gesprizzt worden, so tödtet er (n). Uebrigens muß man auch nicht verhelen, daß dergleichen Einsprizzung, be- sonders mit kalten Säften, schon für sich ein Thier ums Leben bringt, wenn die Natur des Saftes gleich voll- kommen unschuldig daran ist. So lesen wir, daß Thiere von eingesprizztem Wasser (o), Milch (p) und Oele (q), welches man den Blutadern durch die Sprizze einverleib- te, plözzlich umgekommen.
Englisch Salz macht das Blut ebnermaassen blü- hender und flüssig, und es erhält die Kügelchen in ihrer Unterscheidung (r). Das Wundersalz bringt das Blut in der That zum Gerinnen (s). Aber es zwingt auch eben dieses Salz, wie bekannt ist, selbst das Wasser zu gerinnen. Der kalkartige Salpeter aus verschiednen Brunnen, ist mit dem Wundersalze verwant, und macht gemeiniglich, daß das Blut (s*) und die Milch gelie- fert, welches auch eine Wirkung des Polichrestsalzes (s**), und des Prunellensalzes zu seyn pfleget.
§. 25. Veränderungen im Blute von den Sauer- salzen.
Die gelindern Sauersalze, verursachen zum Theil, daß das Blut zusammenläuft, zum Theil machen sie es entweder nicht lebrig, oder sie verdünnen es gar (t). Wiedererwekkter Weinstein macht das Blut flüssig, blü-
hend,
(n)[Spaltenumbruch]
Ebendas. S. 37.
(o)sandris de statu sanguinis S. 100. das Wasser war kalt.
(p)lower de corde c. 2. vergl. damit das B. 3.
(q) Vom eingesprizzten Oele starb der eine Hund plözlich, der andre nach einem tiefen Schlafe Phil. Transact. n. 335.
(r)Eller angef. Ort. S. 15. Rutty S. 76. von dem gemeinen gemachten Salze. Er sagt noch, [Spaltenumbruch]
daß es das Blut weniger zähe mache.
(s) Ebenders. ebendas.
(s*)Rutty S. 60. 90. 116. 130. Doch machte ein schweflig Salpe- terwasser das Geblüte weniger zähe S. 525.
(s**)Rutty S. 78. Es machte das Blut zäher und fester, nach dem Schwenke S. 190.
(t)Rutty. S. 210.
H 4
Das Rothe darinnen.
geſprizzt worden, ſo toͤdtet er (n). Uebrigens muß man auch nicht verhelen, daß dergleichen Einſprizzung, be- ſonders mit kalten Saͤften, ſchon fuͤr ſich ein Thier ums Leben bringt, wenn die Natur des Saftes gleich voll- kommen unſchuldig daran iſt. So leſen wir, daß Thiere von eingeſprizztem Waſſer (o), Milch (p) und Oele (q), welches man den Blutadern durch die Sprizze einverleib- te, ploͤzzlich umgekommen.
Engliſch Salz macht das Blut ebnermaaſſen bluͤ- hender und fluͤſſig, und es erhaͤlt die Kuͤgelchen in ihrer Unterſcheidung (r). Das Wunderſalz bringt das Blut in der That zum Gerinnen (s). Aber es zwingt auch eben dieſes Salz, wie bekannt iſt, ſelbſt das Waſſer zu gerinnen. Der kalkartige Salpeter aus verſchiednen Brunnen, iſt mit dem Wunderſalze verwant, und macht gemeiniglich, daß das Blut (s*) und die Milch gelie- fert, welches auch eine Wirkung des Polichreſtſalzes (s**), und des Prunellenſalzes zu ſeyn pfleget.
§. 25. Veraͤnderungen im Blute von den Sauer- ſalzen.
Die gelindern Sauerſalze, verurſachen zum Theil, daß das Blut zuſammenlaͤuft, zum Theil machen ſie es entweder nicht lebrig, oder ſie verduͤnnen es gar (t). Wiedererwekkter Weinſtein macht das Blut fluͤſſig, bluͤ-
hend,
(n)[Spaltenumbruch]
Ebendaſ. S. 37.
(o)ſandriſ de ſtatu ſanguinis S. 100. das Waſſer war kalt.
(p)lower de corde c. 2. vergl. damit das B. 3.
(q) Vom eingeſprizzten Oele ſtarb der eine Hund ploͤzlich, der andre nach einem tiefen Schlafe Phil. Transact. n. 335.
(r)Eller angef. Ort. S. 15. Rutty S. 76. von dem gemeinen gemachten Salze. Er ſagt noch, [Spaltenumbruch]
daß es das Blut weniger zaͤhe mache.
(s) Ebenderſ. ebendaſ.
(s*)Rutty S. 60. 90. 116. 130. Doch machte ein ſchweflig Salpe- terwaſſer das Gebluͤte weniger zaͤhe S. 525.
(s**)Rutty S. 78. Es machte das Blut zaͤher und feſter, nach dem Schwenke S. 190.
(t)Rutty. S. 210.
H 4
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0139"n="119"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Das Rothe darinnen.</hi></fw><lb/>
geſprizzt worden, ſo toͤdtet er <noteplace="foot"n="(n)"><cb/>
Ebendaſ. S. 37.</note>. Uebrigens muß man<lb/>
auch nicht verhelen, daß dergleichen Einſprizzung, be-<lb/>ſonders mit kalten Saͤften, ſchon fuͤr ſich ein Thier ums<lb/>
Leben bringt, wenn die Natur des Saftes gleich voll-<lb/>
kommen unſchuldig daran iſt. So leſen wir, daß Thiere<lb/>
von eingeſprizztem Waſſer <noteplace="foot"n="(o)"><hirendition="#aq"><hirendition="#k">ſandriſ</hi> de ſtatu ſanguinis</hi><lb/>
S. 100. das Waſſer war kalt.</note>, Milch <noteplace="foot"n="(p)"><hirendition="#aq"><hirendition="#k">lower</hi> de corde c.</hi> 2. vergl.<lb/>
damit das B. 3.</note> und Oele <noteplace="foot"n="(q)">Vom eingeſprizzten Oele<lb/>ſtarb der eine Hund ploͤzlich, der<lb/>
andre nach einem tiefen Schlafe<lb/><hirendition="#aq">Phil. Transact. n.</hi> 335.</note>,<lb/>
welches man den Blutadern durch die Sprizze einverleib-<lb/>
te, ploͤzzlich umgekommen.</p><lb/><p>Engliſch Salz macht das Blut ebnermaaſſen bluͤ-<lb/>
hender und fluͤſſig, und es erhaͤlt die Kuͤgelchen in ihrer<lb/>
Unterſcheidung <noteplace="foot"n="(r)"><hirendition="#fr">Eller</hi> angef. Ort. S. 15.<lb/><hirendition="#fr">Rutty</hi> S. 76. von dem gemeinen<lb/>
gemachten Salze. Er ſagt noch,<lb/><cb/>
daß es das Blut weniger zaͤhe<lb/>
mache.</note>. Das Wunderſalz bringt das Blut<lb/>
in der That zum Gerinnen <noteplace="foot"n="(s)">Ebenderſ. ebendaſ.</note>. Aber es zwingt auch<lb/>
eben dieſes Salz, wie bekannt iſt, ſelbſt das Waſſer<lb/>
zu gerinnen. Der kalkartige Salpeter aus verſchiednen<lb/>
Brunnen, iſt mit dem Wunderſalze verwant, und macht<lb/>
gemeiniglich, daß das Blut <noteplace="foot"n="(s*)"><hirendition="#fr">Rutty</hi> S. 60. 90. 116. 130.<lb/>
Doch machte ein ſchweflig Salpe-<lb/>
terwaſſer das Gebluͤte weniger zaͤhe<lb/>
S. 525.</note> und die Milch gelie-<lb/>
fert, welches auch eine Wirkung des Polichreſtſalzes <noteplace="foot"n="(s**)"><hirendition="#fr">Rutty</hi> S. 78. Es machte<lb/>
das Blut zaͤher und feſter, nach dem<lb/><hirendition="#fr">Schwenke</hi> S. 190.</note>,<lb/>
und des Prunellenſalzes zu ſeyn pfleget.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 25.<lb/>
Veraͤnderungen im Blute von den Sauer-<lb/>ſalzen.</head><lb/><p>Die gelindern Sauerſalze, verurſachen zum Theil,<lb/>
daß das Blut zuſammenlaͤuft, zum Theil machen ſie es<lb/>
entweder nicht lebrig, oder ſie verduͤnnen es gar <noteplace="foot"n="(t)"><hirendition="#fr">Rutty.</hi> S. 210.</note>.<lb/>
Wiedererwekkter Weinſtein macht das Blut fluͤſſig, bluͤ-<lb/><fwplace="bottom"type="sig">H 4</fw><fwplace="bottom"type="catch">hend,</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[119/0139]
Das Rothe darinnen.
geſprizzt worden, ſo toͤdtet er (n). Uebrigens muß man
auch nicht verhelen, daß dergleichen Einſprizzung, be-
ſonders mit kalten Saͤften, ſchon fuͤr ſich ein Thier ums
Leben bringt, wenn die Natur des Saftes gleich voll-
kommen unſchuldig daran iſt. So leſen wir, daß Thiere
von eingeſprizztem Waſſer (o), Milch (p) und Oele (q),
welches man den Blutadern durch die Sprizze einverleib-
te, ploͤzzlich umgekommen.
Engliſch Salz macht das Blut ebnermaaſſen bluͤ-
hender und fluͤſſig, und es erhaͤlt die Kuͤgelchen in ihrer
Unterſcheidung (r). Das Wunderſalz bringt das Blut
in der That zum Gerinnen (s). Aber es zwingt auch
eben dieſes Salz, wie bekannt iſt, ſelbſt das Waſſer
zu gerinnen. Der kalkartige Salpeter aus verſchiednen
Brunnen, iſt mit dem Wunderſalze verwant, und macht
gemeiniglich, daß das Blut (s*) und die Milch gelie-
fert, welches auch eine Wirkung des Polichreſtſalzes (s**),
und des Prunellenſalzes zu ſeyn pfleget.
§. 25.
Veraͤnderungen im Blute von den Sauer-
ſalzen.
Die gelindern Sauerſalze, verurſachen zum Theil,
daß das Blut zuſammenlaͤuft, zum Theil machen ſie es
entweder nicht lebrig, oder ſie verduͤnnen es gar (t).
Wiedererwekkter Weinſtein macht das Blut fluͤſſig, bluͤ-
hend,
(n)
Ebendaſ. S. 37.
(o) ſandriſ de ſtatu ſanguinis
S. 100. das Waſſer war kalt.
(p) lower de corde c. 2. vergl.
damit das B. 3.
(q) Vom eingeſprizzten Oele
ſtarb der eine Hund ploͤzlich, der
andre nach einem tiefen Schlafe
Phil. Transact. n. 335.
(r) Eller angef. Ort. S. 15.
Rutty S. 76. von dem gemeinen
gemachten Salze. Er ſagt noch,
daß es das Blut weniger zaͤhe
mache.
(s) Ebenderſ. ebendaſ.
(s*) Rutty S. 60. 90. 116. 130.
Doch machte ein ſchweflig Salpe-
terwaſſer das Gebluͤte weniger zaͤhe
S. 525.
(s**) Rutty S. 78. Es machte
das Blut zaͤher und feſter, nach dem
Schwenke S. 190.
(t) Rutty. S. 210.
H 4
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 2. Berlin, 1762, S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende02_1762/139>, abgerufen am 22.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.