Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759.

Bild:
<< vorherige Seite
Die Bekleidungen desselben.

Der mittlere Zwischenraum zwischen der ungepaar-
ten Blutader und der untern rechten Lungenblutader ist
von solcher Beschaffenheit, daß sich das rechte Blat des
Mittelfelles in die äussere Lungenmembrane verwandelt.
Unter der untern rechten Lungenblutader, und über der
Holader und den Schlund hin, gehet das vordre Mit-
telfell, über den Herzbeutel hinaus, mit dem hintern
Mittelfelle in einem Stükke fort.

Wollte man aber diese Beschreibung lieber von dem
hintern Mittelfelle anfangen, so steiget das rechte Blat
rechter Hand am Schlunde hinauf, und von hier nach
der Gegend der sechsten Ribbe, wo sich die Luftröhre zer-
ästelt, es schliesset erst den Schlund, hernach die Luft-
röhre nebst denen um dieselbe herumliegenden Drüsen in
sich. Oberwärts hingegen gehet das rechte Blat des
hintern Mittelfelles, gleichfalls an der rechten Seite der
Holader, mit dem vordern Mittelfelle in einem Stükke
fort.

§. 6.
Die Lungenbänder.

Es ist die Geschichte der Lungenbänder, wie sie von
einigen genannt werden, mit dem Mittelfelle, da sie
Theile von demselben sind, ziemlicher massen verwandt.
Solchemnach bestehet das rechte von diesen Bän-
dern, aus der dreiekkigen Falte des rechten Blates an
dem hintern Mittelfelle, wo es den Schlund verläst,
und sich zu der Lunge hinwendet. Es schwebet nämlich
das Ende des rechten Lungenlappens frei hin und her,
und es gelanget die gedoppelte Ribbenhaut, vom Schlun-
de und Zwerchfelle her, auf solche Weise bis an dieses
Ende, daß sie vorher erst einige Länge erreicht hat, be-
vor sie sich von dem Schlunde nach dem Herzbeutel hin

begie-
J i 3
Die Bekleidungen deſſelben.

Der mittlere Zwiſchenraum zwiſchen der ungepaar-
ten Blutader und der untern rechten Lungenblutader iſt
von ſolcher Beſchaffenheit, daß ſich das rechte Blat des
Mittelfelles in die aͤuſſere Lungenmembrane verwandelt.
Unter der untern rechten Lungenblutader, und uͤber der
Holader und den Schlund hin, gehet das vordre Mit-
telfell, uͤber den Herzbeutel hinaus, mit dem hintern
Mittelfelle in einem Stuͤkke fort.

Wollte man aber dieſe Beſchreibung lieber von dem
hintern Mittelfelle anfangen, ſo ſteiget das rechte Blat
rechter Hand am Schlunde hinauf, und von hier nach
der Gegend der ſechſten Ribbe, wo ſich die Luftroͤhre zer-
aͤſtelt, es ſchlieſſet erſt den Schlund, hernach die Luft-
roͤhre nebſt denen um dieſelbe herumliegenden Druͤſen in
ſich. Oberwaͤrts hingegen gehet das rechte Blat des
hintern Mittelfelles, gleichfalls an der rechten Seite der
Holader, mit dem vordern Mittelfelle in einem Stuͤkke
fort.

§. 6.
Die Lungenbaͤnder.

Es iſt die Geſchichte der Lungenbaͤnder, wie ſie von
einigen genannt werden, mit dem Mittelfelle, da ſie
Theile von demſelben ſind, ziemlicher maſſen verwandt.
Solchemnach beſtehet das rechte von dieſen Baͤn-
dern, aus der dreiekkigen Falte des rechten Blates an
dem hintern Mittelfelle, wo es den Schlund verlaͤſt,
und ſich zu der Lunge hinwendet. Es ſchwebet naͤmlich
das Ende des rechten Lungenlappens frei hin und her,
und es gelanget die gedoppelte Ribbenhaut, vom Schlun-
de und Zwerchfelle her, auf ſolche Weiſe bis an dieſes
Ende, daß ſie vorher erſt einige Laͤnge erreicht hat, be-
vor ſie ſich von dem Schlunde nach dem Herzbeutel hin

begie-
J i 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0557" n="501"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Die Bekleidungen de&#x017F;&#x017F;elben.</hi> </fw><lb/>
            <p>Der mittlere Zwi&#x017F;chenraum zwi&#x017F;chen der ungepaar-<lb/>
ten Blutader und der untern rechten Lungenblutader i&#x017F;t<lb/>
von &#x017F;olcher Be&#x017F;chaffenheit, daß &#x017F;ich das rechte Blat des<lb/>
Mittelfelles in die a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;ere Lungenmembrane verwandelt.<lb/>
Unter der untern rechten Lungenblutader, und u&#x0364;ber der<lb/>
Holader und den Schlund hin, gehet das vordre Mit-<lb/>
telfell, u&#x0364;ber den Herzbeutel hinaus, mit dem hintern<lb/>
Mittelfelle in einem Stu&#x0364;kke fort.</p><lb/>
            <p>Wollte man aber die&#x017F;e Be&#x017F;chreibung lieber von dem<lb/>
hintern Mittelfelle anfangen, &#x017F;o &#x017F;teiget das rechte Blat<lb/>
rechter Hand am Schlunde hinauf, und von hier nach<lb/>
der Gegend der &#x017F;ech&#x017F;ten Ribbe, wo &#x017F;ich die Luftro&#x0364;hre zer-<lb/>
a&#x0364;&#x017F;telt, es &#x017F;chlie&#x017F;&#x017F;et er&#x017F;t den Schlund, hernach die Luft-<lb/>
ro&#x0364;hre neb&#x017F;t denen um die&#x017F;elbe herumliegenden Dru&#x0364;&#x017F;en in<lb/>
&#x017F;ich. Oberwa&#x0364;rts hingegen gehet das rechte Blat des<lb/>
hintern Mittelfelles, gleichfalls an der rechten Seite der<lb/>
Holader, mit dem vordern Mittelfelle in einem Stu&#x0364;kke<lb/>
fort.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 6.<lb/>
Die Lungenba&#x0364;nder.</head><lb/>
            <p>Es i&#x017F;t die Ge&#x017F;chichte der Lungenba&#x0364;nder, wie &#x017F;ie von<lb/>
einigen genannt werden, mit dem Mittelfelle, da &#x017F;ie<lb/>
Theile von dem&#x017F;elben &#x017F;ind, ziemlicher ma&#x017F;&#x017F;en verwandt.<lb/>
Solchemnach be&#x017F;tehet das <hi rendition="#fr">rechte</hi> von die&#x017F;en Ba&#x0364;n-<lb/>
dern, aus der dreiekkigen Falte des rechten Blates an<lb/>
dem hintern Mittelfelle, wo es den Schlund verla&#x0364;&#x017F;t,<lb/>
und &#x017F;ich zu der Lunge hinwendet. Es &#x017F;chwebet na&#x0364;mlich<lb/>
das Ende des rechten Lungenlappens frei hin und her,<lb/>
und es gelanget die gedoppelte Ribbenhaut, vom Schlun-<lb/>
de und Zwerchfelle her, auf &#x017F;olche Wei&#x017F;e bis an die&#x017F;es<lb/>
Ende, daß &#x017F;ie vorher er&#x017F;t einige La&#x0364;nge erreicht hat, be-<lb/>
vor &#x017F;ie &#x017F;ich von dem Schlunde nach dem Herzbeutel hin<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">J i 3</fw><fw place="bottom" type="catch">begie-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[501/0557] Die Bekleidungen deſſelben. Der mittlere Zwiſchenraum zwiſchen der ungepaar- ten Blutader und der untern rechten Lungenblutader iſt von ſolcher Beſchaffenheit, daß ſich das rechte Blat des Mittelfelles in die aͤuſſere Lungenmembrane verwandelt. Unter der untern rechten Lungenblutader, und uͤber der Holader und den Schlund hin, gehet das vordre Mit- telfell, uͤber den Herzbeutel hinaus, mit dem hintern Mittelfelle in einem Stuͤkke fort. Wollte man aber dieſe Beſchreibung lieber von dem hintern Mittelfelle anfangen, ſo ſteiget das rechte Blat rechter Hand am Schlunde hinauf, und von hier nach der Gegend der ſechſten Ribbe, wo ſich die Luftroͤhre zer- aͤſtelt, es ſchlieſſet erſt den Schlund, hernach die Luft- roͤhre nebſt denen um dieſelbe herumliegenden Druͤſen in ſich. Oberwaͤrts hingegen gehet das rechte Blat des hintern Mittelfelles, gleichfalls an der rechten Seite der Holader, mit dem vordern Mittelfelle in einem Stuͤkke fort. §. 6. Die Lungenbaͤnder. Es iſt die Geſchichte der Lungenbaͤnder, wie ſie von einigen genannt werden, mit dem Mittelfelle, da ſie Theile von demſelben ſind, ziemlicher maſſen verwandt. Solchemnach beſtehet das rechte von dieſen Baͤn- dern, aus der dreiekkigen Falte des rechten Blates an dem hintern Mittelfelle, wo es den Schlund verlaͤſt, und ſich zu der Lunge hinwendet. Es ſchwebet naͤmlich das Ende des rechten Lungenlappens frei hin und her, und es gelanget die gedoppelte Ribbenhaut, vom Schlun- de und Zwerchfelle her, auf ſolche Weiſe bis an dieſes Ende, daß ſie vorher erſt einige Laͤnge erreicht hat, be- vor ſie ſich von dem Schlunde nach dem Herzbeutel hin begie- J i 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759/557
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759, S. 501. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759/557>, abgerufen am 21.12.2024.