">Weitbrecht</hi> am<lb/> angef. Ort. S. 288. 293. wieder<lb/> dieſe Theorie vortraͤgt.</note>. Denn es hat nicht ein-<lb/> mal die Schwere desjenigen Waſſers, welches man durch<lb/> die Aorte in die Halsſchlagader ſprizzte, in einer in die<lb/> allerdings groſſe Schienbeinader eingepaſten Roͤhre, das<lb/> uͤbrige Waſſer im Gleichgewichte erhalten koͤnnen <note place="foot" n="(g)">Wenn naͤmlich eine Saͤule<lb/> von 4 Fus, 7 Zoll heraufgebracht<lb/> wurde, ſo blib das Waſſer in der<lb/> andern Roͤhre 4 Fus, vier Zoll<lb/> hoch ſtehen. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">haleſ</hi> Haemaſtat.</hi><lb/> S. 142.</note>.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 34.<lb/> Die Kraft der Nerven.</head><lb/> <p>Wir muͤſſen nunmehr auch unterſuchen, ob die Kraft<lb/> der Nerven, in geſunden und ruhigen Perſonen, etwas<lb/> zur Befoͤrdrung des Blutkreiſes mit beizutragen vermoͤ-<lb/> gend ſei. Wenigſtens gibt die anſenliche Macht, welche<lb/> die Leidenſchaften in der Veraͤnderung der Geſchwindig-<lb/> keit des Blutes an den Tag legen, kein geringes Vorur-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">teil</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [322/0342]
Sechſtes Buch. Der Lauf des Blutes
wuͤrfe in der Haut (Ausſchlaͤge) und der Blutergiſſungen
zu ſeyn pflegt: an den Fuͤſſen, dahin das Blut aus der
Aorte vermoͤge ſeines eignen Gewichtes hinabſinkt, treffen
wir von allem gerade das Gegenteil an; den erſten Anfall
von der Kaͤlte, den Anfang des heiſſen Brandes, kaum
irgend einige Blutergiſſungen, und kurz, nichts als Be-
weiſe von einem traͤgen Blute (e).
Die Zartheit und die aͤſtige Beſchaffenheit der Ge-
faͤſſe, welche die Schlagadern mit den Blutadern verbin-
den, leidet keine Vergleichung mit einer zweiſchenkligen
Roͤhre, indem das Reiben in gedachten Gefaͤſſen ſo gros
iſt, daß das Waſſer, womit man eine Schlagader aus-
ſprizzt, niemals Kraft ſeiner eignen Schwere allein in
die Blutadern uͤberſteigt (f). Denn es hat nicht ein-
mal die Schwere desjenigen Waſſers, welches man durch
die Aorte in die Halsſchlagader ſprizzte, in einer in die
allerdings groſſe Schienbeinader eingepaſten Roͤhre, das
uͤbrige Waſſer im Gleichgewichte erhalten koͤnnen (g).
§. 34.
Die Kraft der Nerven.
Wir muͤſſen nunmehr auch unterſuchen, ob die Kraft
der Nerven, in geſunden und ruhigen Perſonen, etwas
zur Befoͤrdrung des Blutkreiſes mit beizutragen vermoͤ-
gend ſei. Wenigſtens gibt die anſenliche Macht, welche
die Leidenſchaften in der Veraͤnderung der Geſchwindig-
keit des Blutes an den Tag legen, kein geringes Vorur-
teil
(e)
Wem es beliebt, der ver-
gleiche hiermit, was beruͤmte Maͤn-
ner wieder dieſe vom Gewichte des
Bluts hergenommne Beihuͤlfe zu
einem leichtern Umlaufe, geſchrie-
ben haben, pecqvet Diſſert. anat.
c. 6. Aug. Frider. walther de
ſanguin. acceler. et retardati. Jo-
ſias Weitbrecht Comment. Acad.
Petropol. T. VII. S. 284. u. f.
Franc. qveſnai de la Saignée. S.
XIV. XV.
(f)
Vergleichet damit, was der
beruͤmte Joſias Weitbrecht am
angef. Ort. S. 288. 293. wieder
dieſe Theorie vortraͤgt.
(g) Wenn naͤmlich eine Saͤule
von 4 Fus, 7 Zoll heraufgebracht
wurde, ſo blib das Waſſer in der
andern Roͤhre 4 Fus, vier Zoll
hoch ſtehen. haleſ Haemaſtat.
S. 142.
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