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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 2. Berlin, 1762.

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Das Salzwasser.
Eiweis, welches sich auch schon selbst vermuten lis, da
sich im Eiweisse Häute befinden, feste Theile aber schwe-
rer, als flüßige zu sein pflegen. Ein Ei wiegt 1090,
das weisse Häutchen aber, das aus dem Salzwasser er-
zeugt wird, wiegt 1082 (m), und es verhält sich das
Salzwasser zum Eiweisse wie 569 zu 575 (n).

Flieswasser übertrift ein wenig die Milch an
Schwere (o).

§. 2.
Derjenige Theil des Salzwassers, der da gerinnt,
oder der gallertartige.

Jm Salzwasser trift man ein allezeit flüßiges Wasser,
ferner einen Schleim, der darinnen besteht, daß er et-
was von der flüßigen Natur abweicht, und zulezt einen
Gallert an, der aus vielerlei Ursachen in ein zitterndes
Eis gerinnet. Jst das ganze Salzwasser noch mit allen
seinen Theilen beisammen, so wird solches auch ganz
durchweg verdichtet, so daß darinnen überhaupt die Na-
tur eines Gallerts herrschet, und die Menge Wassers,
das im Salzwasser der gröste Theil ist, nicht diejenige
Kraft hindern kann, mit der sich die Gallertteile einan-
der anziehen. Vom Wasser ist dagegen so viel da, daß
man in zehn Pfunden des eiweisartigen Theils im Salz-
wasser, ein Pfund (p), zehn Unzen und eine halbe Was-
ser findet, wiewol ich dem Johann Bohn leicht Glau-
ben beimesse, als der da behauptet, daß die Menge des
gerinnbaren Gallerts unbestimmbar sei (q). Doch ist
im Salzwasser des Ochsenblutes mehr als die Helfte
Wasser (r), im Menschenblute noch vielmehr und gegen

in
(m) [Spaltenumbruch] davis Philosoph. Transact.
n.
488.
(n) Tabor S. 65.
(o) Salzwasser verhält sich zur
Milch wie 569 zu 567 oder 568.
Tabor S. 64.
(p) [Spaltenumbruch] vieussens Tr. des liqueurs
S. 20.
(q) De menstruo vniuers. S.
464.
(r) Birch angef. Ort T. III.
S. 235.
v. Hall. Phis. II. Th. N

Das Salzwaſſer.
Eiweis, welches ſich auch ſchon ſelbſt vermuten lis, da
ſich im Eiweiſſe Haͤute befinden, feſte Theile aber ſchwe-
rer, als fluͤßige zu ſein pflegen. Ein Ei wiegt 1090,
das weiſſe Haͤutchen aber, das aus dem Salzwaſſer er-
zeugt wird, wiegt 1082 (m), und es verhaͤlt ſich das
Salzwaſſer zum Eiweiſſe wie 569 zu 575 (n).

Flieswaſſer uͤbertrift ein wenig die Milch an
Schwere (o).

§. 2.
Derjenige Theil des Salzwaſſers, der da gerinnt,
oder der gallertartige.

Jm Salzwaſſer trift man ein allezeit fluͤßiges Waſſer,
ferner einen Schleim, der darinnen beſteht, daß er et-
was von der fluͤßigen Natur abweicht, und zulezt einen
Gallert an, der aus vielerlei Urſachen in ein zitterndes
Eis gerinnet. Jſt das ganze Salzwaſſer noch mit allen
ſeinen Theilen beiſammen, ſo wird ſolches auch ganz
durchweg verdichtet, ſo daß darinnen uͤberhaupt die Na-
tur eines Gallerts herrſchet, und die Menge Waſſers,
das im Salzwaſſer der groͤſte Theil iſt, nicht diejenige
Kraft hindern kann, mit der ſich die Gallertteile einan-
der anziehen. Vom Waſſer iſt dagegen ſo viel da, daß
man in zehn Pfunden des eiweisartigen Theils im Salz-
waſſer, ein Pfund (p), zehn Unzen und eine halbe Waſ-
ſer findet, wiewol ich dem Johann Bohn leicht Glau-
ben beimeſſe, als der da behauptet, daß die Menge des
gerinnbaren Gallerts unbeſtimmbar ſei (q). Doch iſt
im Salzwaſſer des Ochſenblutes mehr als die Helfte
Waſſer (r), im Menſchenblute noch vielmehr und gegen

in
(m) [Spaltenumbruch] daviſ Philoſoph. Transact.
n.
488.
(n) Tabor S. 65.
(o) Salzwaſſer verhaͤlt ſich zur
Milch wie 569 zu 567 oder 568.
Tabor S. 64.
(p) [Spaltenumbruch] vieuſſenſ Tr. des liqueurs
S. 20.
(q) De menſtruo vniuerſ. S.
464.
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S. 235.
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[193/0213] Das Salzwaſſer. Eiweis, welches ſich auch ſchon ſelbſt vermuten lis, da ſich im Eiweiſſe Haͤute befinden, feſte Theile aber ſchwe- rer, als fluͤßige zu ſein pflegen. Ein Ei wiegt 1090, das weiſſe Haͤutchen aber, das aus dem Salzwaſſer er- zeugt wird, wiegt 1082 (m), und es verhaͤlt ſich das Salzwaſſer zum Eiweiſſe wie 569 zu 575 (n). Flieswaſſer uͤbertrift ein wenig die Milch an Schwere (o). §. 2. Derjenige Theil des Salzwaſſers, der da gerinnt, oder der gallertartige. Jm Salzwaſſer trift man ein allezeit fluͤßiges Waſſer, ferner einen Schleim, der darinnen beſteht, daß er et- was von der fluͤßigen Natur abweicht, und zulezt einen Gallert an, der aus vielerlei Urſachen in ein zitterndes Eis gerinnet. Jſt das ganze Salzwaſſer noch mit allen ſeinen Theilen beiſammen, ſo wird ſolches auch ganz durchweg verdichtet, ſo daß darinnen uͤberhaupt die Na- tur eines Gallerts herrſchet, und die Menge Waſſers, das im Salzwaſſer der groͤſte Theil iſt, nicht diejenige Kraft hindern kann, mit der ſich die Gallertteile einan- der anziehen. Vom Waſſer iſt dagegen ſo viel da, daß man in zehn Pfunden des eiweisartigen Theils im Salz- waſſer, ein Pfund (p), zehn Unzen und eine halbe Waſ- ſer findet, wiewol ich dem Johann Bohn leicht Glau- ben beimeſſe, als der da behauptet, daß die Menge des gerinnbaren Gallerts unbeſtimmbar ſei (q). Doch iſt im Salzwaſſer des Ochſenblutes mehr als die Helfte Waſſer (r), im Menſchenblute noch vielmehr und gegen [FORMEL] in (m) daviſ Philoſoph. Transact. n. 488. (n) Tabor S. 65. (o) Salzwaſſer verhaͤlt ſich zur Milch wie 569 zu 567 oder 568. Tabor S. 64. (p) vieuſſenſ Tr. des liqueurs S. 20. (q) De menſtruo vniuerſ. S. 464. (r) Birch angef. Ort T. III. S. 235. v. Hall. Phiſ. II. Th. N

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 2. Berlin, 1762, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende02_1762/213>, abgerufen am 20.11.2024.