das Feuer dabei in Betrachtung zu ziehen, mit denen durchs Feuer aufgelösten Säften darinnen übereinstim- men; daß nämlich die menschlichen Säfte im Fieber zu einer laugenhaften Beschaffenheit ausarten, so wird dar- aus die Vermutung nicht unwarscheinlich, daß sich für solche Ausartung eben die Mittel gut schikken, welche sonsten die Entwikkelung alkalischer Salze verzögern, und dieses sind Wasser, Ruhe, und saure Salze. Solcher- gestalt läst sich aus dem kleinern Verhältnisse der Kügel- chen zur übrigen Blutmasse, und aus der Zartheit und der farbenlosen Bleichheit dieser Kügelchen, abnehmen, daß die Eisenstoffe in kraftlosen Kranken, und in Per- sonen, die an der Bleichsucht niederliegen (chloroticus), gegen die übrige Grundtheile des Blutes vermindert wer- den. Und so scheinet hier kein Rat einfältiger, als die- ser zu seyn, daß man ihnen eisenhafte Auszüge verschreibt, und dadurch in dem Geblüte die rechtmäßige Mischung wieder herstellt. Hiermit stimmen auch die Erfarungen der Aerzte bei den Krankenbetten überein.
§. 35. Das Wasser im Blute.
Wenn die Blutzerlegung einigen Nuzzen bei |sich führt, so mus man folglich auch bei denjenigen Erschei- nungen aufmerksam sein, welche von Männern, die in der Kunst gute Uebungen haben, wahrgenommen wor- den, so oft diese die Kraft des Feuers, bei der Untersu- chung der Bestandtheile im Blute, zu Hülfe genommen haben. Man mus sich aber auch zugleich hüten, fau- les Blut analisiren zu wollen, indem dessen Theile von gesundem Blute höchst verschieden sind (t). Demnach ist der erste Grundstoff, den der hundertzehnte Fahren- heitsche Erhizzungsgrad, aus dem Blute, im verschloß-
nen
(t)[Spaltenumbruch]
Dieser Feler befand sich im Versuche des Philipp Verheyens [Spaltenumbruch]
und Io. Bapt. verduc Usage des parties S. 367.
Das Rothe darinnen.
das Feuer dabei in Betrachtung zu ziehen, mit denen durchs Feuer aufgeloͤſten Saͤften darinnen uͤbereinſtim- men; daß naͤmlich die menſchlichen Saͤfte im Fieber zu einer laugenhaften Beſchaffenheit ausarten, ſo wird dar- aus die Vermutung nicht unwarſcheinlich, daß ſich fuͤr ſolche Ausartung eben die Mittel gut ſchikken, welche ſonſten die Entwikkelung alkaliſcher Salze verzoͤgern, und dieſes ſind Waſſer, Ruhe, und ſaure Salze. Solcher- geſtalt laͤſt ſich aus dem kleinern Verhaͤltniſſe der Kuͤgel- chen zur uͤbrigen Blutmaſſe, und aus der Zartheit und der farbenloſen Bleichheit dieſer Kuͤgelchen, abnehmen, daß die Eiſenſtoffe in kraftloſen Kranken, und in Per- ſonen, die an der Bleichſucht niederliegen (chloroticus), gegen die uͤbrige Grundtheile des Blutes vermindert wer- den. Und ſo ſcheinet hier kein Rat einfaͤltiger, als die- ſer zu ſeyn, daß man ihnen eiſenhafte Auszuͤge verſchreibt, und dadurch in dem Gebluͤte die rechtmaͤßige Miſchung wieder herſtellt. Hiermit ſtimmen auch die Erfarungen der Aerzte bei den Krankenbetten uͤberein.
§. 35. Das Waſſer im Blute.
Wenn die Blutzerlegung einigen Nuzzen bei |ſich fuͤhrt, ſo mus man folglich auch bei denjenigen Erſchei- nungen aufmerkſam ſein, welche von Maͤnnern, die in der Kunſt gute Uebungen haben, wahrgenommen wor- den, ſo oft dieſe die Kraft des Feuers, bei der Unterſu- chung der Beſtandtheile im Blute, zu Huͤlfe genommen haben. Man mus ſich aber auch zugleich huͤten, fau- les Blut analiſiren zu wollen, indem deſſen Theile von geſundem Blute hoͤchſt verſchieden ſind (t). Demnach iſt der erſte Grundſtoff, den der hundertzehnte Fahren- heitſche Erhizzungsgrad, aus dem Blute, im verſchloß-
nen
(t)[Spaltenumbruch]
Dieſer Feler befand ſich im Verſuche des Philipp Verheyens [Spaltenumbruch]
und Io. Bapt. verduc Uſage des parties S. 367.
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Das Rothe darinnen.
das Feuer dabei in Betrachtung zu ziehen, mit denen
durchs Feuer aufgeloͤſten Saͤften darinnen uͤbereinſtim-
men; daß naͤmlich die menſchlichen Saͤfte im Fieber zu
einer laugenhaften Beſchaffenheit ausarten, ſo wird dar-
aus die Vermutung nicht unwarſcheinlich, daß ſich fuͤr
ſolche Ausartung eben die Mittel gut ſchikken, welche
ſonſten die Entwikkelung alkaliſcher Salze verzoͤgern, und
dieſes ſind Waſſer, Ruhe, und ſaure Salze. Solcher-
geſtalt laͤſt ſich aus dem kleinern Verhaͤltniſſe der Kuͤgel-
chen zur uͤbrigen Blutmaſſe, und aus der Zartheit und
der farbenloſen Bleichheit dieſer Kuͤgelchen, abnehmen,
daß die Eiſenſtoffe in kraftloſen Kranken, und in Per-
ſonen, die an der Bleichſucht niederliegen (chloroticus),
gegen die uͤbrige Grundtheile des Blutes vermindert wer-
den. Und ſo ſcheinet hier kein Rat einfaͤltiger, als die-
ſer zu ſeyn, daß man ihnen eiſenhafte Auszuͤge verſchreibt,
und dadurch in dem Gebluͤte die rechtmaͤßige Miſchung
wieder herſtellt. Hiermit ſtimmen auch die Erfarungen
der Aerzte bei den Krankenbetten uͤberein.
§. 35.
Das Waſſer im Blute.
Wenn die Blutzerlegung einigen Nuzzen bei |ſich
fuͤhrt, ſo mus man folglich auch bei denjenigen Erſchei-
nungen aufmerkſam ſein, welche von Maͤnnern, die in
der Kunſt gute Uebungen haben, wahrgenommen wor-
den, ſo oft dieſe die Kraft des Feuers, bei der Unterſu-
chung der Beſtandtheile im Blute, zu Huͤlfe genommen
haben. Man mus ſich aber auch zugleich huͤten, fau-
les Blut analiſiren zu wollen, indem deſſen Theile von
geſundem Blute hoͤchſt verſchieden ſind (t). Demnach
iſt der erſte Grundſtoff, den der hundertzehnte Fahren-
heitſche Erhizzungsgrad, aus dem Blute, im verſchloß-
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Dieſer Feler befand ſich im
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 2. Berlin, 1762, S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende02_1762/175>, abgerufen am 20.11.2024.
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