Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759.

Bild:
<< vorherige Seite

Der Bau des Herzens.
Alexander Stuarts (x) künstliches Herz, welches er, um
die Natur nachzuahmen, nach seiner Hypothese verfertigt
hat. Jn dem Syllabo partium corporis humani, wel-
cher zu Petersburg ohne seines Verfassers Namen her-
auskommen, befinden sich zwo Figuren vom Herzen, da-
von die erstere (y) die Fasern der bauchigen Fläche rech-
ter Hand gegen die Spizze herablaufend, und unter ih-
nen andre, beinahe queergehende Fasern vorstellt: die
zwote hingegen (z) die Fasern der ebnen Herzfläche so ab-
bildet, daß sie ganz nahe an denen Queerfasern liegen.

§. 23.
Die Beschreibungen des J. B. Winslow
und Cassebohms.

Jacob Benignus Winslow stellet einige Herzfa-
sern winklicht, andre in Bogen gekrümmt (a) vor, dar-
unter die längsten nicht nur die äusserste Schichten am
Herzen ausmachen, sondern auch in die Kammern drin-
gen, und die innerste Schichten an eben diesem Muskel
gleichergestalt bilden (b): die Mittelfasern werden, nach sei-
ner Vorstellung, allmälich kürzer, und verursachen mit ihrer
kleineren Krümmung, an dem Grunde des Herzens, daß
dasselbe hier dikker ist (c). Ferner entstehet auch, laut
der Beschreibung dieses vortreflichen Mannes, aus der
Zusammenkunft und Vereinigung derer zwo Kammern,
die Scheidewand des Herzens (d). Solchergestalt be-
kömmt man zwo Muskeln, so wie man zwo Kammern
hat, welche ein dritter Muskel zusammenfasset (e). Es

durch-
(x) [Spaltenumbruch] Philos. Transact. n. 460.
(y) Tab. 15. f. 1.
(z) F. 8.
(a) Am angef. Ort, n. 47.
(b) N. 49.
(c) N. 50.
(d) [Spaltenumbruch] Am angef. Ort, und in den
Mem. de l'Acad. roy. des scienc.
1711. S. 512.
(e) Exp. n. 52. Die jezt anger
führten Memoires l. c.
U u

Der Bau des Herzens.
Alexander Stuarts (x) kuͤnſtliches Herz, welches er, um
die Natur nachzuahmen, nach ſeiner Hypotheſe verfertigt
hat. Jn dem Syllabo partium corporis humani, wel-
cher zu Petersburg ohne ſeines Verfaſſers Namen her-
auskommen, befinden ſich zwo Figuren vom Herzen, da-
von die erſtere (y) die Faſern der bauchigen Flaͤche rech-
ter Hand gegen die Spizze herablaufend, und unter ih-
nen andre, beinahe queergehende Faſern vorſtellt: die
zwote hingegen (z) die Faſern der ebnen Herzflaͤche ſo ab-
bildet, daß ſie ganz nahe an denen Queerfaſern liegen.

§. 23.
Die Beſchreibungen des J. B. Winslow
und Caſſebohms.

Jacob Benignus Winslow ſtellet einige Herzfa-
ſern winklicht, andre in Bogen gekruͤmmt (a) vor, dar-
unter die laͤngſten nicht nur die aͤuſſerſte Schichten am
Herzen ausmachen, ſondern auch in die Kammern drin-
gen, und die innerſte Schichten an eben dieſem Muskel
gleichergeſtalt bilden (b): die Mittelfaſern werden, nach ſei-
ner Vorſtellung, allmaͤlich kuͤrzer, und verurſachen mit ihrer
kleineren Kruͤmmung, an dem Grunde des Herzens, daß
daſſelbe hier dikker iſt (c). Ferner entſtehet auch, laut
der Beſchreibung dieſes vortreflichen Mannes, aus der
Zuſammenkunft und Vereinigung derer zwo Kammern,
die Scheidewand des Herzens (d). Solchergeſtalt be-
koͤmmt man zwo Muskeln, ſo wie man zwo Kammern
hat, welche ein dritter Muskel zuſammenfaſſet (e). Es

durch-
(x) [Spaltenumbruch] Philoſ. Transact. n. 460.
(y) Tab. 15. f. 1.
(z) F. 8.
(a) Am angef. Ort, n. 47.
(b) N. 49.
(c) N. 50.
(d) [Spaltenumbruch] Am angef. Ort, und in den
Mem. de l’Acad. roy. des ſcienc.
1711. S. 512.
(e) Exp. n. 52. Die jezt anger
fuͤhrten Memoires l. c.
U u
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0729" n="673"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Der Bau des Herzens.</hi></fw><lb/>
Alexander <hi rendition="#fr">Stuarts</hi> <note place="foot" n="(x)"><cb/><hi rendition="#aq">Philo&#x017F;. Transact. n.</hi> 460.</note> ku&#x0364;n&#x017F;tliches Herz, welches er, um<lb/>
die Natur nachzuahmen, nach &#x017F;einer Hypothe&#x017F;e verfertigt<lb/>
hat. Jn dem <hi rendition="#aq">Syllabo partium corporis humani,</hi> wel-<lb/>
cher zu Petersburg ohne &#x017F;eines Verfa&#x017F;&#x017F;ers Namen her-<lb/>
auskommen, befinden &#x017F;ich zwo Figuren vom Herzen, da-<lb/>
von die er&#x017F;tere <note place="foot" n="(y)"><hi rendition="#aq">Tab. 15. f.</hi> 1.</note> die Fa&#x017F;ern der bauchigen Fla&#x0364;che rech-<lb/>
ter Hand gegen die Spizze herablaufend, und unter ih-<lb/>
nen andre, beinahe queergehende Fa&#x017F;ern vor&#x017F;tellt: die<lb/>
zwote hingegen <note place="foot" n="(z)"><hi rendition="#aq">F.</hi> 8.</note> die Fa&#x017F;ern der ebnen Herzfla&#x0364;che &#x017F;o ab-<lb/>
bildet, daß &#x017F;ie ganz nahe an denen Queerfa&#x017F;ern liegen.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 23.<lb/>
Die Be&#x017F;chreibungen des J. B. Winslow<lb/>
und Ca&#x017F;&#x017F;ebohms.</head><lb/>
            <p>Jacob Benignus <hi rendition="#fr">Winslow</hi> &#x017F;tellet einige Herzfa-<lb/>
&#x017F;ern winklicht, andre in Bogen gekru&#x0364;mmt <note place="foot" n="(a)">Am angef. Ort, <hi rendition="#aq">n.</hi> 47.</note> vor, dar-<lb/>
unter die la&#x0364;ng&#x017F;ten nicht nur die a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;er&#x017F;te Schichten am<lb/>
Herzen ausmachen, &#x017F;ondern auch in die Kammern drin-<lb/>
gen, und die inner&#x017F;te Schichten an eben die&#x017F;em Muskel<lb/>
gleicherge&#x017F;talt bilden <note place="foot" n="(b)"><hi rendition="#aq">N.</hi> 49.</note>: die Mittelfa&#x017F;ern werden, nach &#x017F;ei-<lb/>
ner Vor&#x017F;tellung, allma&#x0364;lich ku&#x0364;rzer, und verur&#x017F;achen mit ihrer<lb/>
kleineren Kru&#x0364;mmung, an dem Grunde des Herzens, daß<lb/>
da&#x017F;&#x017F;elbe hier dikker i&#x017F;t <note place="foot" n="(c)"><hi rendition="#aq">N.</hi> 50.</note>. Ferner ent&#x017F;tehet auch, laut<lb/>
der Be&#x017F;chreibung die&#x017F;es vortreflichen Mannes, aus der<lb/>
Zu&#x017F;ammenkunft und Vereinigung derer zwo Kammern,<lb/>
die Scheidewand des Herzens <note place="foot" n="(d)"><cb/>
Am angef. Ort, und in den<lb/><hi rendition="#aq">Mem. de l&#x2019;Acad. roy. des &#x017F;cienc.</hi><lb/>
1711. S. 512.</note>. Solcherge&#x017F;talt be-<lb/>
ko&#x0364;mmt man zwo Muskeln, &#x017F;o wie man zwo Kammern<lb/>
hat, welche ein dritter Muskel zu&#x017F;ammenfa&#x017F;&#x017F;et <note place="foot" n="(e)"><hi rendition="#aq">Exp. n.</hi> 52. Die jezt anger<lb/>
fu&#x0364;hrten <hi rendition="#aq">Memoires l. c.</hi></note>. Es<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">U u</fw><fw place="bottom" type="catch">durch-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[673/0729] Der Bau des Herzens. Alexander Stuarts (x) kuͤnſtliches Herz, welches er, um die Natur nachzuahmen, nach ſeiner Hypotheſe verfertigt hat. Jn dem Syllabo partium corporis humani, wel- cher zu Petersburg ohne ſeines Verfaſſers Namen her- auskommen, befinden ſich zwo Figuren vom Herzen, da- von die erſtere (y) die Faſern der bauchigen Flaͤche rech- ter Hand gegen die Spizze herablaufend, und unter ih- nen andre, beinahe queergehende Faſern vorſtellt: die zwote hingegen (z) die Faſern der ebnen Herzflaͤche ſo ab- bildet, daß ſie ganz nahe an denen Queerfaſern liegen. §. 23. Die Beſchreibungen des J. B. Winslow und Caſſebohms. Jacob Benignus Winslow ſtellet einige Herzfa- ſern winklicht, andre in Bogen gekruͤmmt (a) vor, dar- unter die laͤngſten nicht nur die aͤuſſerſte Schichten am Herzen ausmachen, ſondern auch in die Kammern drin- gen, und die innerſte Schichten an eben dieſem Muskel gleichergeſtalt bilden (b): die Mittelfaſern werden, nach ſei- ner Vorſtellung, allmaͤlich kuͤrzer, und verurſachen mit ihrer kleineren Kruͤmmung, an dem Grunde des Herzens, daß daſſelbe hier dikker iſt (c). Ferner entſtehet auch, laut der Beſchreibung dieſes vortreflichen Mannes, aus der Zuſammenkunft und Vereinigung derer zwo Kammern, die Scheidewand des Herzens (d). Solchergeſtalt be- koͤmmt man zwo Muskeln, ſo wie man zwo Kammern hat, welche ein dritter Muskel zuſammenfaſſet (e). Es durch- (x) Philoſ. Transact. n. 460. (y) Tab. 15. f. 1. (z) F. 8. (a) Am angef. Ort, n. 47. (b) N. 49. (c) N. 50. (d) Am angef. Ort, und in den Mem. de l’Acad. roy. des ſcienc. 1711. S. 512. (e) Exp. n. 52. Die jezt anger fuͤhrten Memoires l. c. U u

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759/729
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759, S. 673. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759/729>, abgerufen am 20.11.2024.