zen unterschieden und rundlicher wären (h). Das Blut- adernez ist am Gekröse der Frösche schön spizwinklig zu sehen.
§. 13. Jhre Anastomosirung.
Es giebt unter den Blutaderstämmen grössere Ver- bindungen, als unter den Schlagadern, und ihr Zu- sammenhang ist viel deutlicher zu sehen. Es vereinigen sich öfters die nächst zusammenliegende Stämme vermit- telst sehr grosser Blutadern, da an eben dem Orte die Verbindung der Schlagadern durch die kleinste Zwei- ge zu Stande gebracht wird. Solchergestalt sehen wir, daß zwischen dem Ast der innern Drosselader, welcher nach dem Gesichte in die Höhe steigt, und zwischen der am Schlaf hinlaufenden, die ein Fortsaz von der äus- sern Drosselader ist, ein ansehnlicher Stamm neben dem Rande des Unterkiefers, als ein Kopulationsast befind- lich sey. Die wunderbare Geflechte zwischen der tiefen Blutader des Armes und der Kopf-Leber- (basilica) und der Zwischenknochenader, sind vorlängst an dem Buge des Ellbogens beschrieben worden (i). Die ungepaarte Ader hängt mit beiden Holadern zusammen. Die Ge- hirnblutadern vereinigen sich an vielen Orten vermittelst der Ausschüsse mit den Blutadern, die ausserhalb der Hölung der Gehirnschale liegen (k). Die Wirbel- und Schläfadern werden durch grosse Aeste zusammen ver- bunden. Die Adergänge (sinus), welche an dem Rük- kenmark herabgehen, haben sehr künstliche und zalreiche Bogen, durch deren Hülfe sie mit den ausserhalb der Höle dieses Theils eine Verbindung erhalten (l). Zwi-
schen
(h)[Spaltenumbruch]Haemastat. S. 151.
(i)evstach. Tab. VIII. f. 1. 2. 3. 4.
(k) Siehe hin und wieder in den [Spaltenumbruch]
Kupfertafeln der Grundfläche der Gehirnschale im I. Fascic. der ana- tomischen Abbildungen.
(l)Prim. lin. n. 227.
Blutadern.
zen unterſchieden und rundlicher waͤren (h). Das Blut- adernez iſt am Gekroͤſe der Froͤſche ſchoͤn ſpizwinklig zu ſehen.
§. 13. Jhre Anaſtomoſirung.
Es giebt unter den Blutaderſtaͤmmen groͤſſere Ver- bindungen, als unter den Schlagadern, und ihr Zu- ſammenhang iſt viel deutlicher zu ſehen. Es vereinigen ſich oͤfters die naͤchſt zuſammenliegende Staͤmme vermit- telſt ſehr groſſer Blutadern, da an eben dem Orte die Verbindung der Schlagadern durch die kleinſte Zwei- ge zu Stande gebracht wird. Solchergeſtalt ſehen wir, daß zwiſchen dem Aſt der innern Droſſelader, welcher nach dem Geſichte in die Hoͤhe ſteigt, und zwiſchen der am Schlaf hinlaufenden, die ein Fortſaz von der aͤuſ- ſern Droſſelader iſt, ein anſehnlicher Stamm neben dem Rande des Unterkiefers, als ein Kopulationsaſt befind- lich ſey. Die wunderbare Geflechte zwiſchen der tiefen Blutader des Armes und der Kopf-Leber- (baſilica) und der Zwiſchenknochenader, ſind vorlaͤngſt an dem Buge des Ellbogens beſchrieben worden (i). Die ungepaarte Ader haͤngt mit beiden Holadern zuſammen. Die Ge- hirnblutadern vereinigen ſich an vielen Orten vermittelſt der Ausſchuͤſſe mit den Blutadern, die auſſerhalb der Hoͤlung der Gehirnſchale liegen (k). Die Wirbel- und Schlaͤfadern werden durch groſſe Aeſte zuſammen ver- bunden. Die Adergaͤnge (ſinus), welche an dem Ruͤk- kenmark herabgehen, haben ſehr kuͤnſtliche und zalreiche Bogen, durch deren Huͤlfe ſie mit den auſſerhalb der Hoͤle dieſes Theils eine Verbindung erhalten (l). Zwi-
ſchen
(h)[Spaltenumbruch]Hæmaſtat. S. 151.
(i)evstach. Tab. VIII. f. 1. 2. 3. 4.
(k) Siehe hin und wieder in den [Spaltenumbruch]
Kupfertafeln der Grundflaͤche der Gehirnſchale im I. Faſcic. der ana- tomiſchen Abbildungen.
(l)Prim. lin. n. 227.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0309"n="253"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Blutadern.</hi></fw><lb/>
zen unterſchieden und rundlicher waͤren <noteplace="foot"n="(h)"><cb/><hirendition="#aq">Hæmaſtat.</hi> S. 151.</note>. Das Blut-<lb/>
adernez iſt am Gekroͤſe der Froͤſche ſchoͤn ſpizwinklig zu<lb/>ſehen.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 13.<lb/>
Jhre Anaſtomoſirung.</head><lb/><p>Es giebt unter den Blutaderſtaͤmmen groͤſſere Ver-<lb/>
bindungen, als unter den Schlagadern, und ihr Zu-<lb/>ſammenhang iſt viel deutlicher zu ſehen. Es vereinigen<lb/>ſich oͤfters die naͤchſt zuſammenliegende Staͤmme vermit-<lb/>
telſt ſehr groſſer Blutadern, da an eben dem Orte die<lb/>
Verbindung der Schlagadern durch die kleinſte Zwei-<lb/>
ge zu Stande gebracht wird. Solchergeſtalt ſehen wir,<lb/>
daß zwiſchen dem Aſt der innern Droſſelader, welcher<lb/>
nach dem Geſichte in die Hoͤhe ſteigt, und zwiſchen der<lb/>
am Schlaf hinlaufenden, die ein Fortſaz von der aͤuſ-<lb/>ſern Droſſelader iſt, ein anſehnlicher Stamm neben dem<lb/>
Rande des Unterkiefers, als ein Kopulationsaſt befind-<lb/>
lich ſey. Die wunderbare Geflechte zwiſchen der tiefen<lb/>
Blutader des Armes und der Kopf-Leber- (<hirendition="#aq">baſilica</hi>) und<lb/>
der Zwiſchenknochenader, ſind vorlaͤngſt an dem Buge des<lb/>
Ellbogens beſchrieben worden <noteplace="foot"n="(i)"><hirendition="#aq"><hirendition="#k">evstach.</hi> Tab. VIII.</hi> f. 1. 2.<lb/>
3. 4.</note>. Die ungepaarte<lb/>
Ader haͤngt mit beiden Holadern zuſammen. Die Ge-<lb/>
hirnblutadern vereinigen ſich an vielen Orten vermittelſt<lb/>
der Ausſchuͤſſe mit den Blutadern, die auſſerhalb der<lb/>
Hoͤlung der Gehirnſchale liegen <noteplace="foot"n="(k)">Siehe hin und wieder in den<lb/><cb/>
Kupfertafeln der Grundflaͤche der<lb/>
Gehirnſchale im <hirendition="#aq">I. Faſcic.</hi> der ana-<lb/>
tomiſchen Abbildungen.</note>. Die Wirbel- und<lb/>
Schlaͤfadern werden durch groſſe Aeſte zuſammen ver-<lb/>
bunden. Die Adergaͤnge (<hirendition="#aq">ſinus</hi>), welche an dem Ruͤk-<lb/>
kenmark herabgehen, haben ſehr kuͤnſtliche und zalreiche<lb/>
Bogen, durch deren Huͤlfe ſie mit den auſſerhalb der<lb/>
Hoͤle dieſes Theils eine Verbindung erhalten <noteplace="foot"n="(l)"><hirendition="#aq">Prim. lin. n.</hi> 227.</note>. Zwi-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ſchen</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[253/0309]
Blutadern.
zen unterſchieden und rundlicher waͤren (h). Das Blut-
adernez iſt am Gekroͤſe der Froͤſche ſchoͤn ſpizwinklig zu
ſehen.
§. 13.
Jhre Anaſtomoſirung.
Es giebt unter den Blutaderſtaͤmmen groͤſſere Ver-
bindungen, als unter den Schlagadern, und ihr Zu-
ſammenhang iſt viel deutlicher zu ſehen. Es vereinigen
ſich oͤfters die naͤchſt zuſammenliegende Staͤmme vermit-
telſt ſehr groſſer Blutadern, da an eben dem Orte die
Verbindung der Schlagadern durch die kleinſte Zwei-
ge zu Stande gebracht wird. Solchergeſtalt ſehen wir,
daß zwiſchen dem Aſt der innern Droſſelader, welcher
nach dem Geſichte in die Hoͤhe ſteigt, und zwiſchen der
am Schlaf hinlaufenden, die ein Fortſaz von der aͤuſ-
ſern Droſſelader iſt, ein anſehnlicher Stamm neben dem
Rande des Unterkiefers, als ein Kopulationsaſt befind-
lich ſey. Die wunderbare Geflechte zwiſchen der tiefen
Blutader des Armes und der Kopf-Leber- (baſilica) und
der Zwiſchenknochenader, ſind vorlaͤngſt an dem Buge des
Ellbogens beſchrieben worden (i). Die ungepaarte
Ader haͤngt mit beiden Holadern zuſammen. Die Ge-
hirnblutadern vereinigen ſich an vielen Orten vermittelſt
der Ausſchuͤſſe mit den Blutadern, die auſſerhalb der
Hoͤlung der Gehirnſchale liegen (k). Die Wirbel- und
Schlaͤfadern werden durch groſſe Aeſte zuſammen ver-
bunden. Die Adergaͤnge (ſinus), welche an dem Ruͤk-
kenmark herabgehen, haben ſehr kuͤnſtliche und zalreiche
Bogen, durch deren Huͤlfe ſie mit den auſſerhalb der
Hoͤle dieſes Theils eine Verbindung erhalten (l). Zwi-
ſchen
(h)
Hæmaſtat. S. 151.
(i) evstach. Tab. VIII. f. 1. 2.
3. 4.
(k) Siehe hin und wieder in den
Kupfertafeln der Grundflaͤche der
Gehirnſchale im I. Faſcic. der ana-
tomiſchen Abbildungen.
(l) Prim. lin. n. 227.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759, S. 253. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759/309>, abgerufen am 30.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.