Hirnschedeln, wenn es seinen Gestank verliere, zugleich auch seine Kräfte mit verliere und unthätig gemacht wer- de (u).
§. 39. Die vom übergetriebnen Blute rükständige Kole (Todtenkopf).
Und nunmehr ist es notwendig, den Grad des Feuers recht zu treffen, damit nicht die rükständige Blutmasse gleichsam zu gähren, aufzuschwellen, und in die Höhe zu steigen anfange (x): und auf solche Weise bleibet ein ganz schwarzer, glänzender, schwammiger, lokkrer, leichter, zerreibbarer, gesalzner, bittrer, nach Harn riechender und brennbarer Hefen, auf dem Boden des Gefässes zurük- ke (z), den schon lang J. Baptist von Helmont(a) hierauf Herrmann Boerhaave, Blutkole, andre hin- gegen, aber uneigentlich, Todtenkopf genannt haben, ob er gleich noch verschiedne Salze enthält. Man hat diese Blutkole, um sie mit der übrigen Blutmasse zu vergleichen, ebenfalls von verschiedner Menge gefunden. Robert Boyle(c) erhielt aus zwölf Pfunden Bluts vier Unzen und zwei Quentchen an Kole, welches der vom Blute, oder wenn man medicinische Pfunde darun- ter versteht, fast der ist. Homberg behielt von vier Pfunden Bluts 34 für die Kole oder übrig (d). Raymund Vieussens(e) sahe aus hundert Unzen Blu- tes, vier Unzen, sechs Quentchen trokknes Hefens übrig bleiben, welches fast der Theil war: in einem andern Versuche aber, der einen höchst verschiednen Erfolg hat- te (f), entstanden aus 179 Unzen, in allem 22 Unzen und (y) (b)
sieben
(u)[Spaltenumbruch]Hermet. Aegypt. sapient. S. 332.
(x)Boerhaave angef. Ort. boyle Apparat. ad histor. sangu. S. 48.
(z)boyle Append. S. 6.
(a)[Spaltenumbruch]Oper. S. 91. n. 5.
(c)Append. S. 5.
(d) Aus zwanzig Unzen des trokk- nen Roten im Blute. S. 28.
(e) S. 18.
(f) Angef. Ort. S. 235.
(y)Navier angef. Ort. S. 33.
(b) Angef. Ort S. 354.
Das Rothe darinnen.
Hirnſchedeln, wenn es ſeinen Geſtank verliere, zugleich auch ſeine Kraͤfte mit verliere und unthaͤtig gemacht wer- de (u).
§. 39. Die vom uͤbergetriebnen Blute ruͤkſtaͤndige Kole (Todtenkopf).
Und nunmehr iſt es notwendig, den Grad des Feuers recht zu treffen, damit nicht die ruͤkſtaͤndige Blutmaſſe gleichſam zu gaͤhren, aufzuſchwellen, und in die Hoͤhe zu ſteigen anfange (x): und auf ſolche Weiſe bleibet ein ganz ſchwarzer, glaͤnzender, ſchwammiger, lokkrer, leichter, zerreibbarer, geſalzner, bittrer, nach Harn riechender und brennbarer Hefen, auf dem Boden des Gefaͤſſes zuruͤk- ke (z), den ſchon lang J. Baptiſt von Helmont(a) hierauf Herrmann Boerhaave, Blutkole, andre hin- gegen, aber uneigentlich, Todtenkopf genannt haben, ob er gleich noch verſchiedne Salze enthaͤlt. Man hat dieſe Blutkole, um ſie mit der uͤbrigen Blutmaſſe zu vergleichen, ebenfalls von verſchiedner Menge gefunden. Robert Boyle(c) erhielt aus zwoͤlf Pfunden Bluts vier Unzen und zwei Quentchen an Kole, welches der vom Blute, oder wenn man mediciniſche Pfunde darun- ter verſteht, faſt der iſt. Homberg behielt von vier Pfunden Bluts 34 fuͤr die Kole oder uͤbrig (d). Raymund Vieuſſens(e) ſahe aus hundert Unzen Blu- tes, vier Unzen, ſechs Quentchen trokknes Hefens uͤbrig bleiben, welches faſt der Theil war: in einem andern Verſuche aber, der einen hoͤchſt verſchiednen Erfolg hat- te (f), entſtanden aus 179 Unzen, in allem 22 Unzen und (y) (b)
ſieben
(u)[Spaltenumbruch]Hermet. Aegypt. ſapient. S. 332.
(x)Boerhaave angef. Ort. boyle Apparat. ad hiſtor. ſangu. S. 48.
(z)boyle Append. S. 6.
(a)[Spaltenumbruch]Oper. S. 91. n. 5.
(c)Append. S. 5.
(d) Aus zwanzig Unzen des trokk- nen Roten im Blute. S. 28.
(e) S. 18.
(f) Angef. Ort. S. 235.
(y)Navier angef. Ort. S. 33.
(b) Angef. Ort S. 354.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0195"n="175"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Das Rothe darinnen.</hi></fw><lb/>
Hirnſchedeln, wenn es ſeinen Geſtank verliere, zugleich<lb/>
auch ſeine Kraͤfte mit verliere und unthaͤtig gemacht wer-<lb/>
de <noteplace="foot"n="(u)"><cb/><hirendition="#aq">Hermet. Aegypt. ſapient.</hi><lb/>
S. 332.</note>.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 39.<lb/>
Die vom uͤbergetriebnen Blute ruͤkſtaͤndige<lb/>
Kole (Todtenkopf).</head><lb/><p>Und nunmehr iſt es notwendig, den Grad des Feuers<lb/>
recht zu treffen, damit nicht die ruͤkſtaͤndige Blutmaſſe<lb/>
gleichſam zu gaͤhren, aufzuſchwellen, und in die Hoͤhe zu<lb/>ſteigen anfange <noteplace="foot"n="(x)"><hirendition="#fr">Boerhaave</hi> angef. Ort.<lb/><hirendition="#aq"><hirendition="#k">boyle</hi> Apparat. ad hiſtor. ſangu.</hi><lb/>
S. 48.</note>: und auf ſolche Weiſe bleibet ein ganz<lb/>ſchwarzer, glaͤnzender, ſchwammiger, lokkrer, leichter,<lb/>
zerreibbarer, geſalzner, bittrer, nach Harn riechender und<lb/>
brennbarer Hefen, auf dem Boden des Gefaͤſſes zuruͤk-<lb/>
ke <noteplace="foot"n="(z)"><hirendition="#aq"><hirendition="#k">boyle</hi> Append.</hi> S. 6.</note>, den ſchon lang J. Baptiſt von <hirendition="#fr">Helmont</hi><noteplace="foot"n="(a)"><cb/><hirendition="#aq">Oper.</hi> S. 91. <hirendition="#aq">n.</hi> 5.</note><lb/>
hierauf Herrmann <hirendition="#fr">Boerhaave, Blutkole,</hi> andre hin-<lb/>
gegen, aber uneigentlich, Todtenkopf genannt haben,<lb/>
ob er gleich noch verſchiedne Salze enthaͤlt. Man hat<lb/>
dieſe Blutkole, um ſie mit der uͤbrigen Blutmaſſe zu<lb/>
vergleichen, ebenfalls von verſchiedner Menge gefunden.<lb/>
Robert <hirendition="#fr">Boyle</hi><noteplace="foot"n="(c)"><hirendition="#aq">Append.</hi> S. 5.</note> erhielt aus zwoͤlf Pfunden Bluts vier<lb/>
Unzen und zwei Quentchen an Kole, welches der <formulanotation="TeX">\frac {"1"} {"45"}</formula><lb/>
vom Blute, oder wenn man mediciniſche Pfunde darun-<lb/>
ter verſteht, faſt der <formulanotation="TeX">\frac {"1"} {"34"}</formula> iſt. <hirendition="#fr">Homberg</hi> behielt von vier<lb/>
Pfunden Bluts 34 fuͤr die Kole oder <formulanotation="TeX">\frac {"1"} {"17"}</formula> uͤbrig <noteplace="foot"n="(d)">Aus zwanzig Unzen des trokk-<lb/>
nen Roten im Blute. S. 28.</note>.<lb/>
Raymund <hirendition="#fr">Vieuſſens</hi><noteplace="foot"n="(e)">S. 18.</note>ſahe aus hundert Unzen Blu-<lb/>
tes, vier Unzen, ſechs Quentchen trokknes Hefens uͤbrig<lb/>
bleiben, welches faſt der <formulanotation="TeX">\frac {"1"} {"21"}</formula> Theil war: in einem andern<lb/>
Verſuche aber, der einen hoͤchſt verſchiednen Erfolg hat-<lb/>
te <noteplace="foot"n="(f)">Angef. Ort. S. 235.</note>, entſtanden aus 179 Unzen, in allem 22 Unzen und<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ſieben</fw><lb/><noteplace="foot"n="(y)"><hirendition="#fr">Navier</hi> angef. Ort. S. 33.</note><lb/><noteplace="foot"n="(b)">Angef. Ort S. 354.</note><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[175/0195]
Das Rothe darinnen.
Hirnſchedeln, wenn es ſeinen Geſtank verliere, zugleich
auch ſeine Kraͤfte mit verliere und unthaͤtig gemacht wer-
de (u).
§. 39.
Die vom uͤbergetriebnen Blute ruͤkſtaͤndige
Kole (Todtenkopf).
Und nunmehr iſt es notwendig, den Grad des Feuers
recht zu treffen, damit nicht die ruͤkſtaͤndige Blutmaſſe
gleichſam zu gaͤhren, aufzuſchwellen, und in die Hoͤhe zu
ſteigen anfange (x): und auf ſolche Weiſe bleibet ein ganz
ſchwarzer, glaͤnzender, ſchwammiger, lokkrer, leichter,
zerreibbarer, geſalzner, bittrer, nach Harn riechender und
brennbarer Hefen, auf dem Boden des Gefaͤſſes zuruͤk-
ke (z), den ſchon lang J. Baptiſt von Helmont (a)
hierauf Herrmann Boerhaave, Blutkole, andre hin-
gegen, aber uneigentlich, Todtenkopf genannt haben,
ob er gleich noch verſchiedne Salze enthaͤlt. Man hat
dieſe Blutkole, um ſie mit der uͤbrigen Blutmaſſe zu
vergleichen, ebenfalls von verſchiedner Menge gefunden.
Robert Boyle (c) erhielt aus zwoͤlf Pfunden Bluts vier
Unzen und zwei Quentchen an Kole, welches der [FORMEL]
vom Blute, oder wenn man mediciniſche Pfunde darun-
ter verſteht, faſt der [FORMEL] iſt. Homberg behielt von vier
Pfunden Bluts 34 fuͤr die Kole oder [FORMEL] uͤbrig (d).
Raymund Vieuſſens (e) ſahe aus hundert Unzen Blu-
tes, vier Unzen, ſechs Quentchen trokknes Hefens uͤbrig
bleiben, welches faſt der [FORMEL] Theil war: in einem andern
Verſuche aber, der einen hoͤchſt verſchiednen Erfolg hat-
te (f), entſtanden aus 179 Unzen, in allem 22 Unzen und
ſieben
(y)
(b)
(u)
Hermet. Aegypt. ſapient.
S. 332.
(x) Boerhaave angef. Ort.
boyle Apparat. ad hiſtor. ſangu.
S. 48.
(z) boyle Append. S. 6.
(a)
Oper. S. 91. n. 5.
(c) Append. S. 5.
(d) Aus zwanzig Unzen des trokk-
nen Roten im Blute. S. 28.
(e) S. 18.
(f) Angef. Ort. S. 235.
(y) Navier angef. Ort. S. 33.
(b) Angef. Ort S. 354.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 2. Berlin, 1762, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende02_1762/195>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.