einen eignen Namen verdienet, wie sie denn Gale- nus(f) bereits die vordre genannt hat. Jch habe diese zum öftern selbst gesehen (g), sie ist dieses Namens wohl würdig, und Abr. Kaauw beschreibet sie (h) als eine, die beständig zugegen wäre. Sie pflegt unterweilen die öberste von den ungenannten, bisweilen auch eine von den untersten zu seyn; sie öfnet sich gemeiniglich mitten, oder etwas tiefer an der Wurzel des rechten Herzohres (i), der grossen Kranzblutader gegen über. Sonsten über- trift die unterste unter den ungenannten die übrigen um so viel an der Grösse, als sich das Herz in der Gegend des scharfen Randes weiter hinaus verlängert (k). Denn es nimmt diese Blutader alsdenn die unterste Gegend des Herzohrs, nahe an dem scharfen Rande des Her- zens, ein.
§. 36. Die Blutadern des Herzens von mittle- rer Grösse.
Jch habe bisher von den grossen Blutadern des Her- zens, der Kranzader, der mittleren, den ungenann- ten, und der vornehmsten Blutader des rechten Herzohres gehandelt. Nunmehro folgen die übrigen, die zwar kleiner, und nicht lang sind, deren Aeste aber nicht nur in dem Herzfleische zerstreut zu sehen sind, son-
dern
(f)[Spaltenumbruch]De dissect. art. & ven. C. 2. administ. anat. L. 7. c. 10. auch EustachiusTab. 15. f. 2. tab. 16. f. 1. und RuyschiusEp. X. tab. XI. f. 4. Epist. III. tab. 3. f. 2. Er eignet sich ihre Erfindung zu; auch Wilh. CowperMyotom. nov. tab. 37. f. 3. SenacTab. 1. i. i. tab. 2. l.
(g)De vas. cord. propr. n. 15. b. Obs. iter. n. 6.
(h)[Spaltenumbruch]
Am angef. Ort n. 714. 717.
(i) Jn die Holader, aber ohne hinlänglichen Grund. rolfink de corde S. 38.
(k) Jch habe dieses in der Dis- sert. de vas. cord. propr. n. 16. angezeiget.
Z z
Der Bau des Herzens.
einen eignen Namen verdienet, wie ſie denn Gale- nus(f) bereits die vordre genannt hat. Jch habe dieſe zum oͤftern ſelbſt geſehen (g), ſie iſt dieſes Namens wohl wuͤrdig, und Abr. Kaauw beſchreibet ſie (h) als eine, die beſtaͤndig zugegen waͤre. Sie pflegt unterweilen die oͤberſte von den ungenannten, bisweilen auch eine von den unterſten zu ſeyn; ſie oͤfnet ſich gemeiniglich mitten, oder etwas tiefer an der Wurzel des rechten Herzohres (i), der groſſen Kranzblutader gegen uͤber. Sonſten uͤber- trift die unterſte unter den ungenannten die uͤbrigen um ſo viel an der Groͤſſe, als ſich das Herz in der Gegend des ſcharfen Randes weiter hinaus verlaͤngert (k). Denn es nimmt dieſe Blutader alsdenn die unterſte Gegend des Herzohrs, nahe an dem ſcharfen Rande des Her- zens, ein.
§. 36. Die Blutadern des Herzens von mittle- rer Groͤſſe.
Jch habe bisher von den groſſen Blutadern des Her- zens, der Kranzader, der mittleren, den ungenann- ten, und der vornehmſten Blutader des rechten Herzohres gehandelt. Nunmehro folgen die uͤbrigen, die zwar kleiner, und nicht lang ſind, deren Aeſte aber nicht nur in dem Herzfleiſche zerſtreut zu ſehen ſind, ſon-
dern
(f)[Spaltenumbruch]De diſſect. art. & ven. C. 2. adminiſt. anat. L. 7. c. 10. auch EuſtachiusTab. 15. f. 2. tab. 16. f. 1. und RuyſchiusEp. X. tab. XI. f. 4. Epiſt. III. tab. 3. f. 2. Er eignet ſich ihre Erfindung zu; auch Wilh. CowperMyotom. nov. tab. 37. f. 3. SenacTab. 1. i. i. tab. 2. l.
(g)De vaſ. cord. propr. n. 15. b. Obſ. iter. n. 6.
(h)[Spaltenumbruch]
Am angef. Ort n. 714. 717.
(i) Jn die Holader, aber ohne hinlaͤnglichen Grund. rolfink de corde S. 38.
(k) Jch habe dieſes in der Diſ- ſert. de vaſ. cord. propr. n. 16. angezeiget.
Z z
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0777"n="721"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Der Bau des Herzens.</hi></fw><lb/>
einen eignen Namen verdienet, wie ſie denn <hirendition="#fr">Gale-<lb/>
nus</hi><noteplace="foot"n="(f)"><cb/><hirendition="#aq">De diſſect. art. & ven. C. 2.<lb/>
adminiſt. anat. L. 7. c.</hi> 10. auch<lb/><hirendition="#fr">Euſtachius</hi><hirendition="#aq">Tab. 15. f. 2. tab. 16.<lb/>
f.</hi> 1. und <hirendition="#fr">Ruyſchius</hi><hirendition="#aq">Ep. X. tab. XI.<lb/>
f. 4. Epiſt. III. tab. 3. f.</hi> 2. Er eignet<lb/>ſich ihre Erfindung zu; auch Wilh.<lb/><hirendition="#fr">Cowper</hi><hirendition="#aq">Myotom. nov. tab. 37.<lb/>
f.</hi> 3. <hirendition="#fr">Senac</hi><hirendition="#aq">Tab. 1. <hirendition="#i">i. i.</hi> tab. 2. <hirendition="#i">l.</hi></hi></note> bereits die <hirendition="#fr">vordre</hi> genannt hat. Jch habe dieſe<lb/>
zum oͤftern ſelbſt geſehen <noteplace="foot"n="(g)"><hirendition="#aq">De vaſ. cord. propr. n. 15. <hirendition="#i">b.</hi><lb/>
Obſ. iter. n.</hi> 6.</note>, ſie iſt dieſes Namens wohl<lb/>
wuͤrdig, und Abr. <hirendition="#fr">Kaauw</hi> beſchreibet ſie <noteplace="foot"n="(h)"><cb/>
Am angef. Ort <hirendition="#aq">n.</hi> 714. 717.</note> als eine,<lb/>
die beſtaͤndig zugegen waͤre. Sie pflegt unterweilen die<lb/>
oͤberſte von den ungenannten, bisweilen auch eine von<lb/>
den unterſten zu ſeyn; ſie oͤfnet ſich gemeiniglich mitten,<lb/>
oder etwas tiefer an der Wurzel des rechten Herzohres <noteplace="foot"n="(i)">Jn die Holader, aber ohne<lb/>
hinlaͤnglichen Grund. <hirendition="#aq"><hirendition="#k">rolfink</hi> de<lb/>
corde</hi> S. 38.</note>,<lb/>
der groſſen Kranzblutader gegen uͤber. Sonſten uͤber-<lb/>
trift die unterſte unter den ungenannten die uͤbrigen um<lb/>ſo viel an der Groͤſſe, als ſich das Herz in der Gegend<lb/>
des ſcharfen Randes weiter hinaus verlaͤngert <noteplace="foot"n="(k)">Jch habe dieſes in der <hirendition="#aq">Diſ-<lb/>ſert. de vaſ. cord. propr. n.</hi> 16.<lb/>
angezeiget.</note>. Denn<lb/>
es nimmt dieſe Blutader alsdenn die unterſte Gegend<lb/>
des Herzohrs, nahe an dem ſcharfen Rande des Her-<lb/>
zens, ein.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 36.<lb/>
Die Blutadern des Herzens von mittle-<lb/>
rer Groͤſſe.</head><lb/><p>Jch habe bisher von den groſſen Blutadern des Her-<lb/>
zens, der <hirendition="#fr">Kranzader,</hi> der <hirendition="#fr">mittleren,</hi> den <hirendition="#fr">ungenann-<lb/>
ten,</hi> und der <hirendition="#fr">vornehmſten</hi> Blutader des <hirendition="#fr">rechten<lb/>
Herzohres</hi> gehandelt. Nunmehro folgen die uͤbrigen,<lb/>
die zwar kleiner, und nicht lang ſind, deren Aeſte aber<lb/>
nicht nur in dem Herzfleiſche zerſtreut zu ſehen ſind, ſon-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">dern</fw><lb/><fwplace="bottom"type="sig">Z z</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[721/0777]
Der Bau des Herzens.
einen eignen Namen verdienet, wie ſie denn Gale-
nus (f) bereits die vordre genannt hat. Jch habe dieſe
zum oͤftern ſelbſt geſehen (g), ſie iſt dieſes Namens wohl
wuͤrdig, und Abr. Kaauw beſchreibet ſie (h) als eine,
die beſtaͤndig zugegen waͤre. Sie pflegt unterweilen die
oͤberſte von den ungenannten, bisweilen auch eine von
den unterſten zu ſeyn; ſie oͤfnet ſich gemeiniglich mitten,
oder etwas tiefer an der Wurzel des rechten Herzohres (i),
der groſſen Kranzblutader gegen uͤber. Sonſten uͤber-
trift die unterſte unter den ungenannten die uͤbrigen um
ſo viel an der Groͤſſe, als ſich das Herz in der Gegend
des ſcharfen Randes weiter hinaus verlaͤngert (k). Denn
es nimmt dieſe Blutader alsdenn die unterſte Gegend
des Herzohrs, nahe an dem ſcharfen Rande des Her-
zens, ein.
§. 36.
Die Blutadern des Herzens von mittle-
rer Groͤſſe.
Jch habe bisher von den groſſen Blutadern des Her-
zens, der Kranzader, der mittleren, den ungenann-
ten, und der vornehmſten Blutader des rechten
Herzohres gehandelt. Nunmehro folgen die uͤbrigen,
die zwar kleiner, und nicht lang ſind, deren Aeſte aber
nicht nur in dem Herzfleiſche zerſtreut zu ſehen ſind, ſon-
dern
(f)
De diſſect. art. & ven. C. 2.
adminiſt. anat. L. 7. c. 10. auch
Euſtachius Tab. 15. f. 2. tab. 16.
f. 1. und Ruyſchius Ep. X. tab. XI.
f. 4. Epiſt. III. tab. 3. f. 2. Er eignet
ſich ihre Erfindung zu; auch Wilh.
Cowper Myotom. nov. tab. 37.
f. 3. Senac Tab. 1. i. i. tab. 2. l.
(g) De vaſ. cord. propr. n. 15. b.
Obſ. iter. n. 6.
(h)
Am angef. Ort n. 714. 717.
(i) Jn die Holader, aber ohne
hinlaͤnglichen Grund. rolfink de
corde S. 38.
(k) Jch habe dieſes in der Diſ-
ſert. de vaſ. cord. propr. n. 16.
angezeiget.
Z z
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759, S. 721. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759/777>, abgerufen am 30.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.