beutels, nach geschehener Calcinirung, ein feuerfestes Salz gegeben, das mit sauren Salzen aufgebrauset (p): bisweilen hat man es auch blau gefärbt gefunden, da es gar nicht hat gerinnen wollen (q): und endlich ist es auch nach einer hizzigen Krankheit stinkend und von einer solchen Schärfe angetroffen worden, daß das Herz davon angegriffen gewesen (r), welches alles solche schlimme Beschaffenheiten sind, die auch in der in dem innern Häutlein des Kindes (amnion) befindlichen Feuchtigkeit, und in dem bei wassersüchtigen Personen ausgetretenen Wasser, durch die Fäulnis hervorgebracht werden. Folg- lich ist es also gar nichts seltenes, wenn das Herz gleich- sam von Geschwüren angegriffen ist gefunden worden (s).
§. 22. Wenn es verdorben ist, wird es dikker, und es wird dadurch das Herz mit dem Herz- beutel gleichsam zusammen- geleimet.
Es giebt aber auch noch eine andere Art, die öfterer, als die vorhergehende, vorkommt, wodurch dieses Was- ser verderbet wird, indem es dergestalt dikke wird, daß das Herz davon wie mit einer Gallerte überzogen zu seyn scheinet, und diese schlimme Beschaffenheit äussert sich oft nach denen Entzündungen des Ribbenfells (t).
Jch
(p)[Spaltenumbruch]vievssens l. c. S. 14. 15. frank de pericard. S. 22.
(q)lanzon l. c. S. 598.
(r)fanton Obs anat. 4. lan- cis l. c. S. 40.
(s)harder Apiar. S. 216. die Wassersucht des Herzbeutels und eine ausserordentliche Dikke dieses Sakkes fand sich dabei. fabricivs ab Aquapend. Oper. chir. S. 48. Paduan. Ausgabe. cheselden Anat. [Spaltenumbruch]
of hum. body, sechste Ausgabe S. 181. blancard Jahrregister Cent. VI. n. 23. wobei ebenfalls das Was- ser des Herzbeutels im Ueberfluß zugegen war.
(t)fanton Anat. S. 278. und wegen der Gallerte, die das Herz überzogen, pechlin am angeführ- ten Ort. verdvc am angef. Ort, S. 110. Breslauer Sammlun- gen 1718. S. 996.
Viertes Buch. Das Herz.
beutels, nach geſchehener Calcinirung, ein feuerfeſtes Salz gegeben, das mit ſauren Salzen aufgebrauſet (p): bisweilen hat man es auch blau gefaͤrbt gefunden, da es gar nicht hat gerinnen wollen (q): und endlich iſt es auch nach einer hizzigen Krankheit ſtinkend und von einer ſolchen Schaͤrfe angetroffen worden, daß das Herz davon angegriffen geweſen (r), welches alles ſolche ſchlimme Beſchaffenheiten ſind, die auch in der in dem innern Haͤutlein des Kindes (amnion) befindlichen Feuchtigkeit, und in dem bei waſſerſuͤchtigen Perſonen ausgetretenen Waſſer, durch die Faͤulnis hervorgebracht werden. Folg- lich iſt es alſo gar nichts ſeltenes, wenn das Herz gleich- ſam von Geſchwuͤren angegriffen iſt gefunden worden (s).
§. 22. Wenn es verdorben iſt, wird es dikker, und es wird dadurch das Herz mit dem Herz- beutel gleichſam zuſammen- geleimet.
Es giebt aber auch noch eine andere Art, die oͤfterer, als die vorhergehende, vorkommt, wodurch dieſes Waſ- ſer verderbet wird, indem es dergeſtalt dikke wird, daß das Herz davon wie mit einer Gallerte uͤberzogen zu ſeyn ſcheinet, und dieſe ſchlimme Beſchaffenheit aͤuſſert ſich oft nach denen Entzuͤndungen des Ribbenfells (t).
Jch
(p)[Spaltenumbruch]vievssens l. c. S. 14. 15. frank de pericard. S. 22.
(q)lanzon l. c. S. 598.
(r)fanton Obſ anat. 4. lan- cis l. c. S. 40.
(s)harder Apiar. S. 216. die Waſſerſucht des Herzbeutels und eine auſſerordentliche Dikke dieſes Sakkes fand ſich dabei. fabricivs ab Aquapend. Oper. chir. S. 48. Paduan. Ausgabe. cheselden Anat. [Spaltenumbruch]
of hum. body, ſechſte Ausgabe S. 181. blancard Jahrregiſter Cent. VI. n. 23. wobei ebenfalls das Waſ- ſer des Herzbeutels im Ueberfluß zugegen war.
(t)fanton Anat. S. 278. und wegen der Gallerte, die das Herz uͤberzogen, pechlin am angefuͤhr- ten Ort. verdvc am angef. Ort, S. 110. Breslauer Sammlun- gen 1718. S. 996.
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[542/0598]
Viertes Buch. Das Herz.
beutels, nach geſchehener Calcinirung, ein feuerfeſtes
Salz gegeben, das mit ſauren Salzen aufgebrauſet (p):
bisweilen hat man es auch blau gefaͤrbt gefunden, da es
gar nicht hat gerinnen wollen (q): und endlich iſt es
auch nach einer hizzigen Krankheit ſtinkend und von einer
ſolchen Schaͤrfe angetroffen worden, daß das Herz davon
angegriffen geweſen (r), welches alles ſolche ſchlimme
Beſchaffenheiten ſind, die auch in der in dem innern
Haͤutlein des Kindes (amnion) befindlichen Feuchtigkeit,
und in dem bei waſſerſuͤchtigen Perſonen ausgetretenen
Waſſer, durch die Faͤulnis hervorgebracht werden. Folg-
lich iſt es alſo gar nichts ſeltenes, wenn das Herz gleich-
ſam von Geſchwuͤren angegriffen iſt gefunden worden (s).
§. 22.
Wenn es verdorben iſt, wird es dikker, und
es wird dadurch das Herz mit dem Herz-
beutel gleichſam zuſammen-
geleimet.
Es giebt aber auch noch eine andere Art, die oͤfterer,
als die vorhergehende, vorkommt, wodurch dieſes Waſ-
ſer verderbet wird, indem es dergeſtalt dikke wird, daß
das Herz davon wie mit einer Gallerte uͤberzogen zu
ſeyn ſcheinet, und dieſe ſchlimme Beſchaffenheit aͤuſſert
ſich oft nach denen Entzuͤndungen des Ribbenfells (t).
Jch
(p)
vievssens l. c. S. 14. 15.
frank de pericard. S. 22.
(q) lanzon l. c. S. 598.
(r) fanton Obſ anat. 4. lan-
cis l. c. S. 40.
(s) harder Apiar. S. 216. die
Waſſerſucht des Herzbeutels und
eine auſſerordentliche Dikke dieſes
Sakkes fand ſich dabei. fabricivs
ab Aquapend. Oper. chir. S. 48.
Paduan. Ausgabe. cheselden Anat.
of hum. body, ſechſte Ausgabe S.
181. blancard Jahrregiſter Cent.
VI. n. 23. wobei ebenfalls das Waſ-
ſer des Herzbeutels im Ueberfluß
zugegen war.
(t) fanton Anat. S. 278. und
wegen der Gallerte, die das Herz
uͤberzogen, pechlin am angefuͤhr-
ten Ort. verdvc am angef. Ort,
S. 110. Breslauer Sammlun-
gen 1718. S. 996.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759, S. 542. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759/598>, abgerufen am 08.07.2024.
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