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Hahnemann, Samuel: Organon der rationellen Heilkunde. Dresden, 1810.

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kurirenden Krankheit möglichst angemes-
sene Arznei gefunden haben und sie nun
als Heilmittel anwenden, durch eine sol-
che künstliche Krankheitspotenz dem schon
kranken Organism eine neue Krankheit (Ge-
genkrankheit) gewissermasen eingeimpft
und, so zu sagen, aufgedrungen; aber,
man muß gestehen, eine Gegenkrankheit
von ungemeinen Vorzügen vor allen na-
türlichen Gegenkrankheiten.

34.

Die unsichtbaren Einflüsse, von wel-
chen die gewöhnlichen Krankheiten des
Menschenlebens erregt zu werden pfle-
gen, sind uns allzu wenig bekannt, ste-
hen auch allzu wenig in unsrer Gewalt,
als daß wir durch sie Krankheiten bequem
und nach Willkühr hervorbringen, sie meh-
rern ältern Krankheiten als Heilmittel ent-
gegen setzen, und so Gesundheit, wo es
nöthig, damit wiederbringen könnten.

35.

Selbst der zur Entfernung einiger
Krankheiten einzuimpfenden Miasmen sind
zu wenig, als daß man von ihnen auch nur

C 2

kurirenden Krankheit möglichst angemes-
sene Arznei gefunden haben und sie nun
als Heilmittel anwenden, durch eine sol-
che künstliche Krankheitspotenz dem schon
kranken Organism eine neue Krankheit (Ge-
genkrankheit) gewissermasen eingeimpft
und, so zu sagen, aufgedrungen; aber,
man muß gestehen, eine Gegenkrankheit
von ungemeinen Vorzügen vor allen na-
türlichen Gegenkrankheiten.

34.

Die unsichtbaren Einflüsse, von wel-
chen die gewöhnlichen Krankheiten des
Menschenlebens erregt zu werden pfle-
gen, sind uns allzu wenig bekannt, ste-
hen auch allzu wenig in unsrer Gewalt,
als daß wir durch sie Krankheiten bequem
und nach Willkühr hervorbringen, sie meh-
rern ältern Krankheiten als Heilmittel ent-
gegen setzen, und so Gesundheit, wo es
nöthig, damit wiederbringen könnten.

35.

Selbst der zur Entfernung einiger
Krankheiten einzuimpfenden Miasmen sind
zu wenig, als daß man von ihnen auch nur

C 2
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[35/0091] kurirenden Krankheit möglichst angemes- sene Arznei gefunden haben und sie nun als Heilmittel anwenden, durch eine sol- che künstliche Krankheitspotenz dem schon kranken Organism eine neue Krankheit (Ge- genkrankheit) gewissermasen eingeimpft und, so zu sagen, aufgedrungen; aber, man muß gestehen, eine Gegenkrankheit von ungemeinen Vorzügen vor allen na- türlichen Gegenkrankheiten. 34. Die unsichtbaren Einflüsse, von wel- chen die gewöhnlichen Krankheiten des Menschenlebens erregt zu werden pfle- gen, sind uns allzu wenig bekannt, ste- hen auch allzu wenig in unsrer Gewalt, als daß wir durch sie Krankheiten bequem und nach Willkühr hervorbringen, sie meh- rern ältern Krankheiten als Heilmittel ent- gegen setzen, und so Gesundheit, wo es nöthig, damit wiederbringen könnten. 35. Selbst der zur Entfernung einiger Krankheiten einzuimpfenden Miasmen sind zu wenig, als daß man von ihnen auch nur C 2

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Zitationshilfe: Hahnemann, Samuel: Organon der rationellen Heilkunde. Dresden, 1810, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hahnemann_organon_1810/91>, abgerufen am 22.12.2024.