Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 2. Berlin, 1762.

Bild:
<< vorherige Seite
Das Rothe darinnen.

Jn Johann Colbatchs Versuchen haben Krank-
heiten einen Unterscheid verursacht. Jn dem Blute eines
gesunden Menschen war der Geist fast der siebente (o),
oder im schwindsüchtigen (p), in einer mit dem
Husten geplagten Frauensperson der 24 und fast 25 von
den vorigen Theilen (q), in zween kröpfigen Kranken fast
der 32 (r), so wie in einer histerischen Frau (s); in dem
Blute einer mit Gliederschmerzen behafteten Weibsperson
der 39 (t), in einem skorbutischen betrug der Blutgeist 40
(u), in einer podagrischen, mit dem Steine geplagten
Frau 43 (x), in einem hipochondrischen 51, in einer
an der Bleichsucht liegenden Weibsperson 55, welches
alles sehr ausserordentliche Grössen sind (z): man mus
sich aber auch dabei besinnen, daß dieser Autor das flüch-
tige Salz und den Blutgeist zusammenzält. Es könnte
indessen aus seinen Versuchen erhellen, daß im Poda-
gra (z*), der Hipochondrie, und der Mutterbeschwerung
das Blut am harnhaftsten ist. Endlich so welde ich
noch aus dem Needham, daß der Blutgeist aus zweien
Pfunden dikkes Ochsenblutes ein Pfund und gegen neun
Unzen betragen habe (a), welches Verhältnis noch um
ein vieles ansenlicher, als in irgend einem Versuche mit
Menschenblute ist.

§. 37.
Das flüchtige Salz im Blute.

Zugleich mit, und nach diesem Geiste, vor und mit
dem Blutöle (b), steiget im Gefässe von dem dikken Blut-
(y)

klumpen
(o) [Spaltenumbruch] Nämlich fünf Quentchen,
aus 34 Quentchen Bluts. Doctrine
of acids asserted
S. 418.
(p) S. 416.
(q) S. 419.
(r) S. 417. 421.
(s) S. 415.
(t) S. 414.
(u) S. 420.
(x) S. 417. Er merkt dabei
[Spaltenumbruch] noch an, daß das Phlegma (Blut-
wasser) vorher aufgestiegen sei.
(z) S. 420.
(z*) Colbatch angef. Ort. wie
6 und sechstehalb zu 4. Jm Skor-
bute eben so. Essay concerning
acid and aicali
(a) Angef. Ort S. 234.
(b) Boerhaave angef. Ort.
S. 356. hill Mater. medic. S. 874.
(y) S. 421.
L 3
Das Rothe darinnen.

Jn Johann Colbatchs Verſuchen haben Krank-
heiten einen Unterſcheid verurſacht. Jn dem Blute eines
geſunden Menſchen war der Geiſt faſt der ſiebente (o),
oder im ſchwindſuͤchtigen (p), in einer mit dem
Huſten geplagten Frauensperſon der 24 und faſt 25 von
den vorigen Theilen (q), in zween kroͤpfigen Kranken faſt
der 32 (r), ſo wie in einer hiſteriſchen Frau (s); in dem
Blute einer mit Gliederſchmerzen behafteten Weibsperſon
der 39 (t), in einem ſkorbutiſchen betrug der Blutgeiſt 40
(u), in einer podagriſchen, mit dem Steine geplagten
Frau 43 (x), in einem hipochondriſchen 51, in einer
an der Bleichſucht liegenden Weibsperſon 55, welches
alles ſehr auſſerordentliche Groͤſſen ſind (z): man mus
ſich aber auch dabei beſinnen, daß dieſer Autor das fluͤch-
tige Salz und den Blutgeiſt zuſammenzaͤlt. Es koͤnnte
indeſſen aus ſeinen Verſuchen erhellen, daß im Poda-
gra (z*), der Hipochondrie, und der Mutterbeſchwerung
das Blut am harnhaftſten iſt. Endlich ſo welde ich
noch aus dem Needham, daß der Blutgeiſt aus zweien
Pfunden dikkes Ochſenblutes ein Pfund und gegen neun
Unzen betragen habe (a), welches Verhaͤltnis noch um
ein vieles anſenlicher, als in irgend einem Verſuche mit
Menſchenblute iſt.

§. 37.
Das fluͤchtige Salz im Blute.

Zugleich mit, und nach dieſem Geiſte, vor und mit
dem Blutoͤle (b), ſteiget im Gefaͤſſe von dem dikken Blut-
(y)

klumpen
(o) [Spaltenumbruch] Naͤmlich fuͤnf Quentchen,
aus 34 Quentchen Bluts. Doctrine
of acids aſſerted
S. 418.
(p) S. 416.
(q) S. 419.
(r) S. 417. 421.
(s) S. 415.
(t) S. 414.
(u) S. 420.
(x) S. 417. Er merkt dabei
[Spaltenumbruch] noch an, daß das Phlegma (Blut-
waſſer) vorher aufgeſtiegen ſei.
(z) S. 420.
(z*) Colbatch angef. Ort. wie
6 und ſechstehalb zu 4. Jm Skor-
bute eben ſo. Eſſay concerning
acid and aicali
(a) Angef. Ort S. 234.
(b) Boerhaave angef. Ort.
S. 356. hill Mater. medic. S. 874.
(y) S. 421.
L 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0185" n="165"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das Rothe darinnen.</hi> </fw><lb/>
            <p>Jn Johann <hi rendition="#fr">Colbatchs</hi> Ver&#x017F;uchen haben Krank-<lb/>
heiten einen Unter&#x017F;cheid verur&#x017F;acht. Jn dem Blute eines<lb/>
ge&#x017F;unden Men&#x017F;chen war der Gei&#x017F;t fa&#x017F;t der &#x017F;iebente <note place="foot" n="(o)"><cb/>
Na&#x0364;mlich fu&#x0364;nf Quentchen,<lb/>
aus 34 Quentchen Bluts. <hi rendition="#aq">Doctrine<lb/>
of acids a&#x017F;&#x017F;erted</hi> S. 418.</note>,<lb/>
oder <formula notation="TeX">\frac {"19"} {"28"}</formula> im &#x017F;chwind&#x017F;u&#x0364;chtigen <formula notation="TeX">\frac {"22"} {"128"}</formula> <note place="foot" n="(p)">S. 416.</note>, in einer mit dem<lb/>
Hu&#x017F;ten geplagten Frauensper&#x017F;on der 24 und fa&#x017F;t 25 von<lb/>
den vorigen Theilen <note place="foot" n="(q)">S. 419.</note>, in zween kro&#x0364;pfigen Kranken fa&#x017F;t<lb/>
der 32 <note place="foot" n="(r)">S. 417. 421.</note>, &#x017F;o wie in einer hi&#x017F;teri&#x017F;chen Frau <note place="foot" n="(s)">S. 415.</note>; in dem<lb/>
Blute einer mit Glieder&#x017F;chmerzen behafteten Weibsper&#x017F;on<lb/>
der 39 <note place="foot" n="(t)">S. 414.</note>, in einem &#x017F;korbuti&#x017F;chen betrug der Blutgei&#x017F;t 40<lb/><formula notation="TeX">\frac {"8"} {"13"}</formula> <note place="foot" n="(u)">S. 420.</note>, in einer podagri&#x017F;chen, mit dem Steine geplagten<lb/>
Frau 43 <note place="foot" n="(x)">S. 417. Er merkt dabei<lb/><cb/>
noch an, daß das Phlegma (Blut-<lb/>
wa&#x017F;&#x017F;er) vorher aufge&#x017F;tiegen &#x017F;ei.</note>, in einem hipochondri&#x017F;chen 51<formula notation="TeX">\frac {"9"} {"13"}</formula>, in einer<lb/>
an der Bleich&#x017F;ucht liegenden Weibsper&#x017F;on 55, welches<lb/>
alles &#x017F;ehr au&#x017F;&#x017F;erordentliche Gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ind <note place="foot" n="(z)">S. 420.</note>: man mus<lb/>
&#x017F;ich aber auch dabei be&#x017F;innen, daß die&#x017F;er Autor das flu&#x0364;ch-<lb/>
tige Salz und den Blutgei&#x017F;t zu&#x017F;ammenza&#x0364;lt. Es ko&#x0364;nnte<lb/>
inde&#x017F;&#x017F;en aus &#x017F;einen Ver&#x017F;uchen erhellen, daß im Poda-<lb/>
gra <note place="foot" n="(z*)"><hi rendition="#fr">Colbatch</hi> angef. Ort. wie<lb/>
6 und &#x017F;echstehalb zu 4. Jm Skor-<lb/>
bute eben &#x017F;o. <hi rendition="#aq">E&#x017F;&#x017F;ay concerning<lb/>
acid and aicali</hi></note>, der Hipochondrie, und der Mutterbe&#x017F;chwerung<lb/>
das Blut am harnhaft&#x017F;ten i&#x017F;t. Endlich &#x017F;o welde ich<lb/>
noch aus dem <hi rendition="#fr">Needham,</hi> daß der Blutgei&#x017F;t aus zweien<lb/>
Pfunden dikkes Och&#x017F;enblutes ein Pfund und gegen neun<lb/>
Unzen betragen habe <note place="foot" n="(a)">Angef. Ort S. 234.</note>, welches Verha&#x0364;ltnis noch um<lb/>
ein vieles an&#x017F;enlicher, als in irgend einem Ver&#x017F;uche mit<lb/>
Men&#x017F;chenblute i&#x017F;t.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 37.<lb/>
Das flu&#x0364;chtige Salz im Blute.</head><lb/>
            <p>Zugleich mit, und nach die&#x017F;em Gei&#x017F;te, vor und mit<lb/>
dem Bluto&#x0364;le <note place="foot" n="(b)"><hi rendition="#fr">Boerhaave</hi> angef. Ort.<lb/>
S. 356. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">hill</hi> Mater. medic.</hi> S. 874.</note>, &#x017F;teiget im Gefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;e von dem dikken Blut-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">L 3</fw><fw place="bottom" type="catch">klumpen</fw><lb/><note place="foot" n="(y)">S. 421.</note><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[165/0185] Das Rothe darinnen. Jn Johann Colbatchs Verſuchen haben Krank- heiten einen Unterſcheid verurſacht. Jn dem Blute eines geſunden Menſchen war der Geiſt faſt der ſiebente (o), oder [FORMEL] im ſchwindſuͤchtigen [FORMEL] (p), in einer mit dem Huſten geplagten Frauensperſon der 24 und faſt 25 von den vorigen Theilen (q), in zween kroͤpfigen Kranken faſt der 32 (r), ſo wie in einer hiſteriſchen Frau (s); in dem Blute einer mit Gliederſchmerzen behafteten Weibsperſon der 39 (t), in einem ſkorbutiſchen betrug der Blutgeiſt 40 [FORMEL] (u), in einer podagriſchen, mit dem Steine geplagten Frau 43 (x), in einem hipochondriſchen 51[FORMEL], in einer an der Bleichſucht liegenden Weibsperſon 55, welches alles ſehr auſſerordentliche Groͤſſen ſind (z): man mus ſich aber auch dabei beſinnen, daß dieſer Autor das fluͤch- tige Salz und den Blutgeiſt zuſammenzaͤlt. Es koͤnnte indeſſen aus ſeinen Verſuchen erhellen, daß im Poda- gra (z*), der Hipochondrie, und der Mutterbeſchwerung das Blut am harnhaftſten iſt. Endlich ſo welde ich noch aus dem Needham, daß der Blutgeiſt aus zweien Pfunden dikkes Ochſenblutes ein Pfund und gegen neun Unzen betragen habe (a), welches Verhaͤltnis noch um ein vieles anſenlicher, als in irgend einem Verſuche mit Menſchenblute iſt. §. 37. Das fluͤchtige Salz im Blute. Zugleich mit, und nach dieſem Geiſte, vor und mit dem Blutoͤle (b), ſteiget im Gefaͤſſe von dem dikken Blut- klumpen (y) (o) Naͤmlich fuͤnf Quentchen, aus 34 Quentchen Bluts. Doctrine of acids aſſerted S. 418. (p) S. 416. (q) S. 419. (r) S. 417. 421. (s) S. 415. (t) S. 414. (u) S. 420. (x) S. 417. Er merkt dabei noch an, daß das Phlegma (Blut- waſſer) vorher aufgeſtiegen ſei. (z) S. 420. (z*) Colbatch angef. Ort. wie 6 und ſechstehalb zu 4. Jm Skor- bute eben ſo. Eſſay concerning acid and aicali (a) Angef. Ort S. 234. (b) Boerhaave angef. Ort. S. 356. hill Mater. medic. S. 874. (y) S. 421. L 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende02_1762
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende02_1762/185
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 2. Berlin, 1762, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende02_1762/185>, abgerufen am 20.11.2024.